Brechen zwei Verrückte aus einem Irrenhaus aus, das von 100 Mauern umgeben ist...
... nach der ersten Mauer stöhnt der eine "Man war das schwer!", nach der zweiten Mauer stöhnt der andere "Man war das schwer!", nach der dritten Mauer stöhnt der eine "Man war das schwer!", ...
... nach der 99. Mauer sagt der eine zum anderen: "Ach komm ich hab keine Lust mehr, lass uns zurückgehen!"
Der Witz erinnert mich an die aktuelle Situation in München.
Jedes System hat Schwächen. Der Natur der Sache nach hatte also auch LiMux Schwächen. Aber für Problemstellen der Verwaltung an sich kann ein Betriebssystem/Kernel nichts. An dieser Problematik wird allein die Umstellung auf Windows auch nichts ändern.
Verwunderlich ist auch daran, dass die meisten "Schmerzen" an sich während der Migrationsphase zu LiMux und zum Ende der breiten parallelen Windows-Nutzung hätten sein müssen: Auf aktuellem Stand den das Projekt hatte sind manche Beschwerden nur schwer nachvollziehbar.
Vor allem weil alle langjährigen Mitarbeiter mittlerweile an LiMux gewöhnt sind - für Windows, Office & Co. dürfen sie jetzt schon mal die Umschulungen planen.
Im Endeffekt ist das was man jetzt sieht das Ergebnis eines suboptimal verlaufenen Projekts, dessen Schwachstellen nun als Munition eingesetzt werden können. Und alles selber zu machen (z.B. eine eigene Distribution zu backen) war sicherlich auch nicht der klügste Weg.
Trotzdem hat die Entscheidung - aufgrund der Art und Weise wie und unter welchen Rahmenbedingungen und Begründungen sie gefallen ist - Geschmäckle.
Die Zahl von 20 Mio. Euro für die Umstellung sind etwa so realistisch wie 77 Mio. für die Elbphilharmonie - das mögen (wenn überhaupt) die Einmalkosten der Umstellung sein, aber sicherlich keine Folgekosten; dass das LiMux-Projekt bisher insgesamt nur 14 Mio. Euro gekostet haben soll kann ich allerdings auch nicht ganz glauben.