Dieser Run auf das Elektroauto ist in meinen Augen Quatsch. Der Strom müsste ja auch irgendwie erzeugt werden. Da wir jetzt wohl (leider) aus der Atomenergie aussteigen, werden wir den Strom wieder verstärkt aus Kohle gewinnen (laut Frau Merkel 9 - 10 große neue Kohlemeiler in den nächsten Jahren,
falls jemand nachlesen will). Da ist der Energieverbrauch des Straßenverkehrs noch nicht mit eingerechnet. Wenn man den auch noch über das Stromnetz schultern wird, und dazu den Strom nicht unbezahlbar machen will, werden da wohl nochmal eine sehr große Zahl an Kohlemeilern ihre Pforten öffnen. Damit sind die Klimaschutzziele passé.
Und zum Thema Effizienz:
Bei den hochgelobten E-Autos komme ich vom Wirkungsgrad her auf 0,4 (Stromerzeugung im Kohlekraftwerk) * 0,8 (Stromtransport zur Steckdose) * 0,9 (Wandlung in Ladestrom) * 0,75 (Wirkungsgrad der Batterie) * 0,95 (Wirkungsgrad des eMotors) = 0,20, also etwa 20%.
Der Wirkungsgrad eines mit einem Dieselmotor betriebenen Kfz liegt da mit über 30% höher als der des Elektromobils.
Und das man damit auf Öl verzichten kann, ist doch Milchmädchenrechnerei. Zunächst man braucht das Auto ja weiter Schmierstoffe, und ein Großteil der Teile im Auto besteht aus Kunststoffspritzgußteilen. Des Weiteren wird der Großteil der aufgewandten Energie bei der Produktion des Fahrzeugs und nicht in seinem Betrieb genutzt - also in Sachen Umweltverträglichkeit ist das Elektroauto absolut kein Fortschritt.
Was ich mir eher vorstellen könnte:
Momentan forschen viele große Unternehmen (u.A. eOn) an der Windstromvergasung. Man baut also Einheiten an die Windparks, die in Zeiten eines Stromüberangebots diesen Strom nutzen um Wasser per Elektrolyse zu spalten. Den Sauerstoff lässt man entweichen, den Wasserstoff verbindet man mit CO2 (bspw. aus einer nahen Fabrik) zu Methan. Dieses pumpt man wiederum in das Erdgasnetz. Somit wird das Stromnetz entlastet und die Speichermöglichkeit des Gasnetzes genutzt. In Zeiten von Stromunterangebot fließt dieses Gas in Gasturbinen und erzeugt Strom.
Würde man diese Art der Energieträgererzeugung ausbauen, könnte man die heutige Ottomotorentechnologie als Gasmotor nutzen (wie es heute ja auch schon gemacht wird - übrigens wesentlich häufiger als Elektromotoren). Auch eine Tankinfrastruktur besteht schon. Nur der Wirkungsgrad wird sich zeigen müssen.
Das halte ich für eine viel sinnvollere Idee als Milliarden in Batterieforschung zu verschwenden. Die Batterie existiert im industriellen Nutzen seit 150 Jahren, seit ebenso vielen Jahren forscht man daran und erhofft sich den Durchbruch der Kapazität, der nie kam (und, da bin ich mir sicher, nie kommen wird). Es wird Zeit, sich eine sinnvolle Alternative zu überlegen, und die ist meines Erachtens nach Gas.
Und bis das einsetzbar ist (da ist ja ein schleichender Wechsel möglich), optimieren wir unsere bisherigen Verbrennungsmotoren (die Forschung können wir ja dann im Gasmodus weiter nutzen).