Fachinformatiker System. Gehalt.

crashbandicot schrieb:
Und jetzt dreht sich das alles wieder. Immer weniger wollen eine Ausbildung machen, werden aber gebraucht. Die Löhne steigen.

Ich würds ja den Handwerkern, Friseuren, Köchen, Einzelhandelskaufmännern, Metzgern, etc. ja gönnen, wenn die auch mal vernünftig bezahlt werden, aber steigen tun die Löhne in diesen Bereichen nicht wirklich. Stattdessen wird halt aufm Bau auf billige, ausländische, ungelernte Arbeitskräfte zurückgegriffen, die schwarz für ein paar € in der Stunde arbeiten.

Ich weiss ja nicht genau, was ein Fachinformatiker macht, aber jemand mit einem Hochschulabschluss in Informatik kann auch Software entwickeln, Server konfigurieren oder anschliessen. Der kann sogar noch viel mehr als das. Also gibt es keinen Grund, ihn niedriger zu bezahlen.

Die einzige Möglichkeit, die Löhne zu erhöhen, ist, wenn der Mindestlohn steigt oder die Tariflöhne erhöht werden. Und hier ist die Regierung gefragt. Gäbs keine 8,50€/h Mindestlohn würden heute immer noch Menschen für 4€/Stunde arbeiten und sich parallel dazu vom Jobcenter erniedrigen lassen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eis-T schrieb:
Ich weiss ja nicht genau, was ein Fachinformatiker macht

Und da liegt dein Fehler. Du weißt nicht was die Fachkraft macht, behauptest aber einfach dass der Studierte es besser kann. Die Realität sieht aber anders aus. Sehe ich immer wieder im Berufsleben.
 
Eis-T schrieb:
Ich weiss ja nicht genau, was ein Fachinformatiker macht, aber jemand mit einem Hochschulabschluss in Informatik kann auch Software entwickeln, Server konfigurieren oder anschliessen. Der kann sogar noch viel mehr als das. Also gibt es keinen Grund, ihn niedriger zu bezahlen.

Was kann ein Bachelor Absolvent denn mehr?

Man sollte das nicht verallgemeinern.

Ich glaub, wenn wir hier 5 Kerle von der Uni und 5 aus der Ausbildung zusammen setzen, werden die meisten aus der Ausbildung mit Servern anfangen können.

Wenn ich mir die ganzen Kollegen von mir aktuell im Master anschaue, kann ich nicht davon behaupten, dass die überhaupt wissen, was ich mache, geschweige denn meine Tätigkeit überhaupt ausüben könnten. Meist höre / sehe ich nur Fragezeichen, wenn ich meine Gebiete anspreche.

Viele hier verstehen scheinbar nicht, was ein Durchschnitt ist. Vielleicht sollte man auf den Durchschnitt einmal eingehen:

Help Desk L1 (Wenig bezahlt).
Durchschnitt L2 (Durchschnittliches Gehalt)
L3 (deutlich erhöhtes Gehalt).

Die wenigsten meiner Kollegen haben studiert und sind in dem L3 Bereich gelandet.

Aber es hängt auch gravierend davon ab, wo man landet nach der Ausbildung.

Interne IT?
Help Desk bei einem Hersteller?
Systemhaus?
Hersteller?

Unterteilt man wieder bei diesen verschiedenen Bereichen, kann man anhand der Größe des Unternehmens und der Position auch direkt das Gehalt ableiten.

Ich kenne beispielsweise auch einen Junior Consulten (Bachelor), der den ganzen Tag Power Point für seinen Senior anfertigt und wie ein Dackel ihm hinterher läuft. Dafür erhält er gutes Geld.

Muss jeder für sich selbst wissen, ob einem so etwas Spaß macht.

Gleichzeitig müsst ihr auch über folgende Thematik nachdenken: Zeit / Gehalt Verhältnis.

50k im Jahr bei "40" Stunden. Effektiv sind es aber leider 50-65 Stunden Wochen. Plötzlich mit Reisebereitschaft (die nicht als Arbeitszeit zählt) etc. Da fährt man Sonntags abends los, um Montags beim Kunden um 8 zu sein und Freitags abends / Samstag zurück.

Viel Spaß hat man da mit 50k im Jahr auch nicht mehr.

Interne IT hat so etwas auch oft. Wochenend- Einsätze etc.

Man sollte auch den Stress nicht vergessen.



Man sieht also: Eine Zahl am Ende heißt nicht alles.

