Incanus schrieb:
Ist also nur eine Frage dessen, was mein Wunsch ist.
War abzusehen dass der kommt, durchaus valider Punkt.
Hier geht es aber nicht um das was einzelne wollen sondern was für ca. 70 Mio. Bundesbürger*innen verpflichtend eingeführt werden soll. Generell gilt bei solch gesamtgesellschaftlichen Fragen: im Zweifel muss der Ansatz so gewählt werden dass möglichst
ALLE berücksichtigt werden, es sollte der
kleinste gemeinsame Nenner gefunden werden.
Im Fall ePA:
Opt-out erlaubt denen die es wollen es auch zu bekommen,
ohne etwas zu tun, erlaubt aber auch dass andere es
unbeabsichtigt bekommen.
Opt-in erlaubt denen die es wollen es auch zu bekommen, durch Aktion,
schützt aber jene die es nicht wollen und durch Unwissen, Desinformation, Abwesenheit, Krankheit, Urlaub, Alter... oder sonstige
Barrieren nicht rechtzeitig widersprochen haben.
Ja, zugegeben, man darf gerne darüber diskutieren wie derlei gewichtige gesamtgesellschaftlichen Fragen der Ansatz zu wählen ist.
Meiner persönlichen und nicht massgeblichen Meinung nach sollte gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln immer maximal inklusiv, Minderheiten schützend und im Zweifel so gestaltet sein, dass keine Nachteile für Betroffene entstehen. Die Bequemlichkeit der einen, sie wiegt nie schwerer als die Betroffenheit anderer.
(*Disclaimer: dies stellt ein persönliche Ansicht, auch: Meinung, dar und erhebt keinerlei Anspruch auf Objektivität, Allgemeingültigkeit oder Richtigkeit. Daher ist sie als Diskussionsgrundlage ungeeignet und kann sinnvol nur geteilt oder abgelehnt werden)
Und ja, denen die es wollen
zumuten aktiv zustimmen zu müssen halte ich für durchaus angemessen wenn dadurch verhindert wird dass andere es
ungewollt bekommen. Schlagt mich aber so sehe ich das in diesem Kontext. Aus Prinzip.
Etwas perönlich zu wollen und aus Bequemlichkeit Opt-in kritisieren wirkt für mich wie neoliberales
fReIhEiT!!1 Gebrüll und zeugt von wenig Verständnis für die Tragweite solcher Entscheidunen und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung einer Regierung für möglichst
alle Bürger*innen.
Aber das ist widerrum sehr persönlich, gebe ich zu, kann man durchaus anders sehen. Ist aber auch ok, Meinungen braucht man nicht diskutieren. Die hat man, begründet sie und steht dazu.
Ich begrüße die Einführung der ePA generell, kritisiere aber das Opt-in als Prinzip und habe sie aus Gründen für mich persönlich vorerst abgelehnt. (Aaahh... Ambivalenz!) Ich werde die Entwicklungen beobachten und zustimmen sobald sie für mich akzeptabel ist. Mehr ist da eigentlich nicht dran...
Myr