HardRockDude schrieb:
@Eisbrecher99 (Link zu seinem Beitrag)
Dein langer Text ist nicht ganz korrekt mit den 10%; die Brennstoffzelle ist inzwischen deutlich besser geworden.
Besser inwiefern? Das bleibst du schuldig. Du knallst mir nur irgend etwas vor den Latz, ohne mal konkret was darzulegen. Ingesamt schwingt in deinen Ausführen viel Wunschdenken/Zukunftsmusik und Geschreibsel der Boulevardmedien mit.
Alle "bahnbrechenden" Technologien, wie einige andere User darlegten, müssen erst mal die Energiedichte und den momentanen Preis von Li-(Polymer)-Ion-Akkus schlagen. Insbesonder sinkt der Preis hier alle drei Jahre durchschnittlich immer noch um 25%. So etwas zögert sicherlich auch einige Entwicklungen hinaus oder würgt sie gleich ganz ab, die vermeintlich effizienter/besser arbeiten würden.
Außerdem blendest Du die Möglichkeit, Wasserstoff direkt im Auto selbst zu erzeugen, komplett aus. Das spart die komplette Infrastruktur, die Du als "das große Loch" bezeichnest, sowie viele von Dir aufgeführte Wartungskosten. Dann besäße ein Auto anstatt Benzin- oder Wasserstoff- nämlich nur noch Wassertanks. Für die Elektrolyse von Wasser liegt der Wirkungsgrad bei 60%-85%. Um den Bedarf im Auto zu decken, wären ein paar dicke (oder nicht so dicke, s.u.) Akkus möglich, was natürlich einen negativen Ökofaktor einschließt.
Nur weil ein Akku drinsteckt, ist der "Ökofoaktor" nicht negativ. Seit Jahrzehnten verwenden wir für alles Akkus und es hat niemanden gestört, woraus die waren und woher sie kamen. Und jetzt beim E-Auto hat jedes Individuum die indoktrinierte Weißheit, das "Akkus energieintensiv und umweltbelastend" seien, was vor einigen Jahren schön in allen öffentlichen Medien verbreitet wurde, als insbesondere die dt. Automobilindustrie noch versuchte, die BEV-Revolution kleinzureden.
Eine Möglichkeit, die bisher niemand außer dir auf dem Schirm hat, weil es pure Zukunftsmusik ist. Deine "Science"-Blogs mögen diese Zukunftsvisionen ja gerne zur Realität verklären, aber der momentante Stand ist, dass sich auf den Dimensionen eines heutigen Autos keine Wasserstoffproduktion etablieren lässt, die genügend davon im laufenden Betrieb bereitstellen könnte, um ein Auto anzutreiben.
Die Artikel über die 1,5V Batterie und damit verbundene Wasserstofferzeugung drehen sich halt überhaupt nicht um einen möglichen Einsatz im Automobil. Da verklären dann nur diverse Online-Magazine, die dann wieder den Anspruch verfolgen, weiterzudenken, als die Forscher es selbst in naher Zukunft für möglich halten.
Vor allem sprach ich von günstigen Massenproduktionsverfahren. Ja, es gibt Elektrolyseverfahren mit jenen von dir bestimmten Wirkungsgraden, aber diese werden nie eine Relevanz erhalten, außer man möchte dem Endkunden für 1 kg Wasserstoff Preise von 60€ bis 80€ aufdrücken.
Jene "Durchbruch"-Meldungen sind nicht anders zu bewerten, als die der "Wunderakkus". Zum einen wollen Forscher damit erst ein Mal Investoren für ihre weiteren Forschungen gewinnen. Selbst wenn sie dann über einen Prototypen hinauskommen, dauert es immer noch durchschnittlich 15 bis 20 Jahre, bis ein serienreifes Produkt dabei herauskommt. Diverse Fahrzeuge in der Presse, die sich bereits als erprobte Technologie präsentieren und mit ganz neuartigen Antriebstechnologien beworben werden, wurden niemals extern bzw. unabhängig verifiziert.
Jedoch müsste man auch erstmal wissen, wieviel Wasserstoff ein Auto im Schnitt überhaupt braucht und verbraucht. Zur Zeit werden
Tankgrößen von 5-6kg verbaut.
Laut CEP braucht man für die Erstellung von 1kg Wasserstoff 9l Wasser, sowie 55 kWh Strom (bei 60% Wirkungsgrad).
55 kWh für die Erzeugung in der
Kleinstanlage an der Tankstelle sollten dir eigentlich schon zu denken geben. Damit fährt ein BEV nämlich bereits über 350 km. Selbst in der industriellen Großanlage werden für 1 kg Wasserstoff 33 kWh benötigt.
Weitergehend: Ein FCEV schafft mit 1 kg Wasserstoff eben, wie gesagt, keine 100 km, sondern zwischen 50 km und 70 km. Das sollte jedem rational denkendne Menschen eigentlich aufs Auge drücken, dass Wasserstoff in heutiger Form keine Lösung sein kann. Das ändert sich höchsten, wenn wir den Luxus von günstigen und massenhaften Strommengen in der Welt haben, wie es auch noch Zukunftsmusik der Fusionsenergie ist.
Alles nur, um der Bequemlichkeit des 5-min-Tankvorgangs (je nach dem wie groß der Pufferspeicher ausfällt) weiter zu huldigen bzw. die Autofahrer ihre Gewohnheiten umstellen müssen?
Es gab allerdings schon Papers und Berichte
[1] [2] [3] [4], wo die Elektrolyse von Wasser ohne Nutzung von Edelmetallen bei Raumtemperatur mit einer simplen 1,5V-Batterie gelang...
"Papers" sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, da es sich per se nicht immer um verizfizierte wissenschaftlichen Arbeiten handelt. Hauptzweck bleibt trotzdem: Man will Geld generieren.
Man darf bei dem Ganzen nicht vergessen, dass Verbrennermotoren 100 Jahre intensivste Optimierung erfahren haben. Ergo: Da ist noch jede Menge Potential im Wasserstoffantrieb.
Marketing-Blabla der Automobilindustrie. Die Wirkunsgrade vom ersten Diesel-Motor zu heute haben sich nicht grundsätzlich so stark geändert, als dass man hier von einem Quantenspruch sprechen könnte.
Die Wirkunsgrade von 40%, 50% oder mehr beruhen einzig auf der Prämisse des besten Punkts im Motorkennfeld, d.h. beim Diesel bei mittlerer Drehzahl und Volllast. Dieser Zustand kann für 6-7 Sekunden gehalten werden. Ansonsten dümpelt der Wirkunsgrad unserer angeblich so "intensiv optimierten" Motoren im Alltag durchschnittlich bei 13-16% umher. Wohlgemerkt auch nur bei optimaler Betriebstemperatur.
Das liegt unter Anderem auch daran, dass mehr Effizienz die Fahrzeuge exorbitant teurer machen würde. Mal ganz angesehen davon, was an Kosten auf den Anschaffungspreis drauf kämen, würde man die Emssionen wie Stickoxide gegen 0% drücken wollen. Herbert Diess hat das mal in einer Talkrunde sinngemäß so kommentiert: "Die Fahrzeuge würden mit diesem Anspruch ca. 15.000€ teurer für den Kunden werden.".
Gleiches gilt auch für die Effizienz der Motoren und auch die teilweise kontraproduktiven Designs bezüglich cw-Wert der Fahrzeuge. Der Kunde kann und soll diese Unzulänglichkeiten auf seine Kosten an der Tankstelle ausgleichen.