Finde es nur interessant, wie die Leute nur das Gehalt vergleichen. Ich möchte nicht mit einem Manager tauschen, der Personal Verantwortung für X Mitarbeiter hat und 60 Stunden Wochen fährt und gleichzeitig Always On ist.
 
Eis-T schrieb:
Ich weiss ja nicht genau, was ein Fachinformatiker macht, aber jemand mit einem Hochschulabschluss

crashbandicot schrieb:
Und da liegt dein Fehler. Du weißt nicht was die Fachkraft macht, behauptest aber einfach dass der Studierte es besser kann. Die Realität sieht aber anders aus. Sehe ich immer wieder im Berufsleben.

Klonky schrieb:
Was kann ein Bachelor Absolvent denn mehr?

Euer Einwand ist korrekt, wenn Eis-T schon damit argumentiert, dass er gar nicht wüsste, was ein Fachinformatiker genau macht.
Genau den gleichen Fehler, den er in Richtung Uni -> Ausbildung gemacht hat,
macht ihr aber auch in Richtung Ausbildung -> Uni!

Ich erlaube hier mal, mich selbst zu zitieren:

ascer schrieb:
[z.B. Administratortätigkeiten werden] vorrangig in Ausbildungsberufen geleehrt, nicht aber an (technischen) Universitäten. Sämtliche Paradigmen unterscheiden sich stark. Stoff, Komplexität, Anspruch, Ziele, ... differenzieren sich erheblich wenn man Ausbildungsberufe mit einem Studium vergleicht. Das eine hat eben rein gar nichts mit dem anderen zu schaffen.

ascer schrieb:
(...) ohne Umschulungen, Nebenjobs, viel privates Engagement, etc. pp. [ist] kein Studienabgänger [direkt nach dem Abschluss] für einen Job geeignet, der normalerweise an ausgebildete IT'ler vergeben wird, besonders im Bereich Administration (da dieser Teilbereich mit am Wenigsten überhaupt Erwähnung findet im Studium).

Umgekehrt gilt das genauso: kein normal ausgebildeter Arbeitnehmer kann typische Akademikerberufe besetzen, ohne ein Studium. Ein erheblicher privater Aufwand (oder Umschulungsaufwand) wäre nötig, sowie eine ausreichende kognitive Kapazität, um z.B. einen FiSi oder FiAe für Akademikerberufe fit zu machen.

Für Akademiker typische Berufe sind innovative Felder im Consulting oder Softwareingenieurswesen, Datenanalysten & generell Data Scientists (seltener auch Statistik), Verteilte Systeme & Cloud Computing, spezialisierte Tätigkeiten im Bereich BigData und IoT, Machine Learning & Artificial Intelligence, Parallele Algorithmen & Hochperformanzprogrammierung z.B. für Supercomputer, Algorithmik, Robotik, IT-Security, Simulationsentwickler im Bereich Physik, Biologie, Chemie, uvm.




Eis-T schrieb:
Ich würds [dem Niedriglohnsektor] ja gönnen, wenn die auch mal vernünftig bezahlt werden

...und genau das ist die Frage: wie viele & wer gönnt denen das. Denn auf das gönnen kommt es hier an, verdienen (im rein wirtschaftlichen Sinne) tun das Menschen in Niedriglohnjobs oft eben nicht. Das ist jetzt nicht bezogen auf spezielle Berufsgruppen, also pauschalisiert, aber wer mal in Statistiken von BWL'er guckt, der sieht recht schnell, dass relativ viele Angestellte von Unternehmen - die im Niedriglohnsektor - trotz ihres geringen Lohns meist "subventioniert" werden vom Unternehmen.
Wie ich da bereits dargelegt hat: die sind angestellt, um den laufenden Betrieb zu sichern und damit (rein wirtschaftlich betrachtet) "wertvollere" Mitarbeiter den Gewinn erwirtschaften können.

Deshalb ist es eine Frage des Sozialstaats, denen ordentliche Gehälter zukommen zu lassen. Eine Frage, wie viel die Gesellschaft bereit ist diesen Menschen zukommen zu lassen, da eben rein wirtschaftlich betrachtet in Statistiken ziemlich ersichtlich ist, dass viele im Niedriglohnsektor weniger erwirtschaften, als sie Kosten verursachen.
 
