Was ich nicht verstehe, da kommt also Ubisoft Deutschland nach Frankreich, um das originale Konzept von "Die Siedler" zu pitchen, Design-Dokumente, Sales, etc. und man gibt "Green light", um dieses Konzept zu realisieren. Irgendwann wurde dann ggf. durch organisierte Playtests klar "Diese jungen Menschen kennen Siedler gar nicht und finden das langweilig, zu wenig Action, etc." und dann wirft man das gesamte Konzept um, nutzt noch vieles der Originalmodelle und will das Konzept für den "jungen" Gamer neu umbauen. Damit ist der Urvater der Serie und viele Entwickler nicht mehr einverstanden und man trennt sich. Ein scheinbar völlig unerfahrenes Team baut "Die Siedler" um in Rekordzeit und ohne echten Plan, was man denn eigentlich daraus machen will. Das Ergebnis gab es dann nach längerer Ruhezeit zu sehen und die "Fans" waren schockiert. Was macht man als Konsequenz? Man verschiebt wieder und geht mit einigen wenigen in Testphasen, die das Spiel wohl ok fanden (ich war nicht dabei und ich hatte sonst für 90% aller Ubisoft Titel Beta Invites, wahrscheinlich war mein Feedback nicht positiv genug ^^).
Jetzt kommt dann im Februar (wahrscheinlich) ein Spiel, dass junge Spieler abholen soll, mit einer IP die diese Zielgruppe 0 kennt. Sie ist also kein Pluspunkt für den Verkauf. Man verkauft das Spiel für 60 Euro in der kleinsten Edition nur für PC, wir reden hier nichtmal über den Preis einer Konsolenfassung. Man will also einen Nischentitel mit InGame-Verkäufen für 60 Euro erfolgreich auf dem Markt platzieren, während das Netz voll ist mit negativen Previews und wahrscheinlich 80-90% der alten Fans die eh nicht zugreifen werden, zumindest nicht für 60 Euro. Nun, ok, voller Erfolg?
Natürlich wäre ein Siedler Remake kein super Erfolgshammer gewesen, aber man hätte geringe Entwicklungskosten bestimmt reingeholt und ein kleines Plus gemacht. So hat man eine weitere Reihe vor die Wand gefahren und das endgültig. Bereits das letzte Siedler hat einen ähnlichen Weg durchlaufen und ist am Ende als "Champions of Anteria" gelauncht, beim neuen Siedler hat man ja nur den Namen ergänzt. Man hätte es aber auch völlig neu benennen können, denn mit der Original-Reihe hat es eh kaum was zu tun. Das man auch mit Aufbauspielen Erfolge erzielen kann, zeigen doch genug Indie-Titel auf dem PC via Steam. Das auch "langweiliges" Aufbauen erfolgreich sein kann, zeigt das Hauseigene Anno sehr eindrucksvoll, aber auch andere Titel.
Stattdessen hat man jetzt nichts halbes und nichts ganzes und eine halbgare Mischung aus RTS und Aufbauspiel mit (wahrscheinlich) schlechter aufgesetzter Kampagne. Herzstück sollen aber "packende" Multiplayer-Duelle werden. Klar, wer kauft nicht in Massen einen Titel für 60 Euro der fast nur skeptische Blicke bisher bekommen hat, in der Hoffnung das da schon "krasse" spannende eSports like Multiplayer-Matches mit super Balancing rauskommen. Aber das passiert halt, wenn man krampfhaft alte Marken und Konzepte an eine "neue Audience" anpassen will, in der Hoffnung den neuen Mega Seller zu schaffen, der über Jahre gutes Geld einbringt.