News Enmotus MiDrive: SSD nutzt primär SLC- und sekundär QLC-Speicher

MaverickM schrieb:
Naja, wenn der Pseudo-SLC Bereich tatsächlich fest ist, und nicht wie bei anderen QLC Laufwerken je nach Füllmenge schrumpft, ist das schon mal ein deutlicher Vorteil.
Hm bei QLC, zumindest bei Samsung, sind auch 6GB fest. Zusätzlich 36 bis 72GB dynamisch nach Füllmenge.
Was eigentlich ausreicht, selbst wenn man sie immer nahezu vollknallt und so dauerhaft weiter nutzen will.
MiDrive ziehst ja den hören festen Speicher von der Gesamtkapazität ab. Ziemlich das gleichen kann man also auch haben in dem man dem QLC absichtlich etwas Platz lässt, wenn man es nicht ohnehin tut. Wenn sie fast voll ist kannst du ohnehin nicht mehr 10GB große zusammenhängende Stücke speichern, egal wie schnell..
 
Eine mit RAM und Pseudo-SLC-Cache wird immer schneller sein als ein nur mit Pseudo-SLC-Cache (egal wie dieser gehandhabt wird) - kenne aber auch keine ab TLC die RAM hat, aber auf den Pseudo-SLC-Cache verzichtet.

SSDs ohne RAM können nur in der billig Klasse überleben und ich gehöre nicht zu denen, die sich schon zwei Stunden vor der Öffnungszeit in die Schlange einreihen nur weil etwas billig zu haben ist - gibt aber natürlich genug Leute die das tun und davon leben auch einige Hersteller.

Der Unterschief zwischen billig und günstig ist für viele eben etwas zu kompliziert...
 
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Andyt1909 schrieb:
Zumal selbst die TLC SSDs mit DDR4 Cache doch häufig zusätzlich auch einen variablen SLC Pseudocache haben, oder?
Es gibt meines Wissens heute keine SSDs ohne (Pseudo)SLC-Cache.

Selbst die HP EX900, die keinen DDR-Cache, sondern HMB nutzt, hat einen SLC-Cache.

Und real betrachtet reicht der SLC-Cache für 99% der Otto-Normal-Nutzer aus. Die HP EX900, in meinen Augen der aktuelle P/L-Sieger ab 250GB, lässt beim 500GB-Modell 60GB volllaufen, bevor der SLC-Cache wegknickt. Diese 60GB bei voller Schreibleistung sollten den o.g. 99% der User vollkommen ausreichen.
 
@Andyt1909 Momentan noch die TLC SSD. Fraglich halt, wie lange dieser Vorteil noch hält. Ich erinnere nur daran, dass auch beim Umstieg von SLC auf MLC, von MLC auf TLC bereits dieselben Argumente gab. Und mittlerweile sind TLC-Laufwerke Standard und trotzdem ausreichend performant.
Und wenn eine Anwendung eine besonders hohe Schreibleistung fordert, nimmt man halt auch ein Laufwerk mit TLC oder gar MLC. Ist doch kein Problem?

Sobald QLC Laufwerke entsprechend ausgereift sind, und preislich attraktiver sind, gibt es keinen Grund mehr, nicht auf diese zu setzen.

jackii schrieb:
zumindest bei Samsung, sind auch 6GB fest. Zusätzlich 36 bis 72GB dynamisch nach Füllmenge.
Was eigentlich ausreicht, selbst wenn man sie immer nahezu vollknallt und so dauerhaft weiter nutzen will.

Nein, 6GB sind für heutige Datenmengen absolut zu wenig. Mal ganz davon abgesehen, dass durch die Variable Menge an Pseudo-SLC Cache halt die Datenrate zusehends abnimmt. Holt zitiert da gerne immer wieder diese schöne Grafik der Intel 660p, die mehr oder weniger analog auch auf die Samsung und andere QLC Laufwerke übertragbar ist.
 
