News Eigenes Betriebssystem: Daimler plant mit MB.OS ein „Windows fürs Auto“

Kürzlich hieß es, dass Tesla knapp 3-5 Jahre im Vergleich zur klassischen Autoindustrie (natürlich lediglich im Bereich Software und Reduzierung der Steuerelemente) Vorsprung hat. Wenn ich aber sowas von Daimler höre, fang ich an zu glauben, dass man vom Kopf her in der Führungsetage noch in der digitalen Steinzeit gefangen ist und mit ach und krach die traditionellen Verkaufsmodelle in die Neuzeit versucht zu überführen.

Es ist zum Scheitern verurteilt, und ehrlich gesagt glaube ich nicht das Daimler ohne chinesisches Geld und neuen Köpfen in der Führung bis 2025 überleben wird.
 
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Ich bin ueber die recht eindeutige Meinung in den Kommentaren ziemlich erstaunt. Fuer meinen Teil wuerde ich in Zukunft kein Auto kaufen, das keine Softwareupdates mehr bekommt. Das gruselt mich immer, wenn ich mich in 5 bis 10 Jahre alte Premiumautos setze. Fuer einen kurzen Moment war cool, was sie geboten haben. Aber mangels Updatefaehigkeit bleiben sie einfach fuer immer und ewig auf diesem Stand eingefroren. Updatebarkeit ist ein absolutes Muss. Ich verstehe den Gedanken und den Anreiz vom Start weg abgespeckte Software auszuliefern und weitere Aktualisierungen teuer bezahlen zu lassen und sehe das auch als reale Gefahr. Aber von der anderen Seite betrachtet waere das alles ja noch viel schlimmer. Bei der Schnelllebigkeit und dem immer hoeheren Anteil von Software waere alles andere als eine solche Entscheidung kompletter Wahnsinn.

Bliebe noch die Frage, warum nicht Existierendes zu supporten: Android oder iOS. Wer den Artikel zu HTC von vor ein paar Tagen gelesen hat, sollte verstehen, dass das eine sofortigen Aufgabe gleichkaeme: https://www.computerbase.de/2020-05/htc-zwei-jahre-ohne-smartphone-flaggschiff/
Daimler waere dann einfach Googles oder Apples Knecht, der mehr und mehr diktiert bekommt, wie die Hardware auszusehen hat. Software und Daten sind absolute Schluessel-Assets, das sollte doch mittlerweile bei jedem mal angekommen sein. Fraglich finde ich, ob dieser Kampf ueberhaupt noch gewonnen werden kann.
 
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ToTom schrieb:
Ist ja nett dass er Apple als Beispiel nimmt. Er hat jedoch den relativ wichtigen Fakt vergessen, dass Apple seine Produkte jahrelang mit kostenfreien Updates versorgt. Das gleiche bei Tesla, Updates sind gratis. Wenn es nicht einfach noch die gute deutsch Ingenieurskunst und Präzision gäbe, würde wahrscheinlich eh keiner mehr unsere Autos kaufen. Das komplette upper Management und deren Probleme mit dem #Neuland sind und bleiben einfach lächerlich.
Schwarzmaler wie du sind lächerlich, die meinen, nur weil Elon Musk die Klappe am weitesten aufreißt, alle anderen zu doof sind. Natürlich wird es kostenlose Updates geben, aber es wird auch kostenpflichtige geben, bei allen Herstellern.
 
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charly_ schrieb:
Wozu sollte man überhaupt ein aufwendiges Betriebssystem brauchen?
Autonomes Fahren! oder jetzt die ganzen Assistenzsysteme, da reicht ein rudimentäres OS nicht mehr aus.
 
Wenn MB das wirklich umgesetzt bekommt, dann haben sie meine volle Unterstützung. Wenn das wirklich fair und kunden-orientiert ausgestaltet ist. Man schimpft immer über die US-Firmen, die die digitale Welt dominieren und die mangelnden europäischen Alternativen. Hier macht sich ein deutsches Unternehmen zum Ziel, nicht in Abhängigkeit von US-Firmen geraten zu wollen und erntet nur Häme und Spott. Finde ich nicht richtig. Ich hoffe sehr, dass die das gut umgesetzt bekommen. Es macht vielleicht sogar Sinn, wenn sich die grossen deutschen Hersteller hier zusammentun. Soviel know-how und Finanzkraft sollte da zusammenkommen, dass man im Bereich der Autoindustrie ganz vorne mitspielt.
 
