sikarr schrieb:
Klar bei uns in der Stadt haben sie auch schon aus 3 Spuren für die Autos 2 und eine für Radfahrer gemacht aber die Straße selber gibt es dennoch.
In welcher deutschen Stadt hast du noch drei Fahrspuren für Autos? Berlin? Mir ist schon klar, Stadtplanung fällt auch heute noch je nach Stadt unterschiedlich aus. Frankfurt wurde nach dem Krieg praktisch komplett als neue Großstadt aufgebaut, hier ist die Verkehrssituation noch vergleichsweise human und durchaus mit den USA zu vergleichen. Berlin hat Platz ohne Ende, es ist ein wahrer Paradies für jeden Autofahrer, somit auch schlecht mit anderen Städten zu vergleichen.
In Köln ist die Verkehrssituation hingegen seit Jahrzehnten ein Problem, seit man anfing Autos als Feind Numero Uno zu betrachten. Als in den 70er Jahren Stadtteile wie Chorweiler entstanden, die heute leider soziale Brennpunkte darstellen, hat man noch klare Ziele verfolgt. Die Bahn wurde unterirdisch gelegt, womit sie vergleichsweise pünktlich fahren kann, die Straßen wurden möglichst breit ausgelegt, damit auch dort die Fahrzeuge schnell voran kommen und heute profitiert man von dieser Planung zusätzlich, selbst wenn man nachträglich Fahrradspuren anlegt.
Danach allerdings wurde das Auto zum Feind erklärt, Straßen gesperrt, zugebaut, die Bahnlinien auf die Straße gelegt. Jetzt kämpft die Bahn, gegen das Auto, gegen das Fahrrad auf den gleichen viel zu engen und viel zu überfüllten Strecken. Es ist egal ob du in Köln mit ÖPNV, Auto oder Rad unterwegs bist, du kommst oft mit keinem der Verkehrsmittel vernünftig voran. Statt dem entgegen zu wirken, wird aber weiter beschränkt, viel zu schmale Straßen noch weiter beschnitten und so wie es auf dem Foto aussieht, sieht es nur in den Köpfen der Planer aus.
Die Realität:
Der Verkehrsversuch der Stadt auf der Venloer Straße hat in den vergangenen Wochen immer wieder für mächtige Kritik gesorgt. Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäftsleute und Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik brachten ihr Unverständnis für die Maßnahmen zum Ausdruck, forderten teilweise sogar den kompletten Abbruch des Projektes.
Wäre das ein Einzelfall, könnte man hier einfach abwinken und schlichtweg auf andere Verkehrswege ausweichen. Ist es aber leider nicht, es ist ein durchgehend fehlgeschlagenes Konzept, was man seit vielen Jahren nicht nur in Köln trotzdem verteidigt. Der springende Punkt dabei bleibt, die besten Robotaxis helfen wenig, wenn die Straßen auf denen sie sich bewegen könnten nicht da sind.
Straßenbahn gehört unter die Erde, das haben Städte wie Düsseldorf, Dortmund, Frankfurt vor vielen Jahren erkannt. Erst wenn das ÖPNV Angebot auch funktioniert und den Menschen praktikable Alternativen zum Auto geboten werden, sollte man darüber nachdenken wie man den Individualverkehr besser regelt. Vielerorts wird aber versucht alles übers Knie zu brechen, und dann quetschen sich Autos, Busse, Bahnen und Räder auf den gleichen Strecken, kämpfen um jeden Millimeter und wehe es passiert ein Unfall oder ein Lieferauto blockiert die Weiterfahrt.
sikarr schrieb:
Aber Bremsstaub und Reifenabrieb ist auch Feinstaub und das emittieren auch Elektrofahrzeuge
Zumindest beim Bremsstaub, können elektrische Fahrzeugen mit vernünftiger Rekuperation brillieren. Nicht umsonst sind rostende Bremsen bei den Teslafahrzeugen ein oft kritisiertes Thema.