News Eizo stellt neuen 22"-Grafikermonitor vor

Wichtig wäre wohl deutlich darauf hinzuweisen, das dieser Monitor einer der ersten Eizos mit Displayport ist. Warum? Am Displayport betrieben stellt der Monitor 1 Milliarde Farben dar (10Bit pro Farbe) statt der üblichen 16,7 Millionen Farben per DVI (8 Bit pro Farbe).
In Bezug auf das Panel gibt es oft viele Mißverständnisse. Vielleicht vorweg: Alle besseren Monitor arbeiten bereits seit langem intern mit deutlich höherer Genauigkeit als Panel und Zuspielung, um bildschirminterne Transformationen des Eingangssignals (z.B. über Einstellungen der Bordmittel oder im Rahmen einer Hardwarekalibrierung) möglichst genau bzw. verlustfrei durchführen zu können. Man braucht sich nur anzuschauen, was im Rahmen einer Softwarekalibrierung passiert, wenn die Korrekturen über die Grafikkarten-LUT stark ausfallen (=> Banding, d.h. stärkere Tonwertverluste). Zum Panel wird das dann über eine FRC-Dithering-Stufe "gerettet". Diese FRC-Stufe kann im Scaler oder Panel platziert werden. Liegt das FRC im Panel, sprechen die Hersteller auch gerne schon einmal von einem 10bit Panel, obwohl sich eigentlich nichts verändert hat (außer, dass nun die Implementierung des Panelherstellers vorliegt und der Scaler 10bit tauglich sein muß). Eine externe Zuspielung mit 10bit Kanal über DisplayPort ist auch in dieser Konfiguration möglich. Da wird dann eben eine Konvertierung von 10bit zu 8bit per FRC durchgeführt. Der Eizo CG243W wäre ein Beispiel. Ob der neue CG ein echtes 10bit Panel einsetzt, ist fraglich. Ich tendiere eher zu nein. Für den 8bit Workflow bedeutet dies keine Einschränkungen. Bei gutem FRC überwiegen die Vorteile deutlich (einzig ein leichtes "Grieseln" in dunklen Tonwerten weist dann auf eine solche Umsetzung hin).

Echte 10bit Panels sind sehr selten. Die kürzlich bei uns getesteten HP LP2480zx und LG W2420R setzten ein entsprechendes Panel ein (LM240WU5). Bei einer Zuspielung mit 8bit pro Kanal kommt natürlich auch hier eine FRC Schaltung zum Einsatz.

Sind die S-VPA-Panels wirklich so teuer in der Herstellung? Die Hälfte des Preises wäre vielleicht noch annehmbar.
Wenn er sich ähnlich verhält wie der CG222W, wäre der Preis für die Leistung (Hardwarekalibration, Farbraumemulation, sehr neutral bereits ab Werk, gut eingemessener DUE, etc.) absolut angemessen. Man muß an der Stelle auch die Zielgruppe im Auge behalten.

Es ist ein Wide-Gammut Monitor mit allen daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.
Aufgrund der flexiblen Farbraumemulation ergibt sich praktisch gar kein Nachteil. Über Color Navigator kannst du zwischen den Targets mit einem Klick wechseln. Gleichzeitig nutzt Eizo in Color Navigator auch Korrekturmatrizen für das Spektrum des Bildschirms und die unterstützten Colorimeter. Mehr zu dieser Problematik hier.

Gruß

Denis
 
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Sailor Moon schrieb:
silent-efficiency schrieb:
Sind die S-VPA-Panels wirklich so teuer in der Herstellung? Die Hälfte des Preises wäre vielleicht noch annehmbar.
Wenn er sich ähnlich verhält wie der CG222W, wäre der Preis für die Leistung (Hardwarekalibration, Farbraumemulation, sehr neutral bereits ab Werk, gut eingemessener DUE, etc.) absolut angemessen. Man muß an der Stelle auch die Zielgruppe im Auge behalten.

Die Frage war nicht, was in der aktuellen Monitorlandschaft deiner Meinung nach angemessen wäre, sondern, ob man wirklich für so viel für einen Monitor verlangen muss, weil die Herstellung so teuer ist, oder ab man hier als Hersteller im Vergleich zu einem TN-Pannel-Monitor einfach 50 Prozent mehr Gewinn herausholt.
 
In Märkten für professionellen Bedarf wird deutlich anders kalkuliert als beim Discounter um die Ecke. Konstruktiver Aufwand, Fertigungsaufwand, Stückzahlen, Beratungsbedarf, Service - alles ist anders als beim durchschnittlichen Monitor @Home.
Im Kapitalismus muss man nicht mehr Geld verlangen, man kann und darf es aber. Außerhalb von Monopolen kann der Kunde an der Theke abstimmen, ob ihm das Preis-Leistungs-Verhältnis gefällt. Natürlich darf er öffentlich über den Preis jammern. Sinnvoller ist es, Konkurrenzgeräte aufzuzeigen, die z.B. besser sind und weniger kosten. :D
 
sondern, ob man wirklich für so viel für einen Monitor verlangen muss, weil die Herstellung so teuer ist, oder ab man hier als Hersteller im Vergleich zu einem TN-Pannel-Monitor einfach 50 Prozent mehr Gewinn herausholt.
Allein die vglw. aufwändige Werkskalibrierung stellt ja einen Kostenfaktor dar, der berücksichtigt werden muß. Bei der CG Reihe hat Eizo bislang eigentlich auch immer Panels selektiert. Zusätzlich die R&D Kosten (nicht nur für den Bildschirm bzw. die Elektronik - bitte nicht vergessen, dass auch Color Navigator beiliegt). All das macht sich im Endeffekt im Preis/ Gerät bemerkbar. Und so abgehoben ist die preisliche Positionierung ja nicht.

Gruß

Denis
 
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