News CDU- und FDP-Politiker klagen über Anonymität im Netz

Dein etwas schlaumeierisches Argument ist per Definition zwar richtig, Styx, aber dennoch misst man den IQ nunmal ein einer Eichstichprobe und anhand der kann man ein aufsteigen oder absacken feststellen. Und da stimmt Heretic Novalis Aussage auch: Der Flyyn-Effekt kehrt sich seit geraumer Zeit um in den Industrienationen.
 
@Heretic Novalis:

Online IQ Test gemacht und jetzt plötzlich das Gefühl ganz oben zu stehen ? Meine güte Überheblichkeit kann einen echt unsympathisch machen.. Gratulation :x
 
Ich frag mich manchmal schon, ob die eine oder andere persönliche Anfeindung hier im Forum bei Klarnamen-Pflicht weniger geschrieben werden würde...
Kritik sollte immer sachlich bleiben, ob anonym oder nicht anonym.

Das gilt auch für die Äußerungen zu Politiker-Aussagen (egal von welcher Partei), welche aus den Medien zu entnehmen sind.
 
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-oSi- schrieb:
Ich frag mich manchmal schon, ob die eine oder andere persönliche Anfeindung hier im Forum bei Klarnamen-Pflicht weniger geschrieben werden würde...
Kritik sollte immer sachlich bleiben, ob anonym oder nicht anonym

Dem kann man nur zustimmen.

Oder bezweifelt hier jemand, daß Anonymität enthemmend wirkt?
 
-oSi- schrieb:
Ich frag mich manchmal schon, ob die eine oder andere persönliche Anfeindung hier im Forum bei Klarnamen-Pflicht weniger geschrieben werden würde...
Ein paar bestimmt. Aber es würde nach und nach zur Normalität und Peter Meyers oder Horst Schmidts gibt es viele und das is ja immer noch eine gewisse Form von Anonymität.
 
Polemik und Provokation wird in Diskussionen in Internet-Plattformen doch immer wieder gerne auf die Spitze getrieben, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Ist ja auch sonst langweilig, schreibt man im Internet fundierte Kommentare die auf Fakten beruhen, führt man meistens nur Selbstgespräche ;)

Der Gesprächskultur im Internet wurde weniger Anonymität jedoch auf keinen Fall gut tun (denn meine politische Einstellung geht nicht jedem etwas an, und ändert sich auch mit der Zeit. Im Internet wäre sie jedoch für Ewigkeiten konserviert) trotzdem wäre eine andere Umgangsform im Internet wünschenswert ...
 
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Zitat von TNM

Jaja, die ECHTE Demokratie kommt bald (wenn sie nicht verhindert wird durch die Kontrolle des Netzes). Echte Demokratie ist wenn sich Leute trauen ALLES frei zu sagen weil sie KEINE Auswirkungen befürchten müssen.

Da kommen einige Politiker eben nicht mehr mit.

Nur ein Beispiel: Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer hat sich vor Jahren skeptisch zur finanziellen Lage der Kirch-Gruppe geäußert. Daraufhin ging Kirch Pleite .... wer leiht einem schon noch Geld wenn der Deutsche-Bank-Chefs sagt, man ist Zahlungsunfähig - ganz unabhängig davon, ob die Aussage wahr ist -. So viel dazu, man darf alles in einer Demokratie sagen. Wenn man die Freiheit eines anderen durch seine Äußerungen einschränkt kann es nicht sein, dass man alles sagen darf ohne "Auswirkungen befürchten zu müssen".
 
x.treme schrieb:
Polemik und Provokation wird in Diskussionen in Internet-Plattformen doch immer wieder gerne an die Spitze geführt,...

Ist ja auch sonst langweilig, schreibt man im Internet fundierte Kommentare die auf Fakten beruhen, führt man meistens nur Selbstgespräche ;)

Ich weiß zwar nicht, was an die Spitze führen bedeutet, aber ich finde Polemik und Provokation nicht schlimm. Das schlimme ist ja das, was osi bereits feststelle: Die Unsachlichkeit.

