Konfekt schrieb:
Warum ist das so? Warum finden wir einerseits so schnell und positiv zueinander und andererseits sind wir uns so schnell feindselig? Wie finden wir auch bei besagten Problemfeldern zu mehr Miteinander statt Gegeneinander?
Die Frage ist auch oft was man als feindselig bezeichnet. Ich finde man darf, kann und soll sich streiten solange es Themen- und nicht Personenbezogen ist.
Ich habe einen guten Bekannten der in einem Paralament sitzt, ich würde ihn nie wählen ich finde die meisten seiner politischen Ansichten furchtbar.
Dennoch treffe ich mich gerne mit ihm, trinke was, diskutiere, streite, etc wir mögen uns trotzdem.
Ich denke diese Art von Streitkultur - nämlich das auseiandersetzen mit gegenerischen Argumenten - geht zunehmend verloren.
Man hat quasi nur noch seine "Facts" liefert die runter, die die zustimmen sind freunde die die nicht zustimmen - denen hört man nicht zu.
Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es seinen eigene Argumenten und Überzeugungen gut tut die immer wieder mit Gegenargumenten zu hinterfragen.
Konfekt schrieb:
So läuft es überall wo solche Themen auftauchen. Im Netz, offline, im Job, egal wo. Sobald Politik und Gesellschaft Thema sind, gehen Zoff und Zank los.
Gab schon viele Beipsiele, ich greife es dennoch auf um etwas Kontext in meinen Beitrag zu schaffen. Diese Diskussionen gibt es auch in anderen Bereichen. Wie z.b. iOS / Android (btw: Android ist Müll
)
Konfekt schrieb:
SUV in der Stadt, um Dein Beispiel aufzugreifen. Da könnte man die Fakten betrachten, was die Autos in der Herstellung an Ressourcen verbrauchen, was sie an Kraftstoff verbrauchen und das kann man vergleichen z.B. mit einem Mittelklasse PKW.
Die Frage ist halt - was sind die Fakten. Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Dir ist es vielleicht wichtig, dass du nicht zu viele Ressourcen verbrauchst.
Für jemand anderes ist vielleicht ein super schnelles Auto wichtig. Der Argumentiert dann mit dem Fakt dass diese "ressourcenschonenden Autos" viel zu langsam sind.
Und für wieder jemand anderes ist es vielleicht wichtig, dass er möglichst viel mit dem Auto transportieren kann.
Nur weil man für sich selber einen Schluss gesetzt hat und denkt "Hej das ist ja logisch" -> bedeutetet das nicht das alle Menschen die gleichen Schlüsse ziehen.
Das schöne ist, dass wir ja in Demokratien leben und dort die Mehrheit mit ihren Schlussfolgerungen sich durchsetzen kann nicht eine Minderheit.
Konfekt schrieb:
Ich finde ein guter Anfang wäre, viele emotionale Themen rational zu sehen. Die Gefühle da raus holen. Das würde vielleicht viel Streitpotenzial wegnehmen.
Hier greife ich auf was ich vorher gesagt habe. Rational kann für jede Person etwas anderes sein. Und das ist auch okay so. Unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Vielleicht noch allgemein.
Das technische Themen weniger emotional geführt werden, liegt wohl auch daran dass die Auswirkungen ziemlich Banal sind.
Ich kann hier im Forum Android noch 100mal schlechtschreiben
ändert ja nichts daran, dass es Android weiterhingeben wird - und es ändert auch nichts daran, dass ich mir weiterhin iPhones kaufen kann.
Bei politischen Themen ist das anders. Politik macht Regeln und Gesetze. Hier enden Diskussionen oft nicht in end- und sinnlosen Flamewars sondern in einem Gesetz.
Dieses Gesetz verbietet mir dann vielleicht, dass ich mir mein Traumauto kaufen kann weil es nicht mehr den gesetzlichen ökologischen Ansprüchen genügt.
Jedes Gesetz - egal wie sinnvoll man es auch immer findet - nimmt gewissen Menschen Freiheiten weg, ich finde das solte man nicht vergessen.
Das bedeutet nicht das wir alle Gesetze abschaffen und Anarchie einführen sollen, aber erklärt warum diese Themen eben emotional sind.