News Halbleiter-Knappheit: Bundesregierung bittet Taiwan um Priorisierung

Klassikfan schrieb:
In Dresden etwa ist immer noch Global Foundries (ehemal AMD) am Arbeiten.
Die Autohersteller bauen ja keine eigenen Chips sondern bestellen bspw. bei NVidia, die wiederum nicht bei GF fertigen lassen. Aber grundsätzlich könnte man das sicherlich komplett auch hierzulande entwickeln und fertigen. Btw. bald auch Bosch mit eigener HL Fertigung.
 
DaZpoon schrieb:
Ist das wirklich Aufgabe des Ministeriums?

So einen Brief kann eine einzige Person schreiben... vielleicht hat ihn Altmeier sogar selbst verfasst. Und warum auch nicht? Es ist nur ein Brief vom Wirtschaftsminister mit einer Bitte... nicht von einem Diplomaten oder dem Außenminister oder der Kanzlerin.
 
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Franky-Boy schrieb:
Ein fettes Double Dislike von mir. Es gibt in Deutschland keinen Platz mehr für Egoismus und Nationalismus. Ich hoffe, dass Taiwan uns den Mittelfinger zeigt und sich von solch dummen Aussagen des Wirtschaftsministers einer sterbenden Industrienation nicht beeindrucken lässt.
Im Gegenzug könnte das aber auch dazu führen, das Deutschland mehr die Interessen von Taiwan vertritt. Da schein der Groschen gefallen zu sein, das ohne Chips die billigste Fabrik in China nichts bringt. Und ein Markt ohne Ware ist irrelevant - egal wie groß der Markt ist. ^^
 
Asghan schrieb:
Wir sind ja schon dabei ;) Nachdem Reutlingen ausgelastet ist bauen wir ja in Dresden aktuell :)
Hat Bosch nicht derzeit 130nm für Mixed-Signal ASICs? Produziert Bosch überhaupt rein digitale ASICs?
Und umgekehrt, hat TSMC auch Mixed-Signal im Portfolio?

Jeder Halbleiter-Prozess und meist auch die Fabs sind doch für unterschiedliche Produkte optimiert, somit kann die Bestellung nicht einfach so bei einem anderen Anbieter platziert werden.

!Vorsicht, ggf. besteht dieser Beitrag aus Halbwissen!
 
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@calluna: Ich bin grundsätzlich immer skeptisch wenn die Autoindustrie hier first class Behandlung bekommt. Warum gibts so einen Brief nicht auch zur aktuellen Fertigungsknappheit von Fahrrädern? Kommen übrigens großteils auch aus Taiwan.
 
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Weniger Individualverkehr ist die Zukunft!
Sollen sie lieber einen großen Anteil der vorhandenen Chips für Busse und Bahnen nutzen. Und ihre Autos langlebiger machen... aber das wäre ja zu viel verlangt oder?!?!
Passt ja nicht zur Verschwenderischen Wirtschaftsform!
 
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Da sieht man mal, wer hier eigentlich das Land regiert.
Ich versteh trotzdem nicht, warum man nicht einfach einen Standort in Europa subventioniert. Vermutlich der Gewinn zu gering....
 
JackTheRippchen schrieb:
Hat Bosch nicht derzeit 130nm für Mixed-Signal ASICs? Produziert Bosch überhaupt rein digitale ASICs?
Und umgekehrt, hat TSMC auch Mixed-Signal im Portfolio?
Das kann ich dir garnicht sagen, bin nicht in dem Geschäftsbereich ;)
Wollte nur darauf raus, dass neue Kapazitäten überall entstehen, aber die sind halt nicht von heute auf morgen da. Der Neubau in Dresden zB bei uns hatte Jahre (!) an Vorlauf.
 
Um sich von dem Schrecken zu erholen, braucht der deutsche Wirtschaftsminister erstmal eine ordentliche Mahlzeit aka Schweinshaxen. Dann schauen wir weiter in Sachen Wirtschaft & Deutschland.
 
Schauen wir doch einmal, wo TSMCs Prioritäten liegen:
2020 Revenue by Platform.jpg

Wie war die Entwicklung?
Growth Rate by Platform.png

Ja, ganz sicher wird TSMC umgehend eine neue Priorisierung vornehmen... :freak:

Im Ernst, wenn dieses Jahr der Automotive-Umsatz auf Null sinken würde, es wäre eine kleine Delle in TSMCs Wachstumsrate, sonst nichts.
 
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Das Problem beim Hochfahren bzw. überhaupt erst einmal Erstellen einer eigenen Produktion, liegt unter Anderem auch darin, dass die asiatischen Tech Konzerne die wenigen Werke in Europa ja bereits aufgekauft haben, bzw. dies gerade tun.
Es war ein entscheidender Fehler vor Jahrzehnten, HighTech ausschließlich den Asiaten und US-Amerikanern zu überlassen.
Es gab die Tage einen ganz interessanten Artikel im Spiegel, dass inzwischen die ganze Wirtschaft in Deutschland (besonders Automobil) betroffen ist.
VW hat gerade riesige Probleme, weil sie mit Beginn der Covid-19 Pandemie ihr Auftragsvolumen zurück gefahren haben und nun, wo es wieder rauf soll, um die begehrten Chips mit Unternehmen wie Apple oder Samsung konkurrieren müssen - die aber wesentlich mehr davon abnhemen.
 
