Da liest man ein Thema und direkt denkt man sich, dass man am liebsten den Kopf gegen die Wand schlagn will an so viel Engstirnigkeit. Entschuldigt, aber auf der einen Seite wird hier Weitsicht von der USK und Co gefordert, gleichzeitig sind die Leute, die das fordern, aber scheinbar nicht in der Lage mal weiter als ihren eigenen Teller zu schauen. So sehr ich den Unmut verstehen kann - diese Entscheidung ist unnötig wie ein Furunkel - aber es ist teilweise schon peinlich, was einige hier schreiben.
Kettensäge CH schrieb:
Und allgemein, es ging nie um den Jugendschutz.
Doch, natürlich geht es bei diesem Thema um Jugendschutz und das gewisse Inhalte für jugendliche nicht geeignet sind.
Man kann jetzt darüber streiten, ob ein Spiel ab 18+ wirklich dann noch dem Jugendschutz unterliegt oder nicht, das ist aber ein weitläufiges Feld und man kann mit verschiedenen Perspektiven ran gehen.
Kettensäge CH schrieb:
Es ging stets darum, die eigenen Moralvorstellungen durchzusetzen.
Als ob deine Beiträge in diesem Fall besser wären. Auch dir geht es primär darum deine Moral durchzusetzten. Du bist in diesem Fall kein Deut besser als die andere Seite, nur dass du halt am kürzeren Hebel sitzt in diesem Fall.
Die Amis, Engländer und weite Teile der muslimischen Welt drehen bei nackter Haut am Rad, China bei Skeletten und wir eben bei Gewalt.
Kettensäge CH schrieb:
Das "Aber denkt denn keiner an die Kinder!!" Argument ist bloss vorgeschoben.
Ja und Nein zugleich. Natürlich geht es beim Jugendschutz auch um eine moralische und ebenso ethische Frage, genauso geht es aber auch um eine pädagogische und psychologische wie psychische Frage.
Jugendschutz hört in der Regel nicht auf, nur weil auf einem Spiel oder Film ein USK/FSK 18 Siegel klebt. Denn USK 18 und FSK 18 dürfen sehr wohl noch öffentlich beworben werden und dürfen auch öffentlich ausgestellt werden und sind damit für Kinder sehr wohl auch noch greifbar.
Ebenso - und man mag nun auch die Schuld auf die Eltern schieben, kann ich verstehen - geraten entsprechende Medien durchaus immer wieder in Kinderhände und entsprechend geht man hier auch bei USK/FSK 18 vor, dass man hier zwar weitgehend heute alles erlaubt, man dennoch gewisse Grenzen zieht und ja diese Grenzen sind auch wieder moralischer und ethischer Natur, das haben solche Grenzen ansich.
Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Da ich in einem Bereich arbeite - wenn auch in der IT - in dem wir es mit vielen Kindern und Jugendlichen zutun haben und ich weiß wie streng aber auch gleichzietig lasch Eltern bei dem Thema Computer, Videospiele und Internet verhalten, kann ich von meiner Seite aus nur sagen, dass ich es durchaus richtig finde, wenn die USK und FSK auch bei dem 18er-Siegel nicht alles durch lässt, sondern noch gewisse Grenzen zieht. Ob jetzt das Spiel wirklich diese Grenze überschreitet oder nicht, kann ich für mich persönlich nicht sagen, weil ich das Spiel nicht gespielt habe.
Fighter1993 schrieb:
Wie schaffen es eig Spiele wie Re7 und 8 auf den deutschen Markt, wenn ich sowas hier lese?
In dem RE7 und RE8 ein relativ abstraktes Setting haben und sich die Gewalt in diesen Spielen in der Regel - ähnlich wie damals auch bereits Deadspace - gegen doch recht abstrakte und entartete Kreaturen richtet und damit eine gewisse Grenze nicht überschritten wird.
Derbysieger1995 schrieb:
Wenn ich als Erwachsener davon auch betroffen bin, dann ja!
Verständlich, nur mal etwas weiter als den eigenen Tellerand blicken. Bis heute sind FSK18/USK-18-Artikel relativ frei von Beschränkungen im Internet zu kaufen - Steam, Epic usw. - und können relativ problemlos auch herunter geladen werden. Ebenso dürfen diese Spiele beworben werden und das ist den Publishern als auch vielen Spielern durchaus wichtig.
Die Konsequenz - und das fürchten auch die Publisher - wäre ein FSK18/USK18, dass weitgehend der Liste A bei der Indizierung entspricht: FSK18/USK18 bedeutet strenge Alterskontrolle beim Kauf - aufwendig - und ein Werbe- und Austellungsverbot. Dann braucht man auch keine Beschränkungen.
mr_clark schrieb:
Primär geht es doch wohl erstmal um die nicht erhaltene USK Einstufung, sprich das Spiel darf "lediglich" nicht öffentlich beworben werden aber durchaus an Erwachsene abgegeben werden.
