Sammelthread Der Plattenspieler- und Vinylthread

Das ging mir beim Ortofon OM so: von OM10 zu OM40 habe ich nicht wirklich einen Unterschied ausgemacht...und da musste ich nicht mal die Pegel anpassen, nur umstecken...ist halt kein direkter Vergleich, bei dem man hin- und her-schalten kann...

Einzig bleibt der Vorteil, dass schärfere Schliffe eine höhere Lebensdauer haben (sollen)...und sich somit die Kosten relativieren...
Hier eine Seite, die einen guten Überblick ua über Nadeln gibt...
 
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Hi, zwei kurze Fragen:
  1. wann sollte ich den Stylus tauschen? (Ortofon 2M red, ca. 5 Jahre alt, 1-2 Stunden Nutzung pro Woche)
  2. wie lang darf das Cinch Kabel (Phono, kein Line Out) vom Plattenspieler zum Verstärker sein - sind 10m OK oder ein Problem?
Vielleicht weiß das hier ja jemand, danke :)
 
Pauschal schwierig würde ich sagen. Ich habe mal was von 1000 Stunden beim elliptischen Schliff gelesen.

Also bei dir 2 Stunden je Woche = ca. 100 Stunden pro Jahr, 5 Jahre wären etwas mehr als 500 Stunden.

Aber da spielen auch noch andere Faktoren rein, denke ich.
 
zu 1: siehe Quelle im Post vorher verlinkt

Audio-Technica gibt in seinem Tonabnehmer-Prospekt von 2017 (klick hier) auf S. 29 (Punkt 3) folgende Richtwerte für seine Abtastnadeln an (Nadeltyp/Schliff) vs. Betriebszeiten):

  • konisch / sphärisch = 300 bis 500 Std.
  • elliptisch = 300 Std.
  • Microline = 1000 Std.
  • Shibata & Line Contact = 800 Std.

Denke, da geht aber immer etwas mehr, habe mir dafür eine Testplatte geholt...

zu 2: ja, ist bei MM-Tonabnehmern ein Problem, da sich die Kapazität ändert und den Frequenzgang beinflusst

Im HiFi-Forum wurde/wird das diskutiert: klick - wenn du die Länge verdoppelst, verdoppelt sich die Kapazität...Werte sind von Kabel zu Kabel unterschiedlich...gute Kabel haben unter 100 pF/m...

Lösung wäre: Phono-Pre direkt am Dreher, dann von da mit Cinch-Kabel zum Verstärker
 
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@stummerwinter

Krasser Unterschied bei elliptischen, von dem was ich so gelesen habe (1000) zu dem was AT schreibt (300). 300 Stunden kommen mir echt wenig vor.
 
Denke auch, dass sich Hersteller auf die sichere Seite legen...was ich im Kopf habe:

Elliptisch: ~ 500 h
Shibata oä: > 1000 h
 
:D - Ziel erreicht!

Quatsch...ne...dann, oder sowas:

ART DJ Pre II

Dynavox mit USB

Dynavox mit MM/MC - wobei, mit MC ist das Kabel kein Problem

Meine persönliche Meinung: im HiFi-Bereich gibt es viel Voodoo...und die Schaltung für RIAA-Entzerrung ist im Prinzip kein Geheimnis...

Was tatsächlich messbar ist, dass Kabel bei MM-Abnehmern den Frequenzgang beeinflussen, siehe Link...
 
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stummerwinter schrieb:
Hier eine Seite, die einen guten Überblick ua über Nadeln gibt...
Großartige Sammlung! Da hat einer wirklich viel Liebe und Mühe in den Artikel gesteckt und offensichtlich ist der ja noch nicht fertig (sind viele Gedankenstützen drin ^^).

