Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

So wie ich das verstehe, laufen die ELA-Hilfen weiter. Werden aber nicht mehr erhöht. Wenn nun morgen alle Griechen aufstehen und sofort Geld abheben, dann reichen die ELAs nicht mehr aus und die Banken sind bankrott. Oder?
 
reobase schrieb:
D.h. 270 Mio € deutsches Steuergeld wurden an einem Tag verschenkt!
Wohin denn sonst mit dem Geld? Schulen? Bafög? Straßen? Internetausbau? weniger Waffenexporte? Steuerentlastungen?
Bevor jemand auf solch unsinnige Ideen kommt, haut unsere Regierung das Geld lieber raus. :evillol:

Stand 20.02.2015 waren es 92,7 Mrd. €, die Deutschland an Griechenland gezahlt hat. Wenn wir Griechenland pleite gehen lassen würden, wäre das Geld weg.
 
Ja, oder anders gesagt:
Draghi (bzw. der EZB-Rat) hatte nicht den Mut selber den Stecker zu ziehen, sondern überlässt es nun den Griechen, sofern diese nicht kurzfristig Kapitalflusskontrollen einführen.

Die EZB kann somit am Ende sagen: Wir waren nicht Schuld, sondern die griechische Regierung. Der Spaß kostet dann aber noch mal so 2-3 Milliarden.


"Stand 20.02.2015 waren es 92,7 Mrd. €, die Deutschland an Griechenland gezahlt hat. Wenn wir Griechenland pleite gehen lassen würden, wäre das Geld weg."


Rechtlich gesehen nicht. Es gibt nicht sowas wie eine Staatsinsolvenz, die Schulden blieben bestehen, und sie sind in Euro und nicht in Drachme zu zahlen. Nur Griechenland wird das ziemlich egal sein bzw. die Streitigkeiten werden sich Jahrzehnte in die Länge ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da niemand genau weiß, über wieviel Eigenkapital die Banken noch verfügen, kann man schwer schätzen, wie weit man mit den 90 Milliarden noch kommt. Wenn aber jeder Grieche heute und morgen sein vorhandenes Vermögen abhebt und es keinerlei Kontrolle der Höhe gibt (Kapitalkontrolle), dann dürfte ziemlich schnell Schluss mit lustig sein.
Ergänzung ()

Nochmal....das Geld, was Deutschland den Griechen leiht, ist ein Darlehen mit 5% Zinsen, was wir uns selbst mit 2-2,5% Zinsen geliehen haben. Das ist KEIN eigenes Vermögen. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, Deutschland hätte bei aktueller Staatsverschuldung von über 2 Billionen irgendwo mal eben knapp 100 Milliarden auf der hohen Kante? Leute, bitte....
 
"ist ein Darlehen mit 5% Zinsen, was wir uns selbst mit 2-2,5% Zinsen geliehen haben"
Und wir trotzdem zu 100% zurückzahlen müssen - und wenn man nun das Risiko betrachtet, war die Weitergabe für 5% Zinsen fast geschenkt. ^^
Bei einem Grexit wird man eine Ewigkeit auf die Rückzahlung warten müssen, wir werden keine Zinsen bekommen, und vermutlich wird das ganze auch noch mit Reparationszahlungen für die Weltkriege gekürzt werden ;)
 
JustT0m schrieb:
@reobase

hör bitte auf, so einen Unsinn zu verzapfen und informier dich, bevor du einfach nur das nachplapperst, was du täglich in der Blöd liest

http://www.europa-verstehen.de/them...ld-wenn-es-doch-selbst-so-viele-schulden-hat/

Wer verzapft hier Unsinn? Ich zitiere dich mal:

JustT0m schrieb:
Ich find das ja immer geil, wenn die Entrüstung hohe Wellen schlägt, weil die Griechen "unser" Geld bekommen und verzocken. Das Geld, was wir den Griechen gegeben haben, haben wir uns selbst von der EZB geliehen zu einem niedrigeren Zins, als wir es den Griechen weitergeliehen haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Deutschland mit dem an Griechenland geliehenen Geld noch Profit durch Zinsen erwirtschaftet.

Du schreibst Deutschland macht Gewinne durch das geliehende Geld an Griechenland. Das sämtliche Zinsgewinne Griechenland ausgezahlt werden und damit Griechenland gar keine Zinsen zahlt schreibst du nicht.
Das die inzwischen fast 100 MRD € für die Deutschland als Gläubiger eintritt nur noch auf dem Papier existieren schreibst du nicht.
Glaubst du ernsthaft Greichland wird jemals die Schulden bezahlen?

