Bericht ATX12VO: Vor- und Nachteile des neuen Netzteil-Standards

Wenn ich's richtig versteh argumentiert der Artikel das die single rail 12V Netzteile durch die verschärften Leistungslieferanforderungen seitens des Intel ATX12VO Standards ein paar $ höhere Kosten bei umfangreich ausgestatteten Mainboards nötig macht - und bewertet das als Nachteil.

Andererseits ist aber der größte Teil der Verbraucher bereits in den 12V Zweig gewandert - CPU,GPU,Chipsatz,Hauptspeicher,Graphikkarten. Sprich der Anteil im 5V und 3V3 Zweig wird immer geringer. Damit laufen eigentlich auch Zuverlässigkeitsbedenken hinsichtlich Implementierung in Netzteil vs. Mainboard ins Leere.

Was bleibt ?
USB: 5V
PCIe abseits der Graphikkarte: 3V3
Mainboard ICs: 5V und 3V
M.2 SSDs: 3V3
SATA: 5V (und 12V)

Für das modernere USB PD (power delivery) reichen aber die 5V bereits nicht mehr, ab USB4 dürfte das aber der Normalfall sein.

Eigentlich hören sich Schnittstellen abseits von USB4 (PD), selbst PCIe (mal abseits von Graphikkarten die eh mit 12V betrieben werden), SATA sowieso aber nach mittelfristig aussterbender Art an, die auch nur in einem immer kleineren Prozentsatz der Systeme wirklich genutzt werden. Die verbleibende Mainbaord Logik tendiert dazu ins Prozessorgehäuse/SOC zu wandern. Zumindest bei der Mehrzahl der Systeme. Und der Verbrauch von M.2 Steckplätzen läuft unter ferner liefen - und für so einen genau definierten Verbraucher kann man auch gut ne sehr haarklein paßgenaue Konverterlösung anbieten.

Da ist's wohl nicht so tragisch wenn besonders reichhaltig mit Schnittstellen ausgestattete Mainboards ein paar $ mehr kosten ?

Wenn andererseits der Aufwand im Netzteil durchweg geringer wird, wird das wohl auch wirklich in den Standby Modi dort niedrigeren Energieverbrauch ermöglichen - neben den niedrigeren Netzteilkosten. So das das bei der perspektivischen Mehrzahl der Systeme auf dem Markt mit einfacherer Ausstattung dann gut paßt ? Ist auch etwas worauf sich ein Mainboard oder Peripheriegerätehersteller drauf einstellen kann ?
 
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Botcruscher schrieb:
Intel hat einfach wieder eine BTX Idee. Die ganze Aktion ist einfach nur Schwachfug und soll eigentlich nur die Regulierung bei Netzteilen in den USA verarschen.
Wieso werden dann ähnliche Ansätze längst von diversen großen OEMs seit Jahren in ihren PCs verbaut? Intel hat hier letztlich nur einen "Standard" verabschiedet um die herstellereigenen Lösungen zu vereinheitlichen.

Letztendlich war auch der BTX Standard wesentlich besser als die aktuell längst überlebte ATX Krücke, ob sich ATX12VO im Nachrüstmarkt durchsetzen kann, steht allerdings auf einem anderen Stern.
 
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owned139 schrieb:
Das sind trotzdem immer noch 2 verschiedene Kabel, die einmal ans NT und einmal ans MB kommen. Nur der Stecker ist kombiniert.
Sag mal, wenn nun beides vom Mainboard geliefert wird, warum sollte man es mit dem Netzteil verbinden? Mach den passenden Stecker ans Mainboard und du kannst eins von diesen bestehenden Verlängerungskabel nehmen.
 
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Ich weiß ja nicht, aber in anderen Bereichen ist man schon länger dabei alles nur noch auf 12V auszulegen.

Wie schon von anderen erwähnt, DDR5 kommt damit und wird nicht das letzte sein.
Irgendwann muss man einfach mit den Verbesserungen anfangen.



P.S.: Und nein, 4/500 Watt und mehr Verbrauch sind keine Verbesserung....
 
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HageBen schrieb:
Sag mal, wenn nun beides vom Mainboard geliefert wird, warum sollte man es mit dem Netzteil verbinden? Mach den passenden Stecker ans Mainboard und du kannst eins von diesen bestehenden Verlängerungskabel nehmen.
Weil man einen weiteren neuen Standard braucht und ein Stromstecker mehrere SATA Geräte mit Strom versorgen kann.
Dein Vorschlag würde Sinn ergeben, wenn du zu jedem Stromanschluss auch nur ein SATA Device hättest, aber in der Realität hast du 1 Stromanschluss zu N Devices. Bei mir hängen 2 HDDs und 2 SSDs an einem Stromstecker. Dazu kommt jetzt, dass du pro Device aber einen SATA Anschluss brauchst. Das funktioniert einfach nicht.
 
