News Coding: Könnt ihr programmieren? Und wenn ja, wie und wieso?

Mr.Courious schrieb:
Wie kann man nur so aggressiv argumentieren und gleichzeitig alles Wichtige überlesen?
Aber ich wiederhole mich gerne. MATLAB habe ich kein einziges Mal erwähnt, sondern du...
Ja, komm, bitte konkreter, was genau habe ich überlesen? Du hast doch meinen Rant auf MATLAB-Fans selbst zitiert, oder liege ich da falsch? Wenn du das nicht als Bezugspunkt nehmen wolltest, was denn dann?

Oder war das eine weit hergeholte Überleitung zu Siemens-Produkten? (wäre ja vorstellbar, diese Parallelwelt der "SPS-Programmierer" gibt es ja auch). Ich weiß es jedenfalls nicht genau, das musst schon näher erläutern. Programmierer != Hellseher!
 
Fritzler schrieb:
Es ist auch erschreckend was heutzutage ein Master in (technische) Informatik bekommt und dann im Berufsleben mal so garnichts kann.
Also nichtmal wirklich die Grundlagen kann und auch nach mehrmaligen Erklären nix gebacken kricht.

Solche schlechten Erfahrungen musste ich leider auch schon mehrfach machen. Erst letztes Jahr hatten wir einen Masteranden, der von einer anderen Firma zu uns gewechselt hat. Das alleine ist schon seltsam, aber gut, gibt ja auch schlechte Unternehmen und man will da weg. Leider hat sich sehr schnell rausgestellt, dass derjenige außer einer äußert großen Klappe gar nichts hatte. Nach seiner eigenen Einschätzung war ein erfahrener Frontend-Entwickler mit Angular. Wir setzen auf Vue, aber das ist nun wirklich kein Hindernis. Hat sich sehr schnell rausgestellt, dass es schon an den Programmier- und Verständnisgrundlagen massiv hapert und selbst einfachste Kenntnisse in JavaScript nicht vorhanden waren. Das bisschen Code, das in gut zwei Monaten zustande kam, war das Ergebnis diverser Pairing-Sessions mit einem Kollegen ...

Sicher ist das ein Extremfall, aber wir hatten davon in letzter Zeit so einige. Man kann nun damit argumentieren, dass ein Informatik-Studium und insbesondere der Master mit der eigentlichen Entwicklungsarbeit wenig zu tun haben und es um wissenschaftliches Arbeiten geht, aber i.d.R. arbeiten die meisten doch als Entwickler. Teilweise feht es dermaßen an Grundwissen, dass mir schleierhaft ist, wie man damit ansatzweise einen Bachelor in Informatik bekommen oder auch "nur" eine Fachinformatiker-Ausbildung bestehen kann.

Das klingt nun schlimmer, als es ist. Es gibt immer noch jede Menge sehr gute und motivierte Leute, es wird nur immer schwerer sie zu bekommen. Zeitweise nahm ja die Anzahl an Informatik-Studenten massiv zu, damit einhergehend auch Leute, die vielleicht lieber einen Beruf wählen sollten, der ihnen besser liegt. Ich frage mich nur, wie die es mit solchen massiven Wissens- und Verständislücken durchs Studium schaffen.
 
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jonderson schrieb:
Naja, das nennt man Gesunde Selbstscheinsätzung

Wenn man meint, man ist eine Koryphäe, dann soll man es meinetwegen ankreuzen, aber Ja und Nein.
Ist meiner Meinung Schwachsinn.

So richtig gerne habe ich mich nicht für ja entschieden, da ich außer ein wenig Bash Skripten und ab und zu ein wenig PHP oder Ansible eher wenig programmiere, aber es ist dann doch mehr als "Nein" ...
Dann sollten wir uns auf eine Definition von "Können" einigen.
Ich bin der Meinung das "programmieren können" bedeutet das man die üblichen Kontrollstrukturen im Code kennt, versteht und anwenden kann.
Wenn man jetzt keine Ahnung hat wie man eine komplexe Industrieanwendung von A bis Z mit CI/CD Chain usw. implementiert darf man durchaus trotzdem "JA" ankreuzen.
Deswegen bist du in meinen Augen zu selbstkritisch :)
 
schade das nicht tiefer nachgefragt wurde. Nur die Programmiersprache macht noch keinen Sommer. Im Laufe der Zeit ist die Programmiersprache zu beherrschen nur eine Komponente beim Programmieren. Die Planung, Tests schreiben, test driven development, wie Verwalte ich den code, pipelines usw. rücken bei mir immer weiter in den Fokus.
 
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pacifico schrieb:
Das sind alles legacy Sprachen aus den 1980ern.

Wenn sowas noch benutzt wird, stehen der Coder und die Anwendung kurz vor der Rente bzw Phase Out.

