Der unliebsame Bürger

  • Ersteller Ersteller Kreins
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Das die aktuelle Politik an den bedürfnissen der Bürger (und damit meine ich wirklich alle) vorbeihantiert ist allgemein bekannt.
Viele Systeme (Gesundheit, Rente,...) sind derart im Eimer, das man es nun wie Frau Künast porbiert das Geld durch besteuerung von Fastfood (siehe Zeit-Artikel) wieder reinzuholen.
Interessant ist nur, das die Bevölkerung nur aufschreit, wenn es ihnen ans Gehalt geht oder sie mal mehr arbeiten müssten (Oh mein Gott, 40 Stunden ... :rolleyes: ), aber die melkerei hintenrum fällt nicht auf, weil was man nicht gezwungen wird zu sehen (von der eigenen Ideologie, Gewerkschaften oder anderen Bünden), sieht man halt nicht.
In diesem Falle werden sich wohl alle nur wieder über "Die Kapitalistenschweine von McDonalds" aufregen, weil auf einmal das McRib-Menü 50 cent mehr kostet.

Genauso wenig sind viele bereit mal selbst zurückzustecken oder etwas mehr als sonst zu leisten um die BRD mal wieder in Schwung zu bringen. Das sollen brav die anderen machen, aber "man selbst ist ja kein Märtyrer oder Gotteskrieger, deswegen brauchts das nicht..." :(

Bevor nicht grundlegende Änderungen (altes raus, neues rein) vorgenommen und von der Bevölkerung auch akzeptiert werden, werden sich solche Aktionen und Gedanken wie in dem Artikel beschrieben immer wieder äußern. Sei es Sozial ("Lauschangriff" in Arztpraxen und Kanzleien, gehts nocht?) oder aufs Kapital bezogen (Fastfoodsteuern).

Schlimmer finde ich das vielen Menschen solche Themen total egal sind. Ich habe das Gefühl unser Land verblödet menschlich. :(
 
Also ich bin gerne bereit 40Std. die Woche zu arbeiten wenn ich mein Job dadurch behalten kann. Ich fand die 35 bzw. 36Std. Woche ein Witz war.
Dadurch wollte man mehr Arbeitsplätze schaffen, stattdessen wurden es weniger.

Allerdings nutzen nun viele diese Situation aus nach dem Motto, wer bereit ist 40Std. ohne Lohnausgleich zu arbeiten verzichtet bestimmt auch auf eine Woche Urlaub und/oder arbeitet auch 45Std ohne Murren. Das finde ich schon etwas frech was sich die Arbeitgeberverbände da alles überlegen.

Vieleicht sollte man mal die Gehälter in der Chefetage kürzen da könnte man auch enorme Summen sparen. Zur Zeit ist es aber so das der normale Arbeiter, Angestellte auf jeden Cent achten muss und die Leute in der Chefetage schlürfen den Sekt denn ihr Gehalt ist ja unantastbar.
 
LittleJackAss schrieb:
Allerdings nutzen nun viele diese Situation aus nach dem Motto, wer bereit ist 40Std. ohne Lohnausgleich zu arbeiten verzichtet bestimmt auch auf eine Woche Urlaub und/oder arbeitet auch 45Std ohne Murren. Das finde ich schon etwas frech was sich die Arbeitgeberverbände da alles überlegen.

Stimmt.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. 40 Stunden ist okay, bloss darüber hinaus noch eines draufzusetzen ist wirklich nicht die feine, englische Art.

die Chefgehälter machen da relativ wenig aus. Wie viele Überbezahlte Topmanager gibt es im Gegensatz zum mittleren Management, unteren Management und Angestellten/Arbeitern? Das fällt wirklich kaum ins Gewicht.
Was zählt ist, das nur wenige Mitglieder aller genannten Beschäftigungen bereit ist fürs "Gemeinwohl" ein wenig zurückzustecken. :(
Wenn ich höre was oft für Schreiereien in der Chefetage staatfinden, wenns um Lohnkürzungen geht ... das ist kein Unterschied zu den ständigen Meckereien am Band ums mal hart auszudrücken. Jeder ist sich scheins selbst der Nächste und das kotzt mich wirklich an. :(
 
Ich kann nicht glauben, dass das Kürzen der Chefgehälter etwas ändern würde.
So viele sind es dann doch wieder nicht.
Und Chef zu sein ist sicher nicht immer angenehm.