Danke für das Update des Artikel. War mal wieder reine Marketing-Phantasie. :mad:

Zitat:
"Enmotus’ Machine Intelligence technology keeps your active data/games in the true SLC and stores infrequently used data on the QLC - automatically"

Ich verstehe unter "echten" SLC etwas anderes als, als QLC im 1-Bit-Modus. :stock:
 
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@MaverickM
6GB sind für 99% der üblichen Workloads mehr als ausreichend. Das reicht für OS/Software-Updates, Installationen von Anwendungen, aber auch für die Dateiübertragung von beispielsweise Bildern (in üblichen Mengen).

Einzig die Installation von Spielen oder das massenhafte Kopieren von Daten sprengt den Cache und dann hat man immernoch einen dynamischen SLC-Cache und selbst wenn der auch verbraucht ist bleiben noch ~100MB/s. Selbst unter diesen ungünstigsten Umständen müsste das Quellmaterial erstmal mehr als 100MB/s liefern können, damit überhaupt eine Limitierung durch die SSD stattfindet. Das trifft weder für Smartphones, noch für (übliche) USB-Sticks oder Smartphones zu. Für die meisten Kunden ist daher 32-64GB mehr nutzbarer Speicher wertvoller, als ein großer dauerhafter SLC-Cache.

Diese Enmotus SSD ist daher meines Erachtens recht uninteressant. Für die meisten Geräte reicht selbst QLC aus, für andere Use Cases mit höheren Anforderungen gibt es dagegen für bezahlbaren Aufpreis höherwertige Produkte, wahlweise mit TLC ("Evo"), MLC ("Pro") oder gar SLC ("Optane") Speicher.
 
@Stunrise Nein, das sehe ich anders. QLC-Laufwerke eignen sich prima als Datengrab. Also genau dort, wo viele große Daten geschrieben werden. Und diese Laufwerke schreibt man auch gerne mal voll. Ich will bspw. eine Videodatei oder ähnliches auch bei fast vollem Laufwerk noch adäquat schnell schreiben können. Und dieses Anwendungsszenario trifft auch sicherlich die allermeisten Leute.
 
@MaverickM
Man kann kein Video "schreiben", entweder man ist Content Creator und erstellt/modifiziert z.B. mit Adobe Premiere eigene Videos, oder man bezieht fertiges Videomaterial aus externen Quellen. Content Creator sollten auf MLC Speicher setzen, sind also überhaupt nicht die Zielgruppe und alle anderen kommen mit einer QLC SSD gut zurecht, nachdem die Quelle für das Videomaterial in fast keinem Szenario überhaupt 100MB/s erreichen kann. Bluray liest mit max ~70MB/s und ein VDSL 100/40 Anschluss liefert rund 12MB/s, eine durchschnittliche USB-Festplatte ist auch unterhalb von 100MB/s. Der einzige Anwendungsfall wäre also das Kopieren von einer extrem schnellen USB-Festplatte oder einem anderen internen SATA / M2 Laufwerk...
 
@Stunrise Der "einzige" Anwendungsfall? Ich habe nur noch SSD-Laufwerke im Rechner. Auch extern nutze ich bevorzugt nur noch SSD-Laufwerke. Das ist zwar sicherlich noch nicht die Norm, aber angesichts der Preise und den üblichen Datenmengen, die Normalnutzer so haben, dürfte die HDD ziemlich bald verschwinden aus den meisten Rechnern. Viele SIs bieten ohnehin nur noch Geräte mit SSD an, zumindest in der Standardkonfiguration.

Selbst herkömmliche Festplatten liefern übrigens schon seit vielen Jahren deutlich höhere sequentielle Schreibraten als 100MB/s.
 
SSDs und alles andere auch sollte man immer nach Verwendungszweck kaufen und nicht ausschliesslich nach dem Preis...

Ich würde eine QLC heute sicher nicht für ein OS nutzen, zB. für Spiele dagegen schon.
 
Da QLC Laufwerke derzeit schlichtweg zu teuer sind im direkten Vergleich zu den deutlich besseren TLC Laufwerken, würde ich derzeit überhaupt kein QLC Laufwerk nutzen. Ganz egal welcher Verwendungszweck.

Das mag (bzw. wird) sich aber durchaus noch ändern.
 
