News EU Chips Act: TSMC auf der Suche nach Fab-Standort in Deutschland

[wege]mini schrieb:
Jetzt müssen nur die Umweltschützer mitspielen. So ein Chipwerk ist nicht lustig, wenn man irgend welche Igel oder Milane über das Wohl der Menschen stellt.
Das stimmt, nur frage ich mich immer warum man nicht die bereits vorhandenen, brach liegenden Flächen verwendet. Das mag zwar teurer sein als eine grüne Wiese zu bebauen. Aber das wäre mal konsequent von den Kommunen diese Flächen wieder nutzbar zu machen. Das würde sicher auch einiges leichter machen.

W4RO_DE schrieb:
@Wattwanderer So war auch mein erster Gedanke, aber man muss wohl auch bedenken, dass ein Arbeitgeber viel mehr pro Arbeitnehmer zahlen muss in Deutschland mit seinem extrem umfangreichen Sozialsystem, als das, was am Ende auf dem Kontoauszug steht.
Das mag zwar nach recht viel aussehen und auch ein großer Einzelposten in der Bilanz sein. Nur wenn man die Personalkosten dann mal ins Verhältnis zur Hergestellten Menge setzt bzw. zum Wert der eingesetzten Rohstoffe, ist es plötzlich ein sehr kleiner Wert. Mit den angeblich so hohen Personalkosten lässt sich halt gut argumentieren.

Robo32 schrieb:
Von den Subventionen für ausländische Firmen in dieser Grössenordnung halte ich auch nicht viel - wieviel man zu sagen hat wenn diese auslaufen konnte man bei Nokia sehr gut beobachten.
Nokia war auf dem absteigenden Ast und hat ein Endprodukt hergestellt, das in Deutschland kaum zu konkurrenzfähigen Bedingungen hergestellt werden kann, sofern nicht alles vollautomatisiert läuft. Große Unternehmen wurde schon immer mit Subventionen angelockt, nur passiert das in der Regel nicht so offen wie aktuell bei den Chipherstellern.
 
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Wattwanderer schrieb:
Darf ich fragen ob du anders aussiehst als ein durchschnittlicher Europäer?

Will hier gar nichts andeuten oder unterstellen sondern frage mich halt ob das eine Erfahrung aus erster Hand ist oder das was man als Einheimischer glaubt wie es ist.

Ich bin Weißer mit väterlicherseits schlesischen Wurzeln. Also nein, mich würden die dummen Rechten sicher nicht als ersten als "Feind" ausmachen.

Ich wohne aber nun schon seit 2006 in Dresden, bin 50km weiter östlich in ner Kleinstadt geboren und aufgewachsen.
Daher kenne ich die Unterschiede zwischen dem ländlichen Umland und Dresden selbst aus erster Hand und kann daher wohl recht gut beurteilen, wie die Lage aussieht.

Da ich aus finanziellen Gründen zudem in einem der billigen Wohngebiete lebe, die man oft als "Brennpunkte" bezeichnet, kann ich auch aus erster Hand sagen, dass es hier zwischen Deutschen und Migranten keine massiven Verwerfungen gibt.
Wenn es hier mal laut wird und sich auf offener Straße Konflikte abspielen, dann eigentlich meistens unter jüngeren Leuten mit klar deutscher Herkunft.

Damit will ich mitnichten sagen, dass es keinerlei Problem mit Fremdenfeindlichkeit gibt. Ich selbst "kenne" genügend Rechte. Allerdings beschränkt sich das beim Großteil eben nur auf Stammtischparolen und das allgemeine Gejammer über die ach so schlimmen und faulen Ausländer, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen (wie passt das zusammen, wenn die Ausländer doch angeblich nur faule Schmarotzer sind, die nicht arbeiten wollen? ).

Wirklich handfeste Ausländerfeinde, die wirklich Stress machen, gibt es nur vergleichsweise wenige. Leider werden diese kleinen Gruppen medial immer wieder aufgebauscht und so hichstilisiert, dass man meinen könnte, der ganze Osten Deutschlands geht im täglichen Rechtsterror unter.
 
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Cool Master schrieb:
Warum? AMD war mit GF ja auch hier.

AMD ja, GF ist weiterhin in Dresden. Die müssen auch keine CPU/GPU in 5nm in einer neuen TSMC Fab bauen, gibt offensichtlich genug Bedarf auch in größeren Strukturbreiten.

