TLDR; wir scheinen eine unterschiedliche, persönliche Definition von "objektiv (deutlich) überteuert" zu haben. Na wer hätte sowas nur gedacht.
Xul schrieb:
Du versuchst das bewusst irgendwie als Kleingeld schönzurechnen. Prozentuale Angaben der Preisdifferenz sind irreführend, wenn es Summen sind, wo merkliche Leistungsunterschiede möglich sind. 200 € sind es nur im ungünstigsten Fall, wo man stur auf eine (teils schlechtere) Komponente besteht, weil Medion das in diesem Build drin hat.
Hier im Thread wurden zudem konkurrierende Systembauer bereits aufgeführt, die besser zusammengestellte Systeme für geringeren Preis bieten.
Da erschließt sich mir nicht, wieso prozentuale Angaben irreführend sein sollen.
200€ auf 200€ drauf, ergibt ein Plus von 100%. 200€ auf 10.000€, ergibt ein Plus von 2%. Ist das nicht viel sinnvoller so zu umschreiben? So kann man die Verhältnismäßigkeit doch viel besser erfassen.
200€ sind 4x Pizza für Kleinfamilie bestellen. Das leisten sich in Berlin auch viele Bürgergeldempfänger. Die meisten Smartphones um mich herum (u.a. in der Klinik) sind
deutlich teurer. Also ja, Kleingeld - häufig für Luxusgüter ausgegeben.
Wer 2449€ für einen neuen PC hat, dem sollen 200€ weh tun?
Du kannst, wenn du möchtest,
diese 200€ auch gegen 400€ austauschen. Wird an der Argumentationskette nichts ändern. 8x Pizza für Kleinfamilie, Mittelklasse-Smartphone - immer noch Luxusgüter.
Wer 2249€ für einen neuen PC hat, dem sollen 400€ weh tun?
Ich erklärte schon, dass wir hier über "schlechte" Komponenten nicht urteilen können.
Soll heißen: 80€-Netzteil vs. 150€-Netzteil. Das 80€-Netzteil könnte "gut" und günstig sein. Das 150€-Netzteil könnte nur ein µ besser sein, aber 30% mehr kosten. Was ist nun richtig? Was soll man einbauen? *
* 80€, 150€, 30% ... Mathematik, ick seh dir lügen!
150€-Mainboard vs. 250€-Mainboard. Das eine hat Front-USB-C-3.2-Gen-2x2, das andere nicht. Und nun? Welches baut man ein? Braucht
jeder Front-USB-C?
Der Hersteller/Zusammensteller
kann nicht gewinnen. Mal ist das Netzteil zu teuer, mal zu
billig. Gleiches gilt für Mainboard und andere Komponenten - sofern es sich um
Varianten/
Modelle anderer Hersteller handelt.
Die einzelnen Komponenten in diesem Gerät würde
ich nicht als Schrott bezeichnen.
Wir können darüber reden, ob man eine 4080S statt einer 4070TiS einbaut.
Dieses Beispiel hast du auch gebracht. Dazu später aber mehr.
Xul schrieb:
Ja, der Apple-Effekt. Ändert aber nix daran, dass die Produkte objektiv überteuert sind. Oder an meinem eigenen Beispiel: Ich als Audi-Fahrer weiß trotzdem, dass Audi überteuert ist, da es quasi identische Autos aus dem Konzern für weniger gibt. Das irgendwie mit Haarspalterei abstreiten zu wollen, wäre albern.
Also nun wird's ja wirklich albern. Audi ist doch nicht überteuert.
Kleiner Scherz - dennoch so gemeint.
Apple ist teuer. Aber man bekommt auch was dafür. Ein ganzes Öko-System, was einen nicht mehr aus den Fängen lässt.
Xul schrieb:
Nein, es ist ein sehr neutrales Wort, was man daran sieht, dass es mit "stark", "heftig", "leicht" entsprechend spezifiziert werden kann und mit "Wucher" eine pejorative Steigerung gibt.
Ganz ehrlich: Wann ist denn dann etwas bei dir überteuert, wenn selbst derartige mögliche Upgrades keinen relevanten Unterschied machen?
Wann ist etwas überteuert? Kommt für mich auf die Marke und die Extra-CM an. Für
mittelteure Luxusgüter würde ich je nach Marke noch +100% zahlen. Bei manchen Klamotten zahlt man ja +300%. Für so manche Möbelstücke noch mehr. Na und "Kunst" erst.