Polemik und Provokation sind Mittel, Fakten die Inhalte. D.h. das eine kann auch mit dem anderen existieren.

x.treme schrieb:
Der Gesprächskultur im Internet wurde nicht weniger Anonymität gut tun (denn meine politische Einstellung geht nicht jedem etwas an, und ändert sich auch mit der Zeit. Im Internet wäre sie jedoch für Ewigkeiten konserviert)

Die pol. Einstellung von z.B. Karl Marx ist auch a) polemisch, b) beruht auf Fakten, c) hat sich mit der Zeit geändert und d) ist für Ewigkeiten konserviert... und ein Internet gab es im 19Jhd. noch nicht.
 
Abe81 schrieb:
Aber dieses 'nicht zeigen' ist doch bereits ein zivilisatorischer Fortschritt. Kultur baut auf Triebunterdrückung auf, wissen wir seit Freud. D.h. es ist durchaus zu begrüßen, daß man gewisse Umgangsformen hat, über die sich die Inhalte artikulieren müssen, sonst wäre keine Gesellschaft existenzfähig.
Dein Beispiel von weiter oben bezüglich der rauen Stadtteile in Berlin bestätigt das ja nur. Insofern ist das Argument ja auch nicht zielführend: Denn im Netz pöbeln alle, auf der Straße nur die ohne Benimm.

Aber diese Triebe sind nicht "richtig" unterdrückt, sondern nur solange man keine Konsequenzen erwartet. Daher das Beispiel mit dem Personalchef. Dieser hat keine Konsequenzen zu erwarten und kann daher tun, "was er will", ohne diesen Trieb zu unterdrücken. Er lässt seinem "inneren Arschloch" (pardon) also freien Lauf.

Wenn du zum Schrank um die Ecke "eh du Adrenalinochse" brüllst, dann sollten die Konsequenzen klar sein. Viele Leute mit sozialen Aufträgen haben diese Konsequenzen aber nicht, weshalb sie so asozial handeln können, wie sie möchten und wie sie eben auch (teilweise) sind.

Soziales denken sollte wieder gefördert werden, dann würde solches Verhalten wieder eingedämmt und man würde nicht wieder nur drüber hinweg blicken.
Anonymität ist nicht der Grund, es offenbart lediglich einen Block ins innere des Gesprächspartners.
 
x.treme schrieb:
(denn meine politische Einstellung geht nicht jedem etwas an, und ändert sich auch mit der Zeit. Im Internet wäre sie jedoch für Ewigkeiten konserviert)
Wir wählen zwar anonym aber in einer Diskussion muss man meist wohl oder übel Stellung beziehen. Von daher kann und sollte man die eigene Meinung nicht als Geheimnis einstufen.

Den zweiten Punkt finde ich aber sehr, sehr gut! Das ist die Kehrseite eines teilweise öffentlichen und transparenten Internets. Hierfür gibt es sicherlich auch keine Paradelösung. Viel eher wird es in diesem Fall zu einer Veränderung der Wahrnehmung von persönlichen Meinungsäußerungen im Internet kommen müssen. Das kann aber erst stattfinden, wenn dieser Weg beschritten wurde.

Tobi4s schrieb:
Anonymität ist nicht der Grund, es offenbart lediglich einen Block ins innere des Gesprächspartners.
Vollkommen richtig. Die Anonymität ist nicht die Ursache dafür, dass sich Menschen unsozial verhalten. Aber die Anonymität ist der Grund dafür, dass sie es im Internet ausleben können. Ich denke dies wurde kritisiert.

Ich stimme dir aber vollkommen zu, dass gegenseitiger Respekt, Toleranz und soziales Verhalten wieder mehr gefördert werden sollten!
 
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Tobi4s schrieb:
Aber diese Triebe sind nicht "richtig" unterdrückt, sondern nur solange man keine Konsequenzen erwartet. Daher das Beispiel mit dem Personalchef. Dieser hat keine Konsequenzen zu erwarten und kann daher tun, "was er will", ohne diesen Trieb zu unterdrücken. Er lässt seinem "inneren Arschloch" (pardon) also freien Lauf.

Die Unterdrückung ist ja auch eine sehr ambivalente Sache. Es kann ja nicht darum gehen, die menschliche Natur in Gänze zu unterdrücken, nur damit man sich nicht gegenseitig erschlägt.