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#facepalmdeluxe
Und das von jemandem, der selbst viele Jahre für Automobilbauer in verschiedensten Projekten gearbeitet hat. Das kann nur in die Hose gehen.

Daimler ist als Hersteller viel zu klein, der Absatz weltweit zu unbedeutend, als dass die das mal eben so nebenbei gestemmt bekommen. Die haben genug mit dem langsamen Tod des Verbrenners zu tun.
 
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Hi,

Fuer meinen Teil wuerde ich in Zukunft kein Auto kaufen, das keine Softwareupdates mehr bekommt.

es geht um kostenpflichtige Updates. Niemand will keine Updates. Tesla kann es auch!

VG,
Mad
 
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Die Intention sollte doch klar sein: Das Auto wird für drei Jahre für gutes Geld mit sämtlichen Premium-Features verleast um es danach "kastriert" dem Gebrauchtmarkt zuzuführen. Nun kauft sich der Otto von nebenan "seinen" Benz und schaltet sich im Anschluss die Features die er möchte frei, Daimler verdient erneut gutes Geld, am besten als Abo.

Auch bei Tesla gibt es (Achtung Hörensagen) kostenpflichtige Updates die nur der Erstkäufer inklusive hat und danach vom neuen Besitzer erneut gekauft werden müssen.
 
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Brrrr dystopische Fantasien von Gängelung, Abzocke und Totalüberwachung, gespart mit kranken Oberflächen sowie Fehlerhaften Zwangsupdates. Bei 180 erst Mal ein BSOD. Beim Start kommt das Update für den Virenscanner...
 
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Softwareentwicklung Made in Germany? Hat bei VW mit dem ID.3 ja prima geklappt...:rolleyes:

Wird bei MB genauso zum Scheitern verurteilt sein, wenn die ganzen Zulieferer sich nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen können. Car Entertainment von Conti, Motorsteuerung von Bosch und etliche weitere Unterkategorien (Akku-Management vermutlich aus Asien).

In 10 Jahren werden vielleicht noch 10% aller Bürger ein eigenes Auto besitzen. Der Rest mietet "As a Service" sich bei Bedarf die entsprechende Karre an, per Handy-App und autonomen Fahren. Betrieben wird das ganze von den jeweiligen Herstellern oder es gibt große Flottenanbieter. Dann werden die Kisten sowieso nach spätestens drei Jahre ausgetauscht und es wird die jeweils aktuelle Plattform (Hardware & Software) angeboten.
 
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Sturmwind80 schrieb:
Ich bezweifle allerdings, dass die ein stabiles System programmiert bekommen.

👍 Exakt, Unternehmen für die E-Autos Neuland sind, den etablierten (Tesla, Toyota) 10 Jahre hinterherhinken wollen plötzlich eigene Betriebsysteme entwickeln ohne überhaupt entsprechende Softwareabteilungen mit der entsprechenden Manpower zu besitzen. Das ist für mich halbgares Wunschdenken der Führungsetagen.
 
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Ich bin da sehr skeptisch.

Zum einen saugt Silicon Valley die Talente weg wie ein riesiger Magnet mit astronomischen Löhnen.

Zum anderen sind wir IMHO durch die Mentalität schon gehandicapt was die Mensch Maschine Schnittstelle betrifft. Darin sind wir einfach schlecht. Mein Lieblingsbeispiel ist das berühmte Ceran Kochfeld. Technisch eine Meisterleistung aber dieses Gepiepe sobald man man seinen Einkauf mal raufstellt oder beim Kochen anfängt mit Fett herumzuspritzen. Keiner hält seine Finger fünf Minuten lang auf den Sensor, um die Stufe einzustellen. Schon der Gedanke, so einen Zustand als serienreif in den Markt zu entlassen. Das können nur deutsche Ingenieure.

Nicht genug? Wie wäre es mit SAP als die Perle deutscher Softwarekompetenz? Offensichtlich ist die Technik gut genug, um ganz vorne auf der ganzen Welt mitzuspielen aber die GUI...

Software aus USA, rasend schnelle Fertigung neuer Produkte in China, unverwüstliche Ingenieurskunst in Deutschland, raffinierte aber nicht ganz zu Ende gedachte Innovation in Korea, verspieltes Design in Italien...
 
