News Bosch: Moderne Chip-Fabrik in Dresden für über 1 Mrd. Euro

MichaG

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Das deutsche „Silicon Valley“ wird um eine moderne Chipfabrik reicher. Bosch hat den Spatenstich für ein Halbleiterwerk am High-Tech-Standort Dresden vollzogen. Ende 2021 sollen dort 300-mm-Wafer mit Chips für das autonome Fahren und IoT gefertigt werden. Der Bau soll über eine Milliarde Euro kosten.

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Sehr gute und dringend nötige Investition, damit Dresden nicht komplett den Anschluss an andere Standorte verliert und zumindest in Europa auf einer Spitzenposition bleibt. Ebenso wichtig für die TUD, die sehr auf dieses Netzwerk (aber noch mehr auf die diversen Forschungsinstitute) angewiesen ist, um ihre Forschungen im Bereich der Mikrotechnologie fortzusetzen.

Vielleicht schiebt das ganze ja mal wieder weitere investitionen an - Chipfabriken sind bekanntlich Rudeltiere :D

Jetzt könnte man natürlich hinterfragen ob 700 Arbeitsplätze (sagen wir mal 1000 mit dem, was indirekt dadurch entsteht) wirklich 200.000.000€ wert sind. Man kann sicherlich mit weniger auch deutlich mehr schaffen.
Aber entweder das, oder Deutschland ist komplett aus dem Geschäft raus.
 
Sehr gut! Daran werden ja auch viele weitere Aufträge hängen. Nach den Bauarbeiten geht es mit der Wartung der Geräte weiter, bis hin zur Reinigungsfirma.
 
HaZweiOh schrieb:
Sehr gut! Daran werden ja auch viele weitere Aufträge hängen. Nach den Bauarbeiten geht es mit der Wartung der Geräte weiter, bis hin zur Reinigungsfirma.

Da werden sich die Zeitarbeitsfirmen wieder über Aufträge freuen dürfen...
 
Ich habe von Wafern und der Technik keine Ahnung aber sind 300mm nicht komplett veraltet? Wieso baut man nicht eine Fabrik, die auf dem jetzigen Stand der Fertigungstechnik ist? (Rechnet sich das nicht oder braucht man einfach keine bessere Technik für den Einsatzzweck?)
 
@Rizzo:

Es geht um den Durchmesser der Wafer, nicht um die Fertigungsart...
 
300mm is die Größe des Wafers (der Scheibe mit belichteten Chips drauf) nicht die Strukturbreite selbst. Wie viel nm/µm darauf gefertigt werden steht auf einem anderen Papier.
 
ah ok.. ja habs eben auch gemerkt.. danke für den Hinweis.. werd mich demnächst mal etwas mit dem Thema beschäftigen um ein besseres Grundverständnis aufzubauen
 
Ich lese immer bei solchen neu entstehenden Chipfabriken "schafft Arbeitsplätze".. aber ich frage mich immer, wer genau arbeitet dann dort? Ist ja nicht so, dass in Dresden und Umland ein Haufen hochqualifizierter Chiptechniker sitzen, die nur darauf warten, sofort wieder in so eine Fabrik zu können. Oder wie genau heißt überhaupt der Beruf, den die Leute da ausüben? Und woher kommen die dann?
 
Dort arbeitet ja mehr als nur Fertigungsexperten. Security, Empfang, Reinigung, "office IT" etc etc... Ich glaube die 700 Jobs werden nur zum Bruchteil von "Chipexperten" besetzt
 
Doch, z.B. aus der Dresdener Uni kommen hoch qualifizierte Leute.
Außerdem ziehen einige Leute auch um für einen Job.
Dazu kommt, dass das soweit ich weiß nicht nur hochqualifizierte Mitarbeiter benötigt werden - Halbleiterfabriken benötigen sicher auch Personen, die das Rohmaterial hin und her fahren...

Was glaubst du, woher in Silicon Valley oder I'm Microsoft HQ die ganzen Mitarbeiter kommen?
Die tausende Mitarbeiter sind auch nicht alles hochqualifizierte Leute aus dem Umland, sondern kommen aus der ganzen Welt.
 
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Jetzt werden sie die Arbeitskräfte in Dresden von Infineon abwerben. Die Leute in der Halbleiterbranche in Dresden werden sich wohl über steigende Löhne freuen können. Da muss Infineon aufpassen nicht zu viele Schlüsselleute zu verlieren wenn ein Konkurrent gleich daneben eine Fabrik hinstellt.
 
Kann man nur gut heißen, aber bevor mans den Amis anbietet würde ich eher nach Singapur gehen. Schlecht verdientes Geld ist immerhin Geld.

@floh667

Da hängt viel mehr dran. Wir hatten in der näheren Umgebung 2 Kasernen die geschlossen wurden (ländliche Gegend). Kurze Zeit später machten auf einmal auch Kneipen und Läden dicht. So hängt eins am Anderen.
 
