News Fake News und Hassbeiträge: Vereint gegen das Facebook-Gesetz

Lipovitan schrieb:
Du kannst die Anonymität im Internet nicht einschränken. Das ist utopisch und meiner Meinung nach daher der einzig richtige Schritt an die Betreiber der Netzwerke heran zu treten die dieses Treiben überhaupt erst ermöglichen.

http://www.ndr.de/nachrichten/niede...-Typus-24-Jaehriger-verurteilt,verden374.html

Der Typ wurde überhaupt erst erwischt, weil er mit seinen Taten geprahlt hat. Und wenn ich als Opfer auf die Unfähigkeit der Täter vertrauen muss, dann gute Nacht.

Also ich behaupte jetzt mal die große Maße der Hetzer auf Facebook beschäftigt sich nicht mit VPNs, Proxys und sonstwas, sondern nennt sich einfach Heinz Müller anstatt Horst Schmidt. Wenn Facebook da ne Mailadresse rausrücken soll und der Provider ne IP, hilft das erstmal schon.

Das Beispiel hier hat auch nur in Teilen mit Facebook zu tun. Der hat ja alle Möglichkeiten genutzt Leute zu diffamieren, auch das gute, alte Telefon.
Bis die Justiz da los schlägt, dauert es nun mal ein bisschen. Aber deshalb abschaffen?
Sollen wir als nächstes Selbstjustiz erlauben, wenn sich alle im Dorf einig sind, dass jemand schuldig ist? Würde bestimmt auch in vielen Fällen helfen Gerechtigkeit und Opferschutz zu gewährleisten. Ist es deshalb auch legitim?
Die Menschheit hat einen weiten Weg zu ihren Werten hinter sich. Wir sollten jetzt nicht aus Angst alle über Bord werfen. Denn dann erst recht gute Nacht.
 
Kurz und knapp jeder dieses Gesetz nicht als Angriff auf die freie Meinungsäußerung sieht.
Hat nicht verstanden, für was unser Grundgesetz da ist, und hat überhaupt gar nichts in der Politik oder in einem politischen Amt verloren.
 
Lipovitan schrieb:
@ HominiLupus & Corros1on

Anhang anzeigen 617347

http://www.sueddeutsche.de/digital/mario-roensch-mutmasslicher-betreiber-der-hetzseite-anonymouskollektiv-taucht-unter-1.3014157

Wie zahnlos die Justiz bei solchen Themen ist sieht man genau an diesem Fall. Täter flüchten oder sind Anonym und verbreiten weiter ihre Unwahrheiten. Dabei verdienen diese damit noch ganz gut Geld.
Ohja, wirklich schlimm. Wir sollten sofort sämtliche Grundrechte abschaffen, damit solche schlimmen Verbrecher ihre gerechte Strafe erhalten. :freak:

Lipovitan schrieb:
Als Opfer hast du quasi keine Handhabe. Und natürlich muss da auch der Gesetzgeber im Sinne der Opfer eine Lösung finden.
Stimmt doch gar nicht.
Als Opfer kannst du eine Gegendarstellung fordern und Anzeige erstatten. In einigen Fällen wird sowas auch fruchten.
In anderen Fällen wird der Täter der Strafe entgehen. Dann wird der Blog dicht gemacht und die Gegendarstellung wird über andere Medien verbreitet ... so denn sie überhaupt irgendeine Relevanz hatte ... denn sind wir mal ganz ehrlich:
Ein greifbarer Schaden wird auch bei diesem gefakten Terroristen-Foto nicht entstanden sein.


Unsere Justiz braucht sicher bessere Tools, um Online zu ermitteln.
Die Judikative und Exekutive dann jedoch einfach an Dritte abgeben zu wollen, ist einfach nur völlig hirnrissig.
Wie kann ein Justiz-Minister bitte auf so eine Schnaps-Idee kommen? :freak:
 
und schon wieder gehts um Flüchtlinge, Islamismus, Nazis und Nazi-Keulen :rolleyes:

oh man, das ist soooo langweilig...

aber gut, dann eben mit Beispielen aus dieser Ecke, wenns für viele so interessant ist:

Ein Großteil der Deutschen hetzt nicht gegen Moslems
Ein Großteil der Moslems hetzt nicht gegen Deutsche

ich denke, bis hierher ist sich der Großteil noch einig.

so, jetzt gehts aber los:

Es gibt Deutsche, die gegen Moslems Hetze betreiben (z.B. im Internet)
Es gibt Moslems, die gegen Deutsche Hetze betreiben (z.B. im Internet)

find ich beides gleichermaßen Kacke und zwar grundsätzlich. Doch was will man tun und zwar grundsätzlich tun?

