MasterWinne schrieb:
Das ganze "Einzeldenkertum" hat eben keine Ahnung oder ignoriert wie komplex das ganze insgesamt ist und zu welchen im wahrsten Sinne des Wortes, "brenzligen Situationen" das ganze führen kann.
Dazu, zumindest was das Netz angeht, sage ich nur: Nicht mein Problem! Für stabile Netze hat der Netzbetreiber zu sorgen. Und da hängen einige gewaltig hinterher. Dabei geht es gar nicht mal um Einspeisung, sondern es geht schon bei größeren Lasten wie Wärmepumpe oder Wallbox los. Es ist ähnlich wie bei der Bahn. Knausern und einsparen und bloß nicht zu viel machen. Kostet ja wertvollen Profit. Wären die Netze zu jedem Zeitpunkt großzügig ausgelegt gewesen, hätten wir heute nicht solche Probleme.
Wu134 schrieb:
Da fast niemand weiß, was genau hinter der Wand passiert, muss man hier halt allgemeine Regeln formulieren, die auch unter ungünstigen Umständen vertretbar sind.
Das stimmt hier aber nicht. Selbst die 600 Watt wären für die ungünstigsten Umstände zu viel. Bei einem Altbau aus den 50ern oder älter, an dem seither quasi kein Handschlag mehr getan wurde, könnten auch die 600W schon zu Bränden führen.
Gleichzeitig hindert niemand den VDE daran, die Normen differenzierter auszuführen. Beispielsweise bei eigenem Endstromkreis für den WR, oder bei verlegtem Querschnitt >1,5mm², oder oder oder.
Hier passt alles vorne und hinten nicht zusammen, weil die VDE-Richtlinien für Laien, die ausdrücklich als Betreiber und Inbetriebnehmer dieser steckerfertigen Solargeräte vorgesehen sind, die Richtlinien gar nicht kennen und auch gar nicht deren Zielgruppe sind. Warum also so simpel und undifferenziert?
Hier hätte der Gesetzgeber klar machen müssen, dass die VDE-Richtlinien quasi keine Anwendung finden dürfen und selbst den Standard definieren müssen. Nun stehen die Laien wieder zwischen allen Stühlen und wissen es noch nichtmal. Entweder BKW sind für Laien, dann müssen die für alle (auch Versicherer) verbindlichen Vorgaben dort gemacht werden, wo Laien bescheid wissen müssen, oder BKW sind NICHT für Laien und es finden die Norman des VDE Anwendung. Beides zusammen geht nicht.
Dr. MaRV schrieb:
Das sind in Summe 4400 W, was eine deutliche Überlast darstellt, bei der jeder normale LS relativ zugig auslösen würde.
Nö. Es sei denn du meinst mit "relativ zügig" über 2,5 Stunden. Bis zum 1,13-fachen des Nennstroms löst ein LSS gar nicht aus, weder thermisch noch elektromagnetisch. Bei bis zu dem 1,45-fachen muss der LSS erst nach 10.000 Sekunden auslösen, also fast 3 Stunden. Kann er aber auch schon nach ca. 200 Sekunden. Beides wäre im Rahmen der Normen.
Hier immer mit 16A zu rechnen ist schon der erste Fehler. Unter 18A löst kein normkonformer LSS mit B, C oder D-Kennlinie aus. Es können also schon, völlig regelkonform, bis zu 4140W über einen normalen LSS laufen. Dauerhaft!