Ja QLC-Laufwerke müssen wieder deutlich im Preis fallen. Ich hatte im Nov. bei einem Angebot der 2TB Samsung für 179,- EUR zugeschlagen. Hier sehe ich auch die aktuelle Obergrenze dafür.
Als Daten- und Spiele-LW sind QLC-LW vollkommen ausreichend. Bei 2TB hat man dann schon 70 GB SLC-Schreibpuffer und das reicht für die meisten Kopier- und Schreibvorgänge am Stück völlig.
 
Das Problem ist aber, dass mit jeder Erhöhung der Speicherzustände der Ertrag kleiner wird
SLC zu MLC +100%
MLC zu TLC +50%
TLC zu QLC +33.3%
 
MaverickM schrieb:
Naja, wenn der Pseudo-SLC Bereich tatsächlich fest ist, und nicht wie bei anderen QLC Laufwerken je nach Füllmenge schrumpft, ist das schon mal ein deutlicher Vorteil.
Das stimmt zwar, aber man muss dann auch entsprechend mehr NAND verwenden. Wenn jede Zelle nur mit einem Bit beschreiben wird, dann hat man eben nur ein Viertel der nominalen Kapazität der Dies zu Verfügung.
Oberst08 schrieb:
Seit Intel den Nachfolger angekündigt hat, ist der Preis allerdings merklich gestiegen
Die Preise für NAND und SSDs sind in letzter Zeit generell gestiegen.
fortunes schrieb:
Die HP EX900, in meinen Augen der aktuelle P/L-Sieger ab 250GB
Eine DRAM less SSD als P/L Sieger? Auch mit HMB geht das niemals! Tomshardware hat mal mehrere solcher DRAM less SSDs getestet und schreibt im Fazit:
Das liegt daran das die Controller die Mappingtabelle also den Flash Translation Layer (FTL) und eben nicht Userdaten im DRAM Cache ablegen, also die Information wo die Daten im NAND stehen und wo NAND frei ist um dort schreiben zu können. Die ohne DRAM Cache halten dann immer einen kleinen Teil der Mappingtabelle im interen SRAM des Controller, genug um gut in den Benchmarks abzuschneiden die ja nur über ein oder weniger GB Adressraum benchen und daher tolle Werte ins Datenblatt schreiben zu können. Aber im Alltag muss der Controller dann ständig erstmal wieder den passenden Teil aus dem NAND nachladen, was eben viel länger als ein DRAM Zugriff dauert.

Also denkt daran: Der DRAM Cache ist kein Cache für die Userdaten, zumindest nicht für größere Menge an Userdaten und wird daher nicht wie Pseudo-SLC als Schreibcache genutzt!
MaverickM schrieb:
QLC-Laufwerke eignen sich prima als Datengrab. Also genau dort, wo viele große Daten geschrieben werden. Und diese Laufwerke schreibt man auch gerne mal voll.
Ein Datengrab ist aber eigentlich eher eine Platte auf der viel gelesen und wenig geschrieben wird und meistens ist sie voller als einem lieb ist. Wenn man dann auf das schnelle Schreiben auch mehrerer großer Dateien verzichten kann, dann passt QLC NAND für diese Anwendung sehr gut. Aber bei der SSD um die es hier geht, steht ja wohl die Nutzung als Systemlaufwerk im Vordergrund, die sollte praktisch mit der Intel Optane H10 konkurrieren, bei der 3D XPoint statt Pseudo-SLC NAND als Cache dient, der Intel RST die Verwaltung des Caches übernimmt und die eben nur auf ausgewählten Intel Plattformen unterstützt wird.
 
Eine Sinnvolle Neuerung wäre doch einfach dem Kunden die Speicherart zu überlassen. Das man selber Festlegen kann wie viel Speicher wie betrieben wird. Ich habe im Moment noch immer eine 256GB SSD was dicke reicht für die C:! Wenn ich mir z.B. eine TLC kaufe mit 1TB und dann selber auf SLC fahre dann habe ich zwar nur ca. 333GB aber eben im langlebigen und schnelleren SLC Modus was mir völlig Ausreichen würde.

mfg
 
C4rp3di3m schrieb:
Eine Sinnvolle Neuerung wäre doch einfach dem Kunden die Speicherart zu überlassen.
Das funktioniert aus vielen verschiedenen Gründen nicht.

