druckluft schrieb:
Hast du dich denn mit diesen Leuten persönlich unterhalten? Wenn ja konkretisiere deren Aussagen bitte, an welchen Stellschrauben nach deren Meinung gedreht werden müsse. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die genannten Personenkreise eine Privatisierung des Rechts gutheißen.
Als ob es um Privatisierung von Recht gehen würde, das ist ein Pseudoargument, dass von den Kritikern ins Feld geführt wird.
http://www.drb.de/stellungnahmen/2017/netzwerkdurchsetzungsgesetz.html
Warum soll ich groß Worte darauf verschwenden, was der Deutsche Richterbund doch so schön beschrieben hat.
druckluft schrieb:
Allgemein lese ich aus deinen letzten Kommentaren eine sehr naive Gutgläubigkeit gegenüber unseren (Polit-)Eliten und der repräsentativen Demokratie heraus, die du beide vehement verteidigen zu wollen scheinst.
So ist das mit anderen Standpunkten. Frag' mich mal, wie ich deine pessimistische, von diffusen Ängsten und stark verschwörungstheoretischen Vorurteilen geprägte Sichtweise lese.....
druckluft schrieb:
Deshalb stell dir bitte mal ein paar Fragen:
- Heißt du es gut, dass unser Land an kriegerischen Handlungen beteiligt ist und sind diese wenigstens durch das Völkerrecht gedeckt? Fühlst du dich diesbezüglich gut informiert?
Ja, die Einsicht, dass Verantwortung auf der weltpolitischen Bühne nicht länger mit dem Checkheft gelöst werden kann und krieger- besser jedoch militärische Handlungen notwendig sein
können, habe ich verinnerlicht. Das sollte immer im Einklang mit dem Völkerrecht geschehen. Hingewiesen sei hier auf die Reformbedürftigkeit des Weltsicherheitsrates und der damit einhergehenden Problematik.
druckluft schrieb:
- Hat sich die Sicherheit im eigenen Land in den letzten Jahren verbessert oder eher nicht? Falls es Veränderungen gab, wer/was ist dafür verantwortlich? Wie siehst du in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass immer mehr Überwachung der Allgemeinheit stattfindet und weiter gefordert wird?
Deutlich verbessert in allen Aspekten des öffentlichen Lebens. Langfristige Statistiken geben mir da auch recht. Darüber hinaus stelle ich fest, dass der Wunsch nach größerer Überwachung aus der Bevölkerung heraus an die Parteien getragen wird und nicht etwa von diesen initiiert wird. ICH bin kein Freund immer stärkerer Überwachung und engagiere mich auch entsprechend in den politischen Kreisen dafür, Maß und Mitte beim Thema nicht zu verlieren.
druckluft schrieb:
- Geht es den Leuten im Schnitt tendenziell besser oder schlechter als sagen wir mal vor 20 Jahren? Kann sich heute ein ordentlich verdienender Akademiker (also keine ‚Unterschicht‘!) im Laufe seines Lebens ein Eigenheim leisten? Woran liegt es, dass so viele hart arbeitende Leute mit Durchschnittseinkommen oder darunter kaum mehr über die Runden kommen? Und das wo es uns allen derzeit so toll geht bei 300Mrd€ Exportüberschuss – wo bleibt eigentlich das ganze Geld wirklich?
"Den Leuten" geht es tendenziell besser. Der Wohlstand in Deutschland wächst eigentlich kontinuierlich, nur nicht für alle gleich. Die Gesellschaft wird älter, ist wohlhabender und lebt gesünder. Die Frage die du eigentlich stellen möchtest ist, wie kann man garantieren, dass alle etwas davon haben.
druckluft schrieb:
- Sind die ganzen Diskussionen z.B. um Political Correctness und Gender berechtigt oder geht es da eher um Scheindebatten, Verunsicherung und Einschüchterung breiter Bevölkerungsschichten? Wo haben diese Diskussionen historisch gesehen eigentlich ihre Ursprünge?
Ja, es ist eine Scheindebatte. Allerdings aus anderen Gründen wie du es anklingen lässt. Es gibt gesellschaftlich minder repräsentierte Gruppen, die so tun als ob es Sprechverbote (Political Correctness) zu gewissen Themen gäbe und die propagieren, dass Gender Debatten dazu dienen sollen, Geschlechterrollen in Frage zu stellen um klassische Familienmodelle zu sabotieren. Diese reaktionären Kräfte, die zur Zeit ca. 8% der dt. Gesellschaft darstellen, blasen diese Themen aber derart auf, dass man glauben möchte, es ließe sich ein Geheimplan im Handeln der Politik ausmachen. Angebliche Political Correctness und Gender Debatten dienen dieser Gruppe als Tarnung für ihre egoistischen, nationalistischen und gesellschaftlich rückkständigen Anliegen.
druckluft schrieb:
- Wie siehst du in Bezug auf diese Fragen die Rolle der Medien? Wird ehrlich, vollständig, differenziert und kritisch berichtet? Findet regelmäßig eine Trennung zwischen Berichterstattung und Meinung statt? Wie wird bei strittigen Themen mit Gegenmeinungen der Leser z.B. in Foren umgegangen?
