Die Community hier und die Gesellschaft allgemein

Konfekt

Lt. Junior Grade
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Nov. 2020
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307
Hey alle!

Mal ein paar Gedanken wie im Titel. Mit fällt hier in der Community vor allem eines auf: Hilfsbereitschaft. Irgendjemand hat ein Problem, hat Fragen, kommt nicht zurecht mit seinem Rechner, seinen Anwendungen, hat Schädlinge, Abstürze, was weiß ich. Und es dauert manchmal keine 5 Minuten und es kommen Antworten und Hilfestellungen und das allermeiste ist sinnvoll, hilfreich und mindestens konstruktiv. Da ist so gut wie nie Mist dabei.

Man hilft einander, egal ob der Fragesteller ein Dankeschön und eine Erfolgsmeldung hinterlässt, oder sich einfach sang- und klanglos verabschiedet. Man fragt nicht, ob der Hilfesuchende einem passt, ob er einem sympathisch ist, oder, oder, oder. Das alles ist so was von egal.

Und dann das Forum für Politik. Streit, Zank, Beschimpfungen. So läuft es überall wo solche Themen auftauchen. Im Netz, offline, im Job, egal wo. Sobald Politik und Gesellschaft Thema sind, gehen Zoff und Zank los. Da sind "gut" und "böse" ganz schnell klar. Da hat jeder sofort recht. Da ist man sofort Freund und Feind. Da gibt es keine Kompromisse. Da ist der andere ganz schnell "böse" sobald er nur ein falsches Wort sagt, die falsche Ansicht hat, die falschen Personen/ Theorien/ Ansichten/ Parteien kritisiert.

Warum ist das so? Warum finden wir einerseits so schnell und positiv zueinander und andererseits sind wir uns so schnell feindselig? Wie finden wir auch bei besagten Problemfeldern zu mehr Miteinander statt Gegeneinander?

In der Hoffnung auf guten Austausch
Konfekt
 
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Konfekt schrieb:
Man hilft einander, egal ob der Fragesteller ein Dankeschön und eine Erfolgsmeldung hinterlässt, oder sich einfach sang- und klanglos verabschiedet. Man fragt nicht, ob der Hilfesuchende einem passt, ob er einem sympathisch ist, oder, oder, oder. Das alles ist so was von egal.

Und dann das Forum für Politik. Streit, Zank, Beschimpfungen. So läuft es überall wo solche Themen auftauchen. Im Netz, offline, im Job, egal wo. Sobald Politik und Gesellschaft Thema sind, gehen Zoff und Zank los.
Da muss ich dir widersprechen.

Das gibt es genau so im Technikbereich. Stichwort AMD und NVIDIA "Fanboys". Da widersprichst du mal jemandem weil derjenige nur NVIDIA empfiehlt weil "NVIDIA ist halt immer das Beste!!!!111" und wirst direkt als AMD Fanboy abgetan (was tatsächlich SEHR ironisch ist aber denjenigen meist nicht auffällt weil sie sind ja keine Fanboys nein.....ist einfach so das [insert Unternehmen hier] einfach besser ist.....).

Genau so ist es bei Netzteilen, CPUs, RAM und so weiter. Von Apple Geräten ganz zu schweigen.
Und wenn du richtig Zoff haben willst empfiehl mal eine Fritzbox im Netzwerkbereich. Dann such dir schonmal die Nummer des Telefonseelsorgers deines Vertrauens raus. :utpulsegun:

Eventuell ist es dir bisher einfach noch nicht so aufgefallen. Ich persönlich bin inzwischen dazu über gegangen schlicht die "Ignore" Funktion mehr zu nutzen. :schaf:
 
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Der Zank kommt daher, dass es andere gibt, die eine falsche Meinung vertreten und nicht einsehen wollen, dass meine Meinung die jeweils einzig richtige und objektive Aussage ist. ;)
 
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Bei Technikthemen sind das meiste Grabenkämpfe, die aus Fanboytum und Trolling/Humor ausgetragen werden.