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In Dresden kommen von der TU sehr viele Mechatroniker, Elektrotechniker, sonstige Ingeniuere, sowie Physiker und Chemiker. Viele wollen nach dem Studium gerne im Raum Dresden bleiben und die werden auch von Infineon, GloFo und AMTC und bald auch BOSCH eingestellt. Das ist allemal besser, als wenn die dann in den Westen abwandern, nachdem Sachsen viel Geld dafür bezahlt hat, die auszubilden.
Nun muss sich nur noch jemand finden, der in Dresden eine Fertigung für DRAM und Flash-Speicher baut, es ist schon irgendwie ungünstig dass sich das alles in Taiwan, Singapur und China konzentriert.
 
Das Problem ist doch, dass Flash und DRAM extrem von der Marge lebt und DE dann zu teuer wird. Keiner der BigPlayer wird auch 5-10% (Zahlen frei erfunden) Marge verzichten wollen. Wenn man der "alleinanbieter" von Schlüsseltechnologie ist, kann man sich den Mehrpreis auch was kosten lassen, allerdings NUR dann. :(
 
@dMopp
Die Marge ist bei einem Werk, das nur für den Eigenbedarf fertigt, egal. Im Gegenteil: Die Marge sparen sie ein, die sonst auch noch der Fremdfertiger einstreicht, wenn man die Chips zukaufen müsste. Politisch und wirtschaftlich ist so Bosch auch unabhängig, während andere, die Chips zukaufen, sich um das streiten, was die großen noch für sie übrig lassen und das wird nicht die beste Qualität sein.
 
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FranzvonAssisi schrieb:
Doch, z.B. aus der Dresdener Uni kommen hoch qualifizierte Leute.
Außerdem ziehen einige Leute auch um für einen Job.
Dazu kommt, dass das soweit ich weiß nicht nur hochqualifizierte Mitarbeiter benötigt werden - Halbleiterfabriken benötigen sicher auch Personen, die das Rohmaterial hin und her fahren...

Was glaubst du, woher in Silicon Valley oder I'm Microsoft HQ die ganzen Mitarbeiter kommen?
Die tausende Mitarbeiter sind auch nicht alles hochqualifizierte Leute aus dem Umland, sondern kommen aus der ganzen Welt.

Ja, aber umziehen nach Dresden ist lange nicht so attraktiv wie nach Silicon Valley. Da müssen die schon ganz schön was bieten.
 
Ja, was genau Bosch da fertigt oder direkt verkauft weis ich auch nicht, mir ging es halt um DRAM, und Flash und wieso ich glaube, dass wir da so schnell kein Werk (mehr) sehen werden

@SirSilent:
Also SiliconValley ist nicht gerade wohnenswert. Eher drum herum für den entsprechenden Preis. Du hast in Dresden sogar den Vorteil Berlin als "Big City" nebenan zu haben. Dazu noch Leipzig, Magdeburg, Halle... im SV hast du San Francisco. (+ Nachbarschaft).

Klar, Klimatechnisch würde ich CA auch vorziehen .. :D aber so Preis/Leistung liegst du in Dresden und Umgebung schon ganz gut.

Ach ja: Und im "herzen Europas" ist kulturell halt auch attraktiver als die Wüste von Kalifornien.. :)

(Und dennoch, hätte ich keine Familie würde ich nach CA ziehen, ich liebe die Gegend dort einfach)
 
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floh667 schrieb:
Ich lese immer bei solchen neu entstehenden Chipfabriken "schafft Arbeitsplätze".. aber ich frage mich immer, wer genau arbeitet dann dort? Ist ja nicht so, dass in Dresden und Umland ein Haufen hochqualifizierter Chiptechniker sitzen, die nur darauf warten, sofort wieder in so eine Fabrik zu können. Oder wie genau heißt überhaupt der Beruf, den die Leute da ausüben? Und woher kommen die dann?

Da unterschätzt du den Markt... gibt haufenweise Institute, die nur solche Leute beschäftigen. Von technischer Seite gibt es z.B. den Ausbildungsberuf "Mikrotechnologe", ansonsten halt sehr viele Physiker, Elektrotechniker und Materialwissenschaftler. Ich freue mich gerade tierisch über diese Fabrik, weil es halt auch für mich nach der Promotion ein potentieller Arbeitsplatz sein kann.
 
War bei der Bundeswehr unteranderem für ca. 2 Jahre im Raum Dresden stationiert und viele Junge Kameraden waren damals bei AMD oder ähnlichen Firmen und sind dann nach Ihrem Wehrdienst auch dorthin wieder zurück gegangen.
Die Jungs wahren hauptsächlich Mechatroniker.

Freue mich für Dresden und die Leute dort, war immer sehr lustig in der Neustadt ;).
Als Preuße bei den Sachsen :D.

Grüße Kazuja
 
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