R00tMaster schrieb:
Wenn das jetzt alle HDD-Hersteller so machen sinkt in Zukunft die Verfügbarkeit der HDDs und diese werden dann genau so teuer wie SSDs jetzt.
Wenn die HDDs pro GB so teuer wie SSD würden, wäre dies deren Ende, da der immer noch deutliche Preisvorteil (pro TB) eben das Hauptargument (ja fast das einige Argument) dafür ist HDDs statt SSDs zu verwenden.
DarkInterceptor schrieb:
dann kauf ich auch noch mal fix 2 oder 3 hdd fürs lager.
Bedenke das HDDs auch altern wenn sie nicht benutzt werden und nur beschränkt lagerbar sind. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.
Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.
HGST schreibt für die meisten Modelle wie z.B. für die Megascale:
Als ich gerade den Thread
Festplatten sterben wie die Fliegen - was mache ich falsch? gelesen habe wo jemandem der ein halbes Jahr im Ausland war binnen 3 Monaten 4 HDDs gestorben sind, habe ich genau daran gedacht. Die HDDs waren wohl in einem NAS im Keller, also nicht unter optimalen Bedingungen gelagert und natürlich müssen solche Angaben auch unter den ungünstigsten der erlaubten Bedingungen noch eingehalten werden. Unter optimalen Bedingungen dürften die Platten auch eine weitaus längere Zeit ohne Probleme überstehen.
Außerdem beträgt die geplante Nutzungsdauer nur 5 Jahre, wie es Samsung früher auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben hat, so z.B. hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren. Spätestens 6 Jahre nach dem je meistens aufgedruckten Herstellungsdatum sollte man also von einer HDDs nichts mehr erwarten und ob die heutigen noch so viel länger halten wie die ganz alten, also deren Datendichte von viel geringer und die Technik entsprechend einfacher war, würde ich auch bezweifeln.
Roche schrieb:
Ich benötige kein riesiges Datenarchiv irgendwo im Schrank.
Und das wird wohl vielen Konsumenten auf der Welt genauso gehen.
Und wo liegen die Daten dann? Vermutlich da wo auch die von q3fuba liegen:
q3fuba schrieb:
Für mich wichtige Daten sind bei mir sowieso gespiegelt auf mehreren Clouds
Nur schreibt die Cloud die Daten eben nicht in die Eiskristalle irgendeiner Wolke, sondern die liegen auf Servern in den Rechenzentren irgendeines Unternehmen, womöglich noch gespiegelt über mehrere Standorte hinweg und in den allermeisten Fällen dann eben doch auf HDDs, allerdings eben auf denen mit der größtmöglichen Kapazität statt eben auf solche mit geringen Kapazitäten wie die Heimanwender sie meistens verwenden.
R00tMaster schrieb:
Preise spürbar runter dauert meistens Jahre, jedenfalls bei SSDs.
Spürbar ist ja immer sehr subjektiv, aber wenn ich mir die
Preisentwicklung der 860 Evo 1TB so ansehe, die im Januar und Februar noch um die 300€ gekostet hat und nun für unter (aktuell 185€) zu haben ist, also für über ein Drittel weniger, so würde ich mich schon wundern wenn jemand dies als nicht spürbar ansieht. Und da liegen nur einige Monate und keine Jahre dazwischen.
Wattwanderer schrieb:
Die Flucht nach größerer Kapazität und niedrigeren Preisen gibt es auch nicht mehr.
Doch natürlich gibt es die, mehr denn je. Gerade die Unternehmenskunden haben einen stetig steigenden Speicherbedarf und sparen bei Platten mit hohen Kapazitäten entsprechend Kosten bei der Infrastruktur ein.
LamaMitHut schrieb:
Die Preise für Flash sind in den letzten 15 Jahren um den Faktor 1000 gesunken, also mach dir da mal keine Sorgen.
Ob es so viel war und ob man wirklich 15 und nicht vielleicht besser nur 10 Jahre zurückschauen sollte, lass ich mal außen vor. Aber es wird auf jeden Fall nicht mehr so weitergehen, denn das Potential für Kostensenkungen bei NANDs ist schon deutlich ausgereizt. Derzeit bleibt es nur noch mehr Layer übereinander zu stapeln, aber jeder Layer benötigt zusätzliche Bearbeitungsschritte, diese kosten Geld und erhöhen das Risiko mit einem Fehler den ganzen Wafer unbrauchbar zu machen. Daher wird es hier auch ein Limit geben ab dem mehr Layer nicht mehr wirtschaftlich zu fertigen sein werden. Dann kann man die Größen und Abstände der Zellen wieder verringern, die sind ja bei 3D NANDs gegenüber den planaren NANDs wieder deutlich gestiegen, aber damit verschlechtert man die Eigenschaften und verbaut sich den Weg zu mehr Bit pro Zelle, also QLC NAND. Aber auch mit jedem zusätzlichen bpc verliert man bei den Eigenschaften und gewinnt immer weniger Kostensenkungspotential.
Bei HDDs sind hingegen noch ganz neue Technologien wie HAMR in der Pipeline die noch einmal einen Sprung bei der Datendichte versprechen, ohne dass die Kosten proportional mitsteigen dürften.
Moep89 schrieb:
Bei HDDs hat sich am Preis pro GB seit gefühlten 10 Jahren nichts getan.
Da täuscht das Gefühl aber. Man muss natürlich mit der Zeit auf immer größere Kapazitäten schauen und darf nicht nur auf z.B. 1TB oder 2TB fixiert sein, denn wie bei SSDs verschiebt sich auch bei HDDs die Kapazität bei der man am wenigstens pro TB bezahlt, immer weiter nach oben.
Wanderer101 schrieb:
die Platten verlieren die Magnetisierung und dann sind die Daten futsch.
Das glaube ich weniger, eher ist es die Mechanik und vor allem die Chemie die, genau wie bei einigen optischen Medien, auf Dauer schlapp macht und dann zu Ausfällen führt. Die Lubifizierung auf der Oberfläche der Platter, die bei den heutigen Datendichte notwendig ist und früher gar nicht vorhanden war, soll z.B. nur eine Molekularlage dick sein, türmt sich aber gerne in 3 oder 5 Lagen übereinander auf und denn stimmt dort der Abstand der Köpfe nicht, während sich dort wo sie dann fehlt der Verschleiß sowie der Abrieb auf den Köpfen massiv erhöht.