Bei Gesellschaftlichen Themen kommt alles zusammen; (Politische) Trolle, Agitation für eigene Vorstellungen, Sachliche Diskussion.
 
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Eine ausgeprägte Diskussionskultur ist richtig und wichtig für eine Gesellschaft. Dazu gehört eben auch Streit. Wir sollten dankbar sein, dass wir in einem Land leben, in dem wir uns nach Herzenslust zanken können. Die Mehrheit der Menschheit hat dieses Privileg nicht.

Was viele dabei noch lernen müssen, ist derartige Diskussionen einerseits nicht persönlich zu nehmen und außerdem auch selbst nicht persönlich zu werden.
 
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Kombra schrieb:
Da muss ich dir widersprechen.

Das gibt es genau so im Technikbereich. Stichwort AMD und NVIDIA "Fanboys". Da widersprichst du mal jemandem weil derjenige nur NVIDIA empfiehlt weil "NVIDIA ist halt immer das Beste!!!!111" und wirst direkt als AMD Fanboy abgetan (was tatsächlich SEHR ironisch ist aber denjenigen meist nicht auffällt weil sie sind ja keine Fanboys nein.....ist einfach so das [insert Unternehmen hier] einfach besser ist.....).

Genau so ist es bei Netzteilen, CPUs, RAM und so weiter. Von Apple Geräten ganz zu schweigen.
Und wenn du richtig Zoff haben willst empfiehl mal eine Fritzbox im Netzwerkbereich. Dann such dir schonmal die Nummer des Telefonseelsorgers deines Vertrauens raus. :utpulsegun:

Eventuell ist es dir bisher einfach noch nicht so aufgefallen. Ich persönlich bin inzwischen dazu über gegangen schlicht die "Ignore" Funktion mehr zu nutzen. :schaf:

OK, da gebe ich Dir Recht, das stimmt. Ich war auch mal recht festgefahren was Technologie und Hersteller angeht, aber da war ich Jugendlicher, ist lange her. Inzwischen empfinde ich das als kindisch, weil ich der Meinung bin, dass an sich alle bekannten Hersteller zu mehr oder weniger guten Produkten fähig sind.

Apple konnte ich nie was mit anfangen, aber dennoch gestehe ich denen technisch gute Produkte zu. Aber mir ist schon klar was Du meinst. Da wird es auch schwer, den Konsens zu finden.
Ergänzung ()

cartridge_case schrieb:
Du kennst das Aquarium anscheinend nicht. :D

Da tummeln sich aber auch die Müllthemen, die keiner so wirklich ernst nimmt. Ich habe mal reingeschaut, ja gut, da ist natürlich die Tüte bunt gemischt :D.
Ergänzung ()

OdinHades schrieb:
Eine ausgeprägte Diskussionskultur ist richtig und wichtig für eine Gesellschaft. Dazu gehört eben auch Streit. Wir sollten dankbar sein, dass wir in einem Land leben, in dem wir uns nach Herzenslust zanken können. Die Mehrheit der Menschheit hat dieses Privileg nicht.

Was viele dabei noch lernen müssen, ist derartige Diskussionen einerseits nicht persönlich zu nehmen und außerdem auch selbst nicht persönlich zu werden.

Da stimme ich zu. Aber nehmen wir Dein Profilbild. Das verbinde ich mit einer Gesinnung, die ich persönlich als sehr intolerant, aggressiv und bösartig kennengelernt habe. Und zwar hautnah, aus Unizeiten. Da war ganz schnell Ende im Gelände und schluss mit Toleranz und allem, wenn man nicht sofort und direkt der Meinung der selbsternannten Meinungsgeber war. Irgendwie waren diese Menschen nicht wirklich besser als die, die sie zu bekämpfen vorgaben, nur ein wenig anders.

Ich finde, man kann viel mehr erreichen mit Gemeinsamkeit. Mit Zuhören. Mit Verständnis.

