Lipovitan schrieb:
Das wird hier aber zu sehr Off Topic:
Aber gewissen Blödsinn kann ich hier nicht so stehen lassen.
Das machen Ärzte aus reiner Faulheit und hat nichts damit zu tun, dass sie von irgendeinem Pharmahersteller gesponsert werden.
Auch wenn es (teilwiese) OT ist, würde ich gerne auch noch ein paar Dinge klar stellen.
Erstmals ein kleiner Hinweis zum "aut idem" Thema:
Es gibt sicherlich Ärzte, welche auf Grund von Faulheit/mangelndem Wissen ein spezifisches Präparat aufschreiben. Spätestens in der Apotheke muss (!) das Präparat gegen das des Herstellers ausgetauscht werden, mit dem die eigene Krankenkasse einen Rabattvertrag geschlossen hat. Sollte der Arzt ein Kreuz gesetzt haben, muss dies medizinisch begründet sein. Ein Grund wäre, dass es durchaus zu einer (relevanten!) unterschiedlichen Pharmakokinetik zwischen Generikapräparaten kommen kann.
Schackeline schrieb:
Heute im Deutschlandfunk (Sendung Kontrovers 1.4.19) einem sehr differenziert berichtendem Arzt zugehört, der zu den Initiatoren dieser Seite zählt:
https://www.individuelle-impfentscheidung.de/
Ob ein Beitrag differenziert ist oder nicht, kann von einem Laien (wie dir) nicht beurteilt werden. Und wenn ein Arzt auf der Anthroposophie und Homöopathie Schiene fährt, ist nach meiner persönlichen Erfahrung eine rationale Diskussion so gut wie nie möglich und macht somit auch eine differenzierte Darstellung des Arztes unwahrscheinlich. Und das macht die ganze Diskussion zum Thema Impfung so schwierig.
Für den Laien ist es so gut wie unmöglich Diskussionen und Aussagen sinnvoll einzuschätzen. Ich war vor einiger Zeit auf einer Impfgegnerseite und musste mit erschrecken feststellen, wie "wissenschaftlich" teilweise wirklich falsche Aussagen verpackt wurden. Diese Artikel waren wirklich überzeugend geschrieben. Verstärkt wurde das ganze noch durch die positiven, in eine Richtung zeigenden Kommentare. Da kann man dem Laien kaum einen Vorwurf machen, wenn man im Anschluss sich davon überzeugen lässt...
Um dagegen sinnvoll argumentieren zu können, wäre wirklich ein fundiertes medizinisches und wissenschaftliches Wissen gepaart mit viel Zeit nötig gewesen. Das kann man von keinem normalen Bürger erwarten...
Flomek schrieb:
Wenn man sich so manches Arztzimmer anguckt kann es kaum noch voller mit Werbung sein.
Wenn es sich um verscheibungspflichtige Arzneimittel handelt, solltest du den Arzt melden, dann das ist nicht erlaubt. Da die Beeinflussung von Ärzten und Patienten durch die Hersteller heutzutage sehr stark reguliert ist, gibt es kaum noch eine (legale) Motivation, warum ein Arzt so etwas machen sollte.
Dass ein Arzt auch Unternehmer ist und somit auch für (eigene) Leistungen wirbt, liegt in der Natur der Sache. Im Notfall gilt immer: wenn suspekt, einfach den Arzt wechseln.
Flomek schrieb:
Also auch bei solchen Mitteln darf man auch ruhig skeptisch sein, nicht alles was aus der Pharmaindustrie kommt ist wirklich gut. Da geht's hauptsächlich um Lobbyarbeit und Geld. Aber auch hier gilt der Grundsatz auch alles kritisch zu hinterfragen.
[...]
Ich habe sehr viel Glück mit meinem Hausarzt, der ist dafür bekannt ein Gegner der Pharmaindustrie zu sein.
[...]
Außerdem gibt es im Wartezimmer keinerlei Zeitschriften, wird ja alles von der Pharmaindustrie finanziert (Lesezirkel).
Natürlich ist nicht alles gut was aus der Pharmaindustrie kommt. Vieles wirkt und hilft jedoch hervorragend und hat mit einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir heutzutage wirklich vieles therapieren können.
Der Pharmaindustrie als gewinnorientierte Industrie (wie jede andere auch), sollte man immer kritisch gegenüberstehen. Es ergibt aber keinen Sinn, ein Gegner eines kompletten Industriezweigs zu sein. Auch dein Arzt wäre nicht so gut und könnte seinem Ziel den Menschen zu helfen nicht nachkommen, wenn es keine Medikamente gäbe.
Du behauptest, dass ein Unternehmen wie Merck, Bayer, Novartis,... den Ärzten die kosten für den Lesezirkel erstatten? Woher hast du diese Information? Was hätten diese Unternehmen davon, wenn Frau Meier 30 min im Wartezimmer die Bunte liest? Mal davon abgesehen wäre das auch nicht legal. Das ist ein Service, welchen der Arzt anbietet und für den er auch die Kosten trägt (der aber auf Grund der Smartphonennutzung immer weiter an Relevanz verliert).
Flomek schrieb:
Außerdem kritisiere ich einen Zustand, nämlich dass es Präparate gibt die hauptsächlich zu einem Zweck auf dem Markt sind, nämlich Geld machen. Und es gibt genügend Ärzte die ACC aufschreiben, also kann ich es sehr wohl als Beispiel nehmen. Was von diesen Ärzten zu halten ist steht hier aber auch nicht zur Debatte.
Den Zustand, dass es Präparate gibt, deren Wirkung sicherlich fraglich ist, darf mit mit Sicherheit kritisieren. Ich kenne die ursprüngliche Studienlage von Acetylcystein bei Husten nicht. Es ist aber auch nicht tragisch, wenn altes Wissen überholt ist und man sich dann entsprechend verhält. Wenn dies nicht der Fall ist, ist man in Deutschland frei sich einen neuen Arzt oder Apotheke zu suchen.
Wie bereits jemand vorher geschrieben hat, ist es bei Husten ein OTC Produkt, was dem (Kassen)patienten nicht verschrieben wird (bei anderen Indikationen wie z.B. einer Paracetamol-Intoxikation wirkt es durchaus).
Um die Brücke zum eigentlichen Thema wieder zu schlagen:
Auf Impfungen trifft das relativ selten zu. Insbesondere die Impfungen über die hier diskutiert wird, werden von der ernsthaften Wissenschaft nicht in Frage stestellt.