Wäre natürlich schön wenn man für die Fabs brach liegende ehemalige Industrie Flächen nimmt, jedoch muss sich das auch rentieren (der alte Schrott muss auch abgerissen und fachgerecht entsorgt werden). Natürlich könnten einem seltene Tiere wie Rotmilan etc. egal bei neuen Bauprojekten sein, das Problem ist halt dass wir so weitere Arten schlicht ausrotten.

Da stellt sich die Frage wie lange man sich das leisten kann ohne dass es Auswirkungen auf den Rest der Umwelt hat, dementsprechend muss das natürlich berücksichtigt werden. Wenn es ums ausrotten geht ist die Menschheit von allen Lebewesen eh unangefochten Weltspitze.
 
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Ausgehend von der regen Reisetätigkeit verschiedenster Delegationen in den letzten Wochen und Monaten sehe ich eher Tschechien, Slowakei, vielleicht auch Polen in der Verlosung, am unwahrscheinlichsten das Baltikum.

Dass TSMC erstmal mit jedem spricht, dürfte selbstverständlich sein, auch hat sich der Bundestag erst am Mittwoch in einer (unverbindlichen) Resolution auf Grundlage einer Bürgerpetition dafür ausgesprochen, die wirtschaftlichen Beziehungen mit Taiwan zu vertiefen (von den deutschen Medien vollkommen unbemerkt geblieben).

Deutschland wäre sehr interessant, auch im Hinblick auf etwaige Reaktionen aus China und wie neue deutsche Regierungen damit umgehen würde. Denn eins sollte klar. Eine politische Komponente wird bei jeder Entscheidung mitspielen.
 
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Wattwanderer schrieb:
Ich wage mal zu widersprechen. Arbeitskraft ist genauso ein Gut das den Marktregeln unterliegt wie alles andere. Kommt keiner, war das Angebot nicht gut genug. Schau doch mal FC Bayern an die ihre Fachkräfte finden die noch rarer gesät sind. Es ist wohl letztendlich die Bezahlung und die Bereitschaft auch außerhalb des eigenen Landes umzuschauen.
Du machst den gleichen Fehler nochmal: du reduzierst es auf den Faktor Bezahlung. Dabei ist das nur ein Faktor bei der daraus resultierenden Verteilung der Bewerber auf die Stellen im einem Markt mit Fachkräftemangel.

Auf das eigentliche Problem bist du wieder nicht eingegangen: selbst die, die sehr gut zahlen, finden wie gesagt kaum Bewerber, weil die Nachfrage nach Bewerbern sehr viel höher ist, als die Anzahl der Bewerber.

Selbst wenn jeder sechsstellig verdient, würdest du den Fachkräftemangel nicht lösen können, solange das Interesse an MINT weiterhin so niedrig ist. Durch mehr Geld ploppen nicht plötzlich mehr Leute magisch auf und haben plötzlich MINT-Wissen im Kopf! Abwanderungen und Zuwanderungen sind zwar präsent, können das Problem aber bei Weitem nicht ausgleichen, selbst wenn du erstere auf Null bringst und letztere steigerst.

Das Problem muss bei der Ursache gelöst werden. Vergleiche mal Bewerberzahlen auf 0815-Studiengänge/Ausbildungen mit Bewerberzahlen auf MINT-Studiengänge/Ausbildungen. DA siehst du, wo der Mangel herkommt. Und das obwohl es sehr gute Verdienstmöglichkeiten gibt.
 
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pumuck| schrieb:
Kommt sowieso nicht nach DE. .... dreimal raten warum Intel in Irland auswählte? Amazon, Facebook, Google, CumEx ach da war ja was...
Wir haben doch jetzt den entsprechenden Experten als Kanzler . :smokin: da war doch was...schon vergessen.

Die Frage ist, was uns eine Produktion unter anderer Kontrolle bringt wenn man im Notfall die Chips trotzdem woanders hin liefert. Nur weil sie hier steht ist Deutschland nicht prio zur Belieferung. Vom technischen Standpunkt und für Arbeitsplätze ist es natürlich interessant.
 
Tesla nach Deutschland, Intel nach Deutschland, TSMC nach Deutschland? Habe ich irgendwann die Zeitachse gewechselt, auf eine in der die EU nicht völlig unfähig ist essentielle Technologien in Europa anzusiedeln und herzustellen? :confused_alt:
 
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Ich drücke die Daumen, dass das klappt.
Mehr Produktion in Deutschland würde uns gut tun, denn dort findet der eigentlicher Wertschöpfungsprozess statt.
Nur Design und Konstruktion lokal, die Produktion aber auslagern (aka verlängerte Werkbank) funktioniert auf Dauer nicht.
 
