News DAB/DAB+: Autobauer drücken sich vor Pflicht von digitalem Radio

Phanos schrieb:
Bei dem heutigen UKW Rundfunk steckt mehr Digital Technik dahinter als die meisten glauben.
Im Gegensatz zu DAB(+) ist sie bei UKW allerdings optional, sowohl Sender als auch Empfänger bekäme man leicht komplett ohne hin. Ja sogar ohne Halbleiter lässt sich das bewerkstelligen. Im Katastrophenfall dürften die nur mit Digitaltechnik realisierbaren Zusatzdienste wie Übermittlung von Programminformationen, Musiktiteln usw. bedeutungslos sein.
 
Phanos schrieb:
Wo bitte ist UKW für den Katastrophenfall geeignet? Bei dem heutigen UKW Rundfunk steckt mehr Digital Technik dahinter als die meisten glauben. Das fängt im Sende Studio an und endet am UKW Sender der das Modulationssignal per Datenleitung bekommt.

Das wichtigste: Quasi jeder hat ein UKW-Fähiges Empfangsgerät Zuhause und ist damit zu erreichen. Und da es ein analoges Signal ist, ist es möglich aus einfachen Komponenten einen Empfänger zu bauen. Die digitale Vor- und Nachbereitung ist doch egal. Mittelwelle ist für den Fall natürlich sogar optimaler, und wie der Zufall so will, sind meist alle UKW-Empfänger auch Mittelwellenkompatibel... :)

Ich bin jetzt kein Prepper, meine das aber durchaus ernst. Unsere Infrastruktur ist überraschend fragil. Daher finde ich es wichtig, dass man sich zumindest eine einfache analoge Technik vorbehält. Der Hörfunk - so wie er ist - erfüllt seinen Zweck in meinen Augen völlig ausreichend. Die restlichen Luxusprobleme des Hörfunks die DAB+ lösen will, werden bzw. wurden bereits durch Mobilfunk gelöst.
 
Ja, verstehe ich doch ;)
Ich will auch möglichst nicht für Werbung zahlen. Am Ende ist aber alles eine Mischkalkulation. Du zahlst auch für Printwerbung, Sponsoring, Gratisproben, Vergünstigungen für Neukunden, etc.
 
Die Automobilhersteller argumentieren damit, dass die Umsetzung von DAB+ sehr kostenintensiv ist und es deshalb ausschließlich auf der Aufpreisliste zu finden ist.

So auch Mercedes-Benz bei meinem 2017er CLA.

Ein Anruf bei Mercedes-Benz bzw. dem unsäglichen Customer Service und ich erhielt folgende Antwort.

„Sie können die Nutzung von DAB+ jederzeit kostenpflichtig für 12, 24 oder 36 Monate über ihr Mercedes me Portal freischalten lassen.“

Völlig absurd.

Mein Fahrzeug verfügt also bereits ab Werk über diese [ach so kostenintensive] Sonderausstattung, diese muss aber kostenpflichtig freigeschaltet werden?

Wow, das nenne ich mal einen Premiumhersteller.
 
jabberwalky schrieb:
Das ist eben das Problem, man braucht ganz andere Antennen in anderen Positionen im Auto. Man kann die nicht mal einfach tauschen. Die Antennen sind größer und brauchen einen anderen Bauraum. Da habe ic/ schon ganz genau nachgefragt. Hätte die Regierung wie in anderen Ländern auch gleich mir DAB+ nachgezogen, wäre jetzt alles besser.
Jein....

Also ich hab in meinem Auto ein DAB+-Radio nachgerüstet. Dafür mußte ich natürlich eine zusätzliche Antenne installieren. Beim Wechsel von DAB zu DAB+ wäre das aber unnötig, weil dieselben Frequenzen benutzt werden, und nur andere Audio-Codecs zur Anwendung kommen - die aber eben noch nicht in die Technik der DAB-Radios implementiert waren.

Das sind aber lösbare Probleme, verglichen mit einem Auto, in dem sich gar kein neues Radio einbauen läßt, weil einerseits ekin ISO/DIN-Schacht vorhanden ist, oder aber das Radio voll ins Fahrzeug integriert ist. Was heute der Standard ist, wo mindestens Navi und Soundsystem kombiniert sind, oder aber sogar alles Elektronische inklusive Klimasteuerung zu einem einzigen System verschmolzen wurde.
 
0xffffffff schrieb:
Die digitale Vor- und Nachbereitung ist doch egal. Mittelwelle ist für den Fall natürlich sogar optimaler,

Aber genau hier liegt das Problem bei vielen UKW Sendern, die würden kein Signal mehr bekommen, wenn das Datennetz nicht mehr vorhanden ist.
Oder wie in Bayern, hier werden alle Sender des Bayrischen Rundfunks Zentral vom Sender Wendelstein gesteuert.