Zu sagen, bei den hetzenden Deutschen im Internet wäre es "Meinungsfreiheit" aber bei den Moslems müsse unbedingt was getan werden...

oder

bei den hetzenden Moslems wäre es "Religionsfreiheit" aber bei den Deutschen müsse unbedingt was getan werden...

... wäre beides falsch! ungerecht! mit zweierlei Maß gemessen!


So - und jetzt komme mir keiner meine, eine von beiden Seiten hätte die besseren Argumente, denn zum einen glaube ich das NICHT und zum anderen betone ich es gerne nochmal: es geht hier um eine grundsätzliche Lösung!

Vonrweg: eine schnelle und günstige Lösung habe ich nicht. "Mehr Bildung" wird da gerne gerufen, ich meine "bessere Bildung" wäre wahrscheinlich noch effektiver, aber bis die soweit ist, könnte es schon längst zu spät sein...

Nun gibt es einen Vorschlag des Justitzministers und viele meinen: "Der Maas ist voll"

Dann wird gejubelt, weil sich auch die Bitkom kritisch äußert:
Ebenso „könnten Meinungsäußerungen von Bürgerrechtlern und Veröffentlichungen von etablierten Medien in sozialen Netzwerken sowie von Vertretern der politischen Parteien von diesen Zwangslöschungen betroffen sein“.
juhuu! die machen sich also Sorgen, dass Bürgerrechtler, etablierte Medien und Politiker von dem neuen Gesetz getroffen werden könnten. Und was ist mit dem nicht ganz sooo kleinen "Rest"? :freak:

Naja...

Jedenfalls sollte man meinen, dass all der Hagel an Kritik auch dem Herrn Maas zu denken geben sollte. Wenn das jetzt schon so anfängt, wo soll das dann alles mal enden? Insbesondere, wenn das Gesetz wirklich durchgepeitscht wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Opfer kannst du eine Gegendarstellung fordern und Anzeige erstatten.

Von wem wenn der Betreiber oder Verfasser anonym ist?

Dann wird der Blog dicht gemacht und die Gegendarstellung wird über andere Medien verbreitet ... so denn sie überhaupt irgendeine Relevanz hatte ... denn sind wir mal ganz ehrlich:
Ein greifbarer Schaden wird auch bei diesem gefakten Terroristen-Foto nicht entstanden sein.

Das Problem ist, dass diese Gegendarstellungen nicht ankommen. Die Leute die solche Blogs, Facebookseiten, etc. verfolgen machen das, weil sie gegen die "Mainstream-Medien" aufgehetzt wurden. So werden die "News" doch in gefühlt 90% der Fälle mit folgenden Satz eingeleitet:"Die folgende Nachricht werdet ihr aus den Mainstream Medien nicht erfahren..."

Und dann erwartest du, dass die Zielgruppe der Mainstream Medien Verweigerern eben durch eben jene aufgeklärt und belehrt werden?

Ein Unbekannter bedroht den Anwalt Chan-jo Jun

Derweil wird der Würzburger Anwalt anonym bedroht. Ein Unbekannter habe ihn angerufen und aufgefordert, den Prozess gegen Facebook zu beenden, so Jun. "Ansonsten würde er mich und meine Familie umbringen." Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt wegen Bedrohung, bestätigt der Sprecher der Behörde, Boris Raufeisen.

Dazu wurde die Gast Familie bedroht, dass ist für einen außenstehenden natürlich kein "greifbarer" Schaden.

@TnTDynamite

Das Beispiel hier hat auch nur in Teilen mit Facebook zu tun.

Ich hab das Beispiel gewählt um zu zeigen, dass man sich nicht auf die Ermittlungsbehörden verlassen kann wenn es darum geht Täter im Internet zu ermitteln. Der Fall zeigt eindeutig, dass diese eben auf Mithilfe bzw. Unfähigkeit der Täter zur Überführung angewiesen ist. Hab da die Unfähigkeit der Polizei übrigens schon persönlich erlebt.

