accessstar schrieb:
... Ok es ist ne beta aber das da auf nem High End Rechner selbst Minesweeper extremst ruckelt fand ich dann schon krass. ...
Du solltest vielleicht öfter mal Betas von Betriebsystemen testen bevor du dir ein Urteil erlaubst wie gut Vista Beta 1 für eine derart frühe Vorabversion ist und dabei fest bedenken, dass das hier nicht mit einer Beta1 von einer zweimal jährlich erscheinenden Linux-Distro ist, wo nicht mehr viel Zeit bis zum Release bleibt, sondern ein Entwicklungsschnappschuss ein Jahr vor dem ersten Release Candidate - würde da alles schon relativ flott und zuverlässig funktionieren bräuchte man nicht noch ein Jahr. Bei Vista kommt ein völlig neues Treibermodell und ein neues Grafiksubsystem - es wäre ein Wunder gewesen, wenn das in der Beta-1 nicht langsam wäre.
Schau dir die Demo von Kam Vedbra zu Windows Graphics Foundation (ehemals Avalon) von vor etwa einem Monat an (
News hier bei CB), läuft dort auf einer Vista-Tagesversion und auf dem Rechner läuft es ziemlich flott, typisch für so frühe Versionen, dass sie nur auf sehr wenigen Systemkonfigurationen laufen.
accessstar schrieb:
... Aber ich bin auch der meinung das man wie auch schon bei XP ersteinmal abwarten muss bis das erste Service Pack auf dem Markt kommt und die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. ...
Nachdem Microsoft trotz Verzögerungen den vorgeplanten Release-Termin halten und dafür einen Release-Candidate überspringen will sehe ich das ganz genau so.
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2TAKTER schrieb:
... und sicherheitslücken gibts ja in jedem browser irgendwo und bei MS werden sie i-wann ja schon gestopft
...
Das ist so eine Halbwahrheit, die das eigentliche Problem bei IE verleugnet - das kann man ja verstehen, da es ja nicht jedem bekannt ist. Zur Erklährung fangen wir mit der News an:
News schrieb:
Auch von der Verwendung des Internet Explorers 7 in Verbindung mit Windows XP samt des Service Pack 2 wird abgeraten. Dieser bringe zwar einige sicherheitsrelevante Verbesserungen mit sich, andere Sicherheitslücken könnten aber erst mit der Integrierung in Windows Vista gestopft werden, womit er weiterhin ein Risiko darstelle.
Marktanalysten drücken sich dabei immer "suboptimal" (jetzt wo er weg ist wird mir Stoiber doch noch sympathisch, ich bin eben ein mitleidiger Mensch
) aus, aber halten wir fest: Sie empfehlen IE7 erst mit Vista zu verwenden und vorher auf IE (weiterhin) zu verzichten, weil erst mit der Integration des Browsers in Vista die von anderen untersdcheidenden "Lücken" beseitigt werden könnten. Das ist sehr verwirrend, also schauen wir uns also an, was das bekannte Hauptsicherheitsproblem des IE ist:
ActiveX und ActiveScripting erlauben sehr einfach Installationen von Drittanbieterprogrammen über den gesamten Rechetbereich des Benutzerkontos mit dessen rechten der IE läuft, obwohl es Schalter gibt um das zu verhindern tauchen sehr viel häufiger Lücken auf die diese "Schalter" umgehen lassen. Ist der Grund jetzt einfach der höhere Marktanteil? Nein, denn schon als Mozilla (Seamonkey) noch einen Marktanteil von unter 5% hatte suchten wesentlich mehr Leute nach Lücken in Mozilla, als dies bei IE der Fall war, bedingt ist das durch die FLOSS-Machart des Browsers. (FLOSS = Free/Libre Open Source Software) Was ist dann der Grund?
