News Chipfertigung: Intel nennt ein Jahr Verspätung für 7‑nm‑Prozess

Snakeeater schrieb:
Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, aber zu behaupten die 10nm Fertigung hätte kaum Einfluss auf die 7nm klingt für mich ein wenig befremdlich.

Du vermutest sicher, dass der 7nm Prozess auf dem 10nm Prozess basiert, aber das ist nicht zwingend der Fall. Unternehmen wie Intel, TSMC, Samsung lassen verschiedene Teams parallel an verschiedenen Technologien forschen und dass manchmal mit einem Zeitrahmen von 5 bis 10 Jahren.

Die 10nm wurden für Intel zum Problem, weil die Pläne zu ambitioniert waren - man sollte nicht vergessen, dass Intel vor diesem Desaster Technologieführer war, was die Fertigung betrifft. Soweit ich das verstanden habe, wollte man diesen Fehler bei der 7nm Fertigung nicht wiederholen, was dafür spricht, dass hier ein anderer Ansatz gewählt wurde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor und Cruentatus
ZeroStrat schrieb:
Für Mobile und Server kommt ja Tiger Lake/ Ice Lake SP, was wettbewerbsfähig sein sollte.

Tiger Lake hat nur bis 4c8t, nichts darüber hinaus und Ice Lake SP mit maximal 38c für Server muss sich auch schon gegen Zen3 mit mindestens 64c bewähren, ich glaube langsam nicht mehr, dass das noch was wird bei Intel, die dürften über Jahre hinterherhinken. Gut, Kerne sind nicht alles, aber in der IPC dürfte AMD vorne liegen und in der Spieleleistung könnte selbst ein Ryzen 5 3600 langfristig vor dem 9900K liegen.

Bei Konsolenports hat man schon gesehen wie die Ryzens abgehen, ich denke das wird für Intel ganz bitter werden.
 
t3chn0 schrieb:
Intel knallt im Enterprise Geschäft alles an die Wand.

Als die Cloud kam für Storage Auslagerungen, war Intel da, AMD nicht.
Als die Data Center entdeckt wurden und das Outsourcing, war Intel da, AMD nicht.
Als distributed computing Mode wurde, war Intel angebotsfähig, AMD nicht.
Als die Virtualisierung explodierte, war Intel da, AMD nicht.
Als die 24*7 betriebskritischen Infrastrukturen im High End public sector ausgeschrieben wurden, war Intel da, AMD nicht.

Meine Erfahrung im letzten Jahrzehnt an Versuchen anderer, AMD zu platzieren in public Business, Cloud und Data Center Sektoren mit 7 und 8 stelligen Millionensummen an SLA Verhandlungen, war mehr oder weniger erfolglos. AMD verlor sämtliche Vergaben und Ausschreibung, hatte Lücken im Portfolio oder trat gar nicht erst an, weil sie die Hürden der Servicepartnerschaften nicht nehmen können.
Intel und MS wischen hier in Sachen Volumen und Technikkapazitäten, Services, Flexibilität und Reaktionszeiten den Boden auf mit AMD. Zumindest bisher hatte AMD sämtliche Züge und Iterationen und Innovationen in den Business Services verpasst.

AMD ist im Server/Backend/Data Center/Cloud Sektor zumindest dabei, die 10 % marketshare zu realisieren.
90 % gehören hier Intel, daher bin ich verwundert, wieso einige über Intels Bilanzen verwundert sind.

In diesem Forum fehlt den meisten der Blick für die Märkte jenseits der privaten Desktop Daddelkisten und Homeoffice Anwendungen. :hammer_alt:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Biervampyr, Volvo480, konkretor und 13 andere
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum diese Diskussionen immer so geführt werden müssen, als ginge es darum dem "anderen Lager" eins auswischen zu müssen. Erfolge der einen Firma werden immer gleich als die Super-Blamage des anderen gefeiert. Das gilt übrigens in beide Richtungen.

Ja, Intel kämpft seit viel zu langer Zeit mit Problemen in der Fertigung (welche AMD eben an einen anderen Tech-Riesen namens TSMC ausgelagert hat).
Mal wieder wird Intel totgeschrieben, wie damals auch, als AMD mit ihren X2 plötzlich Oberwasser bekommen hatte während Intel mit ihrem Pentium 4 mit Vollgas in die Taktfrequenz-Sackgasse gefahren ist.
Ich möchte daran erinnern, was für eine Ära kurz danach begonnen hat und wie lange die angehalten hat? Stichwort "Core"?

Die Kassen von Intel klingeln noch immer, was bedeutet, dass man noch immer Geld in Forschung und Vorausentwicklung stecken kann und auch mehr Know-How in Sachen Fertigung einkaufen kann.
Es würde mich nicht wundern, wenn Intel in 2 vielleicht auch erst in 5 Jahren auf einmal mit einem konkurrenzlos guten Produkt auf den Markt rollt. Wäre ja nicht das erste Mal.

Wo so viel Kapital vorhanden ist, werden Probleme gelöst (auch wenn es mal länger dauert - wie in diesem Fall).