IBMlover schrieb:
wann sollte ich den Stylus tauschen? (Ortofon 2M red, ca. 5 Jahre alt, 1-2 Stunden Nutzung pro Woche)
Pauschal gibt es zwar Richtwerte, aber ich sage ganz ehrlich: wenn du beim Hören nichts vermisst, dann nutze sie einfach weiter. Ab und an solltest du vielleicht mit einer sehr ordentlichen Lupe bzw. mit irgend einer extrem vergrößernden Linse die Nadel kontrollieren. Zum Einen solltest du sie regelmäßig vorsichtig säubern (auch im Link von @stummerwinter hinterlegt), zum anderen kannst du damit die Form der Nadelspitze sichtprüfen. Sofern hier alles noch in Form ist, brauchst du dir weder akustisch, noch um deine Platten (Abnutzung) irgend welche Sorgen machen. Da solltest du dir lieber Gedanken machen, ob deine Nadel mit dem korrekten Auflagegewicht abtastet und ob die Headsell korrekt montiert ist (Abtastwinkel innen/aussen an der Platte). Mit beidem verbesserst du nicht nur den Klang, sondern auch die Lebensdauer sowohl der Nadel, als auch der Platte enorm.

IBMlover schrieb:
wie lang darf das Cinch Kabel (Phono, kein Line Out) vom Plattenspieler zum Verstärker sein - sind 10m OK oder ein Problem?
stummerwinter schrieb:
Lösung wäre: Phono-Pre direkt am Dreher, dann von da mit Cinch-Kabel zum Verstärker
IBMlover schrieb:
Genau so. Die Pro-Ject Produkte sind nicht schlecht und besonders die kleine Phono Box ist für's Geld vollkommen ausreichend. Die größeren bieten noch ein paar Spielereien wie z.B. vorwählbare RIAA/DECCA-Schaltung oder Gain-Faktoren (Verstärkung). Nichts, was man braucht, um eine Platte genießen zu können, aber auch nichts, was verboten wäre. Du kannst dir auch selbst Cinchkabel löten - wenn du den passenden Aderquerschnitt wählst, kannst du dem Problem, das @stummerwinter anspricht, entgegenwirken. Bei ausreichend Leitungsdicke und somit entfallender Leitungsdämpfung entfällt auch das Problem der Frequenzbeeinflussung.

Alternativ: stell lieber den Verstärker näher zum Plattenspieler und verwende dafür längere (und gern auch ungleichlange) Lautsprecherkabel. Hier fallen weder Kabellaufzeiten, noch Querschnitte allzu sehr ins Gewicht (akustisch gar nicht), sofern man nicht gerade 0,75mm² Klingeldraht verwendet. Im Heimbereich bist du mit 2,5mm² bei gängiger Verstärkerleistung eigentlich bei jeder Leitungslänge zwischen Verstärker und Lautsprecher auf der sicheren Seite. Mehr kann man auch machen, selbst 4mm² oder 6mm² kosten nicht die Welt, sind aber eher was für's Gewissen als für akustische Beeinflussung. Ausnahme bilden hier Pegelorgien mit sehr leistungsstarken Verstärkern die spielend mehrere hunderte Watt bis hin zum vierstelligen Leistungsbereich bereitstellen können - dann sollte auch das Lautsprecherkabel entsprechend bemessen sein.

stummerwinter schrieb:
Meine persönliche Meinung: im HiFi-Bereich gibt es viel Voodoo...und die Schaltung für RIAA-Entzerrung ist im Prinzip kein Geheimnis...
Ein schönes Video dazu:

Ich kann jedem nur empfehlen, sich die 15 Minuten zu nehmen und das Video komplett anzusehen. Der gute bringt das Thema so herrlich auf den Punkt und spricht viele Aspekte an, die uns allen gewiss gleichermaßen durch den Kopf gehen, wenn wir eine Platte auflegen :)
 
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Exit666 schrieb:
Tonabnehmer AT 91 R => AT VM95 ML
Das sollte deutlich zu hören sein !
Ich bin am Telefunken TS 860 von AT72K (Auslieferungssystem) mit einer Original ATN 72K auf das AT VM95 ML umgestiegen. Die ATN 72K hat halt auch nur eine konische Nadel wie auch das dazugehörige AT72K damals ein 0815 Einsteigersystem und so klang es halt auch. Man kann damit Musik hören, mehr auch nicht. Das AT 91R dürfte da ähnlich sein. Solide Einstiegsklasse.