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Wattwanderer schrieb:
frage mich halt ob das eine Erfahrung aus erster Hand ist oder das was man als Einheimischer glaubt wie es ist.

Aus erster Hand, gerade vor wenigen Stunden ein Gespräch mit einem asiatischen Pärchen gehabt, welche meinten, sie sind aus München wegen der ganzen offenen Fremdenfeindlichkeit weggezogen, die ihnen entgegengeschlagen ist und sie leben seit nun mittlerweile 5 Jahren wesentlich besser in Dresden (bisher keine vergleichbaren Erfahrungen in Dresden gemacht).
 
Mal ne blöde Frage, aber wieso geiern alle nach so einer Fabrik in Europa oder gar Deutschland? Ich mein selbst wenn die Chips hier hergestellt werden, so gehen sie ja wieder nach Asien zurück um dort auf die Platinen gesetzt zu werden und von dort an den üblichen Vermarktungsweg. Oder erhoffen sich hier Leute tatsächlich, dass Europa ein Vorkaufsrecht für Boards erhält auf denen Chips aus europäischer Fertigung sitzen?

Und was so Vorbehalte gegenüber so riesiger Fertigungsstätten angeht.. bevor mir so eine Fabrik das Trinkwasser abgräbt, Sch*** ich persönlich darauf. Wasser Brauch ich zum existieren, Halbleiter aus Silikon nicht.
 
Iarn schrieb:
Dresden hat aber auch einen krassen Standort Nachteil und das ist die Konzentration von Fremdenfeindlichkeit in der Region.
Na hoffentlich liest niemand von TSMC Deinen Kommentar, sonst bleiben die wegen „drastisch mangelhafter Personalqualifikation“ tatsächlich fern, um es mal freundlich auszudrücken. Niemand ist scharf darauf, politische Extremisten zu beschäftigen - schon gar keine Linken - Connewiz ist als Standort garantiert nicht im Gespräch….

Zum Thema:
Deutschland kann es sich nicht leisten, auf derlei Werke zu verzichten - koste es, was es wolle…. Ich fürchte aber, es wird trotzdem anders kommen.
 
pumuck| schrieb:
Kommt sowieso nicht nach DE. Zum Einen das hohe Lohngefüge und zum Anderen
Lohngefüge?
So eine Fabrik kostet 5 / 8 / 10 Mrd. Dort arbeiten 3 - 5000 Menschen.
Das sind Investitionen von min. 1 Mio pro Arbeitsplatz möglicherweise auch bis 3,3 Mio.
Und Du willst mit Lohngefüge argumentieren?
 
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Aus den Ideen- und Konzept- Papieren der EU, den Bundesländern in Deutschland die für einen Standort werben fehlen Angaben / Konzepte und Vorschläge (wie auch Kompetenz) zu Wasser-Bedarf, besonders mit Blick für Deutschland als Standort?

- Wasser, Wasseraufbereitung, Nachträgliche Aufbereitung- und Rückführung, etc.

Das ist bereits ein Problem in Dresden und auch in Infinion, Bosch-Werken, etc., selbst wenn bei uns nur 300mm Wafer produziert werden.

The Big Semiconductor Water Problem:

Natürlich sind damit hohe Steuereinnahmen verbunden aus weiteren Quellen sowie zusätzliche Arbeitsplätze, doch wenn sich auch dort wieder Länder wie Bayern oder Berlin bewerben, ...
 
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floh667 schrieb:
Mal ne blöde Frage, aber wieso geiern alle nach so einer Fabrik in Europa oder gar Deutschland? Ich mein selbst wenn die Chips hier hergestellt werden, so gehen sie ja wieder nach Asien zurück um dort auf die Platinen gesetzt zu werden und von dort an den üblichen Vermarktungsweg. Oder erhoffen sich hier Leute tatsächlich, dass Europa ein Vorkaufsrecht für Boards erhält auf denen Chips aus europäischer Fertigung sitzen?

