Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

Ich finde Tsipiras hat den richtigen Zeitpunkt gewählt. Damit macht er es allen Beteiligten leichter den Exit von Griechenland zu akzeptieren. Sie wollen nicht verhandeln, also wird auch nicht mehr verhandelt.
Der eigenen Bevölkerung muss man dies ja ebenfalls verkaufen können. Wenn Griechenland trotz der Dreistigkeit der letzten Monate dennoch im Euro verbleiben sollte und die Forderungen von Tsipiras nachgegangen wird, wird Europa sehr "braun" werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen in den restlichen Staaten sich so dreist ins Portmonee greifen lassen.
 
sry, aber ich kann griechenland zu null verstehen. portugal mal als beispiel hatten auch immense probleme. hilfe von der iwf bekommen und im rettungsschirm europas gelandet. mittlerweile sind sie auf dem weg der besserung. spanien hat auch entsprechende reformen getroffen und kämpft.

bei den griechen habe ich das gefühl, dass sie die schuld wo anders suchen, als bei sich selbst. wer es nicht schafft ein marodes sozialsystem zu überholen, derm ist es auch nicht gegönnt hilfen in anspruch zu nehmen. das endet in nem bodenlosen fass.
 
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. MMn ist ein Austritt Griechenlands einfach unumgänglich.
 
_killy_ schrieb:
Ich finde Tsipiras hat den richtigen Zeitpunkt gewählt. Damit macht er es allen Beteiligten leichter den Exit von Griechenland zu akzeptieren. Sie wollen nicht verhandeln, also wird auch nicht mehr verhandelt.
Der eigenen Bevölkerung muss man dies ja ebenfalls verkaufen können. Wenn Griechenland trotz der Dreistigkeit der letzten Monate dennoch im Euro verbleiben sollte und die Forderungen von Tsipiras nachgegangen wird, wird Europa sehr "braun" werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen in den restlichen Staaten sich so dreist ins Portmonee greifen lassen.

Wo wird den Menschen denn dreist ins Portmonee gegriffen?


Und warum sollten sie braun werden?
Sind sie es denn nicht eh schon wenn sie bei dem Thema viele Zusammenhänge nicht verstehen.
Ergänzung ()

nik_ schrieb:
sry, aber ich kann griechenland zu null verstehen. portugal mal als beispiel hatten auch immense probleme. hilfe von der iwf bekommen und im rettungsschirm europas gelandet. mittlerweile sind sie auf dem weg der besserung. spanien hat auch entsprechende reformen getroffen und kämpft.

bei den griechen habe ich das gefühl, dass sie die schuld wo anders suchen, als bei sich selbst. wer es nicht schafft ein marodes sozialsystem zu überholen, derm ist es auch nicht gegönnt hilfen in anspruch zu nehmen. das endet in nem bodenlosen fass.

Wo sind die beiden über den Berg und was hat es ihnen gebracht?

Dein Vorschlag ist so sinnig wie eine Firma zu sanieren in dem ich die teuren Eltern rausscheiße und die Kinder dann für eine Schüssel Reis einstelle.

Auf dem Papier betrachte aus dem Elfenbeinturm in schönen Zwirn und mit Krawatte sieht das denn natürlich toll aus da man sich so die eigene s Klasse weiter finanzieren lassen kann auf Kosten der breiten Masse.
 
sry, aber wenn du ein wenig mitbekommen hättest was in griechenland abgeht. die haben für ihre steuern noch papiersysteme. da wird nichts mittels edv erfasst. da kriegen leute 4-5 renten und auch noch tote. aber diese hilfe wurde nie angeboten/nie darum gebeten. und das ist eines der hauptprobleme. man brauch keine rentenkürzung, wenn man ein vernünftiges edv-erfassungssystem im rücken hat ähnlich dem unseren.

