Incanus schrieb:Wenn Du sagst dass das realitätsfern ferne, bräuchte man eigentlich gar keinen Leitungsschutzschalter, denn so eine Belastung kommt ja nie vor .
Naja. Wenn ein Gerät einen Defekt (Kurzschluss) hat, ist eine Sicherung sinnvoll. Ich halte es weiter auch nicht für ausgeschlossen, dass man mehr als 16 A aus einem Stromkreis entnimmt. Mir würde das nicht passieren, aber ich behaupte mal, dass es viele Leute gibt, die nicht genau wissen, welche Steckdosen alle an einem Stromkreis angeschlossen sind. Wenn die dann aus Unkenntnis, Dummheit oder anderen Gründen z.B. ein Raclettegrill und einen zweiten Großverbraucher gleichzeitig betreiben, werden schnell über 16 A gezogen (oder eben nicht weil die Sicherung fliegt). Das hat dann auch einen guten Grund. Es gibt auch noch zig alte Häuser/Wohnungen, die nur sehr wenige Sicherungen haben. Da passiert das evtl. schneller.
Bei mir zuhause sind es im Erdgeschoss 56 Sicherungen für die Steckdosen (plus weitere für Licht und ortsgebundene Verbraucher wie Fernseher, Induktionsfeld, Backofen, Kühlschrank...).
Ich wäre an der Temperaturentwicklung bei einem 3x2,5 mm² Kabel interessiert, durch das 20 A (4600 W) fließen. Vielleicht hat da jemand was...
Beim Job habe ich sehr viel mit Strom zu tun und erst letzte Woche habe ich was gesehen, bei dem über 2500 A 70 mm² Kabel geschickt werden. Das war komplett problemlos und sogar der TÜV hatte bei der Prüfung nichts zu meckern.
Meiner Meinung nach wird die ganze Nummer total abstrus, da es vom VDE bereits Vorgaben zur Strombelastbarkeit von Kabeln gibt:
DIN VDE 0298-4 VDE 0298-4:2023-06
Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen
Teil 4: Empfohlene Werte für die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen für feste Verlegung in und an Gebäuden und von flexiblen Leitungen
In der Tabelle stehen verschiedene Werte für 2,5 mm² Kabel.
Bei 2 belasteten Adern (Steckdose) sind es zwischen 18,5 und 30 A.
18,5 A sind es bei Verlegung in Installationsrohren. Ich ahalte die Verlegung unter Putz ohne Rohr für realistisch. Dann sind 27 A in Ordnung.
Bei 25 °C Umgebungstemperatur ist der Umrechnungsfaktor von Kabeln, die für eine maximale Leitertemperatur von 70 ° C zugelassen sind (also normales NYM-J 3x2,5 mm²) 1,06. Es ergibt sich eine (laut VDE) Strombelastbarkeit von 19,61 A. Im worst case.
In diesem Fall würde die Stromaufnahme (wenn alle Annahmen zusammen kommen) 0,39 A zu hoch liegen.
Es muss aber:
1. Anschluss von mehreren Verbrauchern an einem Sicherungsautomaten mit 16 A, die insgesamt exakt 20 A aufnehmen.
2. Verschaltung genauso, dass auf der einen Seite Netzeinspeisung und BKW, dahinter die Verbraucher sind (wenn zwischen Netz und BKW nur ein Verbraucher ist, ist dieser Fall unzutreffend).
3. BKW liefert Maximalleistung.
4. Vervbraucher merkt es nicht bzw. ignoriert, dass die Sicherung stämndig fleigt, wenn es schattig ist.
Meine Lösung für das Problem, was es nicht gibt:
13 A Sicherungsautomat für den BKW Anschluss verbauen. Dann kann gar nichts mehr passieren, weil im dümmsten Fall max 17 A in der Leitung fließen, was sogar nach VDE erlaubt ist.