Das Wichtige an der Meldung ist, daß die Telekom diese Vereinbarung freiwillig eingegangen ist und nicht durch eine Regulierungsverfügung des Staats dazu gezwungen wurde wie bei den Kupferanschlüssen. Für die Telekom wiegt es also schwerer, mit den neugebauten Netzen überhaupt etwas einzufahren, als der Konkurrenz Zugriff auf die neuen Kronjuwelen zu geben. Da wird es einiges an Zähnknirschen im Aufsichtsrat gegeben haben, bevor man sich dazu durchgerungen hat, die Glasfaser dem ärgsten Konkurrenten zu überlassen.
Interessant, daß auch die Großen das Problem haben, Last auf ihre neuen Netze zu bekommen. Bei meinem Brötchengeber war’s ähnlich, ist dann auch in ’ner Kooperation mit der Telekom geendet.
@R O G E R 30 Mbit/s ist die Aufgreifschwelle für den geförderten Ausbau in Weißen Flecken. Irgendwo mußte man eine Grenze setzen, sonst würde es beim Anschließen des Nachbarn immer weiter gehen. Adressen über 30 Mbit/s können aktuell noch nur eigenwirtschaftlich erschlossen werden, und eine Erschließung mit Glasfaser profitabel zu bekommen, ist beim Glasfaserwillen der Deutschen schwierig.
Die Situation aus dem Video wird es in den nächsten Jahren noch viel häufiger geben, weil die Aufgreifschwelle pro Jahr immer weiter
erhöht werden wird. 50 Mbit/s, 100 Mbit/s, 250 Mbit/s, 500 Mbit/s, 1000 Mbit/s bis wir alle bei Gigabit angekommen sind. Das führt zu einer Zersplitterung des Ausbaus in Orten. Anstatt ein einziges Mal alle Adressen anzuschließen, wird erst ein Verfahren für die 30er gemacht und gebaut, dann eines für die 50er usw. Führt zu fünfmal Tiefbau in mehreren Jahren und in der Summe weit höheren Kosten, als ein gleichzeitiger Ausbau aller Adressen verursacht hätte. Unsere Regierung will es so.