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ascer schrieb:
Wie ich da bereits dargelegt hat: die sind angestellt, um den laufenden Betrieb zu sichern und damit (rein wirtschaftlich betrachtet) "wertvollere" Mitarbeiter den Gewinn erwirtschaften können.

Deshalb ist es eine Frage des Sozialstaats, denen ordentliche Gehälter zukommen zu lassen. Eine Frage, wie viel die Gesellschaft bereit ist diesen Menschen zukommen zu lassen, da eben rein wirtschaftlich betrachtet in Statistiken ziemlich ersichtlich ist, dass viele im Niedriglohnsektor weniger erwirtschaften, als sie Kosten verursachen.

Da muss ich ja vehement dagegen sprechen. Richtig es gibt viele Mitarbeiter, welche nur Kosten verursachen. Aber die die Miete, Strom, usw sind genau wie diese Mitarbeiter normale Nebenkosten.
Wie du richtig erkannt hast, sind diese Mitarbeiter notwendig. Also ist es definitiv keine Sache des Sozialstaates. Diese Mitarbeiter hat der Arbeitgeber zu bezahlen, genau wie er seine Miete zahlt.
 
ascer, wie schon einmal geschrieben: ich versuche nichts zu relativieren oder irgendwen bzw. einen Bildungsweg besser zu stellen. Ich möchte nur aufzeigen dass heute Facharbeiter besser bezahlt werden können als Akademiker - und warum das so ist. Daraufhin muss ich mir aber immer anhören, dass der Akademiker ja besser ausgebildet ist und damit per Definition besser verdienen muss. Und das ist einfach falsch.
 
WhiteShark schrieb:
Wie du richtig erkannt hast, sind diese Mitarbeiter notwendig. Also ist es definitiv keine Sache des Sozialstaates. Diese Mitarbeiter hat der Arbeitgeber zu bezahlen, genau wie er seine Miete zahlt.

Das tut der Arbeitgeber ja auch und natürlich ist er dazu verpflichtet, nichts anderes habe ich behauptet. Nichtsdestoweniger sind diese Mitarbeiter wirtschaftlich gesehen Ballast, da sie bilanziell ausschließlich negativ belastet sind.
Um ein Beispiel zu nennen: in einer BWL'er Statistik von EON, die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, wurde mal errechnet das der Lohn für die Gebäudereinigung bei EON bei grob 1,50 Eur die Stunde liegen müsste, damit nach der Kostenaufstellung für die ungelernten Arbeitskräfte (Gebäudereiniger) dort in der Bilanz +/- Null rauskommen würde.

Genau diesen Effekt haben wir ja auch schon lange gesehen, dass der Niedriglohnsektor immer schlechter bezahlt wurde. Deshalb gibt es ja den Mindestlohn. Es ist also definitiv eine Frage des Sozialstaats.

Rein wirtschaftlich betrachtet würde die große Masse im Niedriglohnsektor noch deutlich weniger verdienen, als sie es ohnehin schon tut.
 
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Ok, ich dachte du meintest mit Sozialstaat, dass diese Mitarbeiter vom Sozialstaat bezahlt werden müssten und nicht vom Arbeitgeber.

Deine Rechnung verstehe ich aber nicht. Eine Putzkraft erzeugt 0 Umsatz und ist ein reiner Kostenträger. Selbst bei 1,50€ Lohn wäre das noch ein negativer Posten.
 
crashbandicot schrieb:
ich versuche nichts zu relativieren oder irgendwen bzw. einen Bildungsweg besser zu stellen. Ich möchte nur aufzeigen dass heute Facharbeiter besser bezahlt werden können als Akademiker - und warum das so ist. Daraufhin muss ich mir aber immer anhören, dass der Akademiker ja besser ausgebildet ist und damit per Definition besser verdienen muss. Und das ist einfach falsch.

Das "Facharbeiter besser bezahlt werden können als Akademiker" ist unbestreitbar. Was ich bei dir kritisierte, ist die Art und Weise deiner Argumentation und vor allem welche Schlüsse du häufig daraus gezogen hast.

Ein sehr häufig gemachter Fehler ist in der Tat das Pauschale: "Uni > Ausbildung".
Das, was du bei Eis-T bemängelt hast.
Wie ich ja auch schon schrieb, ist ein Universitätsabsolvent ohne Umschulungen, Nebenjobs, privates Engagement, Eingewöhnung, usw. nicht für einen Job geeignet, der normalerweise an ausgebildete IT'ler vergeben wird.
Es fehlt ihm im Schnitt an Expertise, Berufserfahrung, Kenntnissen der Wirtschaft / des Marktes, Kundenkenntnissen, Kenntnissen des Betriebes, u.v.m.
Kurzum: ein breites (praktisches) "Skillset", dass der ausgebildete Arbeitnehmer mitbringt.