Aber was soll diese unglaubliche Schadenfreude? Das ist doch peinlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hydrogenium, Zitterrochen, Alex1966 und 5 andere
nazgul77 schrieb:
Genau das meinte ich, dass viele die Systematik nicht verstehen.
Dein Beitrag ist kein "contra" oder "Gegenbeweis", nazgul, er verfehlt das Thema.
Wir reden nicht über OEM und retail, sonden die RZ "Industrie" = Enterprise/Business/Backend Services (und multilaterale SLA, Rahmenverträge etc.)
 
Kapital macht allerhöchstens die Chancen größer, dass man es schafft, aber es ist noch lange keine Garantie, dass man es schafft und erst Recht keine Garantie, dass man dadurch wieder besser ist. AMD hat gezeigt, das auch mit wenig Geld möglich ist. Und Intel kann nicht davon ausgehen, dass das viele geld es schon reißen wird. Hast du da nicht mehrere clevere Köpfe sitzen, dann bringt dir das null. In der Fertigun kriegen sie es zurzeit nicht hin, bei 10 wie bei 7nm....und da bringt es absolut nix, wenn du ne schublade mit neuen Designs hast, die vielleicht Martkführer wären, die nicht mal nach oben auf 14nm skaliert werden können. Das kommt mir so vor wie "ich habe dicke große Muskeln, aber kann dann vor lauter Muskeln nicht mehr laufen"
 
Summerbreeze schrieb:
Auf den immer noch nicht richtig laufenden / kaputten 10er Prozess?

Sooo schlecht ist der nicht. Nur nix für den Desktop, weil man die scheinbar nicht ordentlich hochgetaktet (und wohl auch gekühlt) bekommt.
Für den Lappi sind (bzw waren vor Renoir) die ja ganz OK.

AMD sollte nun investieren. Erstens in den Vertrieb, zweitens den Vertrieb und zu guter Letzt noch in den Vertrieb.
 
TorenAltair schrieb:
Prozessverbesserung verschoben
Bevor gar nix geht, wird Intel fremd fertigen lassen. Ist ja auch so im Text angedeutet.
 
Ich komme da langsam nicht mehr mit.
Was denn nun Ice, Comet, Tiger Lake sind oder sollen 10 oder 7 nm sein?
Ich würde gerne einen neuen Prozessor, frei von Meltdown bzw. Spectre und ohne riesen Kinderkrankheiten, in einem neuen Ultrabook (z. B. XPS 13) nutzen. AMD hat leider keine Lizenzen für Thunderbolt (ok für USB C schon), an was ich mich jetzt ein wenig gewöhnt habe.

Lohnt sich das jetzt oder sollte man die Prozessoren im September/ Oktober 2020 abwarten???
 
@Richy1981 natürlich gibt es keine Garantie. Aber die Vergangenheit zeigt doch, dass in fast allen Branchen fehlendes Wissen einfach eingekauft wird. Mit genügend Kapital bekommt man auch helle Köpfe von TSMC weggelockt.
Die können dann auch nicht innerhalb von wenigen Monaten das Blatt wenden, aber zumindest ist es sehr wahrscheinlich, dass man es früher oder später schafft.

Und wenn selbst das nicht geht, lässt man eben auch fremdfertigen. Da Intel das aber momentan noch nicht tut, scheint mir dies ein Indiz dafür zu sein, dass noch etwas Optimismus vorhanden ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Onatik
Für Enttäuschung sorgt aber eine Verspätung im für den Halbleiterhersteller mit eigenen Fabriken wichtigen Zeitplan der Fertigungsprozesse: Das 7-nm-Verfahren soll ein ganzes Jahr später marktreif sein, sodass die ersten Produkte im Consumer-Bereich erst Ende 2022 oder Anfang 2023, also laut Intel sechs Monate später als geplant, den Markt erreichen. Mit ersten 7-nm-Prozessoren für Rechenzentren rechnet Intel für das erste Halbjahr 2023. Mit Bezug auf frühere Aussagen von Intel gehen Branchenbeobachter sogar von einer Verzögerung von mehr als 12 Monaten aus.

Verschiebung um nur 1 Jahr? Nach welchem Kalender rechnet Intel? Ursprünglich wollte Intel vor allen anderen mit 7nm dran sein. Statt dessen gab es zuerst Mobile Prozessoren und letztes Jahr Ryzen 3000 in 7nm sowie AMD's Navi Grafikkarten. Das war 2019. Sie reden nun von Ende 2022 bzw. Anfang 2023 und Experten rechnen sogar noch mindestens ein Jahr weiter. Also nochmal nach welchem von Intel geklöppelten Kalender ist das nur ein Jahr?! Ich sehe da 4 Jahre ohne einzurechnen das sie eigentlich noch vor allen anderen damit raus sein wollten. Und selbst wenn sie von dem jetzt rechen und die Konkurrenz ignorieren sind wir 2020 und die Reden von Ende 2022/Anfang 2023 also mindestens 2-3 Jahre. Wie kommen die auf 1 Jahr?
Und wie angemerkt wurde haben sie nicht mal 10nm im Griff. Wollen aber nun auf 7nm springen. Ich denk hier ist das Problem. Da sie nicht mal den nächst kleineren Schritt 10nm fehlerfrei hinbekommen sollten sie mal ein Teil ihrer Ingenieure ersetzen weil die Stecken fest so wie sie es jetzt produzieren wollen...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor
Laphonso schrieb:
Intel und MS wischen hier in Sachen Volumen und Technikkapazitäten, Services, Flexibilität und Reaktionszeiten den Boden auf mit AMD.
Diese Dinge kommem ja nicht 1:1 immer von Intel.
 