Ehrlicher, vollständiger, differenzierter und kritischer als im Großteil aller Länder auf diesem Erdenrund. Es ist nicht perfekt aber deutlich besser als von oben genannter Gruppe dargestellt.
druckluft schrieb:
- Läuft es jetzt in Summe gut oder schlecht? Ist die Gutgläubigkeit unseren Polit- Wirtschafts- und Medien-Eliten gegenüber berechtigt? Gibt es zwischen diesen Teilen der Elite Vernetzungen? Vor allem wer profitiert in unserer heutigen Gesellschaft und wer nicht, oder ist es ausgewogen?
Erstmal müsste bewiesen werden, dass das Gegenteil von überwiegend anlassloser und fast schon paranoider Vorwurfhaltung gegenüber Politik und Wirtschaft Gutgläubigkeit ist. Den verschwörungstheoretischen Ansatz einer gesichtslosen, den Masterplan verfolgenden, intern abgestimmten und Gesellschaft steuernden Elite, überhaupt mal außen vor gelassen.
druckluft schrieb:
- Wessen Recht zur Verbreitung und Kontrolle von Informationen denkst du sollte gestärkt oder beschränkt werden? Zu wessen Gunsten wird das Verhältnis durch das geplante, hier diskutierte Gesetz verschoben?
An welcher Stelle verschiebt das diskutierte Gesetz die Verbreitung und Kontrolle von Informationen?
druckluft schrieb:
Wäre schön, wenn du dazu mal Farbe bekennst…
Grün, jadegrün.
UltraWurst schrieb:
Aha, und das hatte jetzt Substanz, oder wie?
Du behauptest hier einfach mal etwas aus der Luft gegriffenes, und nimmst das dann als Grundlage für deine Argumentation.
Tausch doch mal alle Stellen an der du von Politik-Elite spricht, mit Freimaurern oder Bilderbergen aus. Wird jetzt klar, worauf ich hinaus will.....?
UltraWurst schrieb:
Die Beispiele sind so unzählig, daß es sinnvoll ist, sie zu gruppieren.
Diesem Thema anhaftend wäre das Beispiel Maas. Aber klar ... der hat natürlich die Zustimmung des Volkes ... zumindest laut Fake-Umfrage.
Aha. Weil dir Umfrage Ergebnisse nicht gefallen, sind sie falsch. Starke Diskussionsgrundlage....Polemik und "lustige" Smilies ersetzen Argumente.
UltraWurst schrieb:
Ein anderes Beispiel wären die Grünen, die irgendwie ständig völlig gegen das Volk regieren. Einspurige Hauptstraßen in Berlin ... als ich das das erste Mal gehört habe, hatte ich es für einen dämlichen Scherz gehalten. Aber nein, die Grünen meinen das Ernst.
Die Grünen? Welche "die Grünen". Die Grünen in BaWü, im Bund, Grüne als Bürgermeister, Grüne in Landtagen?
Du bist so fokussiert in deiner Ablehnung, dass dir gar nicht auffällt wie du Einzelereignisse verallgemeinerst und daraus eine Regelmäßigkeit produzierst, die es gar nicht gibt.
UltraWurst schrieb:
Na du bist ja lustig. Wie soll man intent bitte beweisen?
Merkel (immerhin die derzeit mächtigste Person in unserem Land) hat das allerdings z.B. mehrfach getan. Am prominentesten sind dabei der Atomausstieg und die offenen Grenzen während der Migrantenkrise.
Beides Punkte, in denen sie vorher eine 180° entgegen gesetzte Meinung vertreten hat. Aber dann, als es populär war, hat sie sich plötzlich als Heldin inszeniert.
Tja. Dumme Sache das Menschen ihre Meinung auch ändern können. Macht es dir als Kritiker natürlich leicht, du hast immer Grund zum meckern solange dich die Gründe für den Meinungswechsel nicht interessieren. Verfolgt "der Politiker" einen Standpunkt, der deinem widerspricht? Unfähig!
Ändert "der Politiker" eine Meinung, die du auch teilst? Unfähig!
UltraWurst schrieb:
Aha.
Und wer würde durch diese Aussage jetzt wie in seiner Freiheit beraubt?
Du hast kein Beispiel genannt.
Das ist mein Beispiel. Ursprung unserer Debatte war mein Ansatz, dass die Meinungsfreiheit dort endet wo die Freiheit der anderen einschränkt wird. Für diese so genannte Meinungsäußerungen erging ein Strafbefehl von 1400 Euro.