und ich habe nie gesagt, dass portugal oder spanien über den berg sind. ich habe nur erwähnt das beide diese maßnahmen haben über sich ergehen lassen und das portugal auf dem wege der besserung ist. was manche leute in aussagen reininterpretieren.
 
nik_ schrieb:
sry, aber wenn du ein wenig mitbekommen hättest was in griechenland abgeht. die haben für ihre steuern noch papiersysteme. da wird nichts mittels edv erfasst. da kriegen leute 4-5 renten und auch noch tote. aber diese hilfe wurde nie angeboten/nie darum gebeten. und das ist eines der hauptprobleme. man brauch keine rentenkürzung, wenn man ein vernünftiges edv-erfassungssystem im rücken hat ähnlich dem unseren.

und ich habe nie gesagt, dass portugal oder spanien über den berg sind. ich habe nur erwähnt das beide diese maßnahmen haben über sich ergehen lassen und das portugal auf dem wege der besserung ist. was manche leute in aussagen reininterpretieren.

Das ist das gleiche Problem wie in DE mit den Zechen Schließungen gewesen oder aktuell mit der Braunkohle.
Wenn es den ALTEN AN DEN KRAGEN GEHT.
Wir sind da kaum eine mmm besser.

Wir haben nur den Vorteil das wir das durch scale and scope ausgleichen können und noch viel Vorteile wie alle ehemaligen Kolonialmächte genießen.
 
wo ist das das gleiche? liest du überhaupt was ich schreibe? es geht nicht darum renten zu kürzen, sondern erstmal ein föhiges sozialsystem mit edv erfassung einzuführen und die bestechlichkeit zu verringern. es kann nicht sein, dass da leute 5 renten kriegen obwohl sie anspruch auf eine hätten.
 
Wichtige Schlagworte in der Schuldenkrise

BANKENRUN
Aus Angst vor der Staatspleite haben die Griechen längst Milliarden Euro von ihren Konten geholt oder ins Ausland geschafft. Am Wochenende bildeten sich vor Bankomaten im Land lange Schlangen, weil die Griechen angesichts der wachsenden Unsicherheit ihr Geld in Sicherheit bringen wollen. Bei einem akuten Bankenrun versuchen die Kunden massenweise, ihre Konten leer zu räumen. Die Folgen: Die Banken bluten aus, sie können den Firmen kein Geld mehr leihen, die Wirtschaftsaktivität erliegt.

KAPITALVERKEHRSKONTROLLEN
Um einen Bankenrun zu verhindern, müssten die Banken vorübergehend ganz geschlossen und Onlinetransfers unterbrochen werden. Wenn sie wieder aufmachen, würden Auslandsüberweisungen verhindert und Abhebungen an den Automaten auf kleinere Beträge begrenzt werden. So wurde es vor drei Jahren in Zypern gemacht. Den massiven Eingriff müsste die Regierung in Athen praktisch über Nacht mit einem Dringlichkeitsgesetz beschließen – gezwungen werden kann sie von den Euro-Partnerländern nicht.

ZAHLUNGSUNFÄHIGKEIT
Ob ein Staat pleite ist, kann eigentlich nur eine Regierung selbst bestimmen. Aber wenn Ratingagenturen einen sogenannten Credit Event feststellen, gilt das Land am Markt als bankrott. Dazu müsse es aber selbst dann noch nicht kommen, wenn Athen seine beim Internationalen Währungsfonds (IWF) fällige Rate in Höhe von 1,5 Mrd. Euro am 30. Juni nicht begleicht, meint ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Denn dabei gehe es nicht um Marktpapiere. Entscheidend sei nicht der Markt, heißt es hingegen in Euro-Kreisen: Zahlt Athen nicht an den IWF zurück, müsste die Europäische Zentralbank (EZB) den Tropf für das griechische Finanzsystem zudrehen. Die Banken müssten praktisch über Nacht abgewickelt werden.