Und was ändert das denn, wenn Deutschland selbst das Geld aufnimmt, was sie weiter verleihen? Deutschland tilgt ja noch seine Schulden und für die schwarze Null wird doch selbst die Infrastruktur aufgegeben....

Ich habe mir noch weitere deiner Beiträge durchgelesen und finde dort schon eine relativ deutliche Position pro Grirchenland und pro aktueller Regierung die du einimmst. Das die Griechen Jahrzehnte (und selbst jetzt noch) über ihrem wirtschaftlichen Niveau leben erwähnst du nur am Rande.

Das ein Nettofluss von dutzenden Milliarden € alleine seit Dezember auch nicht mit einem völlig veramten Volk übereinstimmen können, möchte auch noch allen hier schreiben die immer mit "Menschenwürdigenleben" argumentieren.
 
Leute bei einem Grexit in der jetztigen Situation, ohne Schuldenerlass, wird Griechenland ein 3. Weltland werden. Die Schulden vervielfachen sich wenn sie die Drachme wieder einführen. Deutschland hatte dort 2010 ca. 30 Mrd. bzw unsere Banken. Jetzt sind es wieviel? Und dem Land geht es keinen Deut besser, ausser dass die Schuldenlast um fast 100% gestiegen ist.

@reobase.

Mann könnte aber auch behaupten, Staatsschulden sind nicht gezahlte Steuern, genauso wie bei uns. Denn die Vermögen nehmen mit der Staatsverschuldung immer zu.

"Das ein Nettofluss von dutzenden Milliarden € alleine seit Dezember auch nicht mit einem völlig veramten Volk übereinstimmen können, möchte auch noch allen hier schreiben die immer mit "Menschenwürdigenleben" argumentieren. "

Was willst du damit sagen?
Ein verschuldetes Land soll sich komplett ausziehen, am besten zurück zur Steinzeit? Was man hier lernt ist, wenn es ums Geld, dann gibt es keine Gnade, vor allem nicht wenn der Deutsche das Geld gibt. Man sollte nicht vergessen, warum wir nach dem Krieg so schnell auf die Beine kamen. Marshallplan und so....
Griechenland hatte einen Primärüberschuss von 1,7%. Ohne die Hilfsgelder, die ja eh nur den Gläubigern zu gute kommmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh man, manchmal garnicht so einfach dem Dialekt im Video zu folgen, wenn man aus dem Norden kommt. :D

Aber ja OK, das Geld welches wir Griechenland geliehen haben wäre bei einer Pleite nicht unbedingt weg. Aber wir müssen unsere Schulden ja ebenfalls begleichen und je länger wir warten, desto teurer wird es.
Und dass Griechenland in den nächten 30 Jahren in der Lage sein wird das Geld zurück zu zahlen mag ich mal bezweifeln.
 
reobase schrieb:
Du schreibst Deutschland macht Gewinne durch das geliehende Geld an Griechenland. Das sämtliche Zinsgewinne Griechenland ausgezahlt werden und damit Griechenland gar keine Zinsen zahlt schreibst du nicht.
Das die inzwischen fast 100 MRD € für die Deutschland als Gläubiger eintritt nur noch auf dem Papier existieren schreibst du nicht.
Glaubst du ernsthaft Greichland wird jemals die Schulden bezahlen?

Griechenland ist erst mal grundsätzlich verpflichtet, alle Kredite incl. aller Zinsen zurückzuzahlen. Dass das aktuell nicht möglich ist, liegt auf der Hand. Der vereibarte Zeitraum, innerhalb dessen die Schulden zurückgezahlt werden müssen, ist mir nicht bekannt. Dass Greichenland seine Schulden niemals zurückzahlen wird, ist reine Spekulation.


reobase schrieb:
Ich habe mir noch weitere deiner Beiträge durchgelesen und finde dort schon eine relativ deutliche Position pro Grirchenland

nicht Pro Griechenland, aber ich bin nicht der Meinung, dass man ein Land auf diese Art und Weise zur Vernatwortung ziehen muss, wie die Eirogroup das gerade praktiziert. Vor allem unter dem Aspekt, dass es andere Möglichkeiten gibt. Und unter dem Aspekt, dass sich die Eurogroup gerne als Retter der EU darstellt, primär aber knallharte eigene wirtschaftliche Interessen die Entscheidungsgrundlage sind.