Und ich Stimme dem zu, dass wir uns aktuell auf einem sehr schmalen Grad bewegen. Und ich kann die Kritik am Gesetzentwurf verstehen und bin der Meinung, dass dieser überarbeitet gehört. Aber die von mir angesprochene Problematik kann nicht weg diskutiert werden. Die Gefahr der straflosen Verleumdung ist für mich absolut präsent und dafür muss eine Lösung gefunden werden.

An dieser Stelle finde ich folgenden Teil der Deklaration sehr gut:

dafür bedarf es der Kooperation von Staat, Zivilgesellschaft und der Anbieter. Wir setzen uns daher für eine gesamtgesellschaftliche Lösung ein, durch die strafwürdiges Verhalten konsequent verfolgt wird, Gegenrede und Medienkompetenz gestärkt werden und ein die Meinungsfreiheit respektierender Rechtsrahmen für die Löschung oder Sperrung rechtswidriger Inhalte erhalten bleibt.
 
Und das ist ein großer Unterschied zwischen "Lügen" der Medien und FakeNews und Hassnachrichten. Letztere verstecken sich in der Anonymität des Internets durch VPN's und ähnliches. Als Opfer hast du quasi keine Handhabe. Und natürlich muss da auch der Gesetzgeber im Sinne der Opfer eine Lösung finden.

@Lipovitan, das liegt aber nicht daran das man es nicht verfolgen könnte! Sondern daran das man es:
a.) nicht will
b.) zuwenig Personal dafür hat

denn anonym ist das Netz eben nicht rückverfolgbar ist das alles, nur der Aufwand ist hoch und kann mit kaputtgesparten Behörden nicht funktionieren!
Auch schützt dich eine Flucht ins Ausland nicht wirklich, Amtshilfeersuchen , Interpol, bis hin zu Extraktionen sind da die entsprechenden Mittel --> doch auch hier wieder dazu benötigt man Geld, Personal und Mittel bei den Behörden!

und sorry wegen einem verletzten Persönlichkeit Einzelner, kann man nicht Freiheitsrechte der Allgemeinheit opfern!
Jeder hat die Möglichkeit gegen sowas vorzugehen und zur Anzeige zu bringen, wenn dir das zuviel Aufwand ist, ist das dein Problem, nirgends steht dir ein gesetzliches Recht zu das das besondern einfach gehen muss.

Auch deine späteren Beispiel stimmen so nicht, es gibt genug Beweise das auch im Darknet immer wieder Leute hochgenommen werden, nur eine Frage wie hoch die Interesse besteht das zu ermitteln! ...

Anonymität und Sicherheit beides etwas das es im Internet nicht gibt! Der Aufwand der betrieben werden muss ist lediglich hoch!

die Nürnberger Naziprozesse haben es gezeigt da wurden "Täter" auch aus Staaten extrahiert die nicht ausliefern um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen!

Alle Gesetze, Mittel etc. dazu sind bereits vorhanden, man muss sie nur nutzen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Justizminister Heiko Maas (SPD) verteidigt derweil das Gesetz. Vor kurzem erklärte er, es gehe nicht um eine privatisierte Rechtsdurchsetzung. Vielmehr sollen bestehende Gesetze effektiver durchgesetzt werden

Ja, und das ist seine Aufgabe. Aber wer faul ist...

Komisch ist zudem das man das "effektive durchsetzen von bestehenden Gesetzen" gerade gegenüber den "Migranten" nicht so genau nimmt.
Der Großteil der Abgelehnten wird eben nicht abgeschoben und dann passiert sowas wie in Berlin, Stockholm, usw.
Und sich dann wundern das der Hass in der eigenen Bevölkerung immer mehr zunimmt.
 
@owned_you

Das Fazit aus deinem Beitrag ist, dass die Steuerausgaben in diesem Bereich ins unermessliche steigen und den Opfern trotz eventuellen Fahndungserfolg nicht geholfen ist, da es trotzdem ewig dauert. Bis zum Erfolg der Ermittlungsbehörden und dem endgültigen Urteil ist das Opfer der Gefahr der Selbstjustiz durch "Lügenpresse-Schreiern" ausgesetzt.

2013 war ich bei der Polizei wegen Internetbetrug und dort bei einem "Spezialisten". Der hat mir im Gespräch erklärt, dass ich mir keine Hoffnung machen brauche mein Geld wieder zu sehen, da Skype mit Sitz in Luxemburg auf Anfragen der Polizei nicht reagieren würde und der Forenbetreiber mit Sitz in Panama sowieso nicht.