Und auch in deinem Beispiel kann der Personalchef nicht alles tun. Er wird niemanden aus seiner Abteilung umbringen können. Selbst wenn er sich nur schlecht benimmt, weil er seine Angestellten schlecht behandelt, wird er damit nicht weit kommen. Stichwort transaktionelle und transformationale Führung. Das setzt sich immer mehr durch und Chefs, die sowas nicht berücksichtigen, sind mittelfristig nicht erfolgreich.
 
The_1st_Knight schrieb:
Und damit meine ich jetzt nicht unliebsame Meinungen sondern schlicht Beleidigungen und dergleichen.

Mir ist durchaus klar worauf du hinaus willst.
Das Problem ist eben, dass man das Eine nicht ohne das Andere haben kann.
Leute die sich im Schutze des Internet danebenbenehmen sind der Preis, den man für die Möglichkeit des freien Austauschs zahlen muss.
Deswegen auch der Spruch mit der Benimmschule. Mir gehen auch allerhand Leute auf die Nerven, aber das ist eben mein persönliches Pech. Ich würde nie auf die Idee kommen, deswegen mein Recht oder das meiner Mitbürger einschränken zu wollen.


The_1st_Knight schrieb:
Sie sagen in der Öffentlichkeit das eine und unter dem Mantel der Anonymität des Internet etwas anderes.

Das wirklich Traurige daran ist, dass unsere Gesellschaft inkl. unserer Politiker und der 'intellektuellen Oberschicht' (oder was sich dafür hält) nicht in der Lage ist, konträre Meinungen zu akzeptieren und sachlich zu behandeln. Genau deswegen ist es (abseits der Beleidigungen) völlig legitim, im Schutze der vermeintlichen Anonymität eine andere Meinung zu haben als man in der Öffentlichkeit vorgibt.
 
Manchmal, aber nur manchmal, haben Politiker ein kleines bisschen Haue gern,
Immer, ja wirklich immer, haben Typen wie die was auf die Fresse verdient.

War doch nen Song der Ärzte oder?
Oder bring ich da grad was komplett durcheinander, was so den Text angeht aber treffend passt!

Herrje, ich glaub einer der South Park-Macher, Trey Parker, antwortete mal auf die Frage, was ein perfekter Tag für ihn wäre, damit, das er zu Phil Collins gehen möchte, um ihn den ganzen Tag in die Eier zu treten (You Bitch! You Bastard! ISBN 978-3-89602-815-0 Seite 145)
Mein perfect Day wäre es ja, den ganzen Hardcore-Heulsusen unserer Politiker den ganzen Tag in die Eier zu treten, damit die Tonlage zu ihrem Geflenne passt.

Anonymität im Netz wird für die nämlich immer dann zum Bumerang, wenn sie selbst dieses Verhalten heraufbeschworen haben.
Mangelnde oder völlig fehlenede Kritikfähigkeit erzürnt nämlich so manch jemanden, der dann gern Anonym aus sich herausplatzt. Von fehlender Realitätsnähe unserer Politiker reden wir lieber erst gleich garnicht.
 
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Ein Personalchef kann bei Leibe nicht alles machen, was er will.
Frag mal ein paar Anwälte. ;)

Mein Beitrag war/ist auch als moderativer Einwand zu verstehen. Einige Beiträge hier sind hart an der Grenze...


Die Anonymität ist in meinen Augen nicht das Problem. Es ist m.E. eher die Erziehung der Person, die hinter dem Nick steht.
Ausserdem hätten viele Plattformen bei Klarnamen ein Problem.
Hier gäbe es z.B. nur einen Thomas Müller (der häufigste Name in DE). ;)
 
mdave schrieb:
Das wirklich Traurige daran ist, dass unsere Gesellschaft inkl. unserer Politiker und der 'intellektuellen Oberschicht' (oder was sich dafür hält) nicht in der Lage ist, konträre Meinungen zu akzeptieren und sachlich zu behandeln..

Exactemundo. Gehörten Widersprüche, die nunmal objektiv existieren, zum Alltag in einer Debatte, wäre schon viel gewonnen. Guter Beitrag von Michael Sandel zu dem Thema. Auch wenn mir das ganze ein wenig zu rational i.S. von naiv gelöst ist
 
Ja, anscheinend will die FDP auch den letzten vergraulen, mich stört es nicht. Sicherlich ist duch das Anonyme mehr Mut vorhanden Dinge ehrlicher auszusprechen und damit evtl. unhöflicher zu wirken. Auch beleidigungen werden wohl ausgetauscht. Doch am Ende ist mir das lieber, als die andere Version. Mich wundert es nur das man das so intensiv verfolgt, da müssen wohl einige Lobbys dran interessiert sein.
 
Dann sollten wir daran arbeiten, dass eben diese Toleranz wieder wächst. Das wäre für die jenigen, die das Internet nutzen, um sinnvoll und gesittet zu Diskutieren und Meinungen auszutauschen eine Win-Win-Situation. Man kann sagen, was man denkt (sofern es eben niemanden verletzt oder beleidigt) und ohne den Schutz der Anonymität wird man auch die Spinner los, die Unfug treiben wollen.

Das eine wird aber natürlich ohne das andere nicht funktionieren. Ich glaube im Moment aber auch eher nicht daran, dass unpopuläre Meinungen in Zukunft auf viel Toleranz stoßen werden.
 
Abe81 schrieb:
Die Unterdrückung ist ja auch eine sehr ambivalente Sache. Es kann ja nicht darum gehen, die menschliche Natur in Gänze zu unterdrücken, nur damit man sich nicht gegenseitig erschlägt.

Und auch in deinem Beispiel kann der Personalchef nicht alles tun. Er wird niemanden aus seiner Abteilung umbringen können. Selbst wenn er sich nur schlecht benimmt, weil er seine Angestellten schlecht behandelt, wird er damit nicht weit kommen. Stichwort transaktionelle und transformationale Führung. Das setzt sich immer mehr durch und Chefs, die sowas nicht berücksichtigen, sind mittelfristig nicht erfolgreich.

Der Personalchef hätte ja auch eine Strafe zu befürchten, wenn er den Angestellten erschlägt, hier findet also eine Triebunterdrückung statt.
Er kann allerdings seinen sozialen Auftrag ignorieren (das Beispiel mit dem Bäcker gabs im übrigen wirklich), ohne dabei Folgen für sich zu befürchten. Er verliert ja nichts, wenn er den Bäcker aus dem Unternehmen kickt, also findet hier keine Triebunterdrückung statt. Ob das zum Erfolg seines Unternehmens beiträgt sei mal dahingestellt, er hat dennoch asozial gehandelt und ich unterstelle dieser Art von Mensch, dass sie in echten Problemsituationen ganz schnell einen auf "duck und weg" machen und sich eben nur so aufführen, wenn sie anonym sind. Deshalb denke ich, dass man im Internet eine Tendenz zur "echten" Gesellschaft erkennen kann.

Naja, im Internet habe ich auch noch niemanden erschlagen, auch wenn Anonymität enthemmt. Ich würde mir auch einen freundlicheren Umgangston im Internet wünschen (Stichwort "Chat" bei BF3/COD), ein Beinbruch ist es nun aber auch nicht...

Grüße

Edit:
Die Anonymität ist in meinen Augen nicht das Problem. Es ist m.E. eher die Erziehung der Person, die hinter dem Nick steht.
Genau das ist meine Meinung und ich denke, dass man daraus auch auf ihre eigentliche Einstellung im RL schließen kann. Ob sie diese dort zur Show stellen oder nicht. Man sollte eben mal das Problem erkennen, nicht nur die Symptome ausmerzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sind denn überhaupt die Argumente für die Abschaffung/Abschwächung der Anonymität im Netz? Wenn man mal vom Rückgang von gegenseitigen Beschimpfungen in Foren absieht, fällt mir da nicht großartig was ein.
 
Tobi4s:
Aber da geht dann ja auch dein Beispiel fehl. Er entlässt ja nicht Leute, weil das in seiner Triebnatur so vorgesehen wäre, er folgt einem gesellschaftlichen Imperativ, ist nur Charaktermaske. Das sind zwei ganz verschiedene Sachen...
 
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