GREXIT
Eine Pleite Athens hätte nicht automatisch das Euro-Aus für Griechenland – also den Grexit – zur Folge. Tatsächlich ist ein Rauswurf aus dem Euro-Club durch die übrigen Mitglieder nur möglich, wenn die griechische Regierung am Ende selbst zustimmt. Rechtlich gesehen müsste Athen auch aus der EU austreten und sich dann um eine Wiederaufnahme bewerben. 70 Prozent der Griechen wollen den Euro aber behalten. Bei einem Verbleib im Euro ohne weiteren finanziellen Beistand von EZB und Euro-Ländern trocknen Banken und Wirtschaft aber aus. Die Regierung wäre also zum Grexit und der Rückkehr zur Drachme gezwungen. Eine chaotische Übergangsphase von mindestens einem halben Jahr wäre die Folge, schätzten Ökonomen.

PARALLELWÄHRUNG
Eine Art Mittelweg zwischen Euro und Grexit wäre die Einführung einer Parallelwährung: Weil dem Staat Barmittel fehlen, zahlt er Beamte und Rentner zumindest zum Teil mit Schuldscheinen aus. Um überhaupt noch Geschäfte zu machen, würden Händler und Dienstleister die Schuldscheine als Zahlungsmittel akzeptieren. Wegen des Risikos wären die Schuldscheine allerdings weniger Wert als der Euro. Die Schuldscheine werden in der Finanzwelt “IOU” genannt, nach dem Englischen “I Owe You” (Ich schulde Dir). Kalifornien griff im Sommer 2009 erfolgreich auf das Hilfsmittel zurück, um eine Pleitephase zu überbrücken.
 
root@linux schrieb:
Wichtige Schlagworte in der Schuldenkrise

BANKENRUN
Die Folgen: Die Banken bluten aus, sie können den Firmen kein Geld mehr leihen, die Wirtschaftsaktivität erliegt.

Woher hast du denn diese Info? Banken haben eine Eigenkapitalquote von irgendwas 20%+, die verleihen ständig Geld, was sie eigentlich gar nicht haben.

Das genau ist ja der eigentlich größte Skandal heutzutage, aber manche glauben es nicht und sehr viele wissen es nicht. Die erzeugen so Geld, hier ist ein ganz interessanter Artikel darüber:

http://norberthaering.de/de/27-german/news/377-geld-aus-dem-nichts#weiterlesen

Gut lesen, das klingt anfangs etwas anders, kommt aber relativ deutlich auf den Punkt!

Auf der Webseite ist unter "Themen" auch noch das Griechenland-Thema mit alternativen Sichtweisen inc. Quellen. So simpel ist das alles nämlich nicht, bisher haben EZB und Konsorten lediglich Politik gemacht, um Griechenland geht es keinem dort. Leider.
 
Mhhh, hätte man die Deutschen in einer Volksabstimmung gefragt, so gäbe es den EURO hier gar nicht. Volksabstimmungen sind irgendwie doch ziemlich gut...den Griechen nun vorzuwerfen, dass die ihr Land retten, nun ja...außerdem wer ist hier Bock und Gärtner? Die Banken verleihen Geld, verlieren es und werden von "der EU" (wer immer das auch ist), ausbezahlt. Hier läuft einiges schief!
 
_killy_ schrieb:
Wenn Griechenland trotz der Dreistigkeit der letzten Monate dennoch im Euro verbleiben sollte und die Forderungen von Tsipiras nachgegangen wird, wird Europa sehr "braun" werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen in den restlichen Staaten sich so dreist ins Portmonee greifen lassen.

Sorry, aber der gesamte Beitrag läuft ins Leere, Griechenlands Regierung war nicht dreist, unsere Qualitätsmedien haben nur völlig tendentiös berichtet.

Griechenland hat einiges vorgeschlagen, zur Not suche ich das sheet von vor wenigen Wochen nochmal raus.