Vielleicht könnten diese auf das MB gewanderten exNetzbauteile (Wandler, etc...) auch austausch-/steckbar sein ? Z. B. zum Aufrüsten oder bei starkem Verschleiß. Auch ein Abnutzungszustand könnte via Betriebssystem „endlich“ angezeigt werden und Leute würden sich nicht alle 5Jahre „umweltbelastend“ stur ein neues Netzteil kaufen, weil fortan der aktuelle Zustand endlich mehr ersichtlich, einsehbar geworden ist.
 
Wechhe schrieb:
Und wo ist da der kausale Zusammenhang in Bezug darauf, dass Bauteile zwingend auf das Mainboard wechseln müssen? Ist es nicht auch möglich, diesen neuen Standard so zu implementieren, dass die meisten Bauteile im Netzteil bleiben?

--> Kann man diese Einsparung auch erzielen, ohne die Bauteile auf dem Mainboard zu platzieren und damit ohne die hier oft genannten Nachteile zu haben?
Warum sollte ich mir als Endverbraucher darüber Gedanken machen?

Boards werden ein weing teurer, Netzteile ein wenig billiger (in der Theorie zumindest) und hält sich somit die Waage.

Ansonsten spart man ne Menge Energie, da die meisten Rechner faktisch den Großteil der Zeit im Idle Modus laufen.

Gut für den Geldbeutel der die Stromrechnung zahlt und für die Umwelt.
 
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Zu der Haltbarkeit. Mein 850w Adada Netzteil ist jetzt 13 Jahre alt, funktioniert immer noch einwandfrei.
Mein Corsair 850TX ist ebenso alt, funktioniert auch noch tadellos.

Gute Netzteile halten sehr lange durch.
 
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Tja so wird das nichts solange USB noch 5V hat und für Irgendwas die 3,3 V gebraucht werden.... ist es ne Totgeburt .

Wenn nur noch 12V notwendig sind wäre es sinnvoll

Wo die Spannungen umgewandelt werden ist ja egal ich würde den ATX Standart nicht anfassen es ist aber absehbar das sich da in den nächsten Jahren was ändern muss.

Zum Beispiel die Anschlüsse am Mainboard müssen die wirklich oben sein oder wäre es für die Gehäusehersteller mit Glasfenstern nicht besser wenn die unsichtbar von hinten zugeführt werden ?

Wenn die Computer im Standby Strom sparen sollen wieso schalten man die dann nicht aus . :)

Beim Computer 0,5Watt einsparen wollen aber Alexa in der Wohnung haben die mit ihren Geräten sicherlich so 10 watt ziehen .
 
Hurra, Hurra, pfeifende Mainboards sind wieder da...
 
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FX-Multimedia schrieb:
10 Jahre ein Netzteil ist schon grenzwertig.

Untegrenze vielleicht. Ich habe mein erstes ATX-Netzteil mit dem ersten reinen ATX-Mainboard im Jahr 2000 gekauft, und bis 2016 verwendet (mit 5 verschiedenen Motherboards), als ich es im Zuge einer Fehlersuche ersetzt habe (zuerst Speicher geprueft, dann Netzteil gewechselt, dann Mainboard gewechselt, aber es war tatsaechlich die CPU), und jetzt werkelt es m.W. in einer anderen Maschine.

Auch die Netzteile in den anderen Computern in meinem Umfeld halten meist deutlich ueber zehn Jahre. Gelegentlich fallen sie aber auch frueher aus. Motherboards haben sie dabei noch nie beschaedigt, aber zwei baugleiche BeQuiet-Netzteile haben im Abstand von einem halben Jahr jeweils die Sicherungen gerissen, als sie ausgefallen sind.

P.S.: Weiters ist ein Netzteil leichter zu wechseln als ein Mainboard. Insofern scheint mir ATX12V besser zu sein als ATX12VO.
 
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Maxxx800 schrieb:
Gute Netzteile halten sehr lange durch.
Ja, mein OCZ Fatal1ty 750 W Netzteil läuft immer noch (Baujahr 2011) und wird ab heute sein viertes System befeuern. :D

Und zwar klassisch über den bekannten ATX-Standard, wie es sich gehört.

Gilt dieser Standard bzw. diese Vorgabe aus den USA denn für ALLE PC-Systeme, oder nur die Fertigsysteme und der Nachrüst- bzw. DIY-Markt ist davon nicht betroffen?
 