Ja, ich weiß, das ist illusorisch. Aber irgendwo muss man doch anfangen, oder?
 
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Technische Probleme kann man rationalisieren. Es gibt oft ein richtig oder falsch, manche Dinge/Hardware ist einfach besser als andere. Viele User mögen diese kleinen Rätsel, warum etwas plötzlich nicht funktioniert oder kennen bereits die Antwort. Es hat auch selten Auswirkungen auf andere, welche Hardware der TE verbaut oder was er am PC macht. Außer er will minen. Oder hält an Win7 fest.

Die Themen im PuG betreffen oft die meisten User: sollte man noch mit dem SUV in Städte fahren dürfen? Welche Partei ist die richtige? Auf was müssen wir wegen dem Klimawandel verzichten? Bedingungsloses Grundeinkommen Ja oder Nein?
Bezüglich dieser Themen haben sich Menschen im allgemeinen radikalisiert. “Wir gegen die!” ist eben immer noch die einfachste Antwort auf alle Fragen gerade wenn es sonst keine klare Antwort gibt.
 
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Konfekt schrieb:
Da stimme ich zu. Aber nehmen wir Dein Profilbild. Das verbinde ich mit einer Gesinnung, die ich persönlich als sehr intolerant, aggressiv und bösartig kennengelernt habe.

Ja, es gibt viele Chaoten, welche die Antifa in den Schmutz ziehen. Für mich aber kein Grund dafür, die noble Idee dahinter nicht zu verfolgen. Je stärker Rechts wird, desto mehr brauchen wir die Antifa.

Konfekt schrieb:
Ich finde, man kann viel mehr erreichen mit Gemeinsamkeit. Mit Zuhören. Mit Verständnis.

Generell schon, allerdings bedarf es das auch immer von beiden Seiten. Wenn einer von beiden zumacht, hat es sich mit dem Verständnis schnell erledigt. Weiterhin macht es keinen Sinn, zuzuhören, wenn Fakten einfach geleugnet werden, da erreichst du dann auch keine Gemeinsamkeiten, solange sich nicht beide Seiten dem Wahnsinn hingeben.
Davon ab gibt es auch Positionen, die keinerlei Verständnis verdienen, beispielsweise Holocaust-Relativierungen oder Morddrohungen. Wann immer sich eine konkrete Gefahr für andere abzeichnet, ist es ok, nein sogar notwendig, klare Kante zu zeigen. Auch wenn sich dann ein paar Leute ans Bein gepinkelt fühlen. Das dürfen sie, es gibt Wichtigeres.
 
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Schwierig, ist halt schon seit Jahrhunderten so.

No sports, no politics ^^
 
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Dass es eine Sachebene und eine Emotionsebene gibt und der kluge Wechsel zwischen diesen beiden Ebenen zum jeweils richtigen Zeitpunkt entscheidend ist, ist für viele - nicht nur Forumsdiskutanten - fremd.

Das hängt auch von der jeweiligen Prägung ab. Ein Sozialpädagoge geht an eine Diskussion anders heran als ein Vorstand eines Konzerns oder ein Handwerksmeister.


Es gibt keinen gemeinsamen Nenner in der Praxis; irgendwelche klugen Bücher für die Theorie helfen da nicht.
 
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Die meisten Menschen sind sehr hilfsbereit. Diskussionen sind schlicht ein anderes Thema.
 
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Axxid schrieb:
--- Vollzitat enternt --- bitte Zitierregeln beachten ---

Wobei man ja auch viele Themen technisch betrachten kann statt emotional. SUV in der Stadt, um Dein Beispiel aufzugreifen. Da könnte man die Fakten betrachten, was die Autos in der Herstellung an Ressourcen verbrauchen, was sie an Kraftstoff verbrauchen und das kann man vergleichen z.B. mit einem Mittelklasse PKW.

Ich finde ein guter Anfang wäre, viele emotionale Themen rational zu sehen. Die Gefühle da raus holen. Das würde vielleicht viel Streitpotenzial wegnehmen.

