News EU-Kommissarin Vestager: Facebooks dominante Rolle im Visier

Ich habe bis Anfang 2015 facebook sehr gerne und viel genutzt. Dann hat fb seine AGBs derart geändert, das ich nicht mehr damit einverstanden war und mein Konto dort gekündigt habe. Und man mag es kaum glauben, aber mein Leben ging weiter und tut es noch bis heute, auch ohne fb. Whats App hatte ich mich von Anfang an verweigert. Und es geht auch ohne. So viel ist klar (zumindest aus meiner Sicht).

Aber ich sehe folgende Fakten:
Zum einen finde ich es grundlegend gut, dass man fb mit seiner Vormachtsstellung im Bereich Social Medi auf die Finger schaut. Denn es ist in meinen Augen immer richtig und wichtig Dingen/ Unternehmen die ein (Quasi-) Monopol besitzen auf die Finger zu schauen.

Weiter sehe ich im social Media durchaus einen hohen Gewinn für unsere Gesellschaft. Man stelle sich nur mal vor, die "Post" hätte sich vor 200 Jahren das Recht eingeräumt jeden Brief, den sie transportieren lesen zu dürfen und die daraus gewonnenen Erkenntisse in vollem Umfang für sich nutzen zu dürfen. Wo wären wir dann heute? Ist ein spannender Gedanke. Warum hat man seinezeits das Briefgeheimnis geschaffen?
Und genau das muss man jetzt auf unsere Zeit rüber bringen. Einfach nur in eine Verweigerungshaltung gehen und sagen: "Papperlapapp. Den ganzen Schmarrn braucht man nicht." ist nicht zielführend, wenn man sich, oder die Gesellschaft im digitalen Bereich weiterbringen will. Das wäre Stillstand. Wollen wir das wirklich?

Und man muss sich die Frage stellen, warum konnte fb so groß und mächtig werden? Weil "jeder" da mitgemacht hat und Alternativen nicht genutzt wurden. Warum gibt es keine Software, die unterschiedliche Social Media- Plattformen miteinander verbindet? Also user A ist bei facebook, User B ist bei stayfriends oder so. Und die "Vermitttlungssoftware" macht es möglich, dass User A über seine Plattform User B auf dessen Plattform kontaktieren kann.

Es lag also zu einem Stück weit an uns, den Usern, das fb heute diese Vormachtsstellung hat. Weil wir haben ja nix anderes genutzt. Und es gab keine Software, die eine Vernetzung unterschiedlicher Plattformen ermöglicht hat. Zumindest nix, was einfach zu handeln gewesen wäre.

Und zu guter letzt unsere Regierungen. Eines wäre doch durchaus möglich. Baut doch zumindest EU-weit eine social media- Plattform auf, die innnerhalb der EU gut nutzbar ist und EU- Datenschutzstandards einhält. Rollt das groß aus und pusht die Verbreitung. Dann wäre man nicht mehr so "abhängig" von Unternehmen aus Ländern, wie den USA, in denen der Datenschutz nicht so groß geschrieben wird. Garantiert Euren Bürgern das dort der Datenschutz eingehalten wird.
Aber das wollen die Damen und Herren ja eigentlich gar nicht. Gut zu sehen an den sich ständig wiederholenden Versuchen unserer deutschen Regierung die VDS durchdrücken zu wollen (egal, wie oft sie damit vor Gerichten auf die Nase fallen).

Unterm Strich bleibt, zumindest in meinen Augen, die Erkenntnis, es fehlt der ehrliche politische Wille, dieses "neue" Medium zum Wohle der Bürger und dem techischen Fortschritt der Gesellschaft zu etwas selbstverständlichen machen zu wollen und dies ohne Eigennutz.
Und somit wirkt die Aussage der EU- Kommisarin Vestager wie eine Lüge. Auch wenn sie es vielleicht persönlich ehrlich meint.
 
Ich frag mich warum ihr euch in diesem Beitrag verteidigt?

