News Halbleiter-Knappheit: Bundesregierung bittet Taiwan um Priorisierung

MarcelGX schrieb:
Das glaubst du dich selbst nicht. Das ist nur eine diplomatische Floskel. Die Verträge sind klar, die arbeiten mit Sicherheit schon am Limit (= Gewinnmaximierung). Der Brief ist maximal lächerlich und peinlich für unseren Industriestandort.
Das musste ich mir auch denken. Selbstverständlich sagen die öffentlich "ja", aber im Diplomatenzimmer wird es heißen: "Entweder ihr zahlt mehr, oder ihr müsst warten". Das löst man mit Geld, nicht mit Briefen.
 
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ZRUF schrieb:
Ja, eine europäische Chipfertigung wäre sicherlich nicht das Verkehrteste.
In Dresden gibt es sicherlich noch immer genug Know-How. Aber um eine moderne Fertigung hochzufahren braucht es halt auch Zeit, Geld und in Deutschland vor allem auch Durchhaltevermögen, weil man an vielen Fronten kämpfen muss.
Chipfertigung ist energieintensiv... also hat man dann zum Beispiel auch wieder die Umweltschützer auf der Pelle etc.
Dann stell die Fabs in Frankreich hin. Die haben genügend Atom Energie zur Verfügung.

Gerade die Corona Krise zeigt doch wie abhängig wir mittlerweile von Asien, bzw China sind.
 
Ist immer wieder interessant zu sehen, das Firmen gerne die Vorteile von JIT und Auslagern an Subunternehmen einstecken, jedoch sofort heulend nach Hilfe schreien wenn sie mit den Nachteilen konfrontiert werden.

Wie kleine Kinder.
 
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FranzDurst schrieb:
Artikel und Chiproduktion nicht verstanden was?
Erstens war man nicht zu doof genügend Chips zu bestellen, es gibt schlicht nicht ausreichend da Kapazitätsgrenze erreicht.
Daher bringt auch die Anfrage nichts, man muss warten bis Tsmc neue Kapazitäten frei hat und dann gibt's vielleicht priorisiert welche.

Die Anfrage ist ein Resultat unserer Wirtschaft, guck mal nach wer in Deutschland wirklich für Geld sorgt und mach dir dann Gedanken warum die Politik wohl möchte das der Wirtschaftszweig läuft.
Alternativ was es für Deutschland bedeutet wenn der Zweig wegbricht...
Mal schön langsam mit den Pferden....
Selbstverständlich war man zu doof genügend Chips zu bestellen, einfach mal woanders informieren. Die Deutschen Hersteller haben ihre Order alle zurückgefahren wegen Corona und dann schieben die jetzt Panik, wo die doch mehr Chips brauchen.
 
Dann wäre es wohl gut gewesen, wenn man in Sachen politischer Beziehung nicht vor China den Schwanz eingezogen hätte, weil Taiwan ja kein zweites China sein darf.
 
Dito schrieb:
Ein Wunder, dass sie überhaupt das Wort "Chip" kennen.
Also bitte, mir fällt es in den letzten Monaten ja auch besonders schwer, an die Kompetenz der Regierenden zu glauben, aber davon auszugehen, dass Altmaier sich nicht mit Chips auskennt, ist ganz offensichtlich doch etwas weit hergeholt.
 
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Ein rotes Auto schrieb:
Aber Bauteile die in TV, Handy, Computer, Automobil, Haushaltsgeräten, und und und zu finden sind, können doch nicht immer nur alle aus Fernost kommen.

Das Problem ist ja, dass von den Dingen, die du aufgezählt hast, sowieso quasi alles in China produziert wird.

TV, Handy, Computer kommt fast alles aus China, und wenn nicht, Taiwan. Eine große Menge der deutschen Elektronikmarken wurden verkauft und verkaufen jetzt Chinaware unter dem deutschen Label, bspw. AEG. Bei den Haushaltsgeräten hat Miele als letzter großer deutscher hersteller mit deutscher Produktion letztes Jahr angekündigt große Teile der Produktion nach Polen zu verlegen. Nur noch die Topmodelle der Waschmaschinen werden in Deutschland gebaut. Waschtrockner usw in Polen, Staubsauger seit einiger Zeit schon in China. Siemens /Bosch / Liebherr Kühlschränke kommen aus der Türkei und China.

Daimler will die komplette Produktion von Verbennungsmotoren nach China verlagern. Die Hälfte der deutschen Autos wird ohnehin schon aus China zugeliefert, bspw. Große Teile der Bosch Produkte. Würde mich auch nicht wundern, wenn die Kabelbäume und Stoffbezüge schon vorbereitet aus China kämen.

Bei den Kameras gibt's nur noch Leica. Selbst Zeiss lässt die SLR objektive (bspw. Zeiss Otus) bei Cosina, Japan, fertigen. Immerhin besser als Nikon, die mittlerweile fast komplett aus Japan abgewandert sind und letztes Jahr bekannt gegeben haben, dass in Japan keine Kameras mehr hergestellt werden.