ActiveX und ActiveScripting haben eine eingebaute Möglichkeit für systemweite Installationen, dies wurde von Microsoft so gemacht, da man es für wichtiger hielt dem Anwender ein paar Mausklicks zu ersparen, als Sicherheitsrisiken von vornherein auszuschließen, JavaScript hingegen kennt diese Möglichkeit erstmal nicht, es muss also hier für eine vergleichbare Lücke eine Funktion möglich werden die normalerweise nicht möglich ist, wohingegen bei ActiveScripting nur ein Schalter zur Verhinderung einer grundsätzlich vorhandenen Funktion fehlerhaft sein muss, deshalb sind kritische Lücken in ActiveScripting häufiger als in JavaScript. Bei ActiveX verhält es sich ganz ähnlich, Java hingegen läuft in einer Sandbox, so dass Änderungen nur in einem für Java definierten Raum durchgeführt werden können, während ActiveX systemweite Änderungen erlaubt die nur mit einem "Schalter" unterbunden werden.
Warum empfielt Gartner nun die Benutzung von IE7 auf Vista? Was ist bei IE7 auf Vista im Vergleich zu IE7 auf XP anders?
Bei Windows Vista läuft der Internet Explorer - oder soll zumindest den bisherigen Ankündigungen zufolge in einer Art Sandbox laufen, der Internet-Explorer verliert jegliche Möglichkeit auf Systemordner (relativ überflüssig da mit Vista niemand mehr als Admin angemeldet surfen soll) sowie auf Benutzerordner zuzugreiffen, lediglich nicht zu einem Benutzerkonto zugeordnete Ordner sind durch den sogenannten "Low-Rights-IE" beeinflussbar, damit könnte zwar ein Wurm immernoch in diesen bereich installiert werden, aber man könnte keinen Startbefehl und auch keinen Autostart dafür definieren, das Programm könnte dorthin kopiert werden, gestartet werden müsste es aber bewusst durch eine Aktion des Anwenders - zumindest wenn es wirklich so ist wie es bisher auf dem IEBlog rüberkam.
IE7 auf Windows-XP hingegen ist kein "Low-Rights-IE", es gibt zwar Änderungen in Bezug auf Sicherheit, aber diese genügen den Analysten von Gartner und deren Hintergrundexperten scheinbar nicht. So wird beispielsweise ActiveX in IE7 auch auf XP grundsätzlich per zusätzlichem Schalter geblockt und kann dann vom Anwender mit einer bewussten Aktion zugelassen werden (Schalter zur verhinderung weiterhion schlechter als Nicht-Vorhandensein der Funktion) und es gibt die Möglichkeit alle installierten Addons anzuzeigen und zu deaktivieren (Deinstallation der Addons funktioniert nicht zuverlässig, aber Deaktivieren funktioniert bisher scheinbar sehr zuverlässig) und es existiert die Möglichkeit den IE7 mit der Startoption "Now Addons" zu starten, was insbesondere für Online-Banking geeignet ist, wobei kein Addon lauffähig ist.
mal nebenbei:
Die AddOn-Anzeige wird übrigens einge User ins Staunen bringen, die meiste Spyware in Form von irgendwelchen Toolbars lässt sich nämlich nicht wirklich deinstallieren, zwar kann man die Leiste und das Programm im Paketmanagement entfernen, aber ein Addon im IE bleibt meistens zurück und verrichtet weiterhin seine Arbeit, mit IE7 kann mans dann zumindest deaktivieren, aber einige, die mal vorrübergehend Toolbars installlieren um an mit denen gebündelte Software zu kommen wird das sicherlich überraschen.
Zurück zum LowRights-IE: Warum wirds den nicht für Windows XP geben?
Damit das Zugriffs-Verbot für das Programm zuverlässig funktionieren kann muss die Ordnerverwaltung des Systems allen Anwendungen denen es nicht den Zugruiff erlaubt diesen Zugriff verbieten, nicht das Programm das zugreiffen will, denn das wäre ja änderbar. Das Ordnersystem von XP kann das nicht und es soll auch nicht mehr geändert werden, in Vista hingegen wird das ordnersystem grundlegend verändert, so dass auch diese Möglichkeit bestehen wird.
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Kimble schrieb:
...Seht die marktbeherschende Stellung von MS doch mal positiv gegenüber! Man hat feste Standards. ...
Feste, aber proprietäre Standards, die wettbewerbssschädigend sind, deshalb sind sie gut für den der sie besitzt, aber schlecht für alle anderen einschließlich den Verbrauchern.