und pro aktueller Regierung die du einimmst. Das die Griechen Jahrzehnte (und selbst jetzt noch) über ihrem wirtschaftlichen Niveau leben erwähnst du nur am Rande

mit der aktuellen Regierung bin ich völlig über Kreuz. Ich habe sie weder gelobt, noch heiße ich ihre Wirtschafts/Sozial/Innen/Außenpolitik gut. Die Versäumnisse der Griechen habe ich angesprochen, sie sind viel zu lange ignoriert worden obwohl allen bekannt. Es gäbe reichlich Mittel und Wege, wie dem relativ einfach beizukommen wäre. Aber das muß von der griechischen Regierung kommen, von niemandem sonst. Dass da nichts passiert, ist ein Skandal. Das bedeutet für mich aber nicht, dass man ein ganzes Volk dafür derart an den Pranger stellt, wie das aktuell geschieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Griechenland könnte sich noch ein paar Wochen mit € halten, wenn es den Auslandszahlungsverkehr reglementiert und im Land den Bargeldgebrauch stark beschränkt und nur elektronische Kontobuchungen zulässt. Damit werden bis auf die Barabhebungen keine weiteren € benötigt, obwohl die Konten bei den Banken auf € lauten. Solange die griechischen Banken untereinander nur Geld überweisen, kann die griechische Zentralbank dies steuern, selbst wenn die griechische Zentralbank damit ihr Eigenkapital aufbrauchen sollte. Darin haben Sie seit der Finanzkrise Übung. Die EZB wird sehen wollen, wie die griechische Zentralbank vorgehen wird. Sollte diese wiederum mit negativem Eigenkapital arbeiten, wird eine Rückkehr zum € für Griechenland in den nächsten Jahren nicht mehr möglich sein.
Eine nationale Notenbank, die wiederholt massivst und vorsätzlich gegen die EZB-Richtlinien verstößt, ist nicht tragbar für die restlichen € Länder. Das kann aus geldpolitischen Gründen nicht toleriert werden.

Die nächsten 1-2 Wochen werden sehr spannend werden.
Ich lehne mich zurück und beobachte und ziehe für mich persönlich Schlussfolgerungen über mögliche zukünftige Szenarien in Sachen Staatsschulden und Geldverkehr.
 
Godde schrieb:
L

"Das ein Nettofluss von dutzenden Milliarden € alleine seit Dezember auch nicht mit einem völlig veramten Volk übereinstimmen können, möchte auch noch allen hier schreiben die immer mit "Menschenwürdigenleben" argumentieren. "

Was willst du damit sagen?
Ein verschuldetes Land soll sich komplett ausziehen, am besten zurück zur Steinzeit? Was man hier lernt ist, wenn es ums Geld, dann gibt es keine Gnade, vor allem nicht wenn der Deutsche das Geld gibt. Man sollte nicht vergessen, warum wir nach dem Krieg so schnell auf die Beine kamen. Marshallplan und so....
Griechenland hatte einen Primärüberschuss von 1,7%. Ohne die Hilfsgelder, die ja eh nur den Gläubigern zu gute kommmen.

Ich will damit sagen, dass viele Griechen im Gegensatz zur Darstellung der Medien gar nicht so arm sind. Griechenland soll nicht zurück zur Steinzeit sondern auf dem Niveau leben, das ihre Wirtschaft hergibt.

Und der Vergleich mit dem Krieg ist ein Witz. Welcher Krieg war denn in Griechenland in den letzten 50 Jahren? Und liegt dort alles in Trümmern und muss neu aufgebaut werden?

Der Primärüberschuss ist auch Witz da dort einfach alle Zinszahlungen ausgenommen wurden außerdem lag der Überschuss weit unter den Erwartungen der ehemaligen Troika...
 
Du empfindest es also selbstverständlich, dass uns nach dem Krieg geholfen wurde. Tja.....wir haben ihn aber angefangen. Was haben die Griechen verglichen dazu gemacht?
Der BiP Griechenlands liegt bei 250 Mrd bei 10 Mio Einwohnern, der übrigens um fast 20% eingebrochen ist seit dier Krise. Wir haben einen BiP von ca. 3 Billionen.
Die die Durchschnittsrente dort beträgt ca. 600€ bei uns 1200€, so abwägig ist das wohl nicht oder?
Jetzt komm nicht mit hier dort kassiert einer 10 Renten oder sowas, das ist ja klar, sowas ist Quark.