Oder die Anwendung schon vor Jahren in einer VM gelandet weil es keine aktuelle Hardware mehr gibt wo der uralte Kram nativ drauf läuft.

Du würdest dich wundern wie viele Core Anwendungen noch in Cobol geschrieben und aktiv gewartet werden. Hardware gibts ohne Ende, weil eben aktiv gewartet, und ich habe noch 28 Jahre zur Pension. ;)
 
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R4yd3N schrieb:
und ich habe noch 28 Jahre zur Pension.

Bei dem, was du kannst, wirst du keine Probleme haben, selbst über die Zeit deines Renteneintritts arbeiten zu können.

Oder du hast Pech, und bekommst Gicht oder Rheuma in den Fingern. Ganz sicher gehst du aber nicht in Rente, weil du nicht mehr knien kannst und ein Fliesenleger bist.

btt:

Die Glaubenskriege bei den Programmiersprachen habe ich nie verstanden. Menschen, die von Dingen reden, die 90% nicht verstehen und sich dann streiten, wer die dickste Hose hat, sind mir irgend wie suspekt.

So wie wenn sich Fussballfans von unterschiedlichen Vereinen beim Autorennen kloppen. :heilig:

mfg
 
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blackiwid schrieb:
Weil also sehr Machtvolle Kleingeister kurzfristig denkende Entscheidungen getroffen haben haben sich solche schlechten Entwicklungen fest gefahren und sind fast nimmer änderbar.

Aber klar wenn ich bisschen polemischen Aufschlag mache, muss ich natuerlich mit rechnen das sich jemand getriggert fühlt :D
Traurig aber wahr. Am Ende entscheidet die ultimative Kraft der Trägheit. Wenn sich eine Lösung festgebissen hat (egal wo) und genug Unterstützer gefunden hat, wird es sehr schwer, davon wieder wegzukommen.

blackiwid schrieb:
Und dazu eignet sich OOP dessen Erfingen inzwischen den Namen bereut weil OOP komplett falsch gelehrt wurde und schlecht benutzt wird und zu extrem viel Coupling führt (etwas schlechtes in Programmentwicklung und wenn du mal versuchst was zu refactorieren ist starkes Coupling extrem schlecht).

Die Lehre von OOP war schon zu meinen Studienzeiten völlig verdreht. Verschiedene Profs haben verschiedene Vorstellungen als ultimative Wahrheit durchgeboxt, als Studi warst du mitten im Schlachtfeld. Letztendlich lernst du "low coupling & high cohesion" = langfristig gut. Aber wie man dahin kommt, ist immer ein schlängelnder Kurs.

blackiwid schrieb:
hallte allerdings weiterhin den Lisp code für schöner da ich mich auch ungern mit kommas wiederhole :D
Wobei gerade Einsteiger aber auch mittelmäßige Python Entwickler sicher die functools und Operator Funktionen eher nicht kennen, wenn sie es also nicht von Stackoverflow kopieren würden sie es entweder ausschreiben oder ne schleife für schreiben. Zumal Python ja alles tut um die Leute davon fern zu halten, der Python Diktator war/ist ja ein funktional / lisp Hasser.

Über kurz oder lang normalisiert sich das ganze wieder, in allen beliebten Sprachen. Man findet z.B. einen Kompromiss zwischen funktionaler Elfenbeinturm-Denke und den pragmatischen Sprachen-Bauern, und ggf. werden gute Ideen ausgetauscht. Beispiel: egal ob Python (itertoolss, div. built-ins) oder C++ (20) oder Rust oder C#, überall findest du lambdas/closures und eine Art von map/filter/any/all/.... Fast überall findest du irgendeine Art von Generics wieder, mal besser, mal schlechter. In Rust z.B. findet man eine Wild-West-Art von "extension methods", die IMHO sogar C# überlegen ist.
 
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Ich kann NICHTS !
 
Habe im Studium nen gaaaanz bisschen C++ gelernt, das meiste dann aber in MATLAB gemacht.
Im Doktor dann Berührung mit Mathematica/WolframLanguage gehabt und jetzt aus rivatem Interesse zu Python gewechselt. Bald werde ich mich auch an JS wagen.

Achja: in der Schule habe ich den TI84 mit Basic programmiert :D
 
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Ich kann Codezeilen zusammenschmeißen, Parameter anpassen und hoffen das dann Software XY das tut was ich möchte, das zähle ich jetzt mal nicht als programmieren :hammer_alt:
 
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Fritzler schrieb:
Die von mir genannten Leute haben aber auch kein Plan von Softwarearchitektur gehabt, da kam schon die Frage auf wie sowas nen Master schafft.
Weil auch Softwarearchitektur im allgemeinen nicht Teil des Informatikstudiums ist. Ich hatte ein Modul Software Engineering, im nächsten Studiengang hast das dann ggf. nur noch als Wahlfach.

