Imho reden hier einige
extrem aneinander vorbei.
crashbandicot schrieb:
(...) Es geht hier nicht darum einen System Engineer mit einem Consultant oder Softwareentwickler zu vergleichen. (...) [man muss] gleichwertige Stellen miteinander vergleichen (...) in der Praxis, [z.B.] reinen Administration, bringt mMn ein Studium keinen Gewinn.
ascer schrieb:
Dennoch ist es einfach der Fall, dass gerade an einer Universität die Komplexität des vermittelten Stoffes um ein vielfaches höher ist als in einer Ausbildung. Besonders im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegen Welten zwischen dem inhaltlichen Niveau des Stoffes beispielsweise einer Universität im Vergleich zu einer Ausbildung. Die Anforderungen und die späteren Profile (also beabsichtigten Tätigkeitsfelder) unterscheiden sich ja auch grundlegend.
ascer schrieb:
[entscheidend ist] was für eine Stelle mit welchem Tätigkeitsfeld/Anforderungen besetzt werden soll.
Jenes meint die "eigentlichen" akademischen Tätigkeitsfelder auf der einen Seite versus die praktischen Anforderungsprofile auf der anderen. Im Studium wird man, besonders an Universitäten, kaum auf praktische Belange und Alltäglichkeiten in der Wirtschaft vorbereitet.
Studium und Ausbildung haben
grundlegend andere Qualifikationsziele.
ascer schrieb:
Wie hier bereits richtig erwähnt wurde: viele Tätigkeitsfelder, gerade in unserer heutigen Wissensgesellschaft, können gar nicht von Nicht-Akademikern besetzt werden.
...weil man nach Anforderungsprofil besetzt. Um bei unseren Beispielen aus der IT-Branche zu bleiben:
ascer schrieb:
[ich denke da unter anderem] an innovative Felder im Consulting oder Softwareingenieurswesen, Datenanalysisten & generell Data Scientists, [IT-Security & Kryptographie], Verteilte Systeme & Cloud Computing, Machine Learning & Artificial Intelligence, Parallele Algorithmen & Hochperformanzprogrammierung z.B. für Supercomputer, Simualtionsentwickler im Bereich Physik, Biologie, Chemie, [Ingenieurswesen], uvm.
Das sind Sachen, die von großen Playern wie IBM, VMWare, Microsoft, Google aber auch kleineren, weniger Bekannten, gesucht werden. Auf der CeBIT (und auch auf spezialisierten Jobmessen oder persönlicher Erfahrung beim Recruiting) sucht man die typische Individualsoftwareentwicklerstelle, Bürozeugs, Verwaltungskram, IT-Administration usw. dort vergeblich.
Solche Jobs mit praktischen Anforderungen sind nicht das primäre Tätigkeitsfeld von Akademikern. Hinzukommend, wie bereits erwähnt wurde, werden da häufig Jobs auch intern vergeben, was auch absolut Sinn ergibt. Wer wird z.B. die Infrastruktur des Unternehmens im täglichen IT-Administrationsumfeld wohl besser leiten können? Natürlich der interne, der zig Jahre Berufserfahrung auf diesem Feld mitbringt und die Wirtschaft sowie das Unternehmen kennt.
Ein weiteres Beispiel dazu, wo Praxis gefordert ist:
ascer schrieb:
(...) eine typische Administrationsstelle für die interne Infrastruktur eines Unternehmens (nur ein Beispiel, definitiv gibt es noch viele andere praxisorientierte Stellen) nicht zwangsweise mit einem Akademiker besetzt werden muss, ist natürlich klar.
Ganz im Gegenteil: wenn es um derartig praxisorientierte Stellen geht, in denen Erfahrungswerte des täglichen Betriebs wichtig sind, wird man selbstredend sogar viel lieber einen ausgebildeten Informatiker mit Berufserfahrung nehmen.
Klonky schrieb:
Wir können gerne einmal das näher an paar Beispielen aus meinen bisherigen Firmenstationen nehmen: Teamleitung, Technical Account Manager, Technischer Teamleiter, Fachbereichleiter
Klonky schrieb:
[dort] kann man eben jemanden auch besser einsetzen, der folgende Kriterien mitbringt: Kennt das Team, Kennt die Produkte, Führungsqualitäten, Kommunikationsskills gegeben über dem Vorgensetzen (...) Die Berufserfahrung [war hier] wichtig
Gerade solche Schlüsselqualifikationen sind die, die ich angesprochen haben...welche ein Akademiker, gerade von der Universität, i.d.R. nicht mitbringt, da er eben häufig kaum Erfahrungen auf diesen Gebieten gesammelt hat.
Das hier die Besetzung einer Stelle mit derartigen Anforderungsprofilen unsinnig ist, ist absolut klar. Natürlich ist für derartige, typische Jobs in der Wirtschaft Personal mit Berufserfahrung und Ausbildung viel wertvoller.
Wie soll der Akademiker dort auch mithalten, er hat nie gelernt gewinnorientiert mit aktuellen Produkten oder aktueller Infrastruktur innerhalb einer geschlossenen Organisationseinheit wie einem Unternehmen zu arbeiten.
Akademiker sind häufig keine Allrounder, die zig Tricks als Teamleiter, Administrator o.Ä. gelernt haben, um mit den aktuell verfügbaren Ressourcen im Unternehmen den Alltag zu managen und gewinne zu erwirtschaften.
Akademiker sind hochspezialisierte Fachkräfte, die Experten auf ihren Tätigkeitsfeldern sind. Meistens mit Fokus auf Problemlösungsstrategien.