Fachinformatiker System. Gehalt.

KEINE Firma zahlt die Wunschvorstellung aus dem Bewerbungsanschreiben. Ist ja kein Geheimnis, dass dieses Gehalt ca. 10% über der Wunschvorstellung des Bewerbers liegt.
Aber nenn mir mal bitte den Namen der Firma per PM. Kenne in München nahezu alle (größeren) IT-Firmen. Dann kann ich einschätzen, wie realistisch deine Aussagen waren. Als FISI wäre das schon mehr als sportlich. Meine Kommilitonen kratzen zwar auch alle an der 60k Grenze in München (zum Einstieg), aber wir haben alle einen Master Winfo mit sehr gutem Abschluss (ich zusätzlich noch eine FISI Ausbildung samt 3 Jahre Berufserfahrung).
 
Also bei einer 40h-Woche liegen wir im Schnitt bei 1.360 Eur Brutto. Da sind ja schon noch ein paar Hundert Unterschied ;)

Abgesehen davon ist es in der Tat so (die genauen Zahlen habe ich gerade nicht mehr im Kopf, kann man aber sicher mit wenig Aufwand recherchieren), dass das 1. Quartil - sowohl bei FiSi als auch bei FiAe - kollektiv in allen Bundesländern mit weniger als 2.000 Eur einsteigt. Erst bei den mittleren 50% bewegen wir uns (bis auf wenige Bundesländer) bei leicht über 2.000 Eur Einstiegsgehalt.

Ist das angemessen? Ziemlich subjektive Frage. Sozial und ethisch gesehen mindestens einen Diskurs wert.

Wirtschaftlich gesehen aber auf jeden Fall: da bezahlt man mehrheitlich ja nicht aus Nächstenliebe.
Geht man hart nach den Zahlen, dann sind je nach Branche, Beruf und Studie immer so ungefähr 50% der Bevölkerung nur Ballast, d.h. sie Kosten mehr, als sie einbringen. Ein Staat hat dafür keine Alternative, die Bürger sind nun mal "da". Auch in einem Unternehmen kann das aber durchaus Sinn machen: einen Mehrwert wird der oft hier schon angesprochene "Kabeltauscher" wohl nicht generieren, trotzdem wäre es eine Minderung der Produktivität anderer Mitarbeiter, wenn die diese Arbeit leisten müssten. Für den laufenden Betrieb sind also auch immer "reine Kostenstellen" nötig.

In spezialisierten Berufsbildern, wie der IT-Branche, werden es wahrscheinlich etwas weniger als die 50% sein...ändert aber auch nichts an dem Umstand, dass sicherlich mindestens das 1. Quartil dieser Menschen "wirtschaftlicher Ballast" ist. Aus rein wirtschaftlicher Sicht verdienen diese Menschen also sogar eher noch zu viel.
 
ascer schrieb:
Wirtschaftlich gesehen aber auf jeden Fall: da bezahlt man mehrheitlich ja nicht aus Nächstenliebe.
Geht man hart nach den Zahlen, dann sind je nach Branche, Beruf und Studie immer so ungefähr 50% der Bevölkerung nur Ballast, d.h. sie Kosten mehr, als sie einbringen. Ein Staat hat dafür keine Alternative, die Bürger sind nun mal "da".

Es gibt und gab ja Staaten, die dafür Alternativen haben/hatten *hust* :rolleyes:.

Auch in einem Unternehmen kann das aber durchaus Sinn machen: einen Mehrwert wird der oft hier schon angesprochene "Kabeltauscher" wohl nicht generieren, trotzdem wäre es eine Minderung der Produktivität anderer Mitarbeiter, wenn die diese Arbeit leisten müssten. Für den laufenden Betrieb sind also auch immer "reine Kostenstellen" nötig.

In spezialisierten Berufsbildern, wie der IT-Branche, werden es wahrscheinlich etwas weniger als die 50% sein...ändert aber auch nichts an dem Umstand, dass sicherlich mindestens das 1. Quartil dieser Menschen "wirtschaftlicher Ballast" ist. Aus rein wirtschaftlicher Sicht verdienen diese Menschen also sogar eher noch zu viel.

Stimmt wohl. Erinnert mich ein bisschen an die männlichen Küken, die einfach geschreddert werden, weil sie ja nutzlos sind.

Mein Problem ist, dass ich vermutlich einfach zu sozial und zu unwirtschaftlich denke ;).
 
X_Clamp schrieb:
KEINE Firma zahlt die Wunschvorstellung aus dem Bewerbungsanschreiben.

Blabla. :rolleyes: Sag einfach "wenige" anstatt "keine" und es passt.
 