Gibt Studiengänge, die heißen Software Engineering, sind vielleicht eher was du suchst.
Fritzler schrieb:
Zudem implementiert der Informatiker in kleinen und mittelständischen Betrieben auch seine Lösungen.
In der Stellenausschreibung steht ja nich umsonst, dass der Bewerber C++ können soll.
Ja, in den Stellenausschreibungen steht immer viel.
Am besten direkt Berufserfahrung nach dem Studium.

Mit etwas Glück hatte man einen C++ Kurs im Studium, aber selbst mit einer 1 kann man dann nicht erwarten, dass man direkt nach dem Studium C++ kann.
1. C++ ist für jeden was anderes, wenn man pech hat, bedeutet C++ in der Vorlesung oder am Arbeitsplatz C mit Klassen
2. Die Komplexität von C++ ist dermaßen heftig, dass man ein Studium rein dafür veranstalten könnte
3. 5 Semester später weißt du von der C++ VL nur noch wenig, ist auch OK, weil das konkrete Wissen wahrscheinlich ein Grundverständnis von OOP oder gar einer Programmiersprache generell vermitteln sollte

Programmieren in C wie an der TU-Berlin wahrscheinlich der Fall, vermittelt auch eher die Sprache C als eine vollumfängliche Programmierausbildung in einem Anwendungsbereich von C.
 
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Ist_relevanter_als_Prolog(Pascal) 😀 Erste Sprache war Basic, um Gorilla von MS-Dos 6 etwas zu modden. Schule war Pascal-Zeit (später Delphi) und in den Unis ging in den 2000ern nichts über Java und C++.
 
Ich bin hier scheinbar alleine, aber ich vermisse Fortran in der Liste der Programmiersprachen - im wissenschaftlichen Bereich gibt es noch einige Codes die das nutzen und deswegen habe ich zwangsläufig auch damit zu tun...
 
Also ich hab vor 38 Jahren mal Turbo Pascal an der Schule erlernt. Zu der Zeit kamen auch die C64 raus, wo man ein wenig in Basic programmiert hat. Findet heute alles keine Anwendung mehr, zumal ich auch in Rente bin.
 
Wie hast du das Programmieren erstmals gelernt? - Antwortmöglichkeit fehlt.

Bin im Alter von 10-18 Jahren 8 Jahre lang zur VHS gegangen.
 
10 REM Forumstext
20 PRINT Ich habe 1996/97, mit 12/13 Jahren einen Schneider CPC 464 von meinem Opa geschenkt
30 PRINT bekommen, und mir mithilfe von einigen mitgelieferten Büchern das dort verwendete Basic recht gut
40 PRINT beigebracht. Es hat für relativ aufwändige Sound und bunte Grafikdemos gereicht, und ich hatte ein
50 PRINT Textadventure angefangen, das ich (nach mühseligem abtippen) 1998 auf dem ersten Windows PC
60 PRINT unter QBasic weiter geschrieben habe. Ich meine das es über 100 Bildschirmseiten Text mit diversen
70 PRINT möglichen Handlungssträngen und einigen eingeblendeten selbstgemachten Bildern gewesen sind.
80 PRINT Irgendwann war es so komplex geworden, dass es mir neben Schule und "modernen" Games etwas
90 PRINT über den Kopf wuchs um noch ein kleines Hobbyprojekt nebenher zu sein, und ich habe aufgehört
100 PRINT dran zu schreiben. Leider ist es irgendwann Anfang der 2000er dann mal verloren gegangen, was ich
110 PRINT heute sehr schade finde.
120 PRINT
130 PRINT
Danach hatte ich noch rudimentäres Visual Basic in der Berufsschule, habe es seitdem aber nie
140 PRINT wieder angerührt. Auf heute bezogen könnte ich dann wohl "kann ich nicht" auswählen.
 
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Aventin schrieb:
Finds immer noch sehr spannend und auch überhaupt nicht schwierig da rein zu kommen. Die Lernkurve geht dann aber trotzdem noch steil nach oben später.
Hört sich interessant an, magst du mal einen Überblick zu den Tätigkeiten geben (aus fachlicher Sicht)?
 
Habe vor 20 Jahren mal Visual Basic Classic gelernt, mangels nutzen wieder verlernt.
 
CountSero schrieb:
Meine Anfänge begannen mit dem VC20 und gingen anschließend weiter auf dem C64 weiter.
Primär in Basic, Assembler war nicht ganz meine Welt.

Ich war schon damals allergisch gegen Tearing und instabile/niedrige Frameraten, deshalb hatte ich keine Wahl. 50 fps mit VSync (bzw. Rasterzeileninterrupt) war mit Basic nicht machbar.
 
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