Es gibt natürlich Sender die Ihr Signal per Ballempfang bekommen, nur das funktioniert auch nur wenn der Master versorgt wird. Ja Richtig, Mittelwelle wäre im Katastrophenfall die Lösung, ein Sender für ganz Deutschland.
Vermutlich ist es im Katastrophenfall noch möglich, Radio per Astra Satellit zu empfangen, zumindest so lange das Play Out Center noch in Takt ist.
 
RYZ3N schrieb:
Die Automobilhersteller argumentieren damit, dass die Umsetzung von DAB+ sehr kostenintensiv ist und es deshalb ausschließlich auf der Aufpreisliste zu finden ist.

So auch Mercedes-Benz bei meinem 2017er CLA.

Ein Anruf bei Mercedes-Benz bzw. dem unsäglichen Customer Service und ich erhielt folgende Antwort.

„Sie können die Nutzung von DAB+ jederzeit kostenpflichtig für 12, 24 oder 36 Monate über ihr Mercedes me Portal freischalten lassen.“

Völlig absurd.

Mein Fahrzeug verfügt also bereits ab Werk über diese [ach so kostenintensive] Sonderausstattung, diese muss aber kostenpflichtig freigeschaltet werden?

Wow, das nenne ich mal einen Premiumhersteller.
Wow! Das ist ja mal richtig dreist! Nicht nur, daß das System schon eingebaut ist und nur aktiviert werden muß - wird die Nutzungszeit auch noch auf 1, 2 oder 3 Jahre begrenzt - worauf es erneut kostenpflichtig freigerschaltet werden müßte....

Darf man fragen, wieviel das jeweils kosten soll?
 
49,—, 79,— oder 99,— Euro.

Gleiches gilt für die Live Traffic Verkehrsinformationen, nur das diese noch eine Ecke teurer sind.
Absolut dreißt.
 
Nicht schlecht.... Das billigste DAB+-Radio bei ars24 kostet 73 Euro... und geht sicher 10 Jahre und mehr....
 
Keine Sau braucht DAB+Radio. eSIM in die Karre und dann Streaming von Webradio/Spotify/Apple Music und Co. Man bräuchte halt nur flächendeckend stabiles mobiles und schnelles Internet bis ins letzte Kaff und keine Volumentarife. Das muss Anspruch in Deutschland sein, keine Technik aus den 80er Jahren.
 
Ich verstehe die Hersteller...Höre selber nur noch NDR Info für die Nachrichten ansonsten ist Radio tot für mich und Streaming ( Musik, und Hörspiele) angesagt....dieser Rotz der im Mainstream Radio läuft ist ja nicht zu ertragen...
 
lorpel schrieb:
Wie bitte???
die EU muss mir vorschreiben, welche dudelelektronik in meinem auto zu verbaut sein hat???
ich brauche kein blödes DAB. ich brauche auch kein radio mit dummball-meldungen und top100 hits in dauerschleife.
und bezahlen will ich das schon GAR NICHT!
#wegmitderEU
Keine sorge keiner will dir was vorschreiben sie wollen den Auto Herstellern was vorschreiben.
Ob du dab haben willst oder nicht wenn du heute ein neues Auto kaufst stehen die Chancen sehr gut das die dafür nötige Hardware bereits verbaut und auch von dir bezahlt wurde willst du die dann auch nutzen wirst du nochmal abkassiert.
 
WinnieW2 schrieb:
Sprich: Beim selben Empfangspegel bei dem bei DAB+ noch einwandfreier Empfang möglich ist wäre bei UKW nur noch Rauschen hörbar.
Sag das meinem Küchenradio. UKW mit leichtem Rauschen. DAB nix
 
Also ich finde, hier wird zu nahezu 100% am Thema vorbeigeredet. Ob die Technik nun gut oder schlecht ist, ist doch unerheblich und hat mit dem Gebaren der Autohersteller gar nichts zu tun. Hier wird Hardware verkauft, die wie ein Service freigeschaltet werden muss, teilweise sogar befristet. Na wie frech ist das denn?

Wenn das Auto voll umfänglich in mein Eigentum übergeht, dann aber auch zu 100% funktionstüchtig, ansonsten dürfen die den ungenutzten Elektroschrott gerne wieder ausbauen.

Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll: die Dreistigkeit und Unverschämtheit der Autoindustrie oder das Heer der Käufer, die sich alles gefallen lassen und sich am Ende noch dafür bedanken, dass sie ihr Geld für ein bestimmtes Produkt zu den Bedingungen des Verkäufers/Herstellers ausgeben durften. Ist ja nicht nur beim Autokauf so...

Aber ich darf hier eigentlich gar nicht mitdiskutieren, da ich ja nun schon fast 20 Jahre lang freiwillig auf ein reales Auto verzichte und stattdessen lieber umweltfreundlich in der VR damit rumfahre. Ja klar, in einer Großstadt ist das einfach.
 
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Klassikfan schrieb:
Viel sinnvoller wäre es gewesen, seitens der EU den DIN-Schacht zum Zwangsstandard zu erklären

Am besten soll der Staat nur noch 1 Volksauto zu verfügung stellen.
Dann kann sich keiner über abweichende Standards mehr beschweren. :freak:
 
RYZ3N schrieb:
Mein Fahrzeug verfügt also bereits ab Werk über diese [ach so kostenintensive] Sonderausstattung, diese muss aber kostenpflichtig freigeschaltet werden?

Das kommt davon, das es für den Autohersteller billiger ist ein Einheitsradio zu verbauen, als zwei Unterschiedliche Geräte im Materialfluss bei der Produktion zu haben.
Das bedeutet auch, die Antenne ist auch schon dafür ausgelegt, die muss ja auch das Band III empfangen.

Nur mit dieser Methode kann der Autohersteller , wenn der Kunde es wünscht richtig Geld machen.
Wer nur das Analoge Radio haben will, dem schenkt man die DAB+ Hardware.
Das Radio kostet in der Herstellung nur wenige Euro und ob der DAB+ Tuner mit drin ist kostet vermutlich nur paar Euro mehr.

Der Hersteller des Radios wird beim Preis so lange gedrückt, bis er nicht mehr kann.
Wenn Du es nicht machst, liefert eben ein Anderer Hersteller das Radio.

Aber so was kennt man auch von Anderen Herstellern, wie z.B. beim VW Golf, wo der Parkassistent fast immer mit verbaut ist, wer den haben möchte bezahlt einfach mal 800 Euro Aufpreis.
Ist aber nur eine Freischaltung in der Fahrzeugsoftware.
 
Silversurfer19 schrieb:
Am besten soll der Staat nur noch 1 Volksauto zu verfügung stellen.
Dann kann sich keiner über abweichende Standards mehr beschweren. :freak:
Eine ziemlich dumme Bemerkung...

Gegenfrage: Warum bauen die Hersteller nicht alle verschiedene Glühlampen ins Auto ein? Wäre doch sicher auch ein Zeichen von Freiheit? Halt um den Preis, daß man denn eine "VW-Lampe" nur beim lokalen Dealer zum Preis von 237,89 Euro bekäme....
..statt einer H7-Lampe für 10 Euro an jkeder Tanke - und dank EU-Vorschrift (!!!) auch selber wechselbar. Elender Terror!

Ok, mit den LED-Leuchten haben wir diesen von den Herstellern gewünschten Zustand ja nun endlich... zum Stückpreis von 1000 Euro je Leuchte... und mehr...

https://www.tz.de/auto/led-scheinwerfer-ausfall-geht-geld-meta-5635866.html
 
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Simon schrieb:
... Man bräuchte halt nur flächendeckend stabiles mobiles und schnelles Internet bis ins letzte Kaff und keine Volumentarife. Das muss Anspruch in Deutschland sein, keine Technik aus den 80er Jahren.
Und wo ist jetzt der Unterschied zu DAB+?
Dort braucht man das auch und hat es nicht.
 
xammu schrieb:
Sag das meinem Küchenradio. UKW mit leichtem Rauschen. DAB nix
Ich bezweifle dass uns Einzelfallvergleiche hier weiter bringen.

Aber sei's d'rum. Mit meinem Küchenradio sieht die Empfangssituation folgendermaßen aus:
Bei UKW nur 5(!) Hörfunkprogramme störungsfrei empfangbar, und eine ganze Reihe von Programmen welche nur mit starkem Rauschen oder Interferenzen empfangen wird.
Über DAB+ min. 15 Hörfunkprogramme störungsfrei empfangbar, auch Programme welche ich über UKW gar nicht empfangen kann.

Es geht hier allerdings um Radioempfang im Auto und da hat DAB Vorteile gegenüber UKW, weil DAB speziell für die Erfordernisse beim mobilen Empfang entwickelt wurde.

Was ich mich frage: Wer von den Befürwortern von Musik-Streaming (über Mobilfunknetze) hört denn überhaupt Verkehrsfunk oder aktuelle Nachrichten im Auto?
 
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