Ergebnis: Skype hat nicht geantwortet. Der Forenbetreiber hat die IP rausgegeben und ich konnte sie auch herausfinden. Polizei bestätigte mir das beide IPs auf den selben Anschlussinhaber zurückzuführen sind. Nach 2 Jahren bekam ich mein Geld wieder.

Hätte der Forenbetreiber einfach nicht geantwortet dann wären die Ermittlungen an dieser Stelle beendet gewesen.Oder hätten diese zu spät geantwortet, dann hätte der deutsche Provider die Daten um die IP einem Kunden zu zuordnen eventuell schon gelöscht. Und dabei hätte der Täter sich noch nicht mal durch einen VPN absichern müssen.

Daran erkennt man wie realitätsfern es ist der Deutschen Polizei und anschließend der Justiz solche Sachen zu überlassen.
 
Lipovitan schrieb:
@owned_you

Das Fazit aus deinem Beitrag ist, dass die Steuerausgaben in diesem Bereich ins unermessliche steigen und den Opfern trotz eventuellen Fahndungserfolg nicht geholfen ist, da es trotzdem ewig dauert. Bis zum Erfolg der Ermittlungsbehörden und dem endgültigen Urteil ist das Opfer der Gefahr der Selbstjustiz durch "Lügenpresse-Schreiern" ausgesetzt.

Das die Justiz nicht die Schnellsten sind sieht man doch am NSU Prozess und oft sind je nach Verbrechen mit langwierigen Ermittlungsarbeit verbunden, dass läuft nicht so wie im Tatort oder einer anderen Krimiserie, dass man nach kurzer Zeit den Täter ermittelt wird und manchmal bleibt ein Verbrechen unaufgeklärt!

Selbstjustiz ist eine Straftat und wer meint dies machen zu wollen braucht sich nicht zu wundern, wenn er selbst vor Gericht gestellt wird!

Nach deiner Darstellung müsste ja jeden Tag ein wütender Mob mit Fackeln und Heugabeln durch die Straßen ziehen um explizit Facebooktrollen zu lynchen!

Strafverfolgung obliegt der Polizei und jeder hat das Recht sich in einem fairen Prozess verteidigen zu dürfen!

Vielleicht wäre es doch sinnvoll ein Cyberpolizei zu etablieren wie vor kurzem die Cyberarmee der Bundeswehr.

PS: Ich als Deutscher Bürger hab Rechte und Pflichten gegenüber dem Staat, genauso hat der Staat Rechte und Pflichten mir und der Bevölkerung gegenüber!

Und unter einer der Pflichten des Staat gehört die Strafverfolgung und durchsetzen der Gesetze! Außerdem muss er mir einen fairen Prozess garantieren!

Dieser Gesetzesentwurf schränkt die Meinungsfreiheit meiner Meinung nach ein und die Chance mich verteidigen zu dürfen, da ja die Beiträge ohne fairen Verhandlung gelöscht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lipovitan schrieb:
Insofern gebe ich dieser Deklaration recht, dass das Gesetz in vielen Dingen zu weit geht.

Es geht nicht zu weit, sondern in eine völlig falsche Richtung.

Das Kernproblem ist, dass Strafverfolgung Sache von Strafverfolgungsbehörden und Justiz ist. Nicht von Privatkonzernen. Ziel muss nicht das Löschen von mutmaßlich illegalen Beiträgen sein, sondern die Ermittlung und Verurteilung der Täter.

Lipovitan schrieb:
Wie zahnlos die Justiz bei solchen Themen ist sieht man genau an diesem Fall. Täter flüchten oder sind Anonym und verbreiten weiter ihre Unwahrheiten. Dabei verdienen diese damit noch ganz gut Geld.

Dann muss man der Justiz Zähne verpassen!

Man kann doch nicht vor Verbrechern einfach kapitulieren weil einem der Aufwand zu groß erscheint, sie zu ermitteln und zu belangen. Damit wirft man den Rechtsstaat gleich doppelt über Bord, indem man Straftaten unverfolgt lässt und gleichzeitig als Kollateralschaden die legitime Meinungsfreiheit von Millionen Menschen gefährdet.
Oben drauf kommt noch, dass so ein Zensurgesetz wohl auch seinen Zweck nicht effektiv erfüllen wird, denn wer es schafft Strafverfolgungsbehörden mit VPNs und Co. auszutricksen, der lässt sich auch von Facebookangestellten nicht aufhalten seine illegalen Äußerungen zu verbreiten. Zumal ihm von denen nichts schlimmeres droht, als Löschung von Beiträgen und schlimmstenfalls Sperrung von Accounts (die eh gefaked sind). Also kann er seinen Dreck ungestraft immer wieder und wieder und wieder hochladen.
(Das so ein Katz und Maus-Spiel nicht aufgeht, zeigt z.B. der erfolglose Kampf der Rechtsverwertungsindustrie, die 1000x motivierter und mit größerem Aufwand an die Sache heran geht, als Facebook oder Google es durch gesetze gezwungen jemals tun würden.)

