News Halbleiterfabrik: Deutschland ganz oben auf TSMCs Wunschliste

Persönlich fände ich es gut, wenn auf dem europäischen Festland in einem wasserreichen Gebiet Chip-Fabriken entstehen; das Land ist mir eigentlich egal.

Das Thema Steuersubvention sehe ich ganz entspannt. Jeder, der Kinder hat, bekommt monatliche Steuersubvention, jeder der Riester-Rente anspart, bekommt steuerliche Subvention, usw. Es ist normal, dass der Staat das Steuergeld umverteilt und Hoch-Technologie, die für die nächsten Jahrzehnte relevant ist, ist genauso m.M.n. gesellschaftlich vorteilhaft und sinnvoll, wie akute Förderungen.

Einige Kommentare wie "Heuschrecke" usw. kann ich nicht nachvollziehen, denn jedes Unternehmen muss Gewinne erzielen und ist verpflichtet im Sinne des ordentlichen Kaufmanns sorgsam mit dem verfügbaren Kapital umzugehen. Ein Unternehmen ist profit-orientiert und nicht gemeinnützig oder altruistisch. Es hat im Rahmen seines Wirkens soziale Verpflichtungen, die aber eben niemals vorrangig vor dem Gewinnstreben sein dürfen - sonst wäre es primär gemeinnützig und genießt dafür weitere Steuervorteile. Dafür tragen profit-orientierte Unternehmen auch ein Risiko und müssen Risiken abwägen. Steuerliche Begünstigungen bieten Standortvorteile und hier stehen die Standorte im Wettbewerb zueinander, ein interessiertes Unternehmen zur Ansiedelung zu gewinnen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bl4cke4gle
TSMC sagt ja selber, das sie Abnahme garantien brauchen.

Sonst lohnt sich das nicht.

Das gilt für alle Halbleiter hersteller.
Es wäre aber auch sonst gut für TSMC, wenn sie sich in der Welt mehr verteilen.
Für die Zukunft wäre es gut, wenn das Kapital und das Know How gestreut ist, damit das nicht auf einmal weg ist, wenn was passiert. Nen erdbeben oder nen Tsunami oder so.
 
Das Problem Nummer eins hier ist wir werden von Politiker regiert, die Politik für Rentner machen. Für die ist das alles Neuland oder brauchen wir nicht, läuft ja alles..
Problem Nummer 2 sind die Grundbesitzer, meist auch im Rentenalter, die dann unzufrieden sind, wenn da eine neue Farbrik entsteht und sie Land abgeben müssen oder sie es gar nicht betrifft, aber trotzdem dagegen klagen, weil dann das Landschaftsbild sich ändert.
Problem Nummer 3, sind die Umweltschützer, die dann dort wieder einen Käfer, Eidechse, Schmetterling was auch immer finden und dann dagegen vorgehen.
Problem Nummer 4 ist die Verwaltung. Bis das durch alle Instanzen durch ist, hat der Chinese schon drei neue Flughäfen gebaut.
Problem Nummer 5 sind die Strompreise hier. Als Großabnehmer ist TSMC dann wahrscheinlich von der Abgaben befreit, was wiederum für die normalen Endverbraucher Mehrkosten bedeutet.

USW. USF..

Das Elon Musk es hier wagt eine Fabrik für E-Autos zu bauen finde ich ziemlich begrüßenswert und mutig bei den oben genannten Problemen, aber das Spektakel was die sogenannten Umweltverbände, Politker da bieten spricht in keinster Weise für den Standort Deutschland.

Wenn da nicht bald ein Umdenken einsetzt, verwandelt sich Deutschland in ein Agrarland zurück oder noch schlimmeres..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei, Dirty_Harry und der Unzensierte
Die wollen runter von der Insel und sich global besser aufstellen, mangelnde Ressourcen (Wasser!) und die politische Situation tun da ein übriges. Bin gespannt auf welche Art und Weise es Berlin diesmal verkackt und dafür sorgt das die Fab nicht in DE steht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tinkerton
Reset90 schrieb:
nach dem Tesla Desaster in Berlin (Behörden, Gewerkschaften), wäre TSMC schön dumm hier in DE eine Fabrik zu bauen.

Informieren die sich nicht

Naja, die Fabrik ist so gut wie fertig, wurde in Rekordzeit hochgezogen, schon vor Erteilung der finalen Baugenehmigung. Als "Desaster" würde ich das nicht unbedingt bezeichnen...