Deshalb, wenn der Universitätsabsolvent in diese Berufe einsteigt, ist eure Beobachtung "Uni < Ausbildung" häufig zutreffend.

Was du dabei aber oft vergessen hast: dem Universitätsabsolventen fehlt dieses "Skillset", weil er explizit auf ganz andere Weise, andere Bereiche und Fähigkeiten, mit vollkommen unterschiedlichen Ziel hin ausgebildet wurde.

Das, was du (und auch einige andere hier im Thread) berichten, nämlich das Universitätsabsolventen häufig bei euren Tätigkeiten hinter den ausgebildeten Kollegen zurückbleiben (zumindest beim Einstieg), ist selbstverständlich.
Am Beispiel der Administrationstätigkeiten, die hier oft angesprochen wurden, kann man da nämlich nur zu einem Schluss kommen: diese Akademiker arbeiten fachfremd.


Dieser Umstand ist imho auch schon die ganze Problematik: den "Standard"-Administrations- oder Softwareentwicklungsjob, also das typische Arbeitnehmerszenario in vielen Unternehmen, ist ausschließlich von den (je nach Qualität der Universität) vielleicht unterstem Fünftel, oder Viertel, oder Drittel, ..., der Akademiker (qualitativ betrachtet) besetzt.
Dies ist der Tatsache geschuldet, dass immer mehr Menschen studieren gehen und dadurch für den qualitativ schlechteren Teil der Absolventen keine "typischen Akademikerberufe" mehr übrig bleiben.

Die "typischen Akademikerberufe" sind eben beispielsweise:
innovative Felder im Consulting oder Softwareingenieurswesen, Datenanalysten & generell Data Scientists (seltener auch Statistik), Verteilte Systeme & Cloud Computing, spezialisierte Tätigkeiten im Bereich BigData und IoT, Machine Learning & Artificial Intelligence, Parallele Algorithmen & Hochperformanzprogrammierung z.B. für Supercomputer, Algorithmik, Robotik, IT-Security, Simulationsentwickler im Bereich Physik, Biologie, Chemie, uvm.


Das nun "Viele", wie z.B. Eis-T, die Folgerung "Uni > Ausbildung" anstellen, ist dem umgekehrten Fehlschluss zuzuschreiben:
sie gehen von den "typischen Akademikerberufen" aus und vergleichen das mit den "typischen FiSi-/FiAe-Berufen". Das da am Ende bei rauskommt, dass Akademiker im Schnitt immer mehr verdienen - kein Wunder. Das weiß man sogar, ohne in Statistiken zu schauen.
Ich kann auch Friseure mit FiAe-Leuten vergleichen, da würde ebenso rauskommen, dass im Schnitt immer der Friseur deutlich weniger verdient.





WhiteShark schrieb:
(...) ich dachte du meintest (...) dass diese Mitarbeiter vom Sozialstaat bezahlt werden müssten und nicht vom Arbeitgeber.

Nein nein ;)
Das war auf die Regulierungsnotwendigkeit des Sozialstaates in solchen Berufen bezogen (wie z.B. Mindestlohn), da bei einer reinen wirtschaftlichen Analyse die meisten Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor wirtschaftlich betrachtet weniger Wert sind, als ihnen eigentlich gezahlt wird und deshalb ohne Regulierung die Arbeitgeber natürlich dann häufig die Löhne noch weiter senken würden (was rein wirtschaftlich betrachtet ja auch nachvollziehbar ist).



WhiteShark schrieb:
Deine Rechnung verstehe ich aber nicht. Eine Putzkraft erzeugt 0 Umsatz und ist ein reiner Kostenträger. Selbst bei 1,50€ Lohn wäre das noch ein negativer Posten.

In solchen BWL-Statistiken werden (häufig fiktive, jenes ist ja gängige Praxis (halbwegs fundierte Schätzwerte)) z.B. Sachen wie Wertminderung der Gebäude durch Verschmutzung oder Produktivitätsminderungen des laufenden Betriebs eben durch fehlende Säuberung als positiv verbucht und da dann z.B. die Lohnkosten der Gebäudereiniger gegengerechnet.
Damit erhält man den ungefähren (wirtschaftlichen) Wert der Arbeitsleistung.
 