Die Lösung ist doch für die Tonne. Ein MB wird sinnvollerweise öfter gewechselt als ein sehr gutes Netzteil. Hier werden dann zukünftig also noch mehr wertvolle Ressourcen/Rohstoffe sinnlos verballert, als wären diese auf der Erde unerschöpflich. Zudem, für 11 Euro extra kann man sehr lange seinen PC im stand by lassen.
FX-Multimedia schrieb:
10 Jahre ein Netzteil ist schon grenzwertig. Nicht wundern wenn es dann mal zu einem Defekt am Board Aufgrund des Netzteiles gibt.
Das ist doch Unsinn was du da sagst. 10 Jahre grenzwertig? Wieso sollte das so sein? Hast du hierzu Belege, dass die PC-Netzteile in der Laufzeit von 10 Jahre bei einem normalen Betrieb eines PC-Benutzers grundsätzlich Probleme haben könnten?
Gibt genug PC-Netzteile die 10 Jahre Garantie haben. Jedes gute Netzteil kann im Laufe seiner Lebenszeit/Standzeit locker 2-3 neue Mainboardgenerationen weg stecken.
Viele gehen hin und nehmen neues MB+CPU+ggf. Ram und Rest bleibt alt.
 
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.Snoopy. schrieb:
Das ist doch Unsinn was du da sagst. 10 Jahre grenzwertig? Wieso sollte das so sein? Hast du hierzu Belege, dass die PC-Netzteile in der Laufzeit von 10 Jahre bei einem normalen Betrieb eines PC-Benutzers grundsätzlich Probleme haben könnten?
Sollte doch mittlerweile jedem bekannt sein, dass die Leistung der NTs über die Zeit abnimmt. Gerade die Ampere-Reviews haben das aufgezeigt, als reihenweise die 750W Netzteile den Dienst quittierten, obwohl sie von der Nennleistung eigentlich reichen sollten.
 
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Draco Nobilis schrieb:
Modern Standby...
Also ich persönlich höre nur gefluche darüber.
Zumindest aus der Notebookecke. Es funktioniert einfach nicht richtig.
Wobei, das kann an vielen Dingen liegen.
Ich tippe auf Windows. Ich hatte früher viel Ärger unter Windows damit, zuletzt habe ich das nochmal an nem W530 mit 8.1 probiert (vor nem Jahr?), aber unter Linux ist Standby bei mir kein Ding.


Zum Thema:
Reparaturfreundlicher wird's nicht, wenn man das halbe NT aufs MB lötet. Bin da kein Fan von.
 
Ich kann drauf Verzichten. Bin froh dass ich bei Schäden einfach nur das Netzteil tauschen kann.

Wenn die Wandlung auf dem Board passiert hat dieses dann eine Sollbruchstelle mehr.

Solange sie zweigleisig fahren find ich's okay, gerade in Servern ist sowas mit 12V only ja weit verbreitet
 
Bezüglich Netzteil, die Anschaffungskosten für ein Neues sind schnell wieder drin. Bessere Effizienz usw. Und wegen dem, Alter, Netzteile bzw. deren Bauteile unterliegen wie alles einer Alterung. Spannungsspitzen, Schwankungen usw. verschlechtern sich mit der Zeit, unter Umständen hat man dann Instabilitäten oder gar Defekte.
 
Habs mal überflogen.
Klingt für mich nach ner halbgaren Idee die jetzt unbedingt durchgekloppt werden soll.

Hoffe es machst da keiner weiter mit.
 
Botcruscher schrieb:
Intel hat einfach wieder eine BTX Idee. Die ganze Aktion ist einfach nur Schwachfug und soll eigentlich nur die Regulierung bei Netzteilen in den USA verarschen. Platinen werden ja nicht auf Effizienz geprüft. Das ist wie ein Anhänger mit Generator für E-Autos. Sehen Sie werter Herr, dass Auto ist vollkommen Emissionsarm!

1. Das mit der Regulierung umgehen. Gut möglich
2. E-Autos sind effizienter. Die Verbrenner-Verteidiger führen ja so gerne den Verlusst bei der Herstellung des Stroms an, aber ignorieren das Benzin und Diesel nicht sauber aus der Erde fließen.
 
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FX-Multimedia schrieb:
10 Jahre ein Netzteil ist schon grenzwertig. Nicht wundern wenn es dann mal zu einem Defekt am Board Aufgrund des Netzteiles gibt.
Deswegen geben Hersteller wie Seasonic, BeQuiet und Corsair Teils 10-12 Jahre Garantie auf ihre Netzteile, weil das so "grenzwertig" ist. 🤦‍♂️
 
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Reaktionen: jonderson und CMDCake
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