Nochmal es geht um »arm gegen reich«, um »Lohnabhängige gegen Kapitalbesitzende« – also darum, dass die Ausgaben des Staates die Kapitalbesitzenden unterstützen, statt soziale Maßnahmen zu finanzieren. Die Bevölkerung soll billiger werden, sparen, auf Lohn verzichten, mehr arbeiten, wettbewerbsfähiger werden (siehe »Agenda 2010«), um Investitionen in Europa rentabler zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
root@linux schrieb:
@S.Kara: Das Geld ist nicht einfach so weg wenn Griechenland pleite ist. Das wird halt später bezahlt, damals mit Polen und der Sowjetunion & Co. hats auch 20 Jahre gedauert, bis das Geld wieder zurückbezahlt wurde.

und wie hoch war die schuldenquote dieser länder? aktuell hat griechenland 175%, wenn ich mich nicht täusche. ich konnte keinen beleg finden, aber ich habe gewisse zweifel, dass die damaligen länder eine derart drückende schuldenlast hatten. und ob euro oder drachme, wie diese unvorstellbare summe zurückbezahlt werden soll, bleibt offen. ich denke, wenn auf die neuanfänge, u.a. ostblock verwiesen wird, dann geht vergessen, dass die unter günstigeren bedingungen gestartet waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die aktuelle Schuldenquote von Japan liegt bei 245. Kommt irgendjemand auf die Idee, denen Staatsbankrott zu prophezeien? Gibt's ne Ratingagentur, die Alarm schlägt. Bekommt Japan wahllos Kredite zu Normalzinsen oder zahlen sie völlig überzogene Zinsen wie Griechenland weil jeder denkt ' das seh ich sowieso niemals wieder'? Nein. Und warum nicht?
 
@speedyjoe: Die Aussage kommt nicht von mir, sondern von einem Experten, schau dir doch bitte das verlinkte Video an.

@JustT0m: Diese "Schuldenquote" ist eh schmarrn, da kann man ja gleich den Bic-Mac Index als Referenz hernehmen :freak:
 
das zitat hat einfach grad gut gepasst. ;) ja, ich habe mir das video angeschaut und ich habe, ich glaube diese woche, einen beitrag gesehen über die einführung einer währung in den ostblockstaaten (bsp. tschechien). und dass dies griechenland auch machen könnte. aber es gibt ein paar unterschiede. die bevölkerung will den euro, weil sie ihrer regierung nicht traut, die neue währung müsste vertrauen geniessen und die höhe der staatsverschuldung, die im vergleich zu den ostblockstaaten in den 1990er massiv höher ist. hier ist noch das video.

@JustT0m
der grosse und wichtige unterschied ist, dass japan zu 95% im inland verschuldet ist. aber die werden auch bald ein grosses problem haben, aufgrund der demografischen entwicklung, dass inlandgeld versiegt nämlich langsam aber stetig.
 
Zuletzt bearbeitet:
In GR wie auch z.B. in D wurden von Anfang an Abgaben gekappt und Privatvermögen staatlich geliehen.
Damit werden auch goldene Futtertröge im öffentlichen Dienst eingerichtet und finanziert.
In D liegen die bereits jetzt aufgelaufenen Beamtenpensionsanwartschaften angeblich bei ca. 1 700 Mrd €.
Prof. Lauterbach erklärte bei 'hart aber fair', 50 % der Privathaushalte haben in D 1 % des Privatvermögens.
Wie ist das wohl in GR? In der dortigen Verfassung steht angeblich, Reeder bezahlen keine Steuern, hahaha.

Staatsschulden sind immer Privatvermögen durch Abgabenkappung und ÖD-Aufblähung.
Und die Marktwirtschaft wird stranguliert:
Es gibt die Anlegernetze zwecks shareholder value. Aber es gibt keine Anbieternetze zwecks user value.
Das bewirkt den demographischen Wandel der Industrienationen, weil Betriebslose damit für Nachkommen keine Zukunft haben.
Das ist jetzt u.a. für mich ein Segen, Familie und Nachkommen zu unterlassen, niemanden in ein ökonomisches disaster zu zerren.

Immer bezahlen alles dazu möglichst kaufkräftige Nachfrager.
Doch user value wird verweigert: es gibt keine aktive Wirtschaftspolitik für vollwertige Marktteilnahme.
Das hat von Anfang an jeden Ansatz für eine Familie im Keim erstickt und dürfte sich derart global auswirken.
Die Wirtschaftswissenschaften versagen dazu immer noch, weswegen A. Nobel auch keinen derartigen Preis eingerichtet hat.
 

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