Es geht dort einzig um Politik, aber ich schreibe mir scho bei der Zeit onlie die Finger wund, ich hab da keine Kraft mehr für. Es ist unglaublich wie wir belogen werden und wie dürftig unsere Infos sind. Hab in meinem anderen Post die Webseite eines Finanzfachmanns vom Handelsblat gepostet.
Der schreibt da einiges, was wir im Mainstream oder den ÖR nie zu hören bekommen.

Dreist ist die Finanzelite, die Griechen haben zwar Schuld an ihrer Situation, keine Frage, aber knapp 5 Jahre wurden sie gegeißelt und jegliche gute Vorschläge von Tsipras etc. dieses Jahr wurden abgelehnt. Nicht, weil sie nicht fruchten können, sondern weil Europa austeritätsfit bleiben soll.

Da stören solidarische Vorschläge nur.

Man kann dagegen sein, dass die Griechen von "unserem" Geld wieder auf die Beine kommen. Aber dann muss man so ehrlich sein und das sagen. Solidarisch tun und eine Regierung am ausgestreckten Arm verhungern lassen ist mehr als dreist. Das ist unmenschlich und widerwärtig!
 
Die Deutsche Bank hat als Vergleich Eigenkapitalquote von 5%. EK liegt bei ca. 30 Mrd.

@HongKong Fui

Ich hatte bereits ein pdf gepostet und die sheets. Auch Auszüge einer Griechischen Zeitung. Aber das Bild ist durch unsere Qualtitäsmedien bereits gemalt. Was die Leute hier nicht kapieren wollen, das würde bei uns genauso gemacht werden. Die Eliten ziehen sich raus und das Volk muss bluten.
Hier mal einige Aufmacher der Bild und eine Kritk daran:

Behauptung:

Nach der BILD-Merkel hält die neue griechische Regierung nicht, was sie verspricht: „Weder wurden Betriebe privatisiert, noch wurde ein funktionierendes Steuersystem in Gang gesetzt“.

Niels Kadritzke: Zu dieser Behauptung sind zwei Anmerkungen fällig:

Zum einen wird der neuen Regierung der Wortbruch ihrer Vorgänger-Regierungen in die Schuhe geschoben, die in der Tat das Steuersystem nicht oder nur zögerlich reformiert und nur wenig gegen die Steuerhinterziehung getan haben. Zwar hätte auch die Regierung Tsipras in den ersten Monaten ihrer Amtszeit mehr tun können (und ohne eine Vereinbarung mit den Gläubiger-Institutionen abzuwarten), aber ihr Interesse am Kampf gegen die Steuersünder ist deutlicher ausgeprägter als das der abgewählten Regierung Samaras. Allerdings hat sie einige sehr problematische gesetzliche Regelungen erlassen, die auf eine allzu milde Amnestie von Steuersündern gleichkommen. Dieses falsche Signal an die Steuersünder ist allerdings zum Teil auf den Druck zurückzuführen, den die Gläubiger ausüben: Um den verarmten Schichten weitere soziale Einschnitte zu ersparen, will die Regierung Tsipras möglichst schnell die ausstehende Steuerschulden eintreiben. Damit gewinnt das Ziel der Haushaltssanierung eine fatale Priorität auf Kosten langfristig tragfähiger Lösungen.

Die zweite Anmerkung betrifft die Privatisierungen. Auch hier ist schon die alte Regierung weit hinter den gesteckten bzw. auferlegten Zielen zurückgeblieben, weil diese schlicht illusionär waren. Die wenigen bislang durchgezogenen Privatisierungen (die lediglich etwas über 3 Milliarden Euro in die Staatskasse brachten) liefen eher auf einen billigen Ausverkauf hinaus, weil nur Krisentiefstpreise erzielt werden konnten. Zudem hat der Staat, etwa beim (Aus)Verkauf der staatlichen Lotto-Gesellschaft, auf sehr viel höhere laufende Staatseinnahmen verzichtet. Angesichts dieser negativen Erfahrungen verhält sich die Regierung Tsipras völlig rational. Sie lehnt Privatisierungen nicht grundsätzlich ab, besteht aber auf zwei Bedingungen:

die öffentliche Hand soll einen Mindestanteil an dem privatisierten Unternehmen behalten, um bei der Geschäftspolitik mitreden zu können,
die privaten Käufer sollen verbindlich auf Investitionen verpflichtet werden, die einen Beitrag zur Erholung der Wirtschaft leisten können.

