Zwirbelkatz schrieb:
Nett ausgedrückt, gefällt mir.
Mal meine ganz subjektive Sicht, die ich bewußt pauschalisiere und überspitze:
Man muss sich ja nicht mehr darüber wundern über so manche Stellungnahme hier. Wenn einer Generation, die rund um die Uhr mit ihrem dröhnenden Handy im Jamba Monatspaket rumrennt, in der Innenstadt fast ausschließlich nur noch Ketten (kein Einzelhandel) vorfindet und Dsl Flatrates und Filesharing sowie YouTube omnipräsent sind.
Alles ist kunterbunt, Strom kommt aus der Steckdose und die Discounter öffnen gerne für uns bis 22 Uhr, damit man rund um die Uhr konsumieren kann. Bloß kosten darf es nix...
Wieso sollte man von denen ein Feeling für Qualität erwarten?
Für Feinschliff, Spieltiefe und Langzeitmotivation, mit der wir in Diablo 3 hoffentlich werden rechnen können. Alles wird immer mehr Mainstream und muss so opulent, billig und schnell wie möglich auf den Tisch. So ist jedenfalls manchmal meine Einschätzung einer 10 Jahre jüngeren Generation als ich es bin, mit der ich mich nicht mehr identifizieren kann.
Klar sprengt das hier thematisch den Rahmen, aber ich finde das gelechze nach Grafik einfach sowas von fehl am Platz bei so einem Spiel.
Manche haben noch nicht mal das Gameplayvideo angesehen und reden von "Diabolo". Wie soll man da auf einer Wellenlänge diskutieren? Forum hin oder her.
Deine Ausführungen sprengen nicht nur den Rahmen, irgendwie förderst du auch kaum Zusammenhang ans Tageslicht.
In deiner Generationskritik schiebst du offenbar deinen Yamba-Kids die Schuld oder Teilschuld am illegalen Filesharing zu und glaubst, dass sie folglich als nicht zahlende Kunden Einfluss auf das Design der Blizzard Produkte hätten?
Missbrauchst wie so viele den Begriff 'Mainstream', weil du vermutlich etwas geprellt bist, dass du dich mit deinem Hobby immer weniger von der Masse absetzt, vergisst aber, dass der Computer heutzutage nunmal mehr Menschen erreicht und diese das gleiche Recht auf Unterhaltung haben wie du. Auch lebst du im Kapitalismus, dein deutscher Wohlstand (du sitzt gerade vor einem weltweit-überdurchschnittlich ausgerüsteten PC)baut darauf auf, möchtest aber ungern, dass Blizzard den Markt maximal ausschöpft.
Yamba-Kids haben auch ein Feeling für Qualität, aber die begutachten unter anderen Gesichtspunkten, was deine eigenen Qualitätsvorstellungen nicht gleich zu besseren macht.
und jetzt zur Grafikdebatte, die hier in diverse Richtungen gezerrt wird, zB Grafikstil und ich nenne es mal Grafikklasse.
Das "Gelechze nach Grafik" ist nunmal normal. Nirgends gibt es mehr Potential zu Verbesserungen als bei der Grafik. Selbstverständlich ist der Erfolg von Diablo 1 und 2 nicht in der Grafik zu suchen, sondern im simplen Spielprinzip. Allerdings sind stimmige(!) Optik und Soundkulisse das Trägermedium des Spielprinzips. Also muss für das rundum gelungene Spielerlebnis schon etwas geboten werden.
Wenn man sich nun die Frage stellt wie hoch das Maß an der Grafik liegen sollte, kommt man aufgrund seiner Zweitrangigkeit zu eher durchschnittlichen Anforderungen. Für mich persönlich könnte D3 die D1-Grafik verwenden. Aber dafür zahle ich übermorgen keine 50€ (Ich werde es mir auch nicht illegal besorgen). Das alte Spielprinzip mit neuer Story/Quest und andere Namen für Gegenstände, das ist die Leistung einer Fan-Community, die den Editor ergattert hat.
Wem die Grafik wirklich so egal ist, der ist doch besser bedient mit seiner kostenlosen D2-Version.
Wenn Blizzard jetzt die Grafikklasse hochschraubt und mir eben höhere Auflösungen, besseres Licht und Schattenspiel, Physikeffekte, etc anbietet, sowie die neue Story mit neuen Maps, dann zahle ich dafür etwas. Hier fordere ich aber nicht, dass D3 wie Crysis einen DX10 Feature-Katalog ausfüllt. Sondern alles, was das Spielprinzip aufwerten und
meinen Augen transparenter darbieten kann. ZB mir erkennbar machen, welche Waffen und Fähigkeiten der Gegner besitzt, welche Gegenstände er mitführt, also Grafik, die relevante Informationen möglichst einfach mitteilt.
Und zur Geschmacksache des Grafikstils. Dieser sollte bei diesem Szenario im Einklang mit der meiner Meinung nach überzeugenden Hintergrundmusik sein. Für meinen Geschmack wurde dieses Ziel hier etwas verfehlt. Für mich sieht es bisher weniger realistisch und düster aus als im 1. Teil, hört sich aber wesentlich mitreisender an. Mir ist es zu hell und zu sauber und eben comichaft. Die Diablo-3-Welt ist von den Schergen des Bösen überrannt worden und von diesen besetzt. Unheil müsste für alles bisherige Leben drohen, die Natur aus dem Gleichgewicht und der Untergang der Welt eine Frage der Zeit sein. Aber die SuperNanny war wohl zuvor eine Woche in der Hölle, jetzt sind alle so gut erzogen, dass man möglichst jeden Leichnam, jedes gerissene Tier, etc frühzeitig entsorgt. Es sieht alles nicht nach Kriegsverwüstungen aus, kein Chaos und das Leben der Gemeinschaft der Monster ruft keinen Ekel hervor. Die Natur leidet noch nicht unter der neuen Besetzern. Eigtl sollte der Spielercharakter als Diplomat arbeiten und eine gemeinsame Lösung mit dem Teufel suchen, denn bis auf dem Umstand, dass man sich äußerlich unterscheidet und unterschiedlichen Parteien angehört, ist doch alles wie zuvor. Zumindest im aktuellen Gameplay-Video.
Wo Teufel draufsteht, sollte auch Hölle drin sein.
Nunja, ich habe auch nicht das Recht, die Haupt-Zielgruppe von D3 zu stellen und mich zwingt auch niemand dazu, diese Software zu kaufen. Wünsche ich eben denjenigen, die den Grafikstil gelungen finden, viel Spaß. Ich werde wohl auch zuschlagen, nur nicht höchstzufrieden sein.