Ich bin immer wieder entsetzt über die Bereitschaft, unsere rechtsstaatliche Ordnung beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten einfach zu opfern. Statt dessen stürzt man sich in undurchdachte, verfassungsrechtlich höchst bedenkliche Abenteuer, die nicht funktionieren können.

Bevor man auch nur in die grobe Richtung solcher Maßnahmen denkt, muss man zuerst alles unternehmen, um Justiz und Strafverfolgungsbehörden zu befähigen, ihren Job zu machen. Das heißt massiver Personalaufbau, bessere Ausbildung und Ausrüstung, Ausbau von internationaler Kooperation usw. (Das Geld dafür könnte man z.B. bei bei erwiesenermaßen sinnlosen Massenüberwachungsmaßnahmen wie der Vorratsdatenspeicherung einsparen.)
Wenn die Strafverfolgung dann effektiver funktioniert, werden es sich Verbrecher auch ernsthaft überlegen, ob es ihnen das Herausposaunen von Hassbeiträgen und Verleumdungen im Internet wirklich wert ist, dafür mehrere Jahre in den Knast zu wandern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch klar. Vor der Bundestagswahl sollen noch möglichst viele politische Gegner mundtot gemacht werden.
 
Ich finde auch, dass bestehende Gesetze bezüglich der Verleumdung, Hetze und Beleidigung völlig ausreichend sind. Leider scheitert es an der Anwendung der Gesetze auf das Geschehen im Internet. Das hat meiner Meinung nach mehrere Ursachen.

1. Facebook und Co. sind zu langsam beim Melden dieser Beiträge an die Justiz.
2. Die Justiz ist zu langsam wenn es um strafrechtliche Verfolgung geht, sobald Beiträge gemeldet sind.
3. Die Anonymisierung der Nutzer, das den Aufwand der Verfolgung drastisch erhöht und zugleich verlockend ist erst solch einen Sche*ß zu posten und zu verbreiten.

Man sollte bei drittens ansetzen, damit nicht jeder Depp einfach drauf los hetzt ohne Angst haben zu müssen dafür Rechenschaft ablegen zu müssen.
Sollte es dann doch zur rechtswidrigen Handlungen gekommen sein, muss FB das schnellstmöglich erkennen, speichern(temporär, zur Übermittlung) und an zuständige Behörden melden.

Meinungsfreiheit sollte stets gewahrt bleiben, nur muss man es so machen, als ob ich mit meinem Chef, Lehrer oder Nachbar diskutiere.
 
Lipovitan schrieb:
Dazu wurde die Gast Familie bedroht, dass ist für einen außenstehenden natürlich kein "greifbarer" Schaden.
Mit nur diesen paar Informations-Fetzen kann ich das Ganze grad nicht nachvollziehen.

So oder so ist eine Bedrohung am Telefon (könnte man übrigens ganz ohne Internet-Zensur zurück verfolgen) noch immer kein dramatisch schlimmer Schaden sondern eher eine Lapalie. Das hier ist wirklich "aus einer Mücke einen Elefant machen".

Man muss auch mal irgendwo die Relationen im Kopf behalten. Man kann doch nicht ein Grundrecht wie Meinungsfreiheit beschneiden, nur weil es in ein paar Fällen zu unangenehmen Situationen für einzelne Personen gekommen ist.
Zumal wahrscheinlich selbst die von Maas geforderte Zensur nichts daran ändern würde. Möglicherweise würde die Situation dadurch sogar noch drastischer werden.

Gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Lage kann eine Zensur auch dazu führen, daß die Leute erst Recht glauben, daß es sich um die Wahrheit handeln würde. Und wenn dann nebenbei auch noch Meinungsäußerungen oder Aussagen zensiert werden, die überhaupt nicht strafrechtlich relevant und inhaltlich korrekt sind, ist das noch mal wie "Öl in's Feuer gießen".