Stimmt so nicht ganz: Ohne USK-Siegel darf ein Spiel durchaus beworbe werden, auch ausgstellt werden, nur trägt man dann ans Händler ein gewisses Risiko.
Für Spiele ohne USK-Siegel oder bei Filmen ohne FSK gilt erst mal: Es ist so zu behandelt, als wäre es ab 18. Das die Siegel teilweise allgemein keinen "Sinn" machen, erkennt man gut an Filmen und Spielen, die FSK0 oder FSK6 sind, die aber für diese Altersgruppe dennoch nicht geeignet sind und teilweise auch umgekehrt.
mr_clark schrieb:
Indiziert" im Sinne von für den Verkauf verboten ist das Spiel in einer ungeschnitten Version also bei weitem noch nicht.
Man muss hier unterscheiden, Indiziert bedeutet nicht automatisch für den Verkauf verboten.
Liste A: Werbe- und (öffentliches) Ausstellungsverbot. Der Artikel darf aber noch verkauft werden. Kennt man dann als Hinterzimmer im Comic-Lade oder in der Videothek.
Liste B: Verbreitungsverbot - keine Werbung, keine Austellung und man darf es auch nicht mehr Verkaufen oder auf anderem Wege Zugänglich machen. -> Man darf es für sich selbst aber zum Beispiel aus dem Urlaub mitbringen und konsumieren.
Kritisch wird es dann erst, wenn es in die Listenteile ab 8 - 11 geht: Dann gibt es sogar eine Beschlagnahmung und je nach angewendeten Paragraphen kann das sogar für private Personen richtig ungemütlich werden.
BetaHydri schrieb:
Es braucht niemand die USK, die PEGI reicht, da braucht es auch keinerlei EInsicht.
Ach, PEGI reicht? Ist ja nicht so, dass man bei PEGI einfach nur ein Fragebogen ausfüllt und das war es dann. So sehr ich den Unmut hier verstehen kann, die PEGI ist ein Witz, was so ein System angeht.
BetaHydri schrieb:
Aber wir leisten uns ein in der EU einzigarties System welches auch Vertreter der Kirchen mitentscheiden lässt. Wieso denn dürfen Kirchenleute irgendwas für mich mitentscheiden? Ich hätte gerne gewusst, was uns alle die USK kostet.
Die USK kostet uns nicht wirklich etwas, weil sich die USK über die Testgebühren und
entsprechende Zusatzleistungen finanziert.
Visualist schrieb:
Einfach nur Grusselig wie man mit Ü40 noch eine rein gedrückt bekommt.
Da FSK/USK-18 Titel öffentlich zugänglich sind, gibt es da halt ein paar gewisse Regeln, die man noch beachten muss. Wir können ja für FSK/USK-18 das Hinterzimmer einführen, mal sehen wie das dann den Menschen gefällt.
Phear schrieb:
Das mag ja alles schön und gut sein, aber es betrifft ein Großteil der User ja nun mal nicht. Jugendschutz ist für den 18+ Jährigen halt egal. Und die Leute kommen ja sowieso an ihre Uncut Version.
Natürlich ist für einen erwachsenen der Jugendschutz erst mal egal - man ist ja Volljährig. Nur sind entsprechende Medien immer noch vergleichsweise Einfach zu beziehen ohne Auflagen und Co. Deswegen gibt es da halt ein paar Spielregeln noch.
UNDERESTIMATED schrieb:
Also subjektiv anhand von der Laune und Motivation des Testers/der Tester.
Nicht vom Tester, sondern vom Gremium und wie die gerade drauf sind und wer im Gremium sitzt.
UNDERESTIMATED schrieb:
Nichts gegen die USK, aber einem ab 18 Logo Auflagen zu geben ist einfach scheinheilig.
Es ist nur solange Scheinheilig, wie man in seinem eigenen beschränkten Horizont gefangen ist und nur egozentrisch an die Sache heran geht.
Wie geschrieben: Da FSK/USK-18 Titel frei im Handel verfügbar sind und auch beworben werden dürfen, auch ebenso ausgestellt werden, gibt es da halt vom Jugendschutz aus noch ein paar minimale Anforderungen.
UNDERESTIMATED schrieb:
"Das ganze" soll mmn. nicht mal abgeschafft werden, ab 18 unter Auflagen zu setzen ist aber einfach dumm.
Auch hier: Es ist nur solange Dumm, solange man sein Horizont nicht erweitert. Man muss es nicht unbedingt richtig finden, aber es hat seinen Hintergrund, den man verstehen sollte und welche Auflagen es als Alternative geben könnte, wenn es für 18+ keine Auflagen mehr geben sollte.