Es ist sehr schwer, ein solches Thema in einem Computerforum wie diesem hier zu diskutieren, da hier häufig einseitig argumentiert wird, was schade ist. Ich würde mir wünschen, dass Einige nicht so engstirnig unterwegs sind und Sachverhalte erst einmal vollumfänglich betrachten, anstatt sich "nur" in ihrer (bisher grenzenlosen) Freiheit eingeschränkt zu fühlen. Die Einschränkungen, die man aktuell ertragen muss, sind ja nicht unbegründet oder aus politischer Machtdemonstration heraus, sondern sollen - auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zum jetzigen Stand - Leben retten.
Ich verstehe natürlich datenschutzrechtliche Bedenken, sehe aber in der Krankheit bzw. Verbreitung der Krankheit (mit erwiesenermaßen sehr langer Inkubationszeit und hoher Todesrate unter älteren und vorerkrankten Menschen) derzeit ein wesentlich größeres Problem und halte den Ansatz für ein sinnvolles Mittel zur Eindämmung.
Ich bin nicht der klassische "Stadt-Hipster", der normalerweise nur von jungen Leuten umgeben ist und isoliert in einer Eigentumswohnung hausiert, sondern lebe auf dem Land, bin auch als junger Mensch in engem sozialen Kontakt von vielen Älteren umgeben, die ich schätze und auch in Zukunft noch um mich haben will und ich befürchte, dass viele Deutsche die Tragweite und Gefahr der Krankheit noch unterschätzen. Bisher wissen wir überhaupt nicht, wie gefährlich die Krankheit ist und sollten alles in der Macht stehende dafür unternehmen, die Ausbreitung zu verhindern. Solange kein Impfstoff vorhanden ist, ist breitflächiges Testen und gezielte Nachverfolgung von Infektionsketten u.a. durch Apps ein sehr effizientes Mittel.
Ich sehe mich ganz klar als freiheitlich-demokratischen Menschen und denke nicht, dass solche tracking & tracing Apps oder das temporäre Unterbinden von Menschenansammlungen, Demonstrationen etc. für die Zeit der Krise uns dauerhaft in unserer Freiheit einschränken werden. Ich finde es übrigens gut, dass sich die Politik auf Virologen und Epidemiologen, also Leute mit Erfahrung, stützt. Würde die Bundesregieurng im Alleingang irgendetwas entscheiden oder nur auf wirtschaftliche Interessen achten, wäre das Geschrei vermutlich noch größer - und die Anzahl der Toten auch. Genauso finde ich es ja auch gut, dass man bei IT-Fragen häufiger mal die Menschen vom CCC miteinbezieht.