Schaut euch an was die Politiker an Spott und Hass ertragen müssen.
Die sind zur Zeit nicht zu beneiden.
 
Also ich als Azubi hab von Haus aus ne 40-Stunden-Woche. Imho völlig in Ordnung.
Weniger Arbeiten wär auch relativ schwachsinnig, weil sonst die Zeit viel zu knapp wird. Und meine 30 Tage urlaub im Jahr werd ich bestimmt ned unterbekommen. Ich werd schon immer in den Zwangsurlaub geschickt, weil ich den sonZ ned nehm.
Das einzige, was stört sind die 100min Anfahrtsweg. Da geht viel zu viel Zeit drauf. Naja, das is aber mein problem und ich zieh so bald wie möglich um.

So, und jetzt zu den Chef-Gehältern:
Klar könnten die mal ein bissal weniger verdienen. Ich mein, wozu braucht wer, der eh alles bezahlt bekommt noch so nen Gehalt? Ich bin eigentlich dafür, dass Firmen keine Mitarbeiter mehr entlassen dürfen, solange so unausgeglichene Gehälter bezahlt werden, sondern sie erst die Spitzengehälter zurückschrauben müssen.

Aber was ich noch ned verstehe ist folgendes:
Unsere lieben Politiker bekommen Diäten für ihre Arbeit im Bundestag. Nebenbei haben (zumindest die meisten) aber noch einen normalen Job.
Außerdem werden die Diäten hoch angesetzt, damit die Politiker ned bestechlich sind.
Mein Problem bei der Sache ist jetzt, dass die "Renten" der Politiker imemrnoch so immens hoch sind, obwohl es einem da doch völlig egal sein kann, ob der als rentner nu bestechlich ist oder ned.
 
pcw schrieb:
So, und jetzt zu den Chef-Gehältern:
Klar könnten die mal ein bissal weniger verdienen. Ich mein, wozu braucht wer, der eh alles bezahlt bekommt noch so nen Gehalt?

Er/Sie trägt eine immense Verantwortung. Wer als Vorgesetzter seinen Job wirklich ernst nimmt und sich engagiert, hat in meinen Augen das Geld sehr wohl verdient. Ausserdem fallen leitende Positionen aus dem gängigen Tarifrecht heraus und haben deutlich weniger Absicherungen, von der Arbeitszeit die teils geleistet werden muss ganz zu schweigen. Natürlich gibts auch hier überbezahlte Ausnahmen, aber die Regel ist das nicht.
 
Chefgehälter senken bringt scheinbar nichts, zumindest nicht an rohen Zahlen. Aber wie fühlt sich denn ein Arbeiter, der sich für seine Firma einsetzt und gut arbeitet, dann plötzlich statt 35h 40h schaffen muss, weil die Firma sparen will, aber in der Chefetage alles beim alten bleibt?
Dann kocht die Wut hoch, denn das ist ungerecht. Wenn, dann müssen alle mitziehen und den Gürtel enger schnallen.
Und wenn denn alle mitziehen, dann werden die Arbeiter auch freudig die 40h ertragen, was sich dann wieder in einer gesteigerten Produktion äußert.

pcw schrieb:
Aber was ich noch ned verstehe ist folgendes:
Unsere lieben Politiker bekommen Diäten für ihre Arbeit im Bundestag. Nebenbei haben (zumindest die meisten) aber noch einen normalen Job.
Außerdem werden die Diäten hoch angesetzt, damit die Politiker ned bestechlich sind.
Mein Problem bei der Sache ist jetzt, dass die "Renten" der Politiker imemrnoch so immens hoch sind, obwohl es einem da doch völlig egal sein kann, ob der als rentner nu bestechlich ist oder ned.