Und was so Vorbehalte gegenüber so riesiger Fertigungsstätten angeht.. bevor mir so eine Fabrik das Trinkwasser abgräbt, Sch*** ich persönlich darauf. Wasser Brauch ich zum existieren, Halbleiter aus Silikon nicht.
Hat auch was mit Geopolitik Stichwort China<--> Taiwan zu tun. sowie erhofften Aufbau eigener Fertigung. Ob das allerding irgendwann mal passiert, steht in den Sternen
 
pumuck| schrieb:
Kommt sowieso nicht nach DE. Zum Einen das hohe Lohngefüge und zum Anderen.... dreimal raten warum Intel in Irland auswählte? Amazon, Facebook, Google, CumEx ach da war ja was...
So schlimm ist das Lohngefüge in Deutschland ehrlicherweise gar nicht. Und ohnehin dürfte bei der Produktion der Anteil der Lohnkosten nicht so entscheidend sein.
Wieso Irland? Weil die Unternehmenssteuerdumping betreiben, weil die EU keine angestimmte Steuerpolitik hat.
Ich für meinen Teil wäre froh, wenn sie nicht nach Deutschland kommen. Die Subventionen, die Deutschland ihnen zahlen müsste, sollte man besser in IT/Biotec usw. Startups investieren.
 
Iarn schrieb:
Dresden hat aber auch einen krassen Standort Nachteil und das ist die Konzentration von Fremdenfeindlichkeit in der Region.
Deutschland insgesamt ist politisch deutlich stabiler als Nachbarstaaten, wo populistische Parteien sogar die Regierung stellen, beteiligt sind oder aufstreben. Das ist für Konzerne offenbar vorranging, auch wenn es Nachteile wie hohe Stromspreise, zähe Bürokratie/Zulassungverfahren, hohe(r) Umweltauflagen/Widerstand in der Bevölkerung bei uns gibt.

Sachsens wird in dem Kontext vielleicht auch etwas überhöht, es ist lediglich ein Teil von Deutschland (stellt knapp 5% der Bevölkerung), selbst der gesamte Osten stellt nicht mal 20% der deutschen Bevölkerung.
Es gibt zudem noch andere Bundesländer wie Bayern die Interesse an Chipfabriken zeigen, da es beim Rennen um die Intel Fabrik leer ausging, könnte es vielleicht mit TSMC klappen.
 
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Gsr997 schrieb:
Hat auch was mit Geopolitik Stichwort China<--> Taiwan zu tun. sowie erhofften Aufbau eigener Fertigung.
War ja alles schon mal da. Sogar vergleichsweise konkurrenzfähig.
Hätte man nur mit vergleichsweise geringen Beträgen gg. Korea, Taiwan etc. schützen bzw. unterstützen müssen.
Wenn für die Regierungschefin das alles aber eh nur Neuland ist / war, braucht man sich nicht wundern.
Ich bin zum Glück unschuldig. Ich hab die nicht gewählt. :p
 
Bereich Hamburg und Schleswig-Holstein wäre genau richtig. Viel Wasser, viel Energie, kurze Transportwege zur Küste, viele Freizeitmöglichkeiten, Kontakt zu den Nachbarländern Benelux, Dänemark, Norwegen und Schweden.
 
0xffffffff schrieb:
Neulich aber erst eine Doku gelesen, dass die Stabilität des Stromnetzes aktuell sehr zu wünschen übrig lässt. Such mal in der Mediathek o.ä. nach "Stromlücke: Steigt der Strompreis weiter? I Plusminus SWR"
Das dürfte sehr unerheblich sein für TSMC, da größe Fabriken in Deutschland teils selbst ihr eigenes Kraftwerk haben, selbst unsere kleinere Firma(800Leute) hat ein eigenes BHKW.

Das ist nicht so unüblich und sogar noch günstiger, wird dann von einem ansässigen EVU betrieben, und schon kann einem fast egal sein was mit dem Netz ist.

Wichtig dürfte eher sein genug Wasser zur verfügung steht, und viele Arbeitskräfte evtel. NRW, obwohl ich nichts dagegen hätte wenn das zu uns in die Oberpfalz (Infineon u. Osram am Start) kommen würde, aber eher unwahrscheinlich.
(Eine fähige Landesregierung vorausgesetzt, die nicht wegen jedem Häschenstreichler einen Baustopp erlässt)
Aber die Leute werden wieder so blöd sein und dagegen demonstieren, ja alles im Land aber nicht vor der eigenen Haustür, Windkraft, Solar, Erdleitungen und Fabriken alles böse.
 
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Ein nicht zu unterschätzender Punkt für Dresden ist das Toppan Werk gleich hinter Bosch. Die erstellen die Masken. Da steckt viel know how und kurze Wege.
 
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