Zu TSMC:
Ich denke, dass die zentrale Lage in Europa, die Nähe zu den (Automotive-)Großkunden, das qualifizierte Personal sowie die guten Unis und FHs wichtige Faktoren für TSMC sind. Außerdem darf man die möglicherweise zu erwartenden Subventionen, Steuererleichterungen und Zuwendungen nicht vergessen (die ich persönlich aber nicht gut finde, Stichwort "Race to the bottom").
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Odysseus277
Harsiesis schrieb:
Chipindustrie und Landwirtschaft geht Hand in Hand.
Ich glaube, du meinst die ChipSindustrie...😁😁
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei, Bl4cke4gle und knoxxi
piccolo85 schrieb:
Den höchsten Strompreis der Welt zu haben ist als Industrienation auch nicht unbedingt ein Standortvorteil...

Nur zahlen große Firmen mit Sicherheit nicht die gewohnt hohen Preise.
 
Sofort Subventionen und gute Locations anbieten. Das Thema ist SO wichtig!
 
Crosser71 schrieb:
Und wenn sich der Standort später nicht mehr in Deutschland lohnt, sind sie wieder weg.

Richtig. Selbst "Müller Milch" hat sich vor Jahrzehnten mit EU/DE Förderung ein neues Werk im Osten bauen lassen für knapp 300M€. Dann haben sie ein Werk im Westen dicht gemacht - da "unerwarteterweise" gar nicht soviele Produkte von denen nachgefragt werden. (Müllermilch, Meister der versteckten Preiserhöhungen ^^)

Erinnert sich noch jemand hier, was damals in Bochum los war, als Nokia beschlossen hatte sein Werk dort zu schliessen? Betriebsräte, Gewerkschaften und vor allem: Behörden.

Ist leider so. Die Frage wird sein, wie man sicherstellt, dass dies keine "Neckbreaker" sind bei der Standortwahl- bzw. Bewerbung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Duffy Duck
maxpayne80 schrieb:
Mutig mutig, ernsthaft zu überlegen, sich trotz bekannter Deutscher Bürokratie
Und Italien ist da besser?
Da haben auch schon andere Konzerne die Notbremse gezogen, weil nichts mehr vorran ging, über Jahre...
Ergänzung ()

piccolo85 schrieb:
Den höchsten Strompreis der Welt zu haben ist als Industrienation auch nicht unbedingt ein Standortvorteil...
Und wie hoch sind deren Stromkosten als Industrie wirklich?
 
CastorTransport schrieb:
Betriebsräte, Gewerkschaften und vor allem: Behörden.

Ich erlebe bei meinem Arbeitgeber mit, was für Auswirkungen ein Betriebsrat und gerwerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer haben.

Die Geschäftsführung jammert zwar ständig und versucht immer mal wieder, sich aus einzelnen Vereinbarungen herauszuwinden oder droht, einen Tarifabschluss nicht zu übernehmen usw., aber am Ende gewinnt doch immer die Einsicht, dass konstruktive Arbeitnehmer-Mitbestimmung und Planungssicherheit durch Flächentarifvertrag ein gewaltiger Vorteil für das Unternehmen sind.

Wie gesagt, die Arbeitgeber und ihre Lobbyisten würden das niemals offen zugeben, aber Arbeitnehmer-Rechte und durch realtiv unkorrupte Behörden durchgesetze Rechtsstaatlichkeit sind unterm Strich kein Standortnachteil, sondern ein gewaltiges Plus, das langfristigen, wirtschaftlichen Erfolg, Sicherheit und Stabilität garantiert.

Man sollte deren weinerliche Propaganda also nicht zu ernst nehmen. In aller Regel sind sie ganz glücklich damit, wie es in Deutschland und weitgehend auch dem Rest von Europa läuft.
Wie gesagt, allein schon die Stabilität ist extrem wichtig. Dafür nimmt man behördliche Vorgaben und Kontrollen und von Gewerkschaften organisierte Mitbestimmung und faire Behandlung der Arbeitnehmer in Kauf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chartmix, Ranayna und RAZORLIGHT
Hauptsache Steuerzahler müssen für den Bau der Fabriken bluten. Das muss dieser Raubtierkapitalismus sein, von dem immer alle reden.
 
Fluppi schrieb:
Naja, die Fabrik ist so gut wie fertig, wurde in Rekordzeit hochgezogen, schon vor Erteilung der finalen Baugenehmigung. Als "Desaster" würde ich das nicht unbedingt bezeichnen...