Es fängt z.B. bei der HW an, dass Flash Hersteller nur bis zu einer gewissen Anzahl an Umschaltungen und nur bis zu einer bestimmten Anzahl an PE Zyklen überhaupt die Umschaltung erlauben. Das führt dann dazu, dass Kunden das vielleicht einmal Einstellen könnten, bissle damit arbeiten aber danach auch nie wieder anders einstellen könnten. Dann kann man auch direkt ein passendes Device kaufen. Im Consumermarkt nicht verbreitet, aber im Industriemarkt findet man auch reine pSLC SSDs um mal dein Beispiel aufzugreifen.
Weiter gehts mit der Controller FW die immer statisch konfiguriert ist, oft auch auf spezielle Densities und Konfigurationen optimiert ist - sowas wie du generisch möchtest, lässt sich nicht performant realisieren und würde viel leistungsfähigere Controller erfordern.
Und selbst wenn man das ganze irgendwie praktisch realisieren kann ist es ein Gewährleistungsalbtraum. Da man im Vorhinein nicht weiß wie der Kunde die SSD konfigurieren möchte, muss man quasi vom worst case ausgehen um Haltbarkeitsvorhersagen zu machen und darunter leiden dann alle bei Gewährleistungsansprüchen. Da bringt dir dann der pSLC Modus nichts wenn man von der Haltbarkeit der TLC/QLC ausgehen muss weil diese ja genauso gut so konfiguriert gewesen sein könnten kurz vorher.
 
Ja, allerdings haben die Hersteller beim Pseudo SLC Cache diese bedenken nicht...
Der Grund dafür dürfte sein, dass ein Betrieb im SLC Modus doch sehr viel mehr Schreibzyklen zulässt und diese erst einbrechen wenn eben sehr viele Zustände gespeichert werden sollen.

Wieso man das nicht macht liegt eher daran, dass man sich das eigene Angebot nicht Kannibalisieren will.
 
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Die Argumente von Chuuei sind nicht stichhaltig, wenn die Umschaltung zwischen dem Pseudo-SLC und den normalen TLC/QLC NAND Modus limitiert wäre, müsste die ganzen dynamischen Pseudo-SLC Schreibcaches ja nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren. Auch zeigt die Performance der SSD im Pseudo-SLC ja, dass die Controller damit kein Problem haben mit Pseudo-SLC eine gute Performance zu liefern. So eine SSD dürfte es wohl mangels Nachfrage nicht geben, die Kunden wollen vor allem möglichst wenig pro TB zahlen.
 
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Holt schrieb:
Die Argumente von Chuuei sind nicht stichhaltig, wenn die Umschaltung zwischen dem Pseudo-SLC und den normalen TLC/QLC NAND Modus limitiert wäre, müsste die ganzen dynamischen Pseudo-SLC Schreibcaches ja nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren. Auch zeigt die Performance der SSD im Pseudo-SLC ja, dass die Controller damit kein Problem haben mit Pseudo-SLC eine gute Performance zu liefern. So eine SSD dürfte es wohl mangels Nachfrage nicht geben, die Kunden wollen vor allem möglichst wenig pro TB zahlen.

Exakt! Deshalb ja mein Vorschlag. Es wäre sicher keine große Sache im Treiber mit kleinem Einrichttool selber Festzulegen wie groß der SLC ist. Ich würde komplett auf SLC Modus schalten, immer!

mfg
 
Technisch wäre es sicher keine große Sache die ganzen NANDs permanent in den Pseudo-SLC Modus zu schalten, aber scheinbar sehen die Hersteller dafür einfach keinen Markt. Eine 970 Pro 512GB kostet aktuell keine 150€, eine Intel 660p 2TB fast 220€ und hätte als Pseudo-SLC dann auch 500GB, aber wohl auch keine wirklich bessere Performance und schon die Haltbarkeit der 970 Pro braucht kaum ein Heimanwender.
 
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