Ich halte das für brandgefährlich.
Wenn man Menschen ihre Stimme nimmt, werden sie sich anders (und radikaler) bemerkbar machen.
 
Hier konkurieren zwei Rechte, das Recht auf Meinungsfreiheit und das Recht auf die Unantastbarkeit der Würde. Das Recht auf Meinungsfreiheit wurde schon immer zum Zwecke der "Allgemeinheit" und zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingeschränkt.

Wie schon gesagt wurde, ist die bisherige Gesetzgebung bei Hetze und der gleichen zu langsam, und es gab auch schon immer Möglichkeit mit schnellen Mitteln vorübergehend Unterlassungen zu erwirken. Hier geht es nicht darum, dass der Staat die Meinungfreiheit abschaffen will, sondern darum Schaden abzuwenden, sollte sich hinterher heraus stellen, dass die geäußerte Meinung unproblematisch, kann man sie ganz einfach noch einmal veröffentlichen. Wurde aber das leben eine Menschen durch solche Fakenews ruiniert, ist das nicht mehr zu beheben.
Hier geht mal wieder Täterschutz vor Opferschutz und ich bin ehrlich enttäuscht, dass sowas gutgeheißen wird. man sollte sich daran gewöhnen, dass durch die schnellen neuen Medien die alten Vorstellungen auch mal überdacht werden sollten. Und da Menschen anscheinend nicht zu selbstständigem Denken und vor allem krititschem Hinterfragen von Äußerungen im Netz sind, muss man Menschen vor hassenden und dummen Menschen auch im Netz schützen, biss sich die Menschheit weiter entwickelt, hoffentlich zum besseren.
 
Degenhard schrieb:
Das Recht auf Meinungsfreiheit wurde schon immer zum Zwecke der "Allgemeinheit" und zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingeschränkt.
Und genau das ist falsch. Denn es funktioniert nicht. Und es ist gefährlich.

Degenhard schrieb:
Hier geht es nicht darum, dass der Staat die Meinungfreiheit abschaffen will, sondern darum Schaden abzuwenden, sollte sich hinterher heraus stellen, dass die geäußerte Meinung unproblematisch, kann man sie ganz einfach noch einmal veröffentlichen. Wurde aber das leben eine Menschen durch solche Fakenews ruiniert, ist das nicht mehr zu beheben.
Du siehst offensichtlich das große Bild nicht.

Im Optimalfall orientiert sich die Bildung der öffentlichen Meinung an der Realität.
Die Darstellung der Realität kann nicht nur durch Fake-News sondern auch durch Zensur verzerrt werden.
Wenn jemand Fake-News über sein Facebook oder Twitter Profil verbreitet, haben alle anderen Nutzer die Möglichkeit, das gerade zu rücken. Jeder Konsument kann auch mitwirken.
Wenn jedoch Facebook oder Twitter die offene Kommunikation blockieren, wird das unmöglich.

Wenn durchgängig in eine bestimmte Richtung zensiert wird, bringt auch nachträgliches Veröffentlichen nichts.
Die Geschichte ist irgendwann geschrieben, die Faken verstaubt. Die Richtung ist eingeschlagen.
Wenn öffentliche Netzwerke wie Facebook, Twitter, Youtube, etc. selbstständig und kurzfristig entscheiden dürfen (bzw. nach Maas sogar müssen), was gepostet werden darf und was nicht, wird die öffentliche Meinung zu großen Teilen nicht mehr durch die Öffentlichkeit selbst gebildet, sondern durch einige wenige, die da an den Hebeln sitzen. Denn diese dürfen dann entscheiden, was Realität und was Fake ist.

Wie kann man sich sowas bitte wünschen?
 
Wenn durchgängig in eine bestimmte Richtung zensiert wird, bringt auch nachträgliches Veröffentlichen nichts.

Und wenn bestimmte Facebookseiten unter dem Deckmantel durchgehend "FakeNews" veröffentlichen und damit Hetze betreiben dann tritt genau der selbe Effekt ein.

Weißt du wie FakeNews Seiten funktionieren? Dort besteht ein ganzes Netzwerk an Internetseiten die als Quelle sich gegenseitig verlinken. Es ist eine ganze Industrie geworden. http://www.zeit.de/2016/52/fake-news-hersteller-unternehmen-mazedonien

Facebook und Twitter sind für diese Internetseiten nur ein Werkzeug um eine große Reichweite zu erreichen und Werbeeinnahmen zu kassieren. Natürlich gibt es da auch Leute die es nicht nur wegen des Geldes diese Seiten betreiben sondern auch wegen ihrer politischen Überzeugungen.

