M@tze schrieb:
Nicht umsonst hat VW (und die anderen Hersteller auch) damals bei der Abgasreinigung geschummelt, weil die Vorgaben eben nicht mehr einfach und kostengünstig durch eine Weiterentwicklung umsetzbar waren.
Das sind zwei paar Schuhe. Wie gesagt, der Zwang auf CO2 Werte im Flottenschnitt hat auch die Politik entschieden, das ist keine Sache, die perse kommt.
Man hätte gekonnt, wenn man gewollt hätte. Aber es war politisch nicht gewünscht. Von 1l Autos bis KFZ, die deutlich über 1000km mit einer Tankfüllung fahren. Logisch ist, dass man in Richtung Null immer kleinere Fortschritte verzeichnen wird. Aber "fertig entwickelt" ist einfach so nicht der Wahrheit entsprechend. Vor allem wo sich die letzten 10 Jahre da immer noch was getan hat.
Die Grenzwerte wurden ja auch ohne wirklich erkennbar nachvollziehbaren Grund gesetzt. Es gibt meines Wissens nach keinen echten Zusammenhang von diesen Werten zu irgendwas real klima relevanten - von allgemeinem CO2 Ausstoß mal abgesehen. Aber CO2 Ausstoß skaliert 1:1 mit der Kraftstoffmenge. Idiotisch ist, Kleinstwagen vom Markt zu nehmen und gegen riesen Trümmer zu ersetzen und das dann wegen CO2 Ausstoß zu kritisieren.
M@tze schrieb:
Aber nicht wegen dem Preis alleine, ein vergleichbarer Verbrenner kostet ca. dasselbe und ist teurer im Unterhalt.
Das ist auch nicht richtig. Ich will keinen hoch motorisiert und mit Extras voll geballerten Verbrenner gegen den Stromer stellen nur weil es den Stromer nicht kleiner gibt. Sondern ich würde eher den zu mir passend ausgestatteten Verbrenner gegen den (aktuell) nicht vorhandenen Stromer vergleichen. Dann geht die Rechnung nämlich lange nicht mehr auf.
In meinem konkreten Fall -> ich fahre Passat (noch)
ID.7 -> 286 PS, einzig verfügbare Version. -> 55k€ Liste in der Basis
Passat -> 150PS Hybrid/Benzin 1,5l kleinste Version. -> 40k€ Liste in der Basis
Inwie weit Strom überhaupt in Sachen Unterhalt auf Dauer günstig ist, wird sich auch noch zeigen. Explosionsartig erhöhende Preise aufgrund einer Kopplung dieser an Gaspreise haben wir vor 2 Jahren live miterleben können
M@tze schrieb:
Das Problem ist mehr die fehlende Infrastruktur zum Laden für die Verbraucher und die fehlt ja leider wegen der Schläfertruppe, welche die letzten 16 Jahre am Ruder auf der Bremse standen. Momentan kann sich ein BEV nur kaufen, wer privat eine Wallbox hat, beim Arbeitgeber laden kann oder in der Nähe genügend Ladesäulen stehen.
Das ist (auch) ein großes Problem, dem stimme ich zu. Aber unabhängig davon, auch mehr Säulen würden das nicht wirklich lösen.
Lösen würde es eine bessere Batterietechnik, meint schneller mehr Energie in die Batterie bringen. Wenn ich 20, 30, 40min laden muss, MUSS ich mir das konkret einplanen in den Tag. 5min ist hingegen eine andere Nummer.
M@tze schrieb:
Das Problem ist ja nicht erst seit 2021 bekannt und wir müssen jetzt was machen, das wird nicht besser oder billiger wenn wir das noch ein paar Jahre rauszögern.
Müssen wir das wirklich?
Ich bin zumindest nicht der selben Meinung das aktuell Mittel und Aufwand im Verhältnis stehen. Und auch, dass das zu erwartende Resultat in der Form irgendwie die Aufwände und Mittel rechtfertigt.
Die Erde wird auch (auch) ohne dieses ganze E-Zeug weiter drehen. Und wenn wir noch 100 oder 1000 Jahre CO2 in die Luft pusten. Der DE Anteil bzw. auch der EU Anteil ist verschwindend gering. Das Thema ist in erster Linie einer Ideologie nach geleitet.