X_Clamp schrieb:
KEINE Firma zahlt die Wunschvorstellung aus dem Bewerbungsanschreiben. Ist ja kein Geheimnis, dass dieses Gehalt ca. 10% über der Wunschvorstellung des Bewerbers liegt.
Aber nenn mir mal bitte den Namen der Firma per PM. Kenne in München nahezu alle (größeren) IT-Firmen. Dann kann ich einschätzen, wie realistisch deine Aussagen waren. Als FISI wäre das schon mehr als sportlich. Meine Kommilitonen kratzen zwar auch alle an der 60k Grenze in München (zum Einstieg), aber wir haben alle einen Master Winfo mit sehr gutem Abschluss (ich zusätzlich noch eine FISI Ausbildung samt 3 Jahre Berufserfahrung).

Ich kenne kaum jemanden, der in Wirtschaftsinformatik keinen guten Abschluss hat. Allerdings kenne ich Personen, die von der Informatik zur Wirtschaftsinformatik wechselten, weil ihnen das Niveau dort zu hoch war.
 
@Stefan_Sch: Das ist jetzt leicht off-topic...aber ja, dieses Phänomen kenne ich durchaus auch *grins*
 
Nunja, eine Abschlussnote >=2,3 im Studium ist bei mir quasi "durchgefallen". Jetzt weisst du, dass ich quasi "mit Auszeichnung" mit (sehr) gut gleichsetze. Ich hatte in dieser Hinsicht schon immer andere Maßstäbe (da ich immer der Beste war bzw.zu den besten 5% gehört habe). Und wenn du schon über einen Studiengang lästern bzw. ihn degradieren willst, dann nimm wenigstens BWL.
 
X_Clamp schrieb:
Du musst es ja wissen. Nicht.

Natürlich weiß ich es. Bin ja das beste Beispiel. Summe in der Bewerbung genannt, Summe im Bewerbungsgespräch bestätigt, im ersten Monat direkt bekommen. Immerhin habe ich zu dir schon >10 Berufsjahre und entsprechend Erfahrung gesammelt.

Und zu Wirtschaftsinformatik sage ich mal lieber nichts. Habe mehrere Freunde die das studiert haben, und es macht einzig und alleine die Hochschule aus. Die eine ist schwer, die andere leicht.
 
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Bei mir Winfo Uni Köln Bachelor Abschluss WS2015/2016 lag der Durchschnitt bei 2,7. Der NC für den Master bei 2,4. Viele haben es so aus meinem Studiengang nicht geschafft (ich zum Glück schon). Dafür sind viele FHler, FOMler, Absolventen priv. Hochschulen etc. im Master und haben Schwierigkeiten bei Aufgaben/Problemlösungen, die meine Kommilitonen, die es nicht in den Master geschafft haben, gelöst hätten. Das Niveau ist von Hochschule zu Hochschule wirklich unterschiedlich. Meine Kommilitonen, die es nicht geschafft haben, machen den Master jetzt woanders (FH, Uni Siegen, Essen/Duisburg) und haben plötzlich Spitzennoten :D

Köln, bzw. die WISO Fakultät, gehört dann zu den anspruchsvolleren Unis.


X_Clamp schrieb:
Nunja, eine Abschlussnote >=2,3 im Studium ist bei mir quasi "durchgefallen". Jetzt weisst du, dass ich quasi "mit Auszeichnung" mit (sehr) gut gleichsetze. Ich hatte in dieser Hinsicht schon immer andere Maßstäbe (da ich immer der Beste war bzw.zu den besten 5% gehört habe). Und wenn du schon über einen Studiengang lästern bzw. ihn degradieren willst, dann nimm wenigstens BWL.

Also wären dann der Großteil der Kölner Winfo Absolventen durchgefallen? Aber die Absolventen von weniger anspruchsvollen Unis/FHs bei gleicher Leistung/Können mit deutlich besseren Noten haben mit "Auszeichnung bestanden"? In meinem Abschlussjahrgang konnte man die Absolventen mit einer 1 vorm Komma an einer Hand abzählen - so viel dazu.
 
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Hört bitte auf mit euren tollen (vermeintlichen) Leistungen zu prahlen. Das bringt die Diskussion nicht weiter.
 
Als ob noten irgend eine rolle spielen. Man müsste ja davon ausgehen, dass die person tatsächlich selbst wert darauf legt, gute noten zu schreiben. Dann könnte man rückschlüsse ziehen..aber so?
Wie gut jemand arbeitet ist eine ganz andere sache.
 