Mir ist auch klar, dass man das nicht eben so macht. Aber auch so mancher Großkonzern fing ja mal als Idee in der Garage an ;).
Ergänzung ()

OdinHades schrieb:
--- Vollzitat enternt --- bitte Zitierregeln beachten ---

Ich glaube dass jeder, der ein Feindbild hat auch mehr oder weniger gute Gründe nennen kann, warum er das hat. Einem Feindbild hört man aber nicht mehr zu. Man gibt ihm gar nicht mehr erst das Recht zu sprechen. Womöglich will man ihm nicht mal mehr das Recht geben, da zu sein.

Die einen gegen die anderen, irgendwie hat das was vom Wettrüsten, da haben auch alle Beteiligten unzählige Gründe, warum gerade sie jetzt wieder mehr ins Militär stecken müssen. Warum gerade sie wieder bedrohter sind als alle anderen. Aber klar, ein Ende des Wettrüstens setzt Einsicht bei allen Beteiligten voraus. Kann man das erreichen? Das frage ich mich ernsthaft. Kann eine Gesellschaft so was schaffen?
 
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Konfekt schrieb:
Ich finde ein guter Anfang wäre, viele emotionale Themen rational zu sehen. Die Gefühle da raus holen. Das würde vielleicht viel Streitpotenzial wegnehmen.
Um solche Themen rational zu sehen, muss man die Aspekte bewerten (koennen) und dort scheitert es dann an der Gewichtung, die bei vielen(/jedem) unterschiedlich ist. Lege ich beim Auto wert auf den Spritverbrauch, den Oekologischen Fussabdruck, den Fahrkomfort, die Sicherheit, Prestige, Fahrspass, Preis, Anzahl der Sitzplaetze, Groesse des Kofferraums, Herkunftsland... Jeder priorisiert diese Punkte anders. Auf welche dieser Punkte kann/will ich verzichten um an anderen Stellen eher zu punkten?

Bei Computerhardware ist es im Vergleich viel einfacher, weil der Markt nicht so divers ist und es gibt trotzdem regelmaessig seitenweise Grabenkaempfe ob man jetzt AMD oder Intel kaufen sollte.

Ursachen fuer die allgemein gereizte Stimmung sehe ich in der Konsum- Medien- und Werbelandschaft: Menschen werden unzufrieden und veraengstigt gehalten, denn das verkauft besser. Emotionale Menschen treffen irrationale Entscheidungen. Veraengstigte Menschen suchen (einfache) Loesungen oder Ablenkung.
 
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Der Kontext vom eigentlichen Topic der Plattform, hier Technik, zu allgemeineren Themen ist doch beliebig.

Wobei man beim Topic der Plattform oft schon von Voraussetzungen ausgeht, die sich in der Praxis aber anders darstellen, oder vielleicht nicht mal richtig erkannt werden. Ein Beispiel aus dem hiesigen Forum. Ich habe noch nirgends so viel Blödsinn über Android Tablets gelesen, wie hier in den entsprechenden Subforen. Die "Urheber" sind fast ausnahmslos iPad Nutzer/Anhänger. Da sie das mit der Inbrunst der Überzeugung tun, ist es für den Fragenden auch plausibel. Relativierung oder Korrekturen kommen da dann gar nicht gut an und es gibt ggf. Ärger. Und das bei einem vermeintlichen Thema, das sich an Fakten orientiert. Die subjektive Einschätzung verdrängt die Bemühung um eine objektive Bewertung.
Umso schwieriger ist es bei anderer Themenlage.