Behauptung:

„Griechenlands politische Führung ist dabei, dem Ansehen der Europäischen Union viel Schaden zuzufügen. Wir müssen aufpassen, dass die Bürger sich nicht von Europa abwenden.

Sigmar Gabriel hat ausgesprochen, was viele denken: „Wir werden nicht die überzogenen Wahlversprechen einer zum Teil kommunistischen Regierung durch die deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien bezahlen lassen.“

Der nationale Weg, den Griechenland geht, bedeutet in letzter Konsequenz, dass es nicht mehr Teil der Euro-Familie sein will und auch nicht mehr bleiben kann.

Meine Damen und Herren; Griechenland gilt wegen seiner Geschichte zu Recht als Wiege Europas. Und auch mit dem Austritt aus dem Euro-Raum bleibt das Land ein wichtiges Mitglied der Europäischen Union. Geben wir Griechenland die Zeit, sich selbst zu erneuern.

Für seine Menschen und für Europa.“

Damit ist der Gipfel der Demagogie erreicht: Die Bundesregierung, repräsentiert durch desinformierte und desinformierende Bild-Redakteure, kennt die Interessen der griechischen Bevölkerung besser als diese selbst. Wenn sich ein Boulevard-Blatt zum Sprachrohr der deutschen Bevölkerungsmehrheit macht, die die Griechen aus dem Euroraum verstoßen will, darf man sich nicht groß wundern. Aber wenn es sich als Anwalt der armen Griechen aufspielt, macht das nur noch sprachlos.

BILD klärt also nicht nur die deutsche Gesellschaft auf, sondern auch die griechische, die noch gar nicht kapiert hat, dass sie „nicht mehr Teil der Euro-Familie sein will“. Obwohl regelmäßig drei von vier Griechen (nach der neusten Umfrage knapp 70 Prozent) unbedingt in der Eurozone bleiben wollen.

Aber auf ein Detail muss hier noch verwiesen werden: auf die Tatsache, dass sich das Springer-Blatt bei dem zynischen Plädoyer für den Rausschmiss Griechenlands bei Vizekanzler Gabriel bedienen kann. Damit wird offenbar, dass die Führung der Sozialdemokratie, verzweifelt über ihre eigenen Umfragewerte, auf dem Niveau der rechtspopulistischen Propaganda angekommen ist: Die „deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien“ wollen nicht für „überzogene“ Wahlversprechen von Kommunisten zahlen?

Dieser Bezug auf „die Kommunsten“ ist von hochgradiger Ironie. Es ist zwar richtig, dass es innerhalb der Syriza bekennende Kommunisten (aller Schattierungen) gibt, die auch innerhalb der Parteigremien und in der Parlamentsfraktion ziemlich stark repräsentiert sind. Aber das Bemerkenswerte liegt hier darin, dass Gabriel und die BILD-Redaktion dabei sind, die Erwartungen und Hoffnungen des linken Syriza-Flügels zu erfüllen, der ganz offen für den Grexit eintritt. Kostas Lapavitsas durfte also seine Botschaft über die BILD-Zeitung transportieren. Er und die Grexit-Fraktion innerhalb der Syriza argumentieren heute auf derselben Linie wie die Euro-Fighter von der AfD und neoliberale Einzelkämpfern wie Hans-Olaf Henkel. Ob Kommunisten oder nicht – als Mitstreiter in einer deutschen Grexit-Kampagne sind sie durchaus willkommen. (Siehe dazu meine Analyse über den Grexit in der letzten Ausgabe der Le Monde diplomatique).
http://www.nachdenkseiten.de/?p=26458
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find das ja immer geil, wenn die Entrüstung hohe Wellen schlägt, weil die Griechen "unser" Geld bekommen und verzocken. Das Geld, was wir den Griechen gegeben haben, haben wir uns selbst von der EZB geliehen zu einem niedrigeren Zins, als wir es den Griechen weitergeliehen haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Deutschland mit dem an Griechenland geliehenen Geld noch Profit durch Zinsen erwirtschaftet.
 
