xexex schrieb:
Das war vielleicht mal vor 50 Jahren im Schnitt noch so, das würde ich heute nicht mal im Ansatz mehr so unterschreiben. Ich sehe es bei uns im Konzern ganz gut, nicht die Deutschen in den Teams sind die fleißigen, wir sind längst gewohnt nur noch von der Mittagspause, bis zum Feierabend und dem Wochenende zu denken.
Es ist weniger geworden, aber trotzdem noch was anderes als z.B. Indien. Klar gibt es in Indien Leute die genau so gut sind wie hier oder in den Staaten, dann muss du aber auch ähnliche Kosten veranschlagen. Die wissen nämlich auch, das Sie gut sind und was Sie wo anders haben können und welcher Lebensstandard für Sie damit möglich ist.
Wenn du billig zahlst, dann bekommst du auch billig. Und gerade bie Indern als auch Chinesen hast du öfters den Punkt, das etwas stur nach Anforderung gemacht wird, egal wie offensichtlich unzureichend die ist. Da wird genau das gemacht und sonst nichts. Sieht man leider viel zu oft. Da fehlt einfach das Interesse bzw auch die Mentalität über die eigene Position raus zu gehen. Das sieht man auch bei Japanern sehr oft. Da wird Duckmäusertum ganz groß geschrieben. Ja nicht den Chef oder jemand anderen kritisieren und oder berichtigen. Der könnte ja sein Gesicht verlieren. Lieber zusammen untergehen.
Und so kannst du das beliebig weiterführen.
Mir ist da die deutsche Mentalität schon recht lieb, auch wenn die nicht perfekt ist. Aber was ist schon perfekt? Wenn ich frei wählen dürfte würde ich mich sehr wahrscheinlich für eben unsere entscheiden und dem messe ich auch einen gewissen Wert zu. Es ist für mich also völlig ok, hier mehr zahlen zu müssen für einen Arbeiter. Aber der muss halt auch die Leistung und Eigenschaften mitbringen um das Gehalt auch zu bekommen. Und wenn das eben nicht mehr so der Fall ist, na dann gibt es halt auch weniger. Sehe da das Problem nicht.
Und ja, die deutschen Tugenden leiden leider immer mehr...
xexex schrieb:
Gerade in der IT kommen noch andere Probleme hinzu, qualifiziertes Personal oder überhaupt hoffnungsvoller Nachwuchs ist kaum noch zu bekommen. Schaue dir einfach mal an was sich heutzutage auf den Schulen bei uns so tummelt
Kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt schon noch immer gute Leute, aber die haben eine andere Sozialisierung durchlebt als die früheren Generationen. Und meiner Meinung nach müssen sich ganz klar auch die Alten an die eigene Nase fassen. Die Jungen sind das Abbild/Resultat der Alten. Wenn es daran also was zu meckern gibt, dann fällt das in erster Linie auf diese zurück. Meine ganz bescheidene Meinung zumindest.
Früher musstest du halt aber auch viel Dreck fressen wenn du irgendwas mit IT machen wolltest. Das ist heute einfach nicht mehr zwingend nötig.
Ich verfolge da aber z.B. den Ansatz meine Kids eben genau diesen Dreck auch fressen zu lassen. Sprich erst mal sehr wenig digitale Medien und ihre erste Spielekonsole etc wird definitiv kein neues Gerät sein sondern mein alter NES. Die sollen Frustration bis zum Erbrechen spüren, damit Sie wirklich lernen das auszuhalten.
xexex schrieb:
Da ist das (EU) Ausland weit besser als Deutschland aufgestellt und dank 100% Remote gibt es keine Unterschiede in der Arbeitsweise.
Doch gibt es. Nimm dir mal den typischen Asiaten wenn es Probleme gibt. Wer von denen eskaliert denn schnell Probleme und macht nem Zulieferer Feuer unterm Arsch? Lehnt sich also auch mal aus dem Fenster?
xexex schrieb:
Der Schritt zu Remotearbeitsplätzen weckte nicht nur bei den Mitarbeitern hohe Begehrlichkeiten auf, auch die Arbeitgeber haben längst die Chancen erkannt. Ob die Abteilung nun hier oder in Rumänien "sitzt" ist Jacke wie Hose.
Rumänen sprechen tendenziell aber eher kein Deutsch und kenen sich auch mit den deutschen Gesetzen tendenziell eher nicht so aus wie einer von hier.
Man muss ja auch sehen, das wir zwar eine große Exportnation sind, aber auch kein kleiner Binnenmarkt. Das hat auch einen Wert und da hat ein deutscher Mitarbeiter einfach das besser "Feeling" was gebraucht/gewünscht wird von den Kunden.
Aber klar, je anspruchsloser und einfacher eine Tätigkeit ist, desto einfach ist es die in Niedriglohnlocations ohne spezifische Kenntnisse zu transferieren. Gerade das Feld der clickworker ist da so eins. Das kannst du halt einfach von A nach B schieben.
Meine eigene Erfahrung aber z.B. mit dem L1 Support in Indien ist in meinem Bereich ne Katastrophe. Die kannst du genau für nichts einsetzen als ein "Danke wir haben ihr Ticket erhalten". Die Probleme sind im Allgemeinen so komplex und gleichzeitig schwierig, das du eh meist beim L2 oder L3 landest und dann auch mal gerne über Monate mit dem Herstellersupport rum machst, wo du dann auch wieder sofort merkst, das deren L1 und meist auch L2 einfach nicht qualifiziert genug ist um die Probleme zu lösen...
Bis du aber mal beim L3 bist, dauert es ne Zeit. Und mit der asiatischen Mentalität kommst du da quasi überhaupt nicht ans Ziel. Du musst da einfach den L1 und am Besten den L2 noch direkt vom Start weg so überfahren, das er die weiße Fahne schwenkt und dich an den L3 bzw die Entwickler weiterreicht. Alles andere ist oft genug zum Scheitern verurteilt.
Ich habe oft genug, das ich 2-5 Leuten gegenüber sitze und denen Druck machen oder Druck aufnehmen muss. Und oft genug besteht das aus einem "Nein, das sehe ich anders/glaube ich Ihnen jetzt nicht/Sie übersehen da XY". Da brauchst du einfach Eier in der Hose und eine solide Basis und der Wille auch unangenehm zu sein. Der Erfolg gibt einem am Ende vom Tag dann aber Recht.
Und teu teu teu, bis jetzt hatte ich eigentlich noch immer Erfolg/das Ziel erreicht und mir dadurch dann auch Respekt erarbeitet.
Ich bin da einfach der typische Physiker. Also die wissenschaftliche Allzweckwaffe. Du kannst mich auf praktisch alles werfen und bekommst eine Lösung, du musst nur bereit sein genug von mir zu investieren und im Zweifel auch mit etwas mehr Flurschaden zu leben, als der absolute Domänenexperte angerichtet hätte. Wobei es auch passieren kann, dass der Domänenexperte gar keine Lösung findet, weil er XY nicht sieht/kennt, was essenziell für die Lösung ist.