M@tze schrieb:
Man muss einfach mal im Internet oder bei den Händlern nach speziellen Angeboten schauen und nicht die 0815 Preise nehmen. Wenn Du für 270€ einen 43.000€ Verbrenner leasen kannst, warum dann nicht für 233€ ein 55.000€
BEV oder wenn Du ganz vogelwild bist für 414€ eine 74.000€
600PS Rakete? Nur 2 Beispiele auf die Schnelle herausgepickt.
Vielleicht weil der gemeine Otto nicht alle 2, 3, 4 Jahre nen Neuwagen least?
In meinem Fall war es seinerzeit ein (finanzierter) Neuwagen, 50% Anzahlung, 4 Jahre Kleine Beträge, bisschen Rest. Jetzt bin ich im 8 Jahr. Hab knapp 90k km drauf und denke über einen Wechsel nach.
Rockstar85 schrieb:
Wenn die großen Relevanten Märkte der Welt die ICV Verkäufe aussperren, dann kann Deutschland gerne weiter Verbrenner bauen. Aber es geht ha auch nicht um den 60PS VW Gol aus Brasilien, denn die haben eben andere Hebel für Co2 Einsparungen..
Wie soll das gehen, wo die EU sagt, Neuzulassungen ab 1.1.2035 dürfen im Flottdurchschnitt kein CO2 mehr ausstoßen? Es gibt, anders als bisher, keine CO2 Kompensionsmöglichkeit, da Negativer CO2 Ausstoß nicht machbar ist.
Rockstar85 schrieb:
Die OPEC wird am Ende dafür sorgen, das Öl zum Luxusgut wird und wir können am Ende soviel besseres aus Öl machen, als es zu verbrennen.. Es passiert exakt DAS, was Fachleute in den 1990ern sagten: Je länger man zuschaut, wie der Abgrund näher kommt, desto drastischer die Handlungsfenster.
Bin ich persönlich auch zwiegespalten. Denn der OPEC ihre Geschäftsgrundlage ist der Verkauf von eben jenen Fossilen Energieträgern. (u.A, aber maßgeblich)
Das als teures Luxusgut zu adressieren bedeutet im Umkehrschluss, die entziehen sich ihrer Geschäftsgrundlage. So dumm sind vielleicht deutsche Politiker.
Ich hab eher das Gefühl, dass die Klimaaktivisten und eher "grün" geneigten Leute das gern so wollen würden. Das macht es aber nicht perse zur Wahrheit.
Btw. ist ein Teil des Problems, dass sich eine Alternative nicht von selbst durchsetzt. Allein das belegt ja, wie problematisch das am Ende eigentlich ist. In JEDEM Punkt, wo man Alternativen zu fossilen Energieträgern ins Spiel bringt, muss man bis dato nach wie vor diese fossilen Dinge künstlich unattraktiv machen.
Man schafft damit zwar vielleicht den Wechsel - aber zu einem sehr hohen Preis.
schniposa2019 schrieb:
Doch in den Autofabriken ticken die Uhren schon anders, die Hersteller steuern zielstrebig weg vom Verbrenner, peilen gezielt das Aus von Benzinern und Dieseln an. Nahezu alle Autobauer haben ihr Modellangebot komplett überdacht.
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Wo ein Defakto Verbot eingeführt wurde, wird sich kein relevanter Hersteller der Welt bei dem relativ großen EU Markt dagegen wehren können. Vor allem, wo ein Großteil der Autoindustrie bis dato aus der EU kommt.
Es ist also nicht so, dass die alle mit Kusshand E wollen, weil E so toll ist, sondern weil wirtschaftlich ihnen die Geschäftsgrundlage entzogen wurde, indem man die technische Hürde der Flotten-CO2 Werte ab 2035 auf 0 setzt. Ohne E oder einem alternativen Antrieb, der der bis dato gültigen Reglung eine 0 beim CO2 Flottenschnitt ausspuckt, wäre jeder Laden der besagte PKW herstellt, ab 2035 Pleite oder müsste die Entwicklung rein durch andere Märkte finanziert bewerkstelligen. -> massiver Nachteil.
Was dazu kommt - man macht nicht E attraktiver, sondern macht das bisherige künstlich unattraktiv. Sprich es ist leichter einfach anstatt das unattraktiver gemachte irgendwie zu halten, auf E zu gehen.