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Pana schrieb:
Widervorlage 2027: Das wird komplett in die Hose gehen und ein Flop werden. Sämtliche Strukturen und Prozesse der deutschen Autobauer sind völlig ungeeignet für die Wntwicklung eines guten Betriebssystems. Gerade Daimler, die können das am schlechtesten von allen.

Diese fundiert begründete Expertenmeinung ist ein wahres Kleinod der Stammtischphilosophie.
 
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amorosa schrieb:
Dann wirds also auch "Jailbreaks" oder OS-Hacks geben, die alles Freischalten könnten.
Oder eben irgendein China-Lese/Schreibgerät, wie es die heutzutage schon Ewigkeiten gibt.

Das wird doch so dann auch nichts.
Das ist und bleibt eine Nische. Ausserdem wird das Rumfummeln an der Software bei diesen Fahrzeugen mit dem ganzen Assistenz Firlefanz sicher zur rechtlichen Grauzone, oder gleich für illegal erklärt.
 
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Sive schrieb:
Es werden überall alle Extras verbaut, was die Produktion günstiger macht und freischalten per Software kostet dann. Davon kann man halten was man möchte, ich sehe diese Entwicklung (auch schon bei Tesla oder John Deere) sehr negativ.

Siehst du es positiver, wenn Frauchen den Popo wärmer haben möchte, dass deine Sitze ausgebaut und abgezogen werden, ein neuen Kabelbaum verlegt, usw. werden muss?
Man hält sich so ein paar Optionen offen ohne sich beim Neuwagenkauf schon für Jahre festlegen zu müssen. So kann man auch feststellen dass man etwas dann doch nicht braucht was man sonst genommen hätte, da es später nicht oder nur unverhältnismäßig teuer geht.
Auch beim kaufen/verkaufen von Gebrauchtwägen hat es Vorteile da es nicht Fahrzeuge ausschließt bei denen der Vorbesitzer nicht die gewünschte Funktion gewählt hatte. Wenn es Abos gibt, kann man sogar auf Dinge verzichten die der Vorbesitzer nutzt.
Wenn es Produktionskosten und Endkundenpreise spart ist es ja gut. Es ist dann "nur" ein psychologisches Problem weil die Leute vor der Hardware sitzen sie aber nicht nutzen können und denken sie müssten das jetzt aber gefälligst kostenlos können weil ist ja ihr gekauftes Auto..

Aber ja es kommt natürlich auf die konkrete Umsetzung an. Wenn Fahrwerkseinstellungen kosten die sonst einfach 4free dabei gewesen wären, 50% Akkugewicht nutzlos durch die Gegend gefahren wird oder beheizte und elektrisch klappbare Spiegel nach einem Unfall mitbezahlt obwohl man sie nie wollte, ist schon negativ.
 
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Madman1209 schrieb:
Hi,



es geht um kostenpflichtige Updates. Niemand will keine Updates. Tesla kann es auch!

VG,
Mad
Dass Tesla das nicht uneigennuetzig macht, liegt aber auf der Hand, oder? Wohin der Trend auch bei Tesla geht, sieht man ja aktuell, der free lunch wird auch dort bald over sein.
Die Diskussion ist natuerlich uralt und ich bin dann ganz bei dir, wenn wir von kostenfreien, essenziellen Updates (Sicherheitsrelevantes) reden. Wer aber alle Softwareupdate gratis haben moechte, frage ich: Warum? Neue Software zu entwickeln kostet Geld, warum sollte man das alles gratis verteilen? Das wird im Wesentlichen eine Frage wie fair man das Preismodell gestaltet. Aber wer grundsaetzlich gegen kostenpflichtige Updates ist, steht fuer mich auf einer Stufe mit Leuten, die 1999 mal Photoshop gekauft haben und empoert sind, dass sie 2012 keine Updates mehr bekommen.
 
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DaZpoon schrieb:
Mich nervt ja bei Neufahrzeugen schon die Menge an Ausstattungsoptionen (so ein ähnliches Gefühl wie beim bestellen eines Subway-Sandwich). Und dann noch die Dimension "Software" dazu. Also ich falle definitiv als Zielgruppe/Interessent/Kunde heraus.

Und zum Thema Zentralisierung: Ist ein Steuergerät defekt, kann man es einzeln ersetzen. Hier ist dann gleich ein kompletter Rechner zu ersetzen?

Das aber nur in Deutschland so extrem.
Vergleiche mal als Beispiel die Konfiguratoren von BMW USA und BMW Deutschland.
Sollte bei Damler ähnlich sein.
 
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