Bestechlich ist man oder man ist es nicht. Das ist eine Frage der Ehre und nicht des Geldes. Wenn die Diäten also tatsächlich mit der Begründung so hoch gehalten werden (ich höre heute das erste Mal davon), dann ist das die lächerlichste ihrer Art.

Gruß
Morgoth
 
Wintermute schrieb:
Schlimmer finde ich das vielen Menschen solche Themen total egal sind. Ich habe das Gefühl unser Land verblödet menschlich.
Wir haben doch die paradoxe Siuation, dass - sofern man diversen Umfragen glauben schenken darf - die Menschen in Deutschland einerseits zunehmend das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen verlieren, andererseits aber weiterhin zur Lösung ihrer Probleme stark auf staatliche Lösungen setzen.

Der Staat - damit meine ich die jeweiligen Regierungen auf allen Ebenen - passt sich dem an. Es ist klar, dass sich der Staat finanzieren muss. Lösgelöst von allen Einsparungspotentialen und auch der sicherlich vorhandenen Mißwirtschaft und Verschwendung bei der öffentlichen Hand gibt es notwendige öffentliche Aufgaben, die zu ihrer Aufrechterhaltung entsprechende Gelder benötigen. Dieses wird aber nicht offen gesagt, denn diese Aussage - siehe Teil 1 des Paradoxons - würde auf breites Mißtrauen stoßen. Also wird der Finanzierungsbedarf kaschiert und in vermeintlich wohlwollende Lenkungseingriffe des Staates umgedeutet, um die Problemslösungskompetenz vorzugaukeln, die - Teil 2 des Paradoxons - weiterhin mehrheitlich erwartet wird.

Eingepackt in Zuckerwatte läßt sich das offensichtlich besser verkaufen. Das Dumme ist nur, dass es nicht funktiniert. Müßten wir nicht z.B. dank der Ökosteuer ein florierendes Rentensystem haben? So ist uns dieser Griff in die Tasche doch seinerseits vermittelt worden. Die Energiepreise sind stark gestiegen, trotzdem ist unser Rentensystem bankrott. Was seinerseits wiederum den wachsenden Vertrauensverlust in den Staat nicht gerade bremst, im Gegenteil.

In der Definition von Jefferson heißt das allerdings, dass wir in sehr großer Freiheit leben. Unsere Regierungen fürchten sich so sehr vor uns, dass sie sich nicht trauen, uns reinen Wein einzuschenken. :D

Ciao, Tiguar

P.S.: Dass der hohe Finanzierungsbedarf der öffentlichen Hand auch daher kommt, dass der Staat über Jahrzehnte hinweg immer mehr Aufgaben an sich gezogen hat, die ihm jetzt die finanzielle Luft zum Atmen nehmen und sogar den notwendigen öffentlichen Aufgaben finanziell das Wasser abgraben, was sich z.B. an unserer immer mehr in die Binsen gehenden Infrastruktur hervorragend ablesen läßt, ist imho auch ein wichtiger Aspekt. Das hat aber mit dem Thema hier, denke ich, nur soweit etwas zu tun, wie es zur Erklärung des Vertrauensverlustes gegenüber dem Staat herangezogen werden kann.
 
Chefgehälter senken bringt scheinbar nichts, zumindest nicht an rohen Zahlen. Aber wie fühlt sich denn ein Arbeiter, der sich für seine Firma einsetzt und gut arbeitet, dann plötzlich statt 35h 40h schaffen muss, weil die Firma sparen will, aber in der Chefetage alles beim alten bleibt? Dann kocht die Wut hoch, denn das ist ungerecht. Wenn, dann müssen alle mitziehen und den Gürtel enger schnallen. Und wenn denn alle mitziehen, dann werden die Arbeiter auch freudig die 40h ertragen, was sich dann wieder in einer gesteigerten Produktion äußert.

Genau das wollte ich sagen! Die Chefetage will das jeder mehr arbeitet für weniger Geld aber selber verdienen sie immer mehr!
Entweder alle oder keiner!
Ich finde es schon richtig das jemand mit viel Verantwortung auch mehr verdienen sollte, die sgilt aber meist nur für die oberen 10 Leute in der Firma. In meiner Ex-Firma wurde ein neuer Fillialleiter gesucht und der sollte kein bischen mehr Geld bekommen für einen Job bei dem man fast nur auf die Schnauze bekommen kann. Das ist doch wohl ein Witz.


