weshalb bei QLC-SSDs (wie auch schon bei TLC-NAND) ein Teil des Speichers im schnelleren SLC-Modus (Pseudo-SLC-Cache) betrieben wird, der als Zwischenspeicher dient. Daten werden dort temporär abgelegt, um Aufgaben schneller zu erledigen, und erst im Anschluss in Ruhephasen dauerhaft im QLC-Modus gesichert.
Ist so ja nicht pauschal richtig, die Crucial P1 hält die Daten nämlich extra lange in ihrem, bei leerem Laufwerk üppig dimensionierten Pseudo-SLC Schreibcache:
Die meisten Benchmarks messen daher nur die Performance des Pseudo-SLC Bereiches, was aber wenig praxisrelevant ist. Auch weil bei QLC nicht nur die Schreib- sondern auch die Leseperformance im QLC Bereich geringer ist,
bei 4k QD1 Lesend sind es bei der 860 QVO nur 4.400 IOPS statt 7.500 aus dem Pseudo-SLC Bereich, QD32 werden im QLC sogar weniger als halb so viele IOPS lesend wie aus dem Pseudo-SLC erzielt.
Wie bei jedem Cache hängt es immer von der Nutzung ab, wie gut dieser wirken kann und ich fürchte auch diese SSD wird am Ende wohl meistens nur in den Benchmarks gut abschneiden, aber in Praxis oft enttäuschen.
Robo32 schrieb:
Es wird eine Totgeburt falls die Steuerung extern durch Software erfolgt und auch wenn es intern per Firmware sein sollte wird der Anteil an SLC Speicher entscheiden was aber ein Kostenfaktor ist.
Neben den hohen Kosten braucht man auch viel Platz für die Dies, da die Datendichte ja nicht sehr hoch ist und die meisten Hersteller nur uralte SLC NANDs anbieten,
Kioxia z.B. in 24nm und maximal 32Gbit pro Die, wobei es für den 32 Gbit einen Hinweis gibt, dass dies wohl kein regulär erhältliches Produkt ist und auch
Samsung bietet echtes SLC mit maximal 16Gbit pro Die an, mit 40 Mbps maximaler Interfacegeschwindigkeit. Zum Vergleich: Die
neuen V-NANDs der 6. Generation haben 1,2 Gb/s, da kann man sich vorstellen welche uralte Technik da bei SLC verwendet wird. Alleine durch die geringe Datendichte eben der alten Fertigung werden die Kosten pro Gb schon ungleich höher sein als für aktuelle NANDs, selbst wenn man bei denen nur ein Bit nutzt.
h00bi schrieb:
Verstehe den Schritt zu SLC nicht. SLC ist extrem teuer, der wird kaum noch gebaut.
Eben, daher nimmt man eigentlich heutzutage Pseudo-SLC NAND, entweder komplett oder man nutzt einen Teil der NANDs in dem Pseudo-SLC Modus.
ildottore schrieb:
Ist das Problem bei QLC mit der Schreibgeschwindigkeit eigentlich ein prinzipielles, oder lässt sich das in der weiteren Entwicklung fixen?
Es ist ein prinzipielles Problem, dies dürfte durch die Weiterentwicklung gemildert werden, aber solche Verbesserungen wären dann auch für TLC möglich und würde den Abstand zu TLC vielleicht verringern, aber nicht beseitigen können.
Chuuei schrieb:
Wenn es überhaupt richtiger SLC ist...
Da habe ich auch extreme Zweifel.
Chuuei schrieb:
warum sollte nicht wesentlich günstiger pSLC aus MLC reichen? die 30K P/E Zyklen klingen ja fast danach.
Auch dem Pseudo-SLC Schreibcache der 840 Evo mit 19nm planarem TLC wurden damals 30k P/E Zyklen nachgesagt, dafür braucht man nicht einmal MLC NAND als Basis.
Shrimpy schrieb:
660p kaufen und zusehen wie sie abkackt sobald da drauf eine VM geschlossen wird.
Wenn die VM nicht wirklich runtergefahren sondern pausiert oder in einen Ruhezustand gebracht wird, wird dabei das RAM Inhalt und damit viele GB am Stück geschrieben, was schnell mehr sein kann als Pseudo-SLC Cache verfügbar, erst recht wenn die SSD zu über 75% gefüllt ist und keinen dynamischen Pseudo-SLC Cache mehr hat.
Ichthys schrieb:
Wie meinst du das? Bringt sie einfach nicht die Leistung für eine VM? Was genau war da das Problem?
Also ich vermute er meint die Schreibperformance, die natürlich beim Schreiben vieler GB am Stück, wie es bei so einer Nutzung vorkommen kann, dann natürlich massiv ein. Für so eine Nutzung ist die Intel 660p aber auch gar nicht gedacht.