nik_ schrieb:
wo ist das das gleiche? liest du überhaupt was ich schreibe? es geht nicht darum renten zu kürzen, sondern erstmal ein föhiges sozialsystem mit edv erfassung einzuführen und die bestechlichkeit zu verringern. es kann nicht sein, dass da leute 5 renten kriegen obwohl sie anspruch auf eine hätten.

Und ich hab dir genau beschrieben warum das so schwer ist umzusetzen.
Weil man alten gäulen nur schwer etwas neues beibringen kann um so komplexer der Umstieg ist.
 
JustT0m schrieb:
Ich find das ja immer geil, wenn die Entrüstung hohe Wellen schlägt, weil die Griechen "unser" Geld bekommen und verzocken. Das Geld, was wir den Griechen gegeben haben, haben wir uns selbst von der EZB geliehen zu einem niedrigeren Zins, als wir es den Griechen weitergeliehen haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Deutschland mit dem an Griechenland geliehenen Geld noch Profit durch Zinsen erwirtschaftet.

Die Situation (unter anderen) in Griechenland zwang zu einer Währungspolitik, welche die Abschwächung des Euros nötig machte, damit zwar der Wirtschaft nützt, aber vor allem Sparern schadet ...

Sehr vereinfacht, die Implikationen sind ziemlich komplex, und die Währungsunion stößt einfach an ihre Grenzen, durch fehlende Instrumente der zielgenauen Regulation. Somit ja, Griechenland kostet den Mitgliedsstaaten Geld, egal ob mit Schuldenschnitt oder ohne. Wenn auch weniger Griechenland selber, als die Reaktion der Märkte auf die Krise ...
 
Jo, die Exportüberschüsse sind ein riesen Problem. Man stelle sich mal vor, alle würden so verfahren. Aber wohin dann exportieren? Davon abgesehen bedeuten Export auch den Export von Arbeitslosigkeit. Die sieht man in ganz Europa.
 
@x.treme das Fatale ist, dass diese Komplexität eben einem Großteil der Bevölkerung nicht zu vermitteln ist. Klingt arrogant, ja ich weiß aber manchmal sollte man die Dinge auch mal beim Namen nennen dürfen. Das ist so ermüdend und anstrengend, dass ein Großteil einfach nur noch akzeptiert und nicht mehr hinterfragt, was da wirklich Sache ist. Und das bringt solche abartigen Drecksblätter auf den Plan, die ganz stumpf wiederholt falsche Details als Tatsache verkaufen und hier gilt 'steter Tropfen höhlt den Stein'. In Griechenland läuft viel falsch und es wurde über Jahre Misswirtschaft betrieben, das ist unbestritten. Unbestritten ist aber auch, dass es ganz andere Möglichkeiten gegeben hätte, wie die Eurozone hier hätte helfend eingreifen können. Denn so wie es aussieht, stand niemals wirklich eine Rettung des Landes im Vordergrund, zu allererst kamen immer jeweils persönliche Interessen der Geldgeber. Und gerade bei uns wurde von Anfang an jeder Grieche als schmarotzender Faulenzer dargestellt, dem man jetzt mit unsrem eigenen, sauer erwirtschaftetem Geld helfen muss, dass hier vielleicht sogar noch später an der eigenen Rente fehlt. Wie kann es sein, dass eine derart verlogene Meinungsmache selbst von ganz oben geduldet wird?
 

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