Das Facebook teilweise gravierend im Sozialen Leben Verankert ist (und WhatsApp) ist keine Theorie sondern fakt.
Natürlich kann man ohne (mich eingeschlossen) aber das man mal nachschaut ob Facebook seine Macht Missbraucht ist ja nicht verkehrt.
 
Also ich habe meinen Facebook Account nur um für Leute erreichbar zu sein. Also Mailbenachrichtigung bei eingehender persönlicher Nachricht. Dann logge ich mich kurz ein und sehe nach. Wenn der, der mich erreichen will kein Spamer ist, bekommt der meine Mailadresse und kann sich dann da melden.

Wäre kein so großer Verlust, darauf zu verzichten?!

Wo Facebook seine Macht missbraucht kann ich also nicht beurteilen, aber brauchen tut man es doch im Normalfall nicht
 
Mit dem Thema Facebook , Social Media etc , befasse ich mich seit mehreren Jahren.
Ich habe folgendes bei vielen Personen in meinem Bekanntenkreis feststellen können.


  • Sie haben plötzlich keine Zeit mehr für wichtigere Dinge im Leben und sind fauler geworden

  • Es werden Fotos gepostet oder Beiträge um den "Erfolg" preiszugeben. " Person A reist nach " " und veröffentlicht Fotos vom Urlaub und hält sich dann für was besseres. ( Dopamin wird ausgeschüttet für mehr Likes etc)

  • Die meisten behaupten , dass andere süchtig sind nach Social-Media bzw des Handykonsums , obwohl Sie es zu 99% selber sind und es nicht selber realisieren. Sie sind also unbewusst am Handy und meinen Sie wären es bewusst.

  • Person A verliert die Realität. Sie sieht wie Erfolgreich eine Person B ist und dies macht die Person A aggresiv bzw setzt Sie sich eine sehr hohe Messlatte und akzeptiert nicht , dass Person B in Wirklichkeit mehr Arbeit geleistet hat als man selbst.



So hart das alles klingt.
Ich fahre jeden Tag mit dem Bus und ich sehe nur noch Menschen am Handy und leider ist für die meisten Social-Media eine Pflicht geworden.
Dementsprechend habe ich auch akzeptiert , dass ein Leben als Single heutzutage als Normal angesehen wird.
 
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Bin ich der einzige der gut findet was Vestager macht?
Hinterfragt in ihrem Ressort die wichtigsten Player, fordert von Apple die Steuer nach.
Zeig mir mal einen Eu Kommisar de ähnliches schafft.
Ich glaube es würde uns besser gehen wenn wir mehre solche Politiker hätten.
Ich nutze auch kein Facebook, aber ich finde es toll wenn wer sich die Mühe macht und denen auf die Finger schaut.
bg
alti
 
Ich bin mehr so der passive Facebooknutzer, ich lese dort die Neuigkeiten von Familie und Freunden aus aller Welt.
Dazu habe ich noch ein paar lokale Gruppen und ein paar Nachrichtenportale abonniert.

Finde Facebook jetzt nicht schlimm, da ist eine Gruppe mit 20 Jugendlichen auf Whatsapp schon deutlich nerviger.
Und bevor die Frage kommt: Die Mitgliedschaft dort ist für mich quasi Pflicht um informiert zu bleiben.
Ein Glück, dass es die Mutefunktion gibt.
 
Ich sehe das Problem an Facebook und den anderen big playern mittlerweile darin dass die soviel Geld haben, dass sie alle neu auftauchenden Konkurrenten einfach aufkaufen und sich einverleiben. Alles was denen gefährlich werden könnte wird aufgekauft. Irgendein Startup hat eine coole Idee die das eigene Geschäftsmodell gefährdet und sich nicht mal eben kopieren lässt ? Egal, einfach aufkaufen.
Facebook hat z.b. Instagram und Whatsapp einfach gekauft. Wer das nutzt ist somit auch bei Facebook. Und auch wenn man keinen Account hat, die DATEN sind trotzdem bei Facebook.
Oder anderes Beispiel. Neulich hab ich mir irgendeine App fürs Smartphone geholt. Was ist passiert ? Zur Freischaltung wurde ein Facebook Account-Kit benutzt. Ich selbst habe keinen Facebook account, aber es gibt dermaßen viele Facebook-Dienste mittlerweile dass man die früher oder später mal nutzt, vermutlich sogar ohne es zu merken.