Und am Ende ist es das selbe Fazit: Die öffentliche Meinung wird durch Betreiber von FakeNews Seiten gebildet, da das verpönen von "Mainstream Medien" ein neuer Volkssport ist.

Dazu kommt, dass Facebook und Google uns nur Dinge anzeigt die uns Gefallen. Das bedeutet, dass Menschen die sich von Rechten Überzeugungen angezogen fühlen auch nur diese Ansichten angezeigt bekommen. Diese Menschen befinden sich in einer Blase und werden durch falsche Fakten nur noch weiter angeheizt.

haben alle anderen Nutzer die Möglichkeit, das gerade zu rücken.

Nicht wenn der Seitenbetreiber gegenteilige Meinungen gnadenlos wegzensiert. Zumal nur wenige Leute durch die von mir genannte Filterblase eher nicht auf diesen Seiten landen.

Das Problem ist also sehr vielschichtig.
 
Lipovitan schrieb:
Und wenn bestimmte Facebookseiten unter dem Deckmantel durchgehend "FakeNews" veröffentlichen und damit Hetze betreiben dann tritt genau der selbe Effekt ein.
Das betrifft dann ein paar Tausend.
Wenn Facebook zensiert, betrifft es etliche Millionen.

Außerdem kann wie gesagt jeder Nutzer so einen Blog entlarven.
Wenn überhaupt in soziale Netzwerke eingegriffen werden sollte, dann in der Form, daß die Filter-Bubbles aufgebrochen werden.

Lipovitan schrieb:
Weißt du wie FakeNews Seiten funktionieren? Dort besteht ein ganzes Netzwerk an Internetseiten die als Quelle sich gegenseitig verlinken.
Ja. Und dieses Phänomen gibt es bestimmt schon seit 10 Jahren. Sehr beliebt bei Medikamenten, Homöopathie und ähnlichen Dingen, die sich zu Geld machen lassen.
Hat Maas und Co komischerweise nie einen Furz interessiert. Aber wenn das eigens propagierte Weltbild in's Wanken gerät, muss plötzlich schnell ein neues Zensur-Tool her. Natürlich alles zum Wohle des Volkes ...

Lipovitan schrieb:
Facebook und Twitter sind für diese Internetseiten nur ein Werkzeug um eine große Reichweite zu erreichen und Werbeeinnahmen zu kassieren. Natürlich gibt es da auch Leute die es nicht nur wegen des Geldes diese Seiten betreiben sondern auch wegen ihrer politischen Überzeugungen.
Also unterm Strich erstmal genau das selbe wie die klassischen Nachrichten-Portale.
Irreführendes und/oder dramatisierendes Clickbait, Falschdarstellungen bis hin zu glatten Lügen gibt es dort auch. Viele Portale haben auch eine klare politische Richtung, die sie pushen wollen.

Nun gibt es sicher einige Fake-News-Seiten, die es so richtig übertreiben, aber da wäre meine Frage, wo man die Grenze zieht.
Wie viel "Fake" ist noch erlaubt. Ab wann muss zensiert werden?
Die Übergänge sind doch fließend. Es gibt von sehr seriös, über "nicht ganz so treffsicher", über tendenziös, über "oft daneben", über "extrem parteiisch" bis hin zu "absolut fake".

Statt nun einer Hand voll von Menschen die Herrschaft darüber zu geben, wo die Grenze zu ziehen ist (auch wieder abhängig von deren eigenen politischen Ansichten), sollte man lieber in der Schule ein Fach wie "Medienkompetenz" einführen, in dem man den Menschen beibringt, solche Dinge selber bewerten zu können.

Lipovitan schrieb:
Dazu kommt, dass Facebook und Google uns nur Dinge anzeigt die uns Gefallen.
Hatte ich ja schon weiter oben geschrieben, daß man eventuell darüber nachdenken sollte, diese Bubbles aufzubrechen, indem man den Leuten z.B. einfach auch mal Dinge vorsetzt, die genau aus der "gegnerischen" Bubble stammen.
Diese Bubbles sind definitiv ein Riesen-Problem!