Back2Topic:
Wer in der Politik ehrlich ist bezahlt das mit Stimmenverlusten, deshalb wird alles verschwiegen!
Die SPD hat nachdem sie gewählt wurde gesagt wie es aussieht in unserem Land und dafür mächtig auf den Sack bekommen, die CDU sagt immer, das ist kein Problem wir schaffen das usw. und bekommen die verärgerten Wähler der SPD.
Ein weiteres Problem ist das die Regierung und die Opposition nicht versuchen an einem Strang zu ziehen um Deutschland aus dem Dreck zu holen sondern jeder geht genau in die andere Richtung, so wird das nie was. Die sollten mal ihren Parteienstolz vergessen und das tun wofür sie bezahlt werden um Deutschland zu regieren und nicht um die MAchtspielchen auszuüben.
 
LittleJackAss schrieb:
Ein weiteres Problem ist das die Regierung und die Opposition nicht versuchen an einem Strang zu ziehen um Deutschland aus dem Dreck zu holen sondern jeder geht genau in die andere Richtung, so wird das nie was. Die sollten mal ihren Parteienstolz vergessen und das tun wofür sie bezahlt werden um Deutschland zu regieren und nicht um die MAchtspielchen auszuüben.

Das ist imho nicht ein weiteres, sondern das Hauptproblem. Aber sonst 100 Zustimmung meinerseits.
Die Machthampelei bringt mich jedesmal auf 180. Es wird immer ein Riesenzirkus veranstaltet und teilweise werden chancen verschenkt, nur weil der Mensch, der zufällig gerade in der Entscheidenden Position sitzt, einen eigenen Vorteil sieht und wichtige Prozesse und Entscheidungen absaufen lässt. :(
 
Wenn mans genau nimmt, hat das Parteien-System grosse Mängel. Eine Partei muss immer versuchen, sich gegenüber der anderen besser darzustellen; gleiche Meinungen haben gibts das nicht. Zudem basieren die Handlungen einer Partei immer auf der Überlegung, ob das die Wähler gut stimmt oder nicht. Dummerweise sehe ich da einen grossen Konflikt zwischen "Wähler gut stimmen" und "Staat leiten".

Beispielsweise macht sich ein Politiker sehr beliebt, wenn er die Steuern senkt (und unbeliebt, wenn er diese erhöht). Dass der Staat dann Milliardendefizite machen kann (siehe USA) scheint den kleinen Bürger zuerst nicht zu interessieren. Der will nur kurzfristig seinen eigenen Vorteil. Aber dann, wenn das Defizit dann da ist, ist die Politik natürlich schuld...

Hmmm, also eigentlich liegts doch nicht nur am Parteien-System, sondern auch an der Unfähigkeit der Wähler. Na ja, nützt nix, beides sind meines Erachtens unlösbare Probleme, hab mir das schon paar Mal überlegt...

Randbemerkung: wo ich herkomme, geht das Parteien-Problem so weit, dass die machthabende Partei bei Anstellungen nicht auf die Qualifikation, sondern nur auf die politische Gesinnung achtet! Das ist einfach skandalös...

Zum Thema 40-Stunden-Woche und Managergehälter: das funktioniert doch nach dem Angebot-Nachfrage-Prinzip. Wenn es nur wenige fähige Manager gibt, steigt deren Lohn. Und wenn es einfache Arbeiter im Überfluss gibt (Arbeitslose), dann sinkt deren Lohn, bzw. verlängert sich die Arbeitszeit. Der richtige Lohn pendelt sich ein...wenn kein Arbeiter mehr bereit ist, für den angeboteten Lohn zu arbeiten, dann muss er erhöht werden. Sonst nicht... Das war jetzt vereinfacht ausgedrückt, in der Praxis spielen natürlich noch andere Dinge eine Rolle wie Firmenbindung usw., die den Lohn natürlich auch erhöhen.
 
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