Der Schritt zu Ärger in den politischen/gesellschaftlichen Foren ist dann aber gar nicht allzu groß, da einige Ursachen die gleichen sind. Es werden Überzeugungen in Frage gestellt und diese ggf. "bis aufs Blut" verteidigt, auch wenn es noch so widersinnig erscheint.
So finden solche Foren auch größtenteils ihren persönlichen Sinn für den Nutzer auch weniger darin Erkenntnis zu gewinnen, als vielmehr darin, die eigene Erkenntnis als Ultima Ratio zu präsentieren. Man erlebt es daher ausgesprochen selten, dass Nutzer ihre Meinung ändern. Es erwartet aber auch kaum einer, obwohl man sich größte Mühe gibt mit seiner eigenen Argumentation. Es ist zum Schaulauf der Argumente verkommen.
D.h., da der Wille zum Erkenntnisgewinn durch andere erst gar nicht vorhanden ist, ist die Hemmschwelle für Unverständnis relativ niedrig. Und dann kann es eben schnell unsachlich werden.

Ich hatte ja gerade das Vergnügen den großen Thread zur Bundestagswahl aktiv zu begleiten. Also Politik! Streitthema Nummer zwei nach den persönlichen Auseinandersetzungen in Familie und Beruf.
Obwohl sich die Parteien gar nicht so allzu viel unterscheiden, mit 1-2 Ausnahmen, werden die marginalen Unterschiede mitunter zur Weltanschauung. Da die handelnden Personen oft die gleichen sind, und man sich und den Standpunkt mit der Zeit so gut kennenlernt, entwickelt sich u.U. sogar eine dauerhafte Antipathie,obwohl man im Großen und Ganzen gar nicht weit auseinander liegt, im Detail, und die Bedeutung dieses Details definiert jeder für sich anders, eben doch.
Nimmt man einen eher neutralen Standpunkt ein, und versucht z.B. nur offensichtliche "Missverständnisse" anzusprechen, hat man beste Chancen, es sich mit allen zu verderben, außer denen, die einen ähnlichen Standpunkt einnehmen. Diese lernt man aber schätzen! Was aber umgekehrt genauso gilt, für den größtmöglichen Blödsinn. Es gibt immer jemanden, der ihn liked und dir sagt, du bist nicht allein. So kommt zur Einzeldynamik dann eben auch die Gruppendynamik, was die Diskussionskultur garantiert nicht besser macht.

Ich hatte im Rahmen des Wahlthreads ja schon mal eine Untersuchung erwähnt, wo wir 2 identische Diskussionsrunden, allgemeine Themen, Personen nach politischer Präferenz, durchgeführt haben, die ich moderiert hatte. Der entscheidende Unterschied war, dass die Teilnehmer in der einen Diskussion diese politische Präferenz kannten und in der anderen nicht. In der letzteren gab es einen harmonischen Verlauf, in der anderen war von Beginn an Feuer unterm Dach. Die Bereitschaft zum Konsens, in der anderen Diskussion immer vorhanden, quasi nicht existent.

So ähnlich ist das hier auch, wird aber durch die Anonymität noch befördert. Selbst wenn man Inhalte von Postings akzeptiert, konzentriert man sich auf die, die man ablehnt, anstatt auf Konsens zu setzen.

In den spezifischen Support Themen ist es auch nicht unbedingt Hilfsbereitschaft, sondern durchaus ein Gutteil Selbstdarstellung und/oder Suche nach Anerkennung. In den wenigsten Fällen sind rein altruistische Gründe ausschlaggebend für Support (=Hilfestellung). Das soll aber jetzt nicht negativ bewertet werden. Eine im weitesten Sinne egoistische Motivation etwas Gutes zu tun, heißt ja nicht, dass was schlechtes bei raus kommt. Am Ende zählt das Ergebnis.

In der Summe werden Konflikte hier wie im richtigen Leben genauso sachlich oder unsachlich ausgetragen. Da aber wesentliche Elemente der menschlichen Kommunikation hier wegfallen, fallen die Aspekte unter den Tisch, die deeskalierend wirken. Andererseits aber auch die, die in nonverbale Gewalt ausarten können.

Auch Plattformen wie CB sind letztlich soziale Netzwerke und/oder erfüllen deren Funktion. Ergo gelten hier wie da, die gleichen Verhaltensmuster.
 