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Das Gute für Arbeitgeber ist, dass sie niemanden einstellen müssen. Den Wert einer Arbeitskraft für das Unternehmen kann man in vielen Fällen ohnehin nicht in Geld messen. Ausser diese arbeitet beim Vertrieb oder am Band als Akkrodarbeiter. Das ist ungefähr so wie bei einem Jenga-Turm: Der Turm ist sagen wir mal 1000€ Wert. Wie willst du jetzt den Wert jedes einzelnen Steines bemessen? Du kannst ein paar "Steine" rausziehen, dann steht der Turm immer noch, aber irgendwann fällt er um.

Darum ging es aber auch gar nicht. Es ging darum, dass die Gehälter von IT-Mitarbeitern insgesamt fallen. Davon ist jeder betroffen, egal welche Ausbildung.

Und wie WhiteShark bereits geschrieben hat: Miete, Strom, Internet, etc.. sind einfach alles Fixkosten, die keinen Cent Gewinn einbringen aber einfach anfallen. Dazu gehören auch die Reinigungskräfte.
 
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Eis-T schrieb:
Es ging darum, dass die Gehälter von IT-Mitarbeitern insgesamt fallen.

Hast du dafür eigentlich Belege? In meinem Umfeld steigen die Gehälter jedenfalls stetig. Zwar nicht viel, aber 1-3% pro Jahr sind drin.
 
Ich glaube das mit den sinkenden Gehältern ist anders gemeint. Klar wer bereits eine Anstellung hat, dessen Gehalt steigt. Aber die Gehälter der Neueinsteiger sinken.
 
@WhiteShark: selbst das ist aber auch immer noch ziemlich pauschalisiert. Ich kenne keine aktuelle Studie zu der Gehaltsentwicklung bei "normalen" FiSi/FiAe Leuten und da ich jetzt ja schon einige Zeit auf der Uni bin kenne ich auch nicht mehr so viele Neueinsteiger in dem Sektor, mehr Leute mit Berufserfahrung, aber zumindest bei meinen Kommilitonen, die in die typischen Akademikerberufe einsteigen, sind nach wie vor (je nach Spezialisierung) alles zwischen ganz grob 40-80k Einstieg dabei und ich kenne keinen darunter, der über sinkende oder nicht steigende Gehälter klagt.

Sicherlich ist aber natürlich ein Bekanntenkreis - ungeachtet seiner Größe - zu klein um repräsentativ zu sein.
 
Personlich kann ich kaum vorstellen nur 2000€ Einsteigsgehalt bei ein FISI

Nach meine Umschulung in 2011 fing ich mit 2400€ in ÖD an (normal ist TVÖD 8 Stufe 1 die niedrigste Eingruppierung für IT)

ZB in ÖD sie haben große Probleme überhaupt gute IT Mitarbeiter für TVÖD 8 zu finden. Meistens wird TVÖD 10 bezahlt um halbwegs erfahrene Admins zu bekommen!(Endstufe ca 4400€ in Monat)

Zb Metall Branche zahlt ca 3100€ (NRW) für 1st Level Support. Mein Aktuelle Gehalt ist 46k (5 Jahre Erfahrung) in OWL und ich kenne vielen ITler als Administrator die weitaus mehr verdienen.

55K mit ca 10 Jahr Berufserfahrung ist in OWl kein Utopie (ich kenne welche mit 72k!)

Bevor eine über mein Deutsch beschwert ich bin Brite!
 
Zuletzt bearbeitet:
pookpook schrieb:
Nach meine Umschulung in 2011 fing ich mit 2400€ in ÖD an (normal ist TVÖD 8 Stufe 1 die niedrigste Eingruppierung für IT)

Guter Scherz.. bei uns fangen FISIs/FIA hier im TVöD mit einer EG5 an bis sie das Studium fertig haben. Ohne Studium würde mein Arbeitgeber keinen Informatiker mehr behalten.
 
Igoo schrieb:
Ohne Studium würde mein Arbeitgeber keinen Informatiker mehr behalten.

Und was soll das (erzwungene) Studium bringen?
 
