Die Wikipedia-Grafik ist eine 1:1-Übersetzung der amerikanischen Generationen-Theorie. Dort gab es 1946 einen Geburtenboom. Anderswo nicht. Deshalb gibt es auch keine "deutschen Entsprechungen".Weyoun schrieb:Es gibt keine "deutschen Entsprechungen" mit anders gearteten Generationsbezeichnungen, also nehmen wir die "genormten".
Die Theorie ist auf die hiesigen Verhältnisse schlicht nicht anwendbar.
Die Schubladen passen überhaupt nicht, vor allem weil es schon an den passenden Kohorten fehlt.Xul schrieb:Klar, das ist dann ja wieder ein anderes Thema, wie die konkreten Schubladen dann aussehen. Gerade im geteilten Deutschland war die GenX/GenY-Aufteilung sehr fragwürdig, das Jahr 2000 hatte eigentlich null Impact, während 1990 viel entscheidender war, und ist auch einer der Gründe, weshalb man (wie zB ich selbst) so krasse Unterschiede in "seiner" Generation wahrnimmt.
In Amerika wurden bis 2010 diese "Generationen" ja auch tatsächlich noch geboren. Es gibt dort also eine "Generation X" mit entsprechender Kohortenstärke, die in Deutschland nie gezeugt wurde. Die nicht (nennenswert) vorhandene "Generation X" konnte dann natürlich keine Kinder ("Generation Y") mehr bekommen, womit sich die ganze Diskussion um die "Generation Z" auch erübrigt.
Zwar gab es ab 1955 auch in Deutschland einen (moderaten) Anstieg der Geburtenziffer, den man dann mit den (deutlich fleißigeren) amerikanischen "Baby Boomern" in einen Topf wirft, gefolgt vom Pillenknick, aber das war's dann aber auch schon mit den an Haaren herbeigezogenen Gemeinsamkeiten.
Neuerdings versucht die Theorie auf persönlichkeitsprägenden Merkmale umzumodeln, was noch schräger wird, weil es da schon zwischen den Städten und dem Umland teilweise Unterschiede von mehr als einem Jahrzehnt gibt. Genauso gibt es zwischen unterschiedlichen Bundesländern Unterschiede. Das heißt einfach pauschal nach Geburtsjahr zuordnen geht da eigentlich gar nicht mehr. Das ist auch in den USA so. Zwischen Kalifornien und dem mittleren Westen gibt es gravierende Unterschiede, weshalb diese Theorien nur ganz bestimmten Milieus überhaupt greifen.