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hahahah für mich liest sich das etwa so:

Bitte helft uns wir sind ein 'Entwicklungsland'.
Zusätzlich sollten die auch mal anfragen ob Taiwan uns Geld schicken kann für unsere Infrastruktur für LTE und unserem stationären Internetanbindung :D

Wir deutschen sind so dermaßen lost mit Technik, das ist unglaublich
 
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Franky-Boy schrieb:
Ein fettes Double Dislike von mir. Es gibt in Deutschland keinen Platz mehr für Egoismus und Nationalismus. Ich hoffe, dass Taiwan uns den Mittelfinger zeigt und sich von solch dummen Aussagen des Wirtschaftsministers einer sterbenden Industrienation nicht beeindrucken lässt.

Ich kotz gleich ... kannst Du Deine politische Gesinnung bitte aus dem Thema raus lassen?
 
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DaZpoon schrieb:
Ist das wirklich Aufgabe des Ministeriums? Solange da keine Embargos oder sowas herrschen soll sich die Industrie doch selber um die Beschaffung kümmern. Am Ende gewinnt wohl der die Priorität, bei dem am Ende der meiste Gewinn abfällt.
^Naja der Laden gehört doch sowieso der REgierung :P
 
Psychodelik schrieb:
Tja statt TUI und Lufthansa mit Milliarden zu füttern, hättet ihr halt lieber das Geld richtig und punktuell genau investiert, dann würden wir jetzt nicht bei den Taiwanesen betteln.
Meine Fresse, was für Polemik.

Das Problem besteht nicht erst seit der Coronakrise. Es wurde vorher schon nicht sinnvoll gefördert. Siehe die von anderen abgesprochen Bsp. wie Infineon etc.
Die Gelder welche jetzt in die Luftfahrt gesteckt werden/wurden sind, wenn man mit der sich mit der Materie beschäftigt, nicht unlogisch.

Hinter Lufthansa stecken nicht nur Piloten und Stewardessen, sondern ein ganzer Industriezweig mit zig tausend Leuten in der Instandhaltung und etlichen Firmen in der Zulieferung, Flughafenangestellte etc.
Lufthansa zählt zu den größten Carriern weltweit und nur überflügelt (höhö, Wortwitz) von den neureichen arabischen Carriern, da diese massiv staatliche Gelder hineinpumpen.
Lufthansa hat relativ gut gewirtschaftet und mitgehalten, ohne das Papa Staat einspringt und subventioniert.

Natürlich läuft auch nicht alles perfekt, hust Alitalia-übernahme.
 
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deo schrieb:
Ich bin mir sicher, dass man zur Tageordung übergeht, wenn die Chips wieder in ausreichender Menge angeschippert werden.
Denk ich auch. Das geht schneller als allein die Zauneidechse für eine deutsche Fertigung umzusiedeln.
Ein Flug hier her dauert auch nicht so lange, weshalb der Produktionsstandort alleine eigentlich nicht das Problem sein kann. Eher will keiner längerfristig Milliarden in Kapazitäten stecken die man dann vielleicht doch nicht so in der Menge oder Art braucht. Wenn Europa garantiert was genau es in den nächsten 10 Jahren abnimmt, dann bauen die Asiaten das auch.
 
Chips für Autobauer... wie oft kauft man ein neues Auto?
...wie oft kauft man neue PC-Komponenten?
Dieses "Disaster" ist zu 100% hausgemacht... verlagern wir die Produktion doch nach China! Da isses viiiiiel billiger... tjo... und jetzt? Ist die K.... am dampfen... so kann's kommen :p
 
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calluna schrieb:
Die anderen wollen ja auch von irgendetwas leben? Ich frage mich, wie sich einige das hier mit dem Handel vorstellen und wie das funktioneren soll, wenn jeder alles selbst herstellt, was er braucht
Wie großzügig von deutschen Konzernen, dass sie den anderen Ländern netterweise die Zuliefererfunktion überlassen, damit die noch von was leben können!
Hier geht es natürlich ums Geld. Produktionen die nicht profitabel sind verschwinden in der Konkurrenz, und um Kosten zu minimieren wird ausgelagert was geht. Lustigerweise hast du aber nen Punkt, wenn Nationen über längeren Zeitraum niederkonkurriert werden, dann gehen sie tatsächlich "Pleite", weil ihnen die nationale Überlebensgrundlage fehlt - siehe Griechenland.
Hucken schrieb:
Alles mal selbst im Land gehabt und dann groß ausverkauft. Gleiches Spiel irgendwann in der Robotik, nach dem Kuka ausverkauft worden ist.
Selbst schuld, wenn man hier keinerlei Protektionismus fährt, ein gefährliches Spiel.
Man kann halt nicht einerseits alle Welt mit deutschen Autos zupflastern, andererseits nach Lust und Laune eigene Produktionen schützen. Daran haben ja auch die Autobauer kein Interesse, solang anderswo günstiger produziert werden kann und die benötigten Container rechtzeitig im Hafen landen.
der Unzensierte schrieb:
Die Ergebnisse der freien Marktwirtschaft stehen denen der sozialistischen Planwirtschaft nicht nach
Sehen die von Armut geknechteten und qua Preis von allem existierenden Reichtum und Mitteln der Produktion ausgeschlossenen dieser Welt evtl. anders :)
 
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