Der rein digitale IS hilft auch bei JPG Bildern gar nichts.
Die Funktionsweise ist doch wie folgt: Der nutzbare Bereich des Sensors wird eingeschränkt, so dass eine "Sicherheitszone" entsteht (= Crop). Nun sucht man sich statische Referenzpunkte im Video-Stream und versucht diese möglichst stabil an derselben Stelle in der erzeugten Bildabfolge zu halten. Dazu wird der "bildgebende" Ausschnitt auf dem Sensor verschoben, sprich die durch den Crop erzeugte "Sicherheitszone" wird als "Puffer" verwendet um hochfrequente Bewegungen zu kompensieren. Je nach Brennweite und Amplitude der Bewegung, müsste theoretisch bei zu großen Bewegungen eine Verschiebung über die verfügbare Sensorfläche erfolgen und somit ist die Wirksamkeit des digitalen IS's nicht mehr gegeben, aber hier wird es dann wieder "wacklig" im Video.
Wichtig zu verstehen ist, dass diese Art der Stabilisierung nicht dafür sorgt, dass das Einzelbild scharf ist, sondern eben nur dafür, dass sich statische Inhalte in einer Bildfolge (=Video) sich möglichst wenig im erzeugten Output bewegen. Das ist auch der Grund dafür, dass bei Kameraschwenks gewisse Latenzen entstehen. Bei schlechter Implementierung versteht das System die angedachte Bewegung nicht sofort, sondern kompensiert erst einmal mit dem vorhanden Puffer (dank Crop).
Zum digitalen IS der Canon EOS RP (sicher auch auf andere Kameramodelle / Hersteller zutreffend) gibt es Beispielvideos auf Youtube (Fro Knows Foto), die zeigen, wie der digitale IS versucht einen beweglichen Ast einer Pflanze stabil im BIld zu halten und stattdessen den Hintergrund "verwackelt". Die Implementierung scheint noch nicht ausgereift zu sein (Konkret werden vermutlich zu wenig Referenzpunkte analysiert, so dass letztendlich das falsche Objekt als statisch angenommen wird). Hinzu kommen sehr unschöne Warping-Effekte bei den Canon Kameras. (Bin selbst Leidtragender dank diverser EOS Ms in meinem Besitz)
Die anderen erweiterten Modi (Kommunikation mit dem IS des Objektivs) könnten dagegen einen gewissen Nutzen haben, sofern die Vorsteuerung durch die Bildverarbeitung besser ist als die mechanische Implementierung.