Nach dem Wechsel auf das VM95 ML taten sich Welten auf. Viel mehr Bühne, da das VM95 ML viel besser auflöst. Als wenn ein Vorhang gefallen ist, nicht mehr so zugeschnürt. Wenn man bedenkt, das das VM95 ML trotz der ca. 160€ noch zur unteren Preisklasse gehört, bekommt man verdammt viel Leistung für sein Geld. Nicht zu Unrecht bekommt es so gute Kritiken und wird empfohlen. P/L ist da absolut top.
IBMlover schrieb:
wie lang darf das Cinch Kabel (Phono, kein Line Out) vom Plattenspieler zum Verstärker sein - sind 10m OK oder ein Problem?
10m sollten zuviel sein. Klar wird auch da ein Signal ankommen. Aber auch beim besten Kabel läßt sich die Physik nicht austricksen und die Kapazität dürfte entsprechend hoch sein, sodass Qualität sicherlich verloren gehen wird.
 
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IBMlover schrieb:
Ich versuchs erst mal ohne, kann ich dann ja immer noch kaufen,
Zunächst mal ein schlauer Plan, obwohl meiner Meinung nach 10m bezüglich des Störspannungsabstandes suboptimal sind.
DJMadMax schrieb:
Du kannst dir auch selbst Cinchkabel löten - wenn du den passenden Aderquerschnitt wählst, kannst du dem Problem, das @stummerwinter anspricht, entgegenwirken. Bei ausreichend Leitungsdicke und somit entfallender Leitungsdämpfung entfällt auch das Problem der Frequenzbeeinflussung.
Bei einem Querschnitt von 0,1 Quadratmillimetern hat man pro Meter rund 0,2 Ohm Widerstand, also auf 10m rund 2 Ohm.
Bei einem Eingangswiderstand des Entzerrervorverstärkers von 47 kOhm spielt die Leitungsdicke somit keine Rolle.

Gruß
R.G.
 
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Das Problem ist weniger der Widerstand sondern die Kapazität des Kabels bei MM-Systemen…sieh Link weiter vorne…wenn Dreher zu Pre 10 m überbrückt werden sollen…
Vom Pre zum Verstärker ist es quasi egal…
 
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DaBas schrieb:
Wenn man bedenkt, das das VM95 ML trotz der ca. 160€ noch zur unteren Preisklasse gehört, bekommt man verdammt viel Leistung für sein Geld. Nicht zu Unrecht bekommt es so gute Kritiken und wird empfohlen. P/L ist da absolut top.

Aktuell bekommt man das Teil sogar schon für 148€. Also früher oder später landet das bei mir!:)
 
stummerwinter schrieb:
Vom Pre zum Verstärker ist es quasi egal…
Das ist ja deshalb so, weil im Pre die Nutzspannung ca. mit Faktor 100 verstärkt wird und somit der Störspannungsabstand entsprechend größer wird.

Gruß
R.G.
 
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DaBas schrieb:
10m sollten zuviel sein. Klar wird auch da ein Signal ankommen. Aber auch beim besten Kabel läßt sich die Physik nicht austricksen und die Kapazität dürfte entsprechend hoch sein, sodass Qualität sicherlich verloren gehen wird.
Du kannst der klangliche Beeinflussung durch Leitungskapazität definitiv durch den korrekten Aufbau des Kabels sowie durch einen erhöhten Widerstand vorbeugen. Wenn du dir z.B. selbst Cinchkabel mit geflochtenen Koaxialkabeln mit entsprechendem Innenleiter-Querschnitt lötest, hast du kapazitiv überhaupt keine Probleme. Der "Skin-Effekt" würde sich hier mit einem Oszilloskop erst im Bereich von weit über 100 Khz bemerkbar machen.

rgbs schrieb:
Bei einem Eingangswiderstand des Entzerrervorverstärkers von 47 kOhm spielt die Leitungsdicke somit keine Rolle.
Sagen wir es mal so: der Leitungsquerschnitt ist bezüglich einer solch hohen Eingangsimpedanz zumindest bis zu einem gewissen Maße irrelevant. Über eine einzelne, haardünne Litze würde ich auch kein Signal übertragen wollen.
 