Glaube auch nicht, dass Noten eine so grossartige Rolle spielen, ausser man muss durch irgendeine Vorauswahl. Die Zeit der dicken Gehälter in der IT scheint aber vorbei, sofern es sie jemals gegeben haben sollte?! Im Mikrocontroller.net Forum liest man schon über Gehälter von 39k für einen Master oder 31k für Bachelor.. Was ein Fachinformatiker dann bekommt, kann man sich ja ausrechnen.

Bildung lohnt sich finanziell gesehen jedenfalls immer weniger.
 
crashbandicot schrieb:

Eher nicht.

Und zu sagen, dass ein Abschluss wertlos ist, wenn jeder einen hat, wäre wie Lesen können ist wertlos, weils ja jeder kann..

Analog zu den sinkenden Löhnen müsste man endlich auch mal nen neuen Porsche für 10k oder ne 100m² Wohnung für 100€/Monat bekommen.. ist aber nicht drin. Fachkräfte-Schwemme statt Mangel.
 
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Eis-T schrieb:
Glaube auch nicht, dass Noten eine so grossartige Rolle spielen, ausser man muss durch irgendeine Vorauswahl. Die Zeit der dicken Gehälter in der IT scheint aber vorbei, sofern es sie jemals gegeben haben sollte?! Im Mikrocontroller.net Forum liest man schon über Gehälter von 39k für einen Master oder 31k für Bachelor.. Was ein Fachinformatiker dann bekommt, kann man sich ja ausrechnen.

Bildung lohnt sich finanziell gesehen jedenfalls immer weniger.

In dem von dir genannten Forum ist allerdings auch genauso die Rede von Gehältern im Bereich 56k-86k.
 
Eis-T schrieb:
Doch, schon. Während der Master-Absolvent mit 24 und null Berufserfahrung ins Arbeitsleben startet, hat der FIAE schon 4 Jahre Berufserfahrung gesammelt und kann sich entsprechend (gehaltstechnisch) durchsetzen.

Eis-T schrieb:
Und zu sagen, dass ein Abschluss wertlos ist, wenn jeder einen hat, wäre wie Lesen können ist wertlos, weils ja jeder kann..
Wenn Lesen eine Einstellungsvoraussetzung oder ein Alleinstellungsmerkmal wäre, ja. Ist es aber nicht.

Gibt es viele Absolventen eines Abschlusses A, nimmt man natürlich nur den oder die Besten.
Gibt es wenige Absolventen eines Abschlusses B, nimmt man händeringend jeden. Auch wenn dieser mehr kostet als Absolvent A.
 
Master mit 24 ist aber sportlich ;) Aber gut, wenn man mit 18 Abitur macht und dann 5 Jahre durchpowert, kein Problem.

Gibt es viele Absolventen eines Abschlusses A, nimmt man natürlich nur den oder die Besten.
Gibt es wenige Absolventen eines Abschlusses B, nimmt man händeringend jeden. Auch wenn dieser mehr kostet als Absolvent A.

Blödsinn. Es gibt wahrscheinlich 20x so viele Menschen mit einem Abschluss in Informatik als einem Abschluss in Afrikanistik o.Ä. Letztere stellt trotzdem keiner ein. Nur weil etwas selten ist, muss es nicht begehrt sein - und umgekehrt.

Nichts gegen Menschen mit Ausbildung, aber gerade die Tatsache, dass Menschen mit Ausbildung unterirdisch (in Mindestlohnnähe) bezahlt werden, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, sich in den Tarifen und auch in Gehaltsvergleichen im Internet bestätigt, hat dazu geführt, dass viele Menschen studieren. Eben um nicht in Armut und prekäre Arbeitsverhältnisse abzurutschen.
 
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Eis-T schrieb:
Blödsinn. Es gibt wahrscheinlich 20x so viele Menschen mit einem Abschluss in Informatik als einem Abschluss in Afrikanistik o.Ä. Letztere stellt trotzdem keiner ein. Nur weil etwas selten ist, muss es nicht begehrt sein - und umgekehrt.
Natürlich müssen die Jobs auch gefragt sein. Und man muss seine eigenen Kosten (+ etwas Gewinn) wieder hereinwirtschaften können. Ist doch ganz klar.

Eis-T schrieb:
Nichts gegen Menschen mit Ausbildung, aber gerade die Tatsache, dass Menschen mit Ausbildung unterirdisch (in Mindestlohnnähe) bezahlt werden, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, sich in den Tarifen und auch in Gehaltsvergleichen im Internet bestätigt, hat dazu geführt, dass viele Menschen studieren. Eben um nicht in Armut und prekäre Arbeitsverhältnisse abzurutschen.

Und jetzt dreht sich das alles wieder. Immer weniger wollen eine Ausbildung machen, werden aber gebraucht. Die Löhne steigen.
 
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