Den Opfern selber tut man durch die Todestrafe ansich sicher nichts gutes mehr. Wenn, dann den Hinterbliebenen. Gut diese sind natürlich auch Opfer.
Es gibt auch Menschen die unter ihm extrem gelitten haben, die heute noch leben. Folteropfer zum Beispiel. Und wie du schon sagtest sind auch die Angehörigen Opfer.
Doch wenn ein weiterer Mord gut für sein soll, dass andere Episoden abschliessen können oder weil der Täter keine Reue zeigt, na dann Prost Mahlzeit. Bin mir sicher, dass es auch noch Alternativen gibt, die den Hinterbliebenen helfen.
Finanziell magst du ihnen helfen können. Du kannst ihnen einen Psychiater an die Seite stellen (bei den vielen Millionen Opfern sicher ein schwieriges Unterfangen). Doch all dies wird nichts bringen so lang sie wissen, dass Hussein in irgendeinem Gefängnis sitzt und auf staatskosten durchgefüttert wird.
Rache ist nun mal ein menschlicher Zug und in gewissen Situationen sollte man überlegen ob es nicht für alle Seiten besser wäre diesem nachzugeben.
Doch dürfen wir es nun aufgrunddessen auch?
Wir machen schon mal garnichts ... Die irakische Exekutive wird das Urteil vollstrecken.
Und ja, ich denke, dass es Menschen gibt, die irgendwann den Schutz durch die Menschenrechte verwirkt haben.
Wie kann ich einen Menschen der zu seinen unmenschlichen Taten steht, sie bis an sein Lebensende für gut halten wird einen menschlichen Maßstab nach unserem Verständnis anlegen?
Ich halte eben nicht die linke Backe hin und ich glaube auch nicht an einen Gott der ihm irgendwann seine gerechte Strafe verpassen wird.
Also liegt es an uns Menschen und ich möchte in solchen Fällen den Menschen bestraft wissen und nicht die Tat verurteilt.
Ich kann doch nicht Mord mit Mord vergelten, um anderen zu zeigen bzw. abzuschrecken, dass Mord nicht richtig ist.
Es geht hier nicht um Abschreckung. Es geht um Bestrafung!
Desweiteren sollte man dabei nie vergessen, die Gesellschaft selber hat diese Subjekte erst hervorgebracht und es dazu kommen lassen.
Richtig ... die Schiiten im Irak haben es so weit kommen lassen, dass sie von Hussein ermordet, gefoltert und sonstwie unterdrückt werden ...
Denk doch mal nach!
Entweder man ist generell für Todesstrafe oder dagegen, halbschwanger gibts nicht.
Möchtest du mir jetzt vorschreiben was ich zu denken habe?!
Man kann aus den von mir genannten Gründen gegen die Todesstrafe im "Gerichtsalltag" sein aber in Ausnahmefällen wie dieser einer ist auch durchaus dafür. Ich bin nicht gegen die Todesstrafe weil ich es für falsch halte einen Unmenschen hinzurichten, sondern weil ich es für falsch halte die Gefahr in kauf zu nehmen unschuldige zum Tode zu verurteilen.
Ferner ist für mich der Faktor Reue der wichtigste Faktor bei der Beurteilung. Hussein zeigt keinerlei Reue.
Unser menschliches Wesen macht es aus, dass wir erkennen was gut und was böse ist, doch wer nicht bereut was er tut und somit nicht anerkennt, dass die schrecklichen Taten die man vielleicht begannen hat falsch waren, der hat für mich nicht viel menschliches.
@e-ding
Was hat eine zivilisierte Gesellschaft mit der Todesstrafe am Hut? Nichts
Der Irak ist noch lange nicht so weit als zivilisiertes Land durchzugehen.
Ferner möchte ich dich an die Nürnberger Prozesse erinnern ... das ist noch garnicht mal so lange her.
Und ich denke viele der überlebenden KZ Insassen, mögen sie noch so zivilisiert gewesen sein, beführworteten die Hinrichtung der NS Spitzen.
Man stelle sich vor ein Adolf Hitler würde, hätte er sich nicht selbst gerichtet, nach der NS Zeit noch 30 Jahre in einem Gefängnis sitzen.
Ich kann es mir nicht vorstellen!