Und letztendlich hat der, der die Macht über die Daten und die die Daten zur Verfügung stellenden Dienste hat, eine riesige Marktmacht mit der es problemlos möglich ist Konkurrenten plattzumachen bevor die einem selbst gefährlich werden können.
 
FB account damals für die Abiturfeier erstellt um in der Gruppe zu diskutieren. War damals auch total hip da mit zu machen :lol:
Dann (wie wohl die meisten) versucht den Freundezähler zu pushen (alle Schulkameraden, alle Studienkollegen, alle aus der Grundausbildung,..).
Nach einer Weile dann die Lust an den "positiven" und "motivierenden" Posts mehr gehabt und massenweise Abonnements gekündigt. Dann kam die große Stille :evillol:

Der Account ist mittlerweile gelöscht. WhatsApp benutze ich vlt einmal die Woche. Liegt auch darin, dass hier WeChat im Grunde Pflicht ist :freak: (und man für WhatsApp VPN braucht)
Datenschutzbedenken legt man nach Alipay, WeChat, Didi und Diiing eh ab.
 
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Thomas4 schrieb:

Kann ich so komplett unterschrieben. Und wenn es kein Handy ist auf das gestarrt wird, dann verkriecht man sich hinter Zeitung oder Buch, Kopfhörer funktionieren auch gut, um jegliche Interaktion mit anderen im Keim zu ersticken. Man könnte ja das "Glück" finden.
 
Ich benutze kein Facebook. Damals als es aufkam habe ich gefragt: Gibt es den diese User da so wie sie sich darstellen? Und siehe da viel von dem ist nur Fake. Ich nutze seit neuestem WhatsApp aber auch nur weil es billiger als SMS ist.
 
Ich kenn 99% meiner FB Kontakte persönlich. Hab aber auch nur 103 Freunde dort.
 
Hallo @ all,

also ich habe ebenfalls einen FB-Account, den ich vor vielen Jahren einrichtete, nur um zu sehen was das war, was bei den meisten Leuten so einen riesen Hype ausgelöst hat. Vor allem aber um mir den Black Widowmaker Account-Namen zu sichern, bevor den jemand anders benutzt. Leider wird dieser immer öfter kopiert.

Wie auch immer, da ich ein echter Nerd wie er im Buche steht bin, habe ich bis heute nicht verstanden, was die Leute damit machen, und vor allem warum. Denn als echtem Nerd war mir das Sozialverhalten von "normalen Leuten" auch immer ein Rätzel. Denn diese stellen ihr Weltbild niemals mit Hilfe der Logik in Frage. Und mindestens 99% davon wissen nicht einmal Ansatzweise was Logik überhaupt ist.

Ich persönlich bin im Netz seit Modem-Zeiten, also schon lange vor ISDN. Und sehr stolz darauf, daß wenn man meinen Echtnamen googlelt keinen einzigen Verweis auf meine Person findet. Wie man als Privatperson ein FB-Account nutzen kann, und dabei sich mit echten Daten anmelden kann ist mir ein Rätzel.

Was die Sorgen der guten Frau angeht: Das ist wieder einmal zuviel des Guten, und auch noch eine typisch weibliche (unlogische) Denkweise. Denn, und das sagt mir die Logik, das eigentliche Kernproblem ist die Unwissenheit der User. Anstatt also zu versuchen die Unwissenden zu schützen, sollte man lieber etwas gegen ihre Unwissenheit tun. Aber dann würde man ja die Macht über sie verlieren.:evillol:
 
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Solange selbst von Schulen (Lehrer) Facebook und WhatsApp gefordert wird damit die Verteilung von Unterlagen funktioniert soll wird sich nichts ändern.

Es gibt Alternativen ansonsten sollte man diese EU weit einführen.

Bei Messanger könnten EU Instutionen auch z.B. Deutschen Anbieter SIMSme nehmen nur mal als Beispiel.
Automatisch würden die Benützeranzahlen steigen. Nicht von heute auf heute aber es würde.

