Freifunk / Störerhaftung / Offenes W-LAN

HuBaer

Ensign
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Aug. 2006
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Hallo zusammen,

zuerst einmal. Ich habe bereits ausgiebig gegoogelt und verschiedene Berichte zur Störerhaftung gelesen. Weiter habe ich mich zahlreiche Stunden mit dem Thema Freifunk und deren Firmwares und verschiedenen WLAN-Accesspoints auseinandergesetzt. Nun bin ich aber mit meinem Latein am Ende und wende mich an das Forum meines Vertrauens ,;-)

Ziel ist es, ein öffentliches W-LAN ohne Passwort, Anmelde- oder Vorschaltseite zur Verfügung zu stellen. Dies geschah bisher zwei Jahre lang mit einem Freifunk-Router. Der Erfolg war mäßig. Mal funktionierte die Internetverbindung, mal nicht. Waren mehrere Leute anwesend, ging meistens gar nichts mehr - jeweils trotz bestem W-LAN-Empfang. Nun habe ich bei mir daheim einen Freifunk-Router installiert und musste nach einigen Tagen Test das Gleiche feststellen. Mal funktionierte es, mal ging gar nichts oder nur wenige 100 Kbit/s und das auch nur sporadisch. Ich weiß, dass es bei den WLAN-Routern, welche mit einer FF-Firmware kompatibel sind, starke Qualitätsunterschiede gibt, auch abhängig von CPU, RAM und Flash. Jedoch hatte ähnliche Probleme auch bei einem hochwertigerem Gerät festgestellt.
Möglicherweise liesen sich die Probleme durch noch mehr Aufwand und Tests, noch bessere Hardware (evtl. Ubiquiti) oder andere Maßnahmen noch in den Griff kriegen. Die Frage ist, ists der Aufwand nach Abschaffung der Störerhaftung überhaupt noch wert? Vorausgesetzt, ich schirme den WLAN-Accesspoint gegenüber meinem internen LAN ab und stelle dann ein WLAN ohne Passwortschutz zur Verfügung. Hafte ich dann noch für irgendwas oder nicht? Oder was für "Ärger" kann mir schlimmstenfalls blühen? Ich habe auch schon einen bericht gelesen, dass zwar die Störerhaftung abgeschafft wurden, aber nicht eine "Täterhaftung". Und ein Vertrauter meinte, dass es eine Art Störerhaftung durchaus noch gibt, nur unter anderem Namen (das konnte ich bis dato nicht genauer verifizieren).
Wer kann mir weiterhelfen?

Danke und Grüße
 
Ich persönlich würde bei der Freifunk-Lösung bleiben. Eventuell ist dein Freifunknetzwerk vor Ort nicht so stabil, daher würde ich mich mal nach anderen Erkundigen. Das Netzwerk in Karlsruhe ist zB echt gut und da könntest du theoretisch dann auch mitmachen
 
Also ich habe Freifunk bei Sparkassen schon ausgerollt. Wir haben es im Endeffekt so gemacht das dass Netz über einen der günstigeren Router von Freifunk (30€ ca) hergestellt wird, das Netz geben wir über Lan an einen extra WLan Switch (Vorgabe Sparkasse es per HW zu trennen) an ein bestimmtes VLan und über die professionellen Access Points vor Ort geben wir das Netz dann an die AccessPoints weiter. Die AccessPoints strahlen das Freifunk WLan aus und setzen dieses direkt auf das VLan um, vorbei an der Firewall. Dadurch nutzen wir ein professionelles WLan System mit teilweise über 100APs samt Client Load-Balancing etc für das Freifunk-System. Funktioniert hier super und ohne Probleme.

Und Thema Störerhaftung: Im Endeffekt ist es so das du nicht mehr dafür strafbar bist. Es kann jedoch sein das du bestimmte Seiten sperren musst. Und das ist eben auch wieder nicht immer einfach zu realisieren. Denke auch Freifunk bleibt Verwaltungstechnisch das einfachste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Erläuterungen. Ich würde auch am liebsten bei Freifunk bleiben, weils ja auch das interne LAN abschottet und sich mit anderen Geräten mesht usw. Ein weiteres Problem ist aktuell, ich weiß gar nicht auf welche Hardware ich erweitern soll. Mein lokales Freifunk ist Freifunk München und dort werden die Mainstream-Geräte von TP-Link aktuell nicht mehr in der aktuellen Hardwarerevision unterstützt, obwohl sie als Standardmodelle empfohlen werden. Ich hänge hier also auch in der Luft. Vielleicht sollte ich tatsächlich ein anderes Freifunk probieren.

Bzgl. Störerhaftung entnehme ich, dass man grundsätzlich nicht mehr haftbar ist, aber es könnte ein Schreiben reinflattern, in dem man zur Sperrung von Seiten (wie auch immer) aufgefordert wird.

Grüße
 
Ic3HanDs schrieb:
Es kann jedoch sein das du bestimmte Seiten sperren musst.

Idiotensicher formuliert... - an diesem Teil haben die sicher mindestens zwei Jahre gearbeitet und das ist das Ergebnis^^
 
Ic3HanDs schrieb:
Also ich habe Freifunk bei Sparkassen schon ausgerollt. Wir haben es im Endeffekt so gemacht das dass Netz über einen der günstigeren Router von Freifunk (30€ ca) hergestellt wird, das Netz geben wir über Lan an einen extra WLan Switch ....

Wie genau machst du das.
Ich würde das nutzen wollen, aber bei Freifunk im Setup steht das die LAN Ports nur im Konfig Modus offen sind und im Betrieb später nur die WAN Buchse genutzt wird (und Wlan natürlich)
 
Ich muss ehrlich gestehen das ich die Freifunk Router fertig konfiguriert bekommen habe. Ein Kollege hat Kontakt zu einem von Freifunk. Man kann es auf jeden Fall so einrichten das die dass Netz auch über Lan ganz normal rausgeben. Ich frage ihn mal ob er mir die Info zukommen lässt. Melde mich dann nochmal dazu. Ich setze den Thread mal auf beobachten.
 
Also ich habe mal nachgefragt. Laut meinem Kollegen muss nur Meshing in der Konfig deaktiviert werden, dann laufen auch die Lan-Ports ohne Probleme.
 
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Sehr Interessant,
ich habe das so verstanden das man dann über die LAN Ports nur Router vernetzen kann,
aber wenn ich dann da ganz normal ein DHCP Lease bekomme über die Freifunk VPN... dann könnte ich ja quasi alle meine Besucher im Gast W-LAN über Freifunk Routen.

Hat der Freifunk Router einen DHCP / NAT
oder kommt das alles über das VPN von zentraler Stelle?
 
Das kommt dann wie beim WLan alles von zentraler Stelle über VPN.
 
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