@crashbandicot: Ich nehme mal an, Igoo ist in einer der Nischen (sei es nur der Arbeitgeber, oder gar tatsächlich die Branche) tätig, in denen Praxiserfahrung nötig und erwünscht ist, sodass eigentlich herkömmliche FiAe's/FiSi's eventuelle Vakanzen besetzen sollten, allerdings eine überdurchschnittlich hohe Komplexität im Aufgabenbereich vorhanden ist, wodurch das Theoriewissen normal ausgebildeter Kräfte unzureichend ist bzw. unter Umständen die Produktivität mindern könnte.

Ich kenne nicht besonders viele solcher Unternehmen, habe aber schon von ein paar mal was gehört/gesehen. Für Nischen mag das auch sinnvoll sein, allgemein ist meine Reaktion da eher wie deine:
wer neben dem Job studiert, hat verglichen mit einem Universitätsstudium in etwa so viel gelernt, wie der Student Berufserfahrung hat, der nebenbei jobbt.
Das ist imho hinterher immer nichts Halbes und nichts Ganzes.
Meistens mündet sowas ja auch in einem FH-light Studium: relativ einfach und möglichst praxisbezogen, sodass das vermittelte Wissen so schnell wie möglich im Betrieb verwertbar ist.

Aber wie gesagt, für bestimmte Nischen sicherlich sinnvoll, solche (ohne das bösartig zu meinen) "Zwidder" auszubilden.



pookpook schrieb:
Personlich kann ich kaum vorstellen nur 2000€ Einsteigsgehalt bei ein FISI

Das mag sein, auch mag es in deinem Unternehmen anders sein, würde ich auch nicht abstreiten wollen...jener Umstand ändert aber nichts an den Fakten und Statistiken, und die belegen das (2000 Eur) ganz eindeutig.
Natürlich mit ein paar Schwankungen: je nach Branche, Bundesland, Stadt, usw.



Eis-T schrieb:
Den Wert einer Arbeitskraft für das Unternehmen kann man in vielen Fällen ohnehin nicht in Geld messen. Ausser diese arbeitet beim Vertrieb oder am Band als Akkrodarbeiter. Das ist ungefähr so wie bei einem Jenga-Turm: Der Turm ist sagen wir mal 1000€ Wert. Wie willst du jetzt den Wert jedes einzelnen Steines bemessen? Du kannst ein paar "Steine" rausziehen, dann steht der Turm immer noch, aber irgendwann fällt er um.

Den Vergleich finde ich unpassend und relativ nichtssagend: man bezahlt Arbeitnehmer ja nicht danach, wen man alles wegrationalisieren kann, bis irgendwann der laufende Betrieb gefährdet ist.
I.d.R. ist es ja schlicht Angebot, Nachfrage und Verhandlungsgeschick, die über den Großteil des Gehalts entscheiden bzw. die bedeutenden Faktoren sind.

However: man kann sehr wohl den Wert einer Arbeitskraft approximieren und das geschieht auch häufig, gerade bei großen Unternehmen / AGs oder an Universitäten. So wie man bei einem Fabrikat über Empirie und andere Maße abschätzt, wie viel Kosten z.B. durch Arbeitszeit ein Arbeitsschritt verursacht, kann genauso der Anteil am Umsatz einer Arbeitskraft (gegengerechnet mit seinen Kosten) bestimmt werden. Natürlich sind das immer Schätzwerte, aber das sind Kosten-/Ertragsaufstellungen ja so gut wie immer.

Und um nochmal auf dein Beispiel mit dem Jenga-Turm zurückzukommen: man könnte sehr wohl die Steine bewerten, nämlich indem man sie relativ zueinander bewertet, hier vorrangig danach, wie tragend ihre Rolle ist. Diese relativen Werte stellt man dann pro Stein den 1000 Eur gegenüber und schon hat man eine halbwegs akkurate Approximation, wie der Wert eines jeden Steines ist.
Dieses Szenario kann man auch beliebig erweitern: z.B. durch Empirie ein stochastisches Modell erstellen, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Steine ohne größere Gefährdung entfernt werden können. Sowas kann man beliebig komplex erweitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
crashbandicot schrieb:
Und was soll das (erzwungene) Studium bringen?

Mein städtischer Arbeitgeber will halt bestmöglich ausgebildetes Personal für wenig Geld haben. Alle neu eingestellten haben entweder x-Jahre Berufserfahrung und viele zertifizierungen oder müssen gezwungenermaßen das Studium machen. FISI/FIA werden nur noch übernommen wenn sie studieren, ansonsten gibt es halt keine Übernahme.
 
Also gibts keinen Grund außer persönlichen Wunschvorstellungen?
 
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