Ich habe hier 3 Alienware-Laptops.
Aber die sind schon älter. Auch 2 Rucksäcke davon. Die fand ich sogar ziemlich
günstig.
Ob eine Gurke nun für 0,39€ im Angebot ist. Oder doch sehr günstige 0,49€ kostet - also über 20% mehr, ist für mich nicht wirklich von Belang. Ich käme nicht auf die Idee diese Gurke als überteuert hinzustellen. Das können sich auch Bürgergeldempfänger problemlos leisten.
Beim Bäcker zahle ich +250% für vergleichbare Qualität an Brot/Brötchen. Das ist
teuer - aber nicht
überteuert. Das hingegen können sich Bürgergeldempfänger leider nicht leisten - würde ich behaupten.
"Teuer" ist schon subjektiv, wie kann "überteuert" dann noch objektiv sein?
Wenn wir mit "objektiv" die Auflistung der Einzelposten und die "Messung" daran meinen, dann habe
ich leider Recht. Denn du hast in deinen Mindfactory-Beispielen Kostenpunkte vergessen/unterschlagen.
Da wäre, wie schon erwähnt, die Zusammenstellung der Komponenten.
Da wäre die Marke - auch schon erwähnt.
Da wäre ein uns unbekannter Lohn der Mitarbeiter, der zwischen Medion und Mindfactory anders ausfallen könnte - ebenfalls schon erwähnt.
Da wäre das
vermutliche Gesamttesten des Systems inkl. Garantie, modifizierter BIOS-Versionen, speziellen RGB-Modi, Voreinstellungen, etc. (teilweise schon erwähnt),
Da wäre der Gesamt-Garantie-Fall: geht
ein Teil nicht, greift die
gesamte Garantie. Fehlersuche muss Medion übernehmen. (das ist neu!)
Und es fehlen mit Sicherheit noch andere.
Ich habe in meinem Post nach Geizhals 2042,88€ für die Komponenten herausbekommen. Da fehlte noch das Gehäuse und eine Windows-Lizenz. Zudem waren das die Niedrigstpreise bei unterschiedlichen Verkäufern ohne Versand. Für unseren vereinfachten Fall gelten diese Preise versandkostfrei für Mindfactory.
Nehmen wir mal dein Mindfactory-Gehäuse mit einem Preis von 114,15€ (ich glaube aber, dass da RGB fehlt).
Zusammenbau (Mindfactory): 189,90€.
Fehlt noch Windows 11 Home: 2,07€.
Macht Ergibt: 2349€
Na sieh mal einer an.
Keine 400€ Differenz. Aber auch nicht 200€. Irreführende 13% zu teuer. Wenn ich da jetzt das
fehlende Gedöhns von oben dazurechne, komme
ich auf
gefühlte 5% zu teuer. Ja, derb! Das ja ein Fall für den Verbraucherschutz! (Nun nimm das mal nicht zu ernst, mein Tag war lang.)
Xul schrieb:
Ist bei Mindfactory auch dabei (ebenso das Testen), dort bezahlt man es ja ganz explizit: 63,3 € wären es dort pro Stunde, wenn man 3 Stunden ansetzt. Auf was willst du hinaus?
Xul schrieb:
Du hast schlichtweg nichts Relevantes genannt. Sondern irgendwas zu Mindestlohn aus den Fingern gezogen, so als würde es nicht jeden Konkurrenten ebenso betreffen. Du nennst Faktoren, die bereits eingerechnet sind (Zusammenbau bzw. bei Computerwerk/Dubaro/hardwarerat auch die Zusammenstellung – wenngleich die auch dort manchmal suboptimal ist).
Der Mindestlohn sollte darauf hinweisen, dass
sehr günstige Preise u.a. durch Lohndumping erreicht werden können. Wer Qualität will, sollte bereit sein, dafür zu zahlen - inkl. +10%. Da springt die Kuh nicht über'n Zaun.
In Deutschland geht das durchschnittliche Trinkgeld übrigens runter.
Xul schrieb:
Auch die Systembauer bei Computerwerk, hardwarerat, Dubaro etc. kriegen Lohn – und trotzdem können sie ca. 300 € günstiger sein bzw. eben entsprechende Upgrades (4080 Super, 2TB) liefern.
Sebst Mifcom und Dell, die eher teurer sind, landen noch knapp unter bzw. auf dem Preis von Medion.
