Ich finde es schade, dass im Artikel keine einzige Erwähnung der Modding-Szene rund um Crysis stattfindet.
Dass das Spiel selbst paar Jahre später noch immer nicht flüssig auf vielen Rechnern lief, war für die Präsenz dieses Spiels in den Köpfen der Gamer weniger relevant als all die Mods, die das Spiel über Jahre hinweg wahnsinnig gut haben aussehen lassen (und die Berichterstattung darüber). Klar, ist der Spruch "Can it.." ein Klassiker, aber ich glaube, ohne die Modding-Szene wäre das Spiel schon längst in Vergessenheit geraten. Die Mods haben es am Leben gehalten.
Somit erhebet Eurer Glas und danket den Moddern!
Bzgl. Crytek: Klar, könnte man man den vorwerfen, dass das Management rund um die Brüder einige falsche Entscheidungen getroffen hat, was die Ausrichtung des Geschäfts und die Spiele an sich angeht (da gabs doch riesige F2P-Expansionspäne, mussten dann massiv zurückrudern, wenn ich das richtig mitbekommen habe).
Dann, wie schon erwähnt, haben die Nachfolger keinen vom Hocker gerissen. Die Meßlatte und die Erwartungen waren einfach zu hoch. Jedoch waren die Spiele auch nicht mehr grafisch bahnbrechend und spielerisch auch nicht innovativ. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Luft aus der Franchise raus ist.
Aber generell frage ich mich, welche Impulse hat die Bundesregierung gemacht, damit hier in Deutschland eine Spieleentwicklungsindustrie entsteht? Wo gehen die ganzen Programmierer hin? Nach SAP und Mercedes?
Wo sind die Anreize, damit sich Programmierer in DE zusammentun, ein Studio gründen und eine gescheite Engine auf die Beine stellen? Dazu noch kreative Köpfe nehmen und ein gutes Spiel basteln...
Für mich ist die Entwicklung von Crytek repräsentativ für die deutsche Spieleentwicklungslandschaft.
Es ist sehr bedenklich, wie wenige Studios es in DE gibt. Mir fällt da nur noch BlueByte ein (Anno) und dann noch Crytek und Daedalic (2D-Point-and-Click-Adventures, erfolgreich gewesen ist mit qualitativ guten Spielen).
Dann noch Yager (Spec-Ops und aktuell so ein f2p-Schachtschiff-Arena-Spiel) und Piranha Bytes (Gothic-Serie, Risen-Serie, gibts die noch?)...
Doch letztens hat man von Daedelic auch nichts Gutes gelesen. Angeblich zu große Ambitionen gehabt mit der Herr der Ringe Linzenz für ein kommendes Spiel mit Gollum im Mittelpunkt. Ist man nicht in der Lage, es grafisch zeitgemäß umzusetzen, weil es am Talent oder am Geld mangelt? Ich mal das hier ein wenig schwarz, vielleicht steht es gut um die Entwicklung. Wäre mal vielleicht was für CB; da mal nachfragen, wie es läuft
Die Autoindustrie wirds freuen. Kein "Brain-Drain" durch Spieleentwicklung. Wobei, obs das je gegeben hat in dem Umfang, dass man es überhaupt statistisch bemerkt hat...
Wie damals, als man noch große Hoffnungen hatte in den IT-Standort Dresden und dass es das Silicon-Valley von DE wird (ok, mal nicht übertreiben). Ich kenne nicht die Details und Umstände, warum sich da nicht ein großer Hot-Spot der IT-Industrie gebildet hat (keine finanziellen Anreize?), aber Alles im Grunde sehr schade.