Das ist übrigens mitnichten nur ein Problem von Rechten. Linke leiden darunter noch stärker. Gut erkennbar an der aktuellen Campus-Kultur in den USA. Das sind Zustände, die man als Außenstehender überhaupt nicht mehr fassen kann. Diese Menschen machen den Eindruck, als seien sie komplett geistesgestört.
Aber die betroffenen Studenten leben eben seit Jahren nur noch in ihrer durch "intersektionalen Feminismus" vergifteten Filter-Blase.

Und sie wollen da eben auch nicht raus.
Auch sie wollen "Free Speech" verbieten. Auch sie wollen Zensur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also unterm Strich erstmal genau das selbe wie die klassischen Nachrichten-Portale.

Nein, leider nicht genau das selbe.

Ein Herr Kachelmann konnte sich vom Springer Verlag für die Berichterstattung über seine Person einen Schadensersatz juristisch einklagen.
Das ist natürlich bei anonymen Betreibern vonFacebookseiten schwierig bis gar nicht möglich, da man keinen Zugriff auf die Autoren hat.

Die Websites sind irgendwo im Ausland gehostet und bei Facebook wurde sich mit falscher Identität registriert. Oder die Täter setzen sich ins Ausland ab und verhindern somit die Strafverfolgung.

Hatte ich ja schon weiter oben geschrieben, daß man eventuell darüber nachdenken sollte, diese Bubbles aufzubrechen, indem man den Leuten z.B. einfach auch mal Dinge vorsetzt, die genau aus der "gegnerischen" Bubble stammen.
Diese Bubbles sind definitiv ein Riesen-Problem!

Das versucht Facebook nun mit der Hilfe von Correctiv. Schau mal hier im Forum, da war das Geschrei nicht weniger groß wie zum Gesetzesentwurf von Heiko Maas.

Die Übergänge sind doch fließend. Es gibt von sehr seriös, über "nicht ganz so treffsicher", über tendenziös, über "oft daneben", über "extrem parteiisch" bis hin zu "absolut fake".

Sind sie meiner Meinung nach nicht. Es fehlt einigen Leuten einfach an Medienkompetenz um zu beurteilen was eine Zwischenstandsmeldung und was eine FakeNews ist.

Da haben einige "FakeNews" gerufen als N24 berichtet hat, dass Anis Amri in Dänemark gesichtet wurde und sich anschließend herausgestellt hat, dass er es doch nicht war. Oder wenn die Agentur für Arbeit die aktuelle Arbeitslosenstatistik raus gibt, da rufen auch regelmäßig Leute "FakeNews".

Das hängt einerseits mit der fehlenden Definition von "FakeNews" zusammen und mit der Bildung im Bereich Medienen bei den Leuen selbst. Aber an beiden haben die Leute ähnlich viel Interesse wie an der Politik.
 
Lipovitan schrieb:
Das ist natürlich bei anonymen Betreibern vonFacebookseiten schwierig bis gar nicht möglich, da man keinen Zugriff auf die Autoren hat.
Sorry, aber dann hat man doch vorher schon gepennt.
Jeder größere Blog benötigt ein Impressum. Wenn das nicht durchgesetzt wird, sollte man zuerst mal da ansetzen, bevor man wild um sich zensiert.
Man will hier neue Gesetze einführen, weil man meint, die vorhandenen, die man nicht anwendet, funktionierten nicht. :freak:

Lipovitan schrieb:
Die Websites sind irgendwo im Ausland gehostet und bei Facebook wurde sich mit falscher Identität registriert. Oder die Täter setzen sich ins Ausland ab und verhindern somit die Strafverfolgung.
Zu ersterem:
Es gibt Mittel und Wege das nachzuprüfen.
Der korrekte Weg bei Verleumdung wäre ohnehin, eine Anzeige zu erstatten. Spätestens wenn die durch die Mühlen der Justiz läuft, fällt auf, ob jemand eine falsche Identität angegeben hat.

Und das zweite Argument ist einfach nur absurd.
Jeder Verbrecher kann flüchten und sich in's Ausland absetzen. Das hat hier mit dem Thema überhaupt nichts zu tun.

Lipovitan schrieb:
Das versucht Facebook nun mit der Hilfe von Correctiv.
Nein. Darum ging es überhaupt nicht. Es ging genau um die hier kritisierte Zensur.

Bin grad mal auf deren Website gegangen.
Das einzige Thema bei denen scheint "Die böse AfD zu sein.". Das sind ganz klar politische Aktivisten aus dem weit linken Spektrum.
Das sind genau die Leute, die niemals darüber entscheiden können dürften, was "fake" ist und was nicht.
 
Zurück
Oben