Werkzeuge sind das nächste leidige Thema. Bosch ist zu 80% made in China, Connex, Westfalia, Lux, Einhell, Metabo, und wie sie alle heißen ebenfalls.

Kochgeschirr (Töpfe, Pfannen): WMF, Rösle, Zwilling, Silit - 50-100% China. WMF ist quasi nur noch China über alle Produktpaletten seit der Blackrockübernahme.

Du kommst ohne Chinaprodukte nicht mehr durch den Alltag. Der chinesische Wecker oder Handy klingelt, dann hältst du dir ne chinesische Philips Zahnbürste in den Mund, duschst mit einer chinesischen duschbrause mit shampoo aus einer chinesischen Plastikflasche, dann nimmst du den chinesischen Gürtel beim anziehen zur Hand, schmierst dir mit einem chinesischen Messer Butter auf dein sonnenblumenkernbrot, Kerne made in China, auf einem chinesischen Teller, chinesische tefal Kaffeemaschine, danach alles in die chinesische AEG spülmaschine, und dann geht's im home Office an deinen vollkommen chinesischen arbeitsplatz.
 
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Die Autoindsutrie hat im Frühjahr die Bestellungen reduziert, da weniger benötigt wurde. TSMC hat die Kapazitäten anderweitig verkauft und verplant. Jetzt will die Autoindustrie wieder mehr Kapazitäten, die aber nicht vorhanden ist, da dieser Wirtschaftsbereich nicht gelitten hat sondern sogar gewachsen ist 2020. Wer soll denn ahnen, dass andere nur auf die Kapazitäten gewartet haben ;)

Nun fragt die Bundesregierung an und erhält die Antwort die logisch ist - Mehr Kapazitäten kann man gerne haben, sobald es mehr gibt... eh klar.
Man muss auch sehen das GloFo und Infinion zurzeit kaum freie Kapazitäten haben werden. Die Automobilindustrie plant Modelle und Motoren auf Jahre, Plattformen teilweise Jahrzehnte im Vorraus. Bei Elektronik ist man scheinbar weniger vorrausschauend und hofft wohl das die laufend billiger wird (was die letzten Jahrzehnte auch so war).
 
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IronAngel schrieb:
Dann stell die Fabs in Frankreich hin. Die haben genügend Atom Energie zur Verfügung.

Gerade die Corona Krise zeigt doch wie abhängig wir mittlerweile von Asien, bzw China sind.
Die Strommenge ist doch bei uns nicht das Problem. Deutschland ist ja nicht umsonst einer der größten Stromexporteure. Das Problem ist, dass immer irgendwer dagegen ist und jedes Projekt deshalb sinnlos in die Länge gezogen wird. Gerade bei Halbleitertechnik ein Genickbruch.

Ok, also doch Frankreich. Wobei... die Streiken ständig. Da werden vor lauter Streiks dann keine Chips mehr gefertigt ^^
 
Topflappen schrieb:
Ich nenne so was Stammtischparole, ohne Nährwert, ohne Anspruch an die Wirklichkeit, Fake News usw.
Hier nur ein Gegenbeweis:
Subventionsbericht 2020 aus dem BFM

Und ja, die Autoindustrie kommt darin vor, bzw. nur am Rande und indirekt durch die Förderung der E-Mobilität.
Ich besuche keine Stammtische, zu dem Schluss komme ich ganz alleine allein durch die Abstinenz von Stammtischen die mit "haben wir schon immer so gemacht" das bestehende Weltbild immer wieder bestätigen.

Man kann sich alles schön rechnen indem man den Zeitraum eingrenzt und die Art der Subventionen.
Die Bahn wertet Züge die komplett ausfallen auch nicht als verspätet, der Kunde sieht das aber sicher anders.

Die Abwrackprämie war wohl keine Subvention oder? Statt einer Strafe bekamen die Autobosse auch noch eine Belohnung.
Und welche Industrie ging als erstes in die Zeitarbeit und der Staat zahlt die ganzen Löhne. Im März waren die sehr froh dass man für die ohnehin geplanten Kapazitätsreduzierungen bei Verbrenner-Neuwagen eine andere Ausrede gefunden hat als die eigene Inkompetenz: Corona ist Schuld. Und mit Steuergeldern bezahlt man dann die ohnehin notwendigen Produktionskürzungen. Pass auf, am Ende ist auch Corona noch Schuld dass die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren. Nicht etwa die Jahrzehntelange Ignoranz der Manager gegenüber neuen dem Klimawandel, neuen technologien, CO2 Neutralität.
Nein, Corona wars!!!einseinself
Das konnte doch niemand ahnen!!

