MadCat[me]
Ensign
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ThePlayer schrieb:Was ich aber glaube ist das die Mehrheit der Mac User mittlerweile Heimanwender sind. Die brauchen nicht wirklich viel Power. Und deswegen kommt von Apple der Wechsel zu ARM.
Aber wir werden es dann nächstes Jahr sehen, oder wann kommen die ersten ARM Macs?
Noch dieses Jahr, wahrscheinlich MacBook Pros und das würden sie nicht tun, wenn die CPUs nichts taugen würden. MacBook Pros werden doch eher von Geschäftskunden gekauft, wie wir Entwickler oder sind auch in Hollywood sehr verbreitet. Apple kann es nicht leisten, da Gurken zu liefern.
Schau Dir mal die generelle Entwicklung an der A-Reihe an. Seit ziemlich genau zehn Jahren steckt Apple nun eigene Chip-Designs in die iPhone. Der A4 und der A5 wurden von Jim Keller entwickelt. In dieser Zeit hat man ein ziemlich gutes Team aufgebaut.
Ich hab die Entwicklung über die Jahre verfolgt. Anandtech hat jedes Jahr ein sehr ausführliches Review zum neuen iPhone, mit einem meist sehr ausführlichen Abschnitt über die neue CPU. Die Leistungs- und Effizienzsteigerungen mit jeder Generation sind beachtlich.
Der Schritt Intel rauszuwerfen war wohl überlegt und wurde, wenn man den Äußerungen eines Ex-Mitarbeiters von Intel trauen darf, bereits 2017 beschlossen, weil offenbar die Qualität der Chips deutlich nachgelassen hatte. Vermutlich mussten sie auch damals schon gegenüber Apple zugeben, dass sich 10 nm verzögern wird. Als Großabnehmer und wegen teils zeitlich begrenzter Exklusiv-Deals für neue CPUs, hatte Apple sicherlich einen tieferen Einblick, was bei Intel gerade vor sich geht.
Intel hat in dieser Zeit bis heute tatsächlich Unfähigkeit in einem gewissen Maße bewiesen und z.T. auch die Kunden verarscht. AMD hatte extrem viel aufzuholen und dazu -- vergleichsweise -- wenig Geld. Intel hat zehnmal so viel Umsatz, Apple über 40-mal mehr ...
Apple könnte beide recht problemlos kaufen, wenn sie wollten. Stattdessen haben sie in eine langfristige Strategie investiert, um von Intel, AMD und Qualcomm nicht länger abhängig sein zu müssen. Bei Telefonen und Tablets zahlt sich das bereits seit einer Weile aus. Kein aktueller Snapdragon hält auch nur ansatzweise mit seinem Apple-Gegenstück mit. Die können froh sein, wenn sie das Niveau des jeweiligen Vorvorgängers erreichen.
Wenn mal all das zusammenzählt, ist es nur logisch anzunehmen, dass Apple hier Nägel mit Köpfen macht und durchaus in der Lage ist, aktuelle Desktop-CPUs ordentlich zu bügeln oder zumindest gleichzuziehen. AMD muss sich nicht schämen. Sie sind im Vergleich zu Apple winzig und haben aus wenig sehr viel gemacht. Intel dagegen? Oh je, auch wenn ich durchaus glaube, dass sie hart zurückschlagen können, wenn die richtigen Leute ans Ruder kommen -- Ingenieure, keine Buchhalter.
Ergänzung ()
florian. schrieb:Da Apple dann Hard und Software anbietet und sowieso ein viel geschlosseneres Ökosystem hat, müssen die weniger Altlasten mit sich herumschleppen. Entsprechend kann es gut sein, dass AMD/INTEL dann alt aussehen.
Apple ist ja auch ziemlich schmerzfrei, wenn's darum geht, alte Zöpfe abzuschneiden. Wenn sie mal zu nachgiebig sind, wie z.B. bei Carbon, hat man ja gesehen, was Adobe getrieben hat.
Kurzer Ausflug: als Mac OS X eingeführt wurde, gab's drei Frameworks für die Software.
- Classic für Mac OS 9
- Carbon für Mac OS X als eine Zwischenlösung, um Programme aus Classic einfacher zu migrieren
- Cocoa als komplett neues Framework für neue Applikationen
So kann man halt keine anständige Software entwickeln. Zumal von Anfang an klar war, dass Carbon nur eine Übergangslösung ist.
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