Solange gewisse Anbieter nicht wie in China ect. gesperrt werden wird der Bürger immer nur bei Datenschutzbestimmungen auf bestätigen klicken und gut ist.
 
ZeT schrieb:
Ich kenn 99% meiner FB Kontakte persönlich. Hab aber auch nur 103 Freunde dort.

Ich kannte auch alle persönlich, aber ich würde trotzdem nicht soweit gehen, diese alle als Freunde zu bezeichnen. Wirklich was gemacht hat man Ende vielleicht mit einer Handvoll. Die Begriffe Freunde und Freundschaft sind derart inflationär gebraucht durch diese Netzwerke. Nur jemanden kennen und ab und zu mit ihm zu schreiben macht für mich keine Freundschaft aus, aber da hat jeder andere Maßstäbe.
 
Der Link zur Quelle führt zu einem Spiegel-Online Artikel über ein vermeintliches deutsches Autohersteller-Kartell.
Edit: hier stand unangemessene Kritik, sorry!
 
Ich find Facebook gut, und zwar als "kostenlosen Stayfriends-Ersatz". Es ist nunmal so, dass man hin und wieder Leute sucht, die man Jahre nicht mehr gesehen hat und dann ist man froh über solche Dienste wie Facebook. So kann mich auch jemand finden, der mich rl kennt und lange keinen Kontakt hatte. Posten tu ich da fast gar nichts, aber es "gibt mich dort". Es ist eher eine Art "Internettelefonbuch" für mich.

Witzigerweise find ich bis auf eine Ausnahme keine meiner Internetbekanntschaften dort. Nur alte rl-Kontakte.
 
Verstehe ich nicht.

Wenn es um Organisation von Treffen geht, gibt es doch zig Alternativen zu Facebook? Gruppenchats werden von Threema und Signal geboten. Wenn es um das Festlegen bzw das Abstimmen von Terminen geht, ist Doodle die beste Wahl. Doodle und Threema sind in der Schweiz zuhause, Signal gilt ebenso als vertrauenswürdig da vollständig Open Source,

Also wo ist nochmal das Problem, was die Leute abhängig von Facebook macht? Hier ist wohl eher die eigene Trägheit und Faulheit das Hauptproblem.
 
Ich vermute mal, dass sich die EU schon mal in Stellung geht bzw. Gründe sucht für etwas ähnliches wie das von Herr Maas sein Netzdurchsetzungsgesetz auf den Weg zu bringen.

Facebook hat durch seine vielen Nutzer auch eine gewisse Macht und diese Macht möchten aus meiner Sicht einige Politiker kontrollieren bzw. beeinflussen.
 
Thomas4 schrieb:
So hart das alles klingt.
Ich fahre jeden Tag mit dem Bus und ich sehe nur noch Menschen am Handy und leider ist für die meisten Social-Media eine Pflicht geworden.
Dementsprechend habe ich auch akzeptiert , dass ein Leben als Single heutzutage als Normal angesehen wird.

Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass Facebook oder Social Networks nicht das Problem, sondern ein Symptom für den Zustand der Gesellschaft sein können? Bzw. die Abkapslung im ÖPNV ist eine natürliche Abwehrreaktion gegen das permanente Eindringen anderer in die eigene Privatsphäre. Ich bin 13 Jahre täglich Bus und/oder Straßenbahn gefahren, wie oft hab ich da eine Konversation mit komplett Unbekannten geführt? Richtig, nie! Früher hat man halt das lustige Taschenbuch gelesen (oder sonstige Comics), Walkman/Discman/MP3-Player verwendet oder SMS geschrieben wenn die Freunde nicht um einen rum waren.

Natürlich hat Facebook ein Belohnungssystem, und natürlich wirkt die Belohnung. Das ist aber nun mal auch so, wenn man sich sonst in Gesellschaft aufhält. Man muss nur aufpassen wie man argumentiert. Sonst ist man auf der gleichen Stufe wie diejenigen, die Frauen das Fahrradfahren wegen des "unnatürlichen Lustgewinns" verbieten wollten...
 
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