Manche sagen so, andere sagen

Das rumgejammer würde ich mir als TSMC nicht antun wollen
 
OR4LIFE schrieb:
Bei uns im nächsten Ort (Kaufering Nähe München) ist was geplant. Aber mal schauen was daraus wird.
Wohne in FFB...was ist da geplant?
 
xdave78 schrieb:
voll trocken , auf Jeden (TESLA baut in Grünheide)

Ich bin selber da geboren und aufgewachsen und die Sandböden dort SIND furztrocken. Nur weil es rundherum Seen und kleinere Flüsse gibt, heißt es ja nicht dass der Grundwasserspiegel es hergibt eine Autofabrik (+ angekündigte Batterieproduktion) zu betreiben. Das sind ja auch die Aussagen vom WSE (Wasserverband Strausberg-Erkner), aber was wissen die denn schon...

Ungenutzte Wasservorräte bei Hangelsberg könnten in Zukunft für das Tesla-Werk in Grünheide nutzbar gemacht werden. Denn für die erste Ausbaustufe der Tesla-Fabrik in Grünheide ist der Wasserbedarf zwar gesichert, aber um den vermutlich hohen Wasserbedarf der geplanten weiteren Ausbaustufen der Fabrik im Landkreis Oder-Spree zu decken, sucht das Land Brandenburg nach Wasserreserven in der Region.

Brose hält es für realistisch, dass sich dort (Hangelsberg) tatsächlich vier bis sechs Millionen Kubikmeter Wasser erschließen lassen. Allerdings geht er davon aus, dass die Erkundungen mindestens drei oder vier Jahre dauern.

Der WSE hat zwar vertraglich zugesichert, dem US-Konzern die prognostizierten Wassermengen von maximal 1,45 Millionen Kubikmetern Wasser in der ersten Ausbaustufe zu liefern. Tela möchte seine Giga-Factory im Laufe der Jahre aber weiter ausbauen, geplant ist unter anderem die weltweit größte Batteriefabrik. Nach Prognosen könnte der Wasserbedarf dann bei 3,6 Millionen Kubikmetern liegen. Der WSE hat bereits angekündigt, dass seine Wasserreserven dafür nicht ausreichen.

https://www.rbb24.de/studiofrankfur...rk-tesla-fabrik-wassermangel-hangelsberg.html

xdave78 schrieb:
Ich lebe selber im Einzugsgebiet der Gigafactory und für eine Region die über Jahrzehnte unbeachtet und vergessen war ist es die Chance endlich Anschluß an eine moderne Arbeitswelt zu bekommen, statt weiterhin auszubluten und ausgebildete Fachkräfte nach Bayern, Niedersachsen und Co zu verlieren.

Du glaubst nicht wirklich, das der gute Elon die Fabrik mit Brandenburgern betreibt? Der Großteil wird aus dem nahegelegenen Polen kommen, nachdem Deutschland schön brav die Investitionen da reingepulvert hat.

PS: Die Pegelstände der Seen, welche rund um unser ehemaliges Haus da oben liegen, sind heutzutage schon sehr viel niedriger als noch zu meiner Kindheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: AGB-Leser, ghecko, habla2k und eine weitere Person
Da bekommen aber die ganzen Baumumarmer und Beamte VIEL zu tun :evillol: .
Ich glaube TSMC ist sich dessen nicht bewusst, welche extreme "red tape" kultur in DE herrscht
 
Rock Lee schrieb:
Denke als Standorte könnten Dresden oder das Land Brandenburg in Frage kommen.
Auf jedem Fall im Osten.

Die Gehälter der teuren Mitarbeiter sind nicht anders als im "Westen". Der Standort Dresden ist einfach attraktiver als der Rest
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Aduasen
Deutschland ist technologisch dermaßen im Hintertreffen, dass ich sehr hoffe, dass die Nummer klappt.
Aber ich hoffe ebenso, dass man sich darüber im Klaren ist, was zum Einen Spezialisten (und die braucht man wahrscheinlich) in Deutschland kosten (selbst wenn man Arbeitskräfte aus z.B. Polen abwirbt) und ebenso, dass man nicht erwarten darf, ähnliche Gewinne wie in China einzufahren.

Meiner Meinung nach MUSS so etwas in den Osten, nachdem man jahrzehntelang statt 'blühende Landschaften' zu schaffen, alles aus dem Osten nach Westen abgeworben hat (für inzwischen sterbende Industrien)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Piep00, JackTheRippchen und Gsr997
Mir ist TSMC lieber als Intel!
Das vor allem aus einem Grund, nun besteht Konkurrenz um viel Subventionsgeld, dabei wünsche ich mir, dass in Europa (gerne Deutschland) der Technologieführer, für mich ist das TSMC, zum Zuge kommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Duffy Duck und Aduasen
Zurück
Oben