Wenn man es genau nimmt müsste man auch die Infrastrukturkosten des Steuerzahlers für den Straßenbau, die EInbußen bei Fuß- und Fahrradverkehr, Unfallbedingte Mehrkosten etc. mit einrechnen. Genau so wie die Bahn das Schienennetzwerk unterhalten muss, ermöglicht es nämlich erst das Geschäftsmodell der Autohersteller. Sonst stimmt die Vergleichbarkeit ja gar nicht, wir müssen doch wissen was uns diese Auto-fixierte Infrastruktur als Gesellschaft an Kosten verursacht. Aber solche ganzheitlichen Ansätze werden in Stammtischgesprächen schnell weggewischt. Das stellt das eigene Selbstbild zu sehr in Frage, das darf man unmöglich ergebnisoffen diskutieren.
 
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g0nz schrieb:
Die nächste Generation braucht ihr Spielzeug!
Ergänzung ()

Nvidia natürlich bei Simsung
Was bitte sind Autos (die aller meisten) denn bitte schön? Auch nur Spielzeuge - halt für ne andere Zielgruppe...

Bezüglich Druck machen - könnte man... Wenn TMSC nicht liefert gibt es von Zeis auch keine Optiken mehr für EUV Systeme die nach Taiwan gehen... mal sehen wer sich da wie schnell bewegt... Also Abhängigkeiten sind in beide Richtungen gegeben...

Nur löst das ja nichts. Mich würde interessieren ob da nicht auch der Handelsstreit zwischen China und USA eine Rolle spielen... Schließlich sind ja wohl Rohstoffe auch knapp - nur warum?
 
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Novasun schrieb:
Was bitte sind Autos (die aller meisten) denn bitte schön? Auch nur Spielzeuge - halt für ne andere Zielgruppe...

Bezüglich Druck machen - könnte man... Wenn TMSC nicht liefert gibt es von Zeis auch keine Optiken mehr für EUV Systeme die nach Taiwan gehen... mal sehen wer sich da wie schnell bewegt... Also Abhängigkeiten sind in beide Richtungen gegeben...

Nur löst das ja nichts. Mich würde interessieren ob da nicht auch der Handelsstreit zwischen China und USA eine Rolle spielen... Schließlich sind ja wohl Rohstoffe auch knapp - nur warum?

Lass uns mal überlegen wer schneller am "Kopieren" ist: > Deutschland die Chipfertigung oder Taiwan die Optiken? < :-)

Wie von anderen geschrieben ist es doch ein hausgemachtes Problem. - Die AutMobHersteller haben ihre Bestellungen kurzfristig zurück gefahren, die freien Kapazitäten seitens TMSC wurden umgeplant und nun will man die Bestellungen wieder hochfahren, jedoch fehlen die Kapazitäten.

Was vermutest du, was unser Wirtschaftsminister den Taiwaner (?) geantwortet hätte, wenn die einen Ersuch gestellt hätten die Bestellungen an Chips in 2020 aufrecht zu erhalten? :freak:
 
@Haaase
So war das SELBSTVERSTÄNDLICH nicht gemeint, wäre schließlich gemein.
 
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Peinlich, da könnten wohl viele Länder und Branchen daherkommen und bei TSMC einen auf bitte bitte machen. Und das man Gamer CPU und Fahrzeug in keinem Fall vergleichen kann sehe ich auch nicht so. Es gibt sicher genügend Fahrzeuge auf dem Markt, damit Konsument X von A nach B kommen kann. Auch ohne vielleicht einen super speziellen Chip im Auto. Es braucht nicht immer Luxus. Es ist wohl klar um was es hier in erster Linie geht, rein politisch um Arbeitsplätze, nichts anderem. Irgendwie muss der Bürger ja Geld verdienen, damit Steuern bezahlt werden und wir aus der ganzen Misere noch irgendwie rauskommen. Die Junge Generation wird diese Last noch viele Jahre mit sich tragen bis die Staaten, egal wo auf der Welt, sich wieder im normalen finanziellen Rahmen bewegen. Können nicht alle unendlich viel Geld drucken wie die USA es machen. Mir ist egal ob Mercedes jetzt seinen Spurassistenten Chip hat oder nicht, ich warte auch seit drei Monaten auf meinen 5900X:-). Schliesslich brauch ich meine Kiste auch im Home Office für produktive Arbeit.
 
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Der Fail der Autoindustrie liegt vor allem darin, auch in aktuelle Modelle immer noch mehrere Dutzend verschiedene Steuergeräte rein zu pflastern, während Tesla mit einem einzigen zentralen Element auskommt.

Sehe btw. nicht, was der Altmaier hier falsch gemacht haben soll. U.a. sowas ist sein Job, und wenn da am Ende auch nur paar Prozent mehr Chips ankommen oder eher geliefert werden hat es schon was gebracht.
 
Irgendwann mal wird der Staat die deutsche Auto Industrie übernehmen, anscheinend geht gar nichts mehr ohne der helfenden öffentliche Hand, also können ja gleich die Konzerne Staatsbetriebe werden.
 
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