Dell ist auch so'n gutes Beispiel. Ich kriege da über alte Kontakte meine Hardware zum - ja sagen wir mal - Herstellungspreis. Die Marge von denen ist der Hammer.
Schätze bei Medion wird es niedriger sein. Und dennoch "erdreisten" die sich zu solchen Preisen?
Xul schrieb:
Es gibt harte Fakten und Reviews zu den jeweiligen Teilen und doch, es liegt eben an erfahrenen Leuten, die sowas nutzen und verbauen, um zumindest näher an eine objektive Einschätzung zu gelangen. FPS, Temperaturen (bzw. Radiatorgröße), Fertigungsqualität, Lautstärke, Festplattenplatz etc. sind alles nicht völlig subjektive Merkmale.
Schon gewusst, schon erkannt, schon zugestimmt.
Xul schrieb:
Du redest am Thema vorbei. Mich interessieren als Kunde die innerbetrieblichen Motive nicht. Wenn die meinen, dass sie den höchsten Preis so ziemlich aller Systembauer ansetzen müssen, dann ist das deren freie Entscheidung, aber wir dürfen das dann eben auch entsprechend kritisch einordnen.
Du gibst halt gern 300 € "Trinkgeld" und siehst über schlechtere Komponenten hinweg, das darfst du tun. Objektiv bleibt das Ding trotzdem überteuert für die gebotene Leistung.
Das ist ein Entweder-Oder. Du gibst entweder +300€ Trinkgeld für "Schmarrn"
oder du gibst diese 300€ für "bessere" Komponenten aus.
Mich interessieren die Motive auch nicht. Es ist Geld - nicht mehr und nicht weniger. Der Kunde ist nur Mittel zum Zweck. Man
muss dem Kunden nicht "huldigen". Da sehe ich aber nichts Verwerfliches dran. Manche hier im Forum scheinen aber Unternehmen lieber als "Abzocker" hinzustellen.
Du kannst dich doch auch beschweren. Musst du ja wissen ob's dich glücklich macht.
Ich habe das Gefühl, dass sich die nörgelnden Deutschen eher in ihre Unzufriedenheit "hineinbeschweren".
Darum diskutiere ich hier. Seht es nicht so hart, bleibt locker - auch wenn's teuer ist. Kauft das Teil, verurteilt euch oder andere nicht als
dumm.
Xul schrieb:
Cpt. Obvious muss es dir also wohl oder übel 5 Mal erklären, da sowas wie kritisches Denken bei glorreichen BWLer-Überlegungen wohl nicht allzu weit reicht
Xul schrieb:
Ich hab es dir doch direkt als Mehrwert in Form von 4 Upgrades "umgerechnet". Wenn das nicht deutlich ist, dann weiß ich auch nicht.
Du hast dich häufig wiederholt. Ein Beispiel hätte vollkommen ausgereicht. War aber auch schon unnötig, da ich das genau wie die meisten hier sehe. Vielleicht hast du dich aus den selben Gründen wiederholt wie ich: um nicht missverstanden zu werden. Wer weiß das schon?
Ich kann auch nur sehen, dass
ich mich auf
dich zubewege. Anders herum scheinen wir nicht vom Fleck zu kommen. Ist aber auch ok. Wichtig ist ja nur, dass
du glücklich bist.
Den anderen versuche ich zu suggerieren, dass dieses Angebot nicht "überteuert" ist. Nicht damit sie's kaufen, sondern damit sie sich gut fühlen.
Ich habe so'n bisschen das Gefühl, dass Unternehmen die Underdogs sind. Machen alles Menschenunmögliche und "Pöse" und wollen den armen Kunden zum Konsum von Luxus-Gütern zwingen. Da muss ich mit meinem weichen Herzen halt zur Rettung springen.
Xul schrieb:
Und ja, einem Großkonzern, der systematisch seine Kunden für Werbe- und Analysezwecke nutzt, muss ich nicht im vorauseilendem Gehorsam unter die Arme greifen, damit er 1000%-Fantasieaufschlag für Privatkunden durchdrücken kann, während legale OEM-Keys für lau rausgepumpt werden.
Unrecht sollte nicht mit Unrecht bekämpft werden.
Da hätten wir
mMn. auch wieder ein Entweder-Oder.
Entweder man
erschleicht sich Windows
und hält die Klappe.
Oder man kauft es, dann kann man sich auch beschweren.
In Berlin heißt es: "Trinkgeld, sonst Schnauze!"