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Axxid schrieb:
--- Vollzitat enternt --- bitte Zitierregeln beachten ---

Mit den Ängsten stimme ich absolut zu, damit herrscht es sich leichter. Man schürt Ängste und bietet direkt oder zeitversetzt die Lösung an, am besten mit einem Schnitt der Rechte und Freiheiten. Funktioniert leider immer noch. Traurig, dass Aufklärung, Informationszeitalter, Erfahrungen und all das nicht nachhaltig wirken.

Vielleicht ist Computerhardware auch anders, weil sich die Leute im Forum anders damit beschäftigen, tiefer. Viele diskutieren über Autos ohne sich jetzt großartig damit auszukennen und wollen das vielleicht auch gar nicht. Aber hier im Forum sind Leute, die kennen sich gut aus, mit Übertakten, mit Zusammenbau, mit Stromstärken, wie man einen Rechner testet, usw. Da steckt auch Leidenschaft und Liebe zum Thema drin. Ist vielleicht auch eine Erklärung, warum das hier an vielen Stellen funktioniert.
Ergänzung ()

@mo schrieb:
Der Kontext vom eigentlichen Topic der Plattform, hier Technik, zu allgemeineren Themen ist doch beliebig.

Wobei man beim Topic der Plattform oft schon von Voraussetzungen ausgeht, die sich in der Praxis aber anders darstellen, oder vielleicht nicht mal richtig erkannt werden. Ein Beispiel aus dem hiesigen Forum. Ich habe noch nirgends s [... etwas gekürzt um Fullquote zu vermeiden...]

Das Thema Selbstdarstellung spielt auch in Theorien zu Religion, Politik und Gesellschaft eine Rolle. Ist Nächstenliebe nicht auch in Teilen egoistisch, weil man sie ausübt, um sich selbst gut zu fühlen? Ist nicht alles, was man tut aus Egoismus getan? Darüber kann man herrlich philosophieren, Egoismus, Altruismus, warum tut man etwas. Man könnte dem Gedanken der Selbstdarstellung hier im CB ja entgegensetzen, dass man davon im Grunde nichts hat. Angenommen, jemand würde hier auf den "Fame" setzen und sich mit seinem Wissen brüsten und aufspielen wollen und würde nur helfen um allen zu zeigen, was für ein toller Hecht er doch ist. Was würde es ihm bringen? Dass sein Nick hier Anerkennung findet? Dass ein paar Leute ein "Like" setzen?

Unterm Strich bringt es ja nicht wirklich was Verwertbares, weil man nur ein Nickname im CB ist. Man hat nichts wirkliches davon, es ist ja rein virtuell. Bei Youtube kann man Follower bekommen, da wäre das was anderes, aber hier? Also das wäre für mich ein mögliches Gegenargument für den Fame-Helfer, um ihn mal so zu nennen.

Das mit den teilweise kleinen Unterschieden an denen sich Parteien dann aufhängen fiel mir auch schon oft auf. Gewisse Themen haben inzwischen fast alle auf dem Programm, die wirklich klaren Unterschiede von vorherigen Epochen sind vielfach verschwunden. Auch die Klientel hat sich verändert. Man denke an den klassischen Arbeiter, der früher auf Schicht malocht hat, ist heute vorbei. Das war der typische SPD Kernwähler. Die gehobenen Beamten und Firmenleiter, die man wohl in CDU-Kreisen gesehen hat. Das dürfte heute wohl alles nicht mehr so trennscharf sein wie es mal in den 50er, 60er und 70er Jahren war. Umweltschutz, erneuerbare Energien, wer hat das denn nicht im Wahlprogramm? Da krallt man sich eben an Randthemen fest.