Nachdem was ich hier lese brauche ich wohl auch mal eine neue Nadel - meine ist ebenso wie der Plattenspieler erst 14 Jahre alt... Hab nen Stanton T.90 USB Plattenspieler. Auf der Nadel steht "500.V3" Hab leider echt keine Ahnung, auf was man da achten sollte, da ich mich wie gesagt noch nie damit beschäftigt habe :-D Was nimmt man da? Ist das irgendwie abhängig davon, welche Musik man hört, oder welche Kriterien sind da wichtig?
 
Such mal nach "Stanton T 90 Stylus". Wird tatsächlich nicht so einfach, in Deutschland eine Ersatznadel zu bekommen.
 
@dustydelta
Zuerst einmal musst du herausfinden, ob du überhaupt die Nadel einzeln (bzw. die Cartridge) tauschen kannst und wenn ja - ob es da entsprechende Auswahl gibt. Es ist natürlich auch fraglich, ob es überhaupt Sinn macht, hohe Preise für einen Tonabnehmer auszugeben, wenn dieser dann auf einem eher günstigen Plattenspieler zum Einsatz kommt, dessen Tonarm/Verkabelung anfällig für Rumpeln etc. ist.

EDIT: Ich sehe gerade, dein Plattenspieler hat eine SME-Aufnahme am Tonarm (Bajonett-Schnellwechselsystem), das ist schonmal praktisch, weil es praktisch alles mögliche für SME-Systeme am Markt gibt. Es müsste zur Not halt die gesamte Headshell ausgetauscht werden - viele Tonabnehmer werden aber auch als Headshell-Set angeboten, von daher wäre das kein großer Akt. Wichtiger ist das exakte Einmessen des Auflage- und Laufwinkels sowie das korrekte Auflagegewicht je Nadel/System. Dafür gibt es Waagen und Schablonen, die nicht viel Geld kosten.

Generell: ja, die Wahl der Nadel bzw. des gesamten Tonabnehmers kann gut daran ausgerichtet werden, welche Musik man hört. Aber auch hier gibt es keine festen Regeln und jedes System bzw. auch jeder Schliff an der Nadel beeinflusst das Klangbild ein wenig - oftmals entscheidet hier der persönliche Geschmack.

Neben speziellen Tonabnehmern für Schellackplatten gibt es auch speziell für den Discobetrieb entwickelte Systeme. Concorde wäre hier ein ganz großer Name, der schon seit vielen Jahrzehnten auf eben solche harten Einsatzgebiete spezialisiert ist.

Du jedoch solltest dir folgende Frage stellen:
"Fehlt mir klanglich etwas?"
Falls die Antwort "Nein" lautet:
alles so lassen, wie es ist.

Bei "Ja" wird es etwas komplizierter und es sollte analysiert werden, was genau am Klangbild fehlt/nicht gefällt und mit welchen Mitteln man diesbezüglich Abhilfe verschaffen kann. Der Tonabnehmer eines Plattenspielers ist nur eines von vielen Möglichkeiten, die sich zudem keinesfalls gegenseitig ausschließen.
 
Exit666 schrieb:
Such mal nach "Stanton T 90 Stylus". Wird tatsächlich nicht so einfach, in Deutschland eine Ersatznadel zu bekommen.
Muss man denn zwangsläufig die Originale nehmen, oder gibt's auch andere, die ebenfalls passend (ggf. besser) sind? Da gibt's doch sicher irgendwie Standards zu Befestigung und Kabelbelegung, usw.?!

Edit: Ups, jetzt hab ich die große Antwort fast übersehen, sorry.

Bezüglich Klang müsste ich nochmal etwas in mich gehen und gezielt nochmal ein paar unterschiedliche Platten ausprobieren. Bei mir geht's aber zum großen Teil um Hardcore/Punk und bisschen Metal. Ab und zu auch speziellere Sachen wie Sigur Rós oder Mars Volta.

Gibt doch sicher so nen Allrounder, mit dem man nicht viel falsch machen kann, oder?
 
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