catch 22 schrieb:
Ein "Lake", oder auf deutsch ein See, ist nur eine andere Formulierung für "das volle Tal der Tränen", in dem sich Intel technologisch befindet. Sehr wahrscheinlich noch nicht mal, weil die Ingenieure bei Intel schlecht seien, sondern weil sich zu viele Zahlenjongleure, Marketingdompteure und sonstiges leitendes aber dennoch fachfremdes Zirkuspersonal einmischt.

Nur erwirtschaftet Intel wegen genau diesen Leuten, die alle möglichen Verträge mit OEMs ausgehandelt haben und Intel einen hervorragenden Ruf beschert haben, noch Gewinne.
Klar, ich weiß auch nicht, wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn sie die Probleme nicht in den Griff bekommen. Weil da viele skeptisch sind, hat Nvidia inzwischen eine höhere Marktkapitalisierung als Intel und auch AMD ist nur noch bei einem Drittel bis Viertel, obwohl sie heute im Verhältnis fast keine Gewinne erwirtschaften. Aber die Analysten gehen wohl davon aus, dass AMDs Gewinne sich denen von Intel annähern werden. Sprich, dass Intel die Probleme nicht in den Griff bekommt. Und das ist eben extrem traurig.

Ich frage mich wirklich, wo Intel und AMD heute stünden, wenn das eingetreten wäre:
https://www.computerbase.de/2015-02/intel-von-10-und-7-nm-bis-zu-2.5d-und-3d-chips/
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeroStrat schrieb:
Die Prozesse sind in dem Maße verschieden, dass sich besondere Herausforderungen tatsächlich auf völlig andere Teilbereiche beziehen können.
Wenn ich aber beispielsweise Kobalt statt Kupfer erstmals mit 10nm verwende, gehe ich als Designteam von 7nm davon aus, dass etwaige Probleme damit bereits mit 10nm gelöst wurden. Intels Probleme mit 10nm beruhen ja nicht ausschließlich auf der Verwendung von DUV statt EUV, die sich mit EUV dann plötzlich in Luft auflösen
 
Hallo,

also ich staune schon, in wie vielen Beiträgen hier aus der CB-Meldung auf den ultimativen Niedergang Intels geschlossen wird. Einige behaupten sogar kühn, dort würde blanke Panik herrschen - ich frage mich, woher will man das wissen? Kennt man Leute bei Intel, hat man Insiderwissen? Oder steht hier doch eher der Wunsch an Stelle der Realität?

Ich meine, was kann Intel denn großartig passieren? Gut, sie werden in den nächsten 1, 2 Jahren auf dem CPU-Retail(!)-Markt Käufer an AMD verlieren. Das ist aus Intels Sicht misslich, aber erstens, welchen Anteil wird das an Umsatz/Gewinn des Unternehmens ausmachen= und zweitens: wie oft kauft man sich eine neue CPU? Jedes Jahr, oder doch eher alle 3-5 Jahre? Wer sich also jetzt oder demnächst eine neue CPU kauft und sich - aus sachlichen und nicht "ideologischen" Gründen - für AMD entscheidet, der wird den nächsten Kauf kaum vor 2023 oder noch später tätigen. Und dann gibt es mindestens schon Alder Lake und niemand weiß, wie der sich dann gegen den Ryzen 4 schlägt, vor allem bei Spielen. Evtl. wird ja schon Rocket Lage zu Ryzen 3 aufschließen, auch das ist derzeit reine Spekulation. Und diejenigen, die "blind" auch in drei Jahren wieder zu AMD greifen, weil sie das aus "moralischen" Gründen meinen tun zu müssen, die sind sowieso für Intel verloren, egal was Intel da an Leistung abliefert - diese Leute haben bisher keinen Intel gekauft und werden es aus "weltanschaulichen" Gründen auch zukünftig nicht tun, weil Intel für sie zum "Reich des Bösen" gehört, das geht sich für Intel also +/- 0 aus.

Gleich, ob "blaue" oder "rote" Brille: am klarsten sieht immer noch, wer keine Sehhilfe braucht ;)

LG N.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Biervampyr, Volvo480, xsodonx und 2 andere
Taxxor schrieb:
Weil Prozesse parallel entwickelt werden und nicht nacheinander?
Während man am 10nm Prozess hängt, kann die Entwicklung bei 7nm weiter voranschreiten.

Merkwürdig. Wie lange wurde 10nm verschoben? Wo bleibt denn 7nm, wenn beides parallel entwickelt wurde.
Komisch oder?
 
Zurück
Oben