Der Gedanke, dass wir es als deutsche Gesellschaft nicht hinbekommen zu mehr Miteinander, zu mehr Konsens, zu mehr Aufeinander-Zugehen, den finde ich sehr schlimm. Mir ist bewusst, dass das nicht mal eben so gemacht ist. Nicht mal ein ein Artikel in der BILD und alle sagen sich, ach stimmt ja, so läuft der Laden besser. Wenn wir uns aber mal vor Augen führen, was alles an Energie für Streit und Zank verschwendet wird, was könnte man damit Gutes bewirken? Um auf mein Beispiel mit dem Wettrüsten zu kommen: Was wurde alles an Ressourcen und Wissen für ABC Waffen verschwendet? Die wurden erforscht, entwickelt und oft dann wieder verschrottet. Unglaublich viel Wissenschaft, Forschung und eben Material und Rohstoffe stecken in diesen Waffen. Theoretisch hätte man daraus was Sinnvolleres machen können.

Ist sicherlich nur theoretisch machbar, praktisch ist das vermutlich nahezu unmöglich. Aber wenn man mal theoretisch darüber nachdenkt, die ganzen Streiterein und den ganzen Zank für Produktives zu verwenden. Das hätte was.
 
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Konfekt schrieb:
Unterm Strich bringt es ja nicht wirklich was Verwertbares, weil man nur ein Nickname im CB ist. Man hat nichts wirkliches davon, es ist ja rein virtuell.
Virtuell ist ein schlechtes Argument. Computerspielsüchtige können ein Lied davon singen ;-)


Konfekt schrieb:
Bei Youtube kann man Follower bekommen, da wäre das was anderes, aber hier? Also das wäre für mich ein mögliches Gegenargument für den Fame-Helfer, um ihn mal so zu nennen
Follower gibt's auch bei CB, samt einen Counter für gesammelte Likes, Posts, uvm.
 
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KitKat::new() schrieb:
Follower gibt's auch bei CB, samt einen Counter für gesammelte Likes, Posts, uvm.

Das ist auch meines Erachtens mit der größte Schwachpunkt in den sozialen Medien, nicht nur bei Computerbase, insbesondere das Like System.

Dieses System führt doch auch hier häufig dazu, dass sich vielmals inhaltlich niemand mehr mit dem einzelnen Beitrag konkret auseinandersetzt, sondern es zusehends darum geht, wer ihn verfasst hat und um sich selbst und andere zu betätigen, wie groß beispielsweise ein Meinungskonsens zu einer bestimmten Position oder auch Person ist, ohne selbst etwas beizutragen.

Die Schwierigkeit ist schlicht, dass selbst diejenigen die so etwas ablehnen, sich dem nicht entziehen können, da sonst ggfs. inhaltlich starke Beiträge vollkommen untergehen, insbesondere im PuG Forum hier.

Besser wäre es meiner Auffassung nach, dieses System hier konsequent wieder zu entfernen.
 
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Andrerseits ist so ein klassisches Forum ja recht unabhängig von Likes. Die Beiträge sind alle einfach in ihrer chronologischen Reihenfolge geordnet. Minderheitsmeinungen bleiben genauso erhalten und im Diskussionsverlauf sichtbar, wie der Konsens. Nur wenige Ausfälle werden nachträglich entfernt und ins Aquarium verschoben.

Das ist auf Social Media viel ausgeprägter, dort bestimmen Likes die Hoheit im Diskurs (wer wird zuerst angezeigt). Auf anderen Plattformen werden Beiträge durch Downvotes ausgeblendet. Dort ist es dann allzu oft die Abwägung zwischen Selbstmoderation und freiwilligen Mods. Problematisch ist vor allem, wenn kein Konsens über die Bedeutung eines Downvotes besteht. Manche sehen ihn als Bewertung der Position, andere nutzen ihn, losgelöst vom Inhalt, nur bei Trollbeiträgen und ähnlichem.

Solange CB kein Downvote-System einführt empfinde ich die likes also nicht als störend.
 
Computerbase hatte zeitweise auch die Emojis drin, die sie wieder entfernt haben. Ist dann erst recht Facebook-Niveau, wenn dann bei der gegensätzlichen politischen Ansicht dann über der wütende Smiley gedrückt wird oder der Haha-